Hallo meine Flauschehasen,
da bin ich wieder, und mit mir der letzte Teil des Zaunbau Workshops.
Im ersten Teil haben wir uns mit den Pfosten beschäftigt, im Zweiten mit einem Stromzaun und in Teil drei mit einem Holzzaun. Nun eigentlich müsste die Terroristenbande nun sicher verwahrt stehen, aber es gibt ja immer Optimierungspotential.
Daher hier noch die Tipps und Tricks:
Die Schleuse
Schleusen vor dem Ein-/Ausgang sorgen für ein sicheres Betreten und Verlassen der Weide. Denn auch wenn die eigenen Pferde zuckerbrav sind, so kann doch mal ein ungestümer Weidekumpel mit hinaus drängeln. Und passiert das vor einer Schleuse, ist der Eingang immer noch sicher verschlossen.
Zudem kann man geübte Pferde alleine in die Schleuse stellen und in Ruhe andere Pferde weg schicken, und die Schleuse dann verschließen.
Ein weiterer Zusatzpunkt ist für mich das Wasser auffüllen von der Schleuse aus. Dazu stelle ich die Bottiche so auf, dass ein Ende in die Weide reicht, und die andere Seite in die Schleuse. Denn so habe ich auch in Arbeitskleidung gute Chancen sauber zu bleiben, selbst wenn das Pferd im Wasserbottich daneben etwas planscht.
Die Größe einer Schleuse hängt vom Platzangebot ab. Eigentlich möchte man keinen Weideplatz verschenken, andererseits sollte sich ein Pferd samt Mensch in der Schleuse gut bewegen können. Von daher sollten es wenigstens 3 x 3 Meter sein, besser aber mehr. Die Schleuse selber baut man wie den Zaun auf. Das bedeutet wir benutzen das gleiche Material wie bei dem Wunschzaun und arbeiten entsprechend mit Litze oder Holz/Litze-Kombination. Ebenso muss natürlich an ein zweites Tor gedacht werden.
Hier haltet ihr euch einfach an den passenden Teil 2 oder 3 des Workshops.
Aber vertraut mir, der Bau einer Schleuse lohnt sich. Es ist unglaublich komfortabel und dient ebenso der Sicherheit.
Die Abstandhalter
Abstandhalter sind eine tolle Sache. Sie halten die Pferde auf Abstand zum Zaun, und somit haben auch Stromzaun-Terroristen oftmals eine größere Hemmschwelle den Zaun zu durchqueren. Denn durch den weiteren Abstand fällt das taxieren der vermeintlichen Lücke schwer. Ebenso halten sie unsere Pferde auf Abstand zum Zaun.
Das bringt dann:
- Keine Ansteckung durch fremde Pferde, die den Rüssel über den Zaun strecken wollen
- Keine Fütterung durch Fremde, außer man hat geübte Spinner im Weitwurf
- Keine Streichel-Terroristen, die sich wundern, wenn die Hand ihrer kleinen Chantalle samt Eis im Pferdemaul landet.
Abstandhalter kann man fertig kaufen. Sie weisen dann meist eine Länge von 25 cm auf.
Möchte man aber einen größeren Abstand zum Zaun kommt man um den Eigenbau nicht drum herum. Und da der Wassergraben samt Krokodilen und Selbstschussanlage schwer zu genehmigen wird, bauen wir einfach größere Abstandshalter aus Holz.
So kann man zum Beispiel einfach Latten aus dem Baumarkt des Vertrauens nehmen:
http://www.hornbach.de/shop/Latte-17x36x2000-mm-Fichte-Tanne/1001554/artikel.html
Diese gibt es ab 2 Meter Länge und sind auch in einem normalen Corsa einfach zu transportieren.
Mit einer Handsäge kann man diese dann zu 50 cm Länge kürzen. Nun nimmt man eine der gekürzten Lattenstücke und nagelt sie im 90-Grad-Winkel an einen Zaunpfahl.
Ein weiteres Lattenstück kann im 45 Grad Winkel zwischen Zaunpfosten und der schon befestigten Latte genagelt/geschraubt werden, das bringt zusätzliche Stabilität.
Am Ende der Latte schraubt man dann einen gewöhnlichen Ringisolator ein.
Fertig ist der Abstandhalter. Nun noch Litze durch gezogen und mit dem Stromkreis verbinden (Workshop II beachten) und fertig ist der Zaun vor dem Zaun. 🙂
Warnschilder
Warnschilder sind ein Muss bei einem Elektrozaun, denn man muss auch unkundige Leute vor dem Strom warnen. Gerade alte oder kranke Menschen, aber auch Kinder sollten nicht in einen Stromzaun fassen.
Daher gibt es kostengünstige Warnschilder. Diese kann man fertig kaufen:
Ebenso wichtig sind »Nicht Füttern«-Aufklärungsschilder. Denn auch wenn die meisten Menschen es nicht Böse meinen, so kann unbedachtes Futter unsere Pferde krank machen. Hier gibt es schöne Schilder, die ausreichend erklären:
Die weitere Sicherung
Um die Koppeln vor unbefugten Zutritt zu sichern, nutze ich gerne Fahrradschlösser.
Damit ich aber nicht für alle Weiden extra Schlüssel mit mir rum tragen muss, habe ich mich für Familienschlösser entschieden. Da öffnet ein Schlüssel alle Schlösser, und zudem sind noch genügend Ersatzschlüssel dabei.
Hier einmal als Schloss Variante:
Oder als Fahradschloss:
So ist es auch problemlos möglich, das mehrere Personen die Schlösser öffnen können, um die Pferde zu versorgen unabhängig von der Weide.
Als weitere Sicherung empfehlen sich Wildtierkameras.
Sie haben nicht nur eine abschreckende Wirkung da sie eine Überwachung bieten, sondern liefern auch noch viele interessante Bilder:
Für unsere anderen Tierfreunde
Auch Bienen, Wespen und Hummeln haben unter der Hitze zu leiden und suchen Wasser.
Das führt oft dazu das sie sich an den Wasserbottichen der Pferde vergreifen und dann darin ertrinken. Kleine flache Schalen mit Wasser helfen diesen kleinen Tieren ungemein. Bitte legt in die Schale einen Stein hinein, damit die kleinen Flugzeuge auch wieder hinaus krabbeln können. Als Aufstellmöglichkeit bietet sich hier die Schleuse an.
Ebenso kann man eine Hundebar einführen.
Dazu bringt man ein Hinweisschild an einem Zaunpfosten von außen an. Dieses habe ich bislang noch nicht im Handel gesehen, daher bleibt wohl nur selber drucken und laminieren. Darunter befestigt man dann eine kleine Holzlatte an der man dann einen Plastiknapf, Pet-Wasserflaschen in 0,5 Liter und Hundekotbeutel mit Karabinern aufhängt. So kann dann jeder Hundebesitzer im Notfall auf Napf und Wasser zugreifen (und durch die versiegelten Pet Flaschen sicher sein das nichts beigemischt wurde) und ebenso auf die Hundekotbeutel.
Natürlich kann man jetzt sagen: warum zur Hölle sollte man dafür Geld ausgeben?
Nun, zum einen erhält es die Freundschaft mit den Hundebesitzern. Und das sorgt dann nicht nur für einen kackfreien Randstreifen dank den Kotbeuteln, sondern auch für zufriedene Hunde, die nicht durstig sein müssen. Und wenn die Hundebesitzer merken, das auch der Pferdebesitzer um ein gutes Verhältnis bemüht ist, wird er sicher umso lieber ein wachsames Auge auf die Pferde haben, bei seiner Vielzahl an Spaziergängen. Von daher sind die paar Euro gut investiert, und auch bei Kik und in den 1 €-Läden bekommt man günstige Wassernäpfe und Kotbeutel.
So meine Lieben nun bin ich fertig mit dem Workshop und hoffe doch das es euch gefallen hat. Die nächsten Wochen werden wieder meinen Gedankengängen rund um die Pferde gewidmet.
Flauschige Grüße
Celeste