Urlaubsparadies Pferd?

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Ich hoffe, ihr habt mich vermisst?

Nachdem wir in den letzten Wochen Bremsenfallen gebastelt haben, jetzt mit Litamin Duschgel – gegen die Bremsen – eingedeckt sind und einen regen Austausch über das Märchen vom Vertauen genossen, habe ich nebenher – zusammen mit meiner lieben Oompa Loompa – einen Gemeinschaftsroman herausgebracht. Wer also 99 Cent opfern möchte und Lust auf einen Roman hat der auch ohne Lovestory und Dauerpimpern auskommt, dafür aber 2 taffe Mädels bei ihrem Job als Kopfgeldjäger durch die Zeit begleiten möchte, der findet die Anfangsstory zur Badass & Glamorous-Reihe auf Amazon.

Diese kann man übrigens auch dank der Apps von Amazon auf dem PC, Handy oder Tablet lesen.

Aber genug der Schleichwerbung, denn ehrlich gesagt so sehr ich unser neues Buchprojekt liebe, zusammen mit Familie, Haushalt und Pferden kann es ziemlich viel Zeit und Energie rauben. Und es ist ja nicht so, als ob die Heinzelmännchen bei mir die Arbeit erledigen. So habe ich zum Beispiel alle Freizeit in der letzten Woche einzig einem neuen Zaun / Auslauf geopfert. Den alten Zaun entfernen, das alte Baumaterial entsorgen, und den neuen Zaun ziehen und alles freischneiden. Und das, während meine Nase im Gras hängt und ich trotz Antiallergikum dank meines Heuschnupfen wild nach Luft japse. Alle Offenstaller und Selbstversorger werden nun wissend nicken. Ihr kennt das. Nicht unbedingt den Heuschnupfen, aber das man sich den Pferden zuliebe körperlich mehr als verausgabt. So dass man später völlig verschwitzt und schmutzig  zurück ins Auto kriecht und einem alle Knochen weh tun.

Und dennoch betrachten wir danach voller Stolz unseren neuen Zaun, ein selbst gebautes Werk oder was auch immer wir erarbeitet oder geschaffen haben und sind glücklich. Denn wir haben es für unsere Pferde gemacht, was sind da schon abgebrochene Fingernägel, Kratzer, Schmerzen und blaue Flecken?

Und kommen wir dann Heim und wollen stolz berichten was wir alles geschafft haben, dann kommt von der Familie meist nur ein »Aha, …«
Wenn‘s hoch kommt auch ein: »Schön …«
Im besten Fall ein: »Toll gemacht.«
Bilder unserer Werke werden überflogen und mit einem »Was gibt es denn heute zum Essen« quittiert. Auch wenn ich meinen Mann wirklich von Herzen liebe, aber das sind Momente, in denen ich ihn erschlagen möchte.

Also spare ich mir das inzwischen einfach und sinniere selber über mein Werk. So sitze ich in einer Arbeits- und Wasserpause auf meinem Höckerchen und sehe mich um.
Jeden Pfosten, jeden Isolator und jedes Stück Holz oder Litze kenne ich. Alles habe ich selber verbaut. Jedes Stück Holz im Stall, jede Raufe, einfach alles …
Und auch wenn mein Holzstall bei weitem weder luxuriös oder perfekt ist, so ist er stabil, und zweckdienlich. Sicher gewinne ich damit keinen Schönheitspreis wie bei den Nobeloffenställen, welche so gerne auf Messen und im Internet präsentiert werden. Aber will ich das?
Ich sehe mich um und bin umgeben von meinen Pferden. Rund herum sind Felder mit Wildblumen, aber auch Obstbäume und Streifen mit Weinreben. Sitzt man ganz still da, kann man nicht nur die Hummeln und Bienen bei der Arbeit beobachten, sondern man sieht auch Rehe, Fasane, Kaninchen und Greifvögel, ebenso wie Dachse und Füchse.
Und anscheinend genieße nicht nur ich den Moment der Ruhe am Stall. Denn inzwischen haben sich bei meinem Heulager Campingstühle eingefunden. Diese wurden von wiederkehrenden Spaziergängern mit gebracht die meinen Stall täglich mehrfach besuchen. Dort machen sie dann ihre Pause, sonnen sich, genießen die Aussicht und beobachten die Pferde, so wie die Natur. Treffen sie mich kommen wir ins Gespräch und halten einen Plausch. Lustigerweise werden diese einfachen 70er-Jahre-Design Campingstühle inzwischen auch von anderen Spaziergängern genutzt, welche den Stall ebenso als Ruheoase erkannt haben. Auch diese nutzen den Moment der Ruhe und den abgelegenen Ort mitten in der Natur. Sie erfreuen sich an den Pferden und an der Umgebung.

Es ist also bei weitem nicht der Luxus der einem ein Urlaubsgefühl vermittelt, sondern ein friedliches Plätzchen abgeschieden in der Natur. Umgeben von Tieren, weg von Hektik und Lärm. Kommt man mit den Leuten ins Gespräch finden sie immer wieder lobende Worte für den Stall, die Pferde, die Arbeit die ich mir mache. Sie erzählen mir, wie oft sie herkommen, was sie schon alles beobachtet haben und wie erholsam es ist hier zu rasten. Und auf einmal ertappe ich mich dabei, wie ich nach getaner Arbeit selber auf meine Strohballen krabbele, mich drauf hocke und die Aussicht genieße. Diesmal ist es nicht einfach eine kleine Pause während der Arbeit, diesmal ist es eine bewusste Pause. Eine bei der alle Arbeit erledigt ist. Eine in der ich Heim fahren könnte, um da weiter meine anderen Arbeiten zu erledigen. Aber ich bleibe sitzen, ich genieße die Sonnenstrahlen und sehe in der Ferne einen Regenbogen. Die Pferde fressen genüsslich auf der neuen Weide, völlig verzückt von dem neuen Gras. Meine Beine baumeln den Strohballen runter und ich habe fast das Bedürfnis mich hinzulegen und die Augen zu schließen. Fast, ja fast ist das wie Urlaub. Warum zur Hölle gönne ich mir das nicht viel öfter?
Warum ist nach aller Arbeit dafür so selten Zeit?
Ob es vermessen wäre, mir hier einen Liegestuhl hinzustellen?
So kreisen meine Gedanken und die Zeit verfliegt. Und auch wenn es kein 5-Sterne-Urlaub am Meer war, so fühle ich mich doch erfrischt und erholt.
Und eines weiß ich sicher bei aller Arbeit: Diesen Kurzurlaub sollte ich mir öfter gönnen.
Und ich hoffe, ihr gönnt ihn euch auch.

Flauschige Grüße
Celeste

Urlaubsparadies Pferd

 

2 Gedanken zu „Urlaubsparadies Pferd?

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