Tag-Archiv | Weihnachtsgeschenk

Zeit mit Pferden schenken?

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Langsam befinden wir uns im Endspurt Richtung Weihnachten und es ergeht euch sicher ähnlich, dass man bis dahin noch viele Erledigungen auf seiner To-do-Liste hat. Gut, meine Geschenke sind schon besorgt, eingepackt und verschickt. Wer jedoch an den Weihnachtstagen Gäste hat, der kennt das Grauen der Essensplanung, der nötigen Einkäufe wie auch anderen Vorbereitungen dazu. Hat man dann noch Pferde in Eigenregie dann sind auch die Tage vor, wie die Weihnachtstage selber mehr als verplant.

Sitzte ich dann in einer ruhigen Minute am Rechner und beantwortet Nachrichten, Fragen zu den Büchern, Anleitungen oder Produkttests, stolpere ich manchmal auch über die ein oder andere kuriose Anfrage. Eine der neusten Fragestellungen lautet:
»Machst du auch mit bei ›mit Pferden Zeit verschenken‹?«
Ich zucke innerlich zusammen, bevor ich antworte, sehe ich doch schon vor meinem geistigen Auge, was gleich kommen wird. »Ähm nein, eigentlich nicht.«
»Ja kennst du das denn nicht?«
Doch natürlich, man kann den Anzeigen auf den Online-Plattformen ja nicht entkommen, dank Cookies und bei Facebook gespeicherten Interessen, verfolgen sie mich unaufhörlich. Aber so uncharmant möchte ich das nicht ausdrücken also antworte ich höflich: »Natürlich kenne ich die Anzeigen und ich finde es schön, wenn einige Pferdebesitzer anderen eine Freude machen möchten. Ich nehme aber an dieser Aktion nicht teil.«
Puh ich wische mir den imaginären Schweiß von der Stirn und hoffe das reicht als Antwort. Zu früh gefreut – Hier stelle man sich das Geräusch vom ›Zonk‹ vor, wenn man in der 90er Jahre Show bei Jörg Draeger selbigen zog. Also den Zonk, nicht Herrn Draeger.
»Aber das machen doch ALLE mit die wichtig sind und das ist dann ja auch eine super Werbung für dich!«
Einatmen, ausatmen. Was soll man auch darauf antworten?
»Gut, das ich nicht wichtig bin. Ganz ehrlich, ich finde es irgendwie geschmacklos,  wenn man angeblich Freude und Zeit schenken möchte, aber dies nur aus Werbegründen macht.«
Ein Stück Schokolade zur Beruhigung später, versuche ich mich dann auch zu erklären:
»Außerdem habe ich einen Offenstall, ganz ehrlich, wer will da bei Schmuddelwetter nasse Pferde streicheln?«
Es doch leider auch so, dass streicheln und knuddeln vielen auch einfach nicht reicht. Welche Eltern fahren dafür bitte in die Pampa, um bei Kälte und Schneeregen ein schmutziges und durchnässtes Kind mit Heim zu nehmen? Heute will doch noch nicht mal mehr ein Kind Pflegemädel werden, weil nur streicheln, putzen und knuddeln nicht genug ist. Dazu vielfach Eltern, die am liebsten mit Sagrotan-Tüchern anrücken würden, wenn das Kind die ersten Dreckspuren an den Fingern hat und dann doch mehr fordern, als vereinbart war.
Nein sorry, ich überlasse solche Aktionen dann lieber den ›Facebookstars‹, die das im hübschen Outfit, mit den gestylten Pferden in der trockenen Halle besser vermarkten. Dafür haben meine Pferde und ich dann unsere Ruhe an den Weihnachtstagen.
Das Gespräch war dann schnell beendet, und mein Gegenüber sichtlich enttäuscht von mir. Was muss ich doch ein herzloser Mensch sein, wenn ich nicht arme und / oder kranke Kinder mit meinen Pferden bespaßen will.

Auch wenn ich gerne Freude in Kinderaugen sehe, so stehe ich dieser Aktion doch etwas kritisch gegenüber. Verschenkt wird Zeit mit einem fremden Pferd. Das heißt, als Weihnachtsgeschenk oder Weihnachtswunsch wird einem oder mehreren fremden Kindern Zeit mit dem eigenen Pferd gewährt. Es darf streicheln, füttern oder putzen, vielleicht auch führen, spazieren gehen oder geführt werden.
Prinzipiell eine nette Idee, allerdings braucht es da nicht nur ein kindererfahrenes und sehr ruhiges Pferd, man muss auch selber als Aufsichtsperson geeignet sein.
Das heißt, man muss jederzeit abschätzen können, wann es dem eigenen Pferd zuviel wird, ob das Kind überfordert wird, oder es sich in Gefahr bringen könnte. Zudem müssen auch die unerfahrenen, manchmal auch ängstlichen oder noch schlimmer – übereifrigen – Eltern mit eingerechnet werden.
Man kennt diese fremden Menschen nicht, ebenso weiß man nicht, ob sie sich an Vorsichtsregeln halten, oder ein Kind vielleicht in Panik verfällt. Man muss quasi auf alles gefasst sein und mit jeder Situation umgehen können.
Zudem sind gerade Boxenpferde mit mäßigen Auslaufmöglichkeiten im Winter etwas munterer, um es charmant auszudrücken. Da möchte ich neben manchen Pferden keine fremden Kinder sehen, während der Besitzer mehr oder minder erfolgreich sein Pferd zurücknehmen möchte.

Denn viele Pferdemädels die bei dieser Aktion mitmachen sind sicher liebe und nette Damen, aber ihre Einstellung in Sachen Pferdeerziehung – und deren Auswirkungen –  spiegelt sich oft in Postings wieder, welche mich zu einem Kopfschütteln veranlassen. Und wenn dann genau diese Damen ›Zeit mit dem Pferd‹ verschenken, dann kann ich mich teilweise einer unangenehmen Gänsehaut nicht erwehren, bei der Vorstellung, wie sie mit ihren teilweise unerfahrenen bis unerzogenen Pferden zusammen mit unwissenden, oder sogar eingeschränkten Kindern agieren wollen. Alleine, ohne Trainer, ohne Aufsicht, aber sicher die Kamera im Anschlag, damit die Bilder später auf den Online-Plattformen werbeträchtig einsetzbar sind.

Für mich ein klares No-Go. Wer dort mitmachen möchte, kann dies gerne tun. Ich wünsche allen nur das Beste. Aber vergesst bitte nicht:

  • Eine gute und ausreichende Versicherung
  • Ein ruhiges Kinder erfahrenes Pferd
  • Hilfe vor Ort, die euch zur Hand geht (Eltern sind nicht immer geeignet)
  • Feste Regeln für Eltern und Kinder, damit alles fair für Pferd und Kind abläuft
  • Keine Bilder hinterher auf online Plattformen.
    Denn in der Aktion werden speziell arme Eltern angesprochen, welche sich Reitstunden nicht leisten können, und diese sollte man dann nicht aus Werbezwecken online bloßstellen!

Obwohl die Voraussetzungen für eine solche Aktion zwar grundsätzlich bei mir und meinen Pferden gegeben wären, werde ich die Weihnachtstage lieber selber mit meinen Tieren, und meiner Familie in Ruhe verbringen. Ich werde UNS Zeit miteinander schenken, auch wenn das sicher sehr eigennützig ist.
Wer wirklich Interesse an meinen Pferden hat, kann mich immer vor Ort ansprechen, da wird sich sicher etwas finden. Doch diesem online Zwang – ›mach mit sonst bist du ein schlechter Mensch‹ – werde ich mich nicht beugen. Ich bin dann doch ein wenig altmodisch und möchte schon echtes Interesse an meinen Tieren sehen, bevor ich sie für den Spaß von fremden Menschen ›verleihe‹. Denn so viel Fairness sollte sein, dass die Pferde nicht einfach als spaßige Reitgelegenheit oder billige Bespaßung gesehen werden.

In diesem Sinne ein flauschiges Weihnachten euch und euren Lieben,
Celeste

 

Die „Pferdemafia“

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.
Nun haben wir schon den vierten Advent, und ich bekomme den Eindruck, dass die Zeit einfach verfliegt. Auch wenn das Wetter eher frühlingshaft ist, so steht Weihnachten doch schon fast vor der Türe. Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich das Fest bei mir dieses Jahr entwickeln wird. Und ob ich es schaffe einige unliebsame Gäste nicht in den Backofen zu schieben. Wahlweise würde ich sie auch gerne vor den Zug schubsen …
Aber Weihnachten ist ein Fest der Liebe und der Familie.  Und auch wenn ich Gäste erwarte, die ich eigentlich lieber mit einem T-Virus versehen auf den Mond schießen würde, so übe ich mich in Beherrschung. Egal wie sehr mich das Gegenüber reizt.
Ähnlich halte ich es mit der »Pferdemafia«. Diese ist leibhaftig in vielen Ställen vertreten. Aber ihre größte Operationsbasis ist das Internet. Nur dort können sie sich absolut schmerzfrei ausleben. Schließlich ist dort die Gefahr nicht gegeben, dass sie bei ihren dummen Sprüchen auch mal die passende Konsequenz zu spüren bekommen. Denn im Internet bieten sich unheimlich viele Gelegenheiten, Anderen das vermeintliche Wissen aufzudrängen.

Liesel Müller postet ein Reitbild in einer Gruppe?
Oh mein Gott …
Holt die Fackeln, türmt das Holz für den Scheiterhaufen …
Lasst die Hunde los!

Zumindest sehen das die Mitglieder der »Pferdemafia« als Startschuss, das Bild zu zerpflücken. Egal was auf dem Bild ist, es wird sich schon ein Fehler finden. Der Reiter ist zu schwer, das Gebiss zu scharf, die Trense falsch verschnallt oder der Sattel sitzt nicht richtig. Auch über den Zustand der Muskulatur, bis hin zu Trainingsprobleme wird über eine Glaskugel geweissagt.

Wer nun glaubt, ein Bild ohne Reiter sei der sichere Weg, der irrt sich.
Denn dann ist das Pferd zu dünn, zu fett, hat keine Muskeln, schlecht gemachte Hufe, und an der linken Wimper des rechten Auges sieht man förmlich den Charaktermangel des Pferdes!
Und somit hat dieses arme Ding niemals eine Chance eine eigene Facebook-Seite zu bekommen mit dem Namen »Schnubbelwutz ein Pferd mit Charakter«.
Denn an der linken Wimper war deutlich zu erkennen, dass es dem armen Schnubbelwutz genau an diesem – dem Charakter – fehlt.

Auch beliebt sind Bilder von Stallungen, Weiden und Anlagen.
Natürlich finden unsere Mafiafreunde auch da die Fehler, und werden nicht müde mit erhobenem Finger auf diese zu zeigen. Der Zaun ist nicht stabil, die Raufe nicht pferdegerecht und der Platz ist zu matschig. Und auf den Weiden wachsen weder Baldrian noch Hanf. Und sollte man nicht wenigstens die läppischen 20.000 € übrig haben, um einen Matschauslauf trocken zu legen, tja, dann hat man keine Pferde verdient. Denn dann scheuen sich unsere Mafiosi auch nicht davor gnadenlos die »dann gib dein Pferd ab« -Keule zu schwingen.

Oder ein Foto von einem geschenkten Pferd? Gar zu Weihnachten oder Geburtstag?
Dann wird gleich mal schwadroniert, dass Pferde keine Geschenke sind. Der Reiter zu schlecht, das Pferd zu gut ist, und außerdem kann der neue Gaul eh nix taugen. Schließlich wäre es auch zuviel verlangt sich einfach mal mit zu freuen, oder sich wenigstens des »Fresse-Frettchens« zu bedienen.
Und wehe, der Bildbesitzer wagt die Verteidigung, dann wird er von der Meute zerfleischt. Frei dem Motto: Wer ein Bild postet muss mit Kritik rechnen.

Aber wo ist es noch Kritik, und wann übertreibt man?
Ich sehe es so:

Wenn man auf seinem Profil ein Bild postet, dann möchte man dieses zeigen.
Sollte dann aber kein »was haltet ihr davon« dabei stehen, dann sollte man seine Kommentarwut doch etwas zügeln.
Natürlich muss man nicht immer »schönes Pferd- Gegenbesuch« schreiben. Aber manchmal kann man auch schlicht weg die Finger mal von der Tastatur lassen, wenn man nichts Nettes zu sagen hat. Sind auf dem Bild aber Sachen zu sehen die gefährlich oder bedenklich sind, kann man dann auch eine NETTE Private Nachricht schreiben.
Man muss in fremden Profilen nicht alles öffentlich ausdiskutieren, nur weil man es kann oder aller Welt beweisen muss, wie viel Ahnung man doch hat.

Postet man ein Bild auf eine Fan-/Pferdeseite, dann sollte man sich darüber klar sein, dass dann auch darüber öffentlich diskutiert wird. Und nicht immer hat man nur Fans auf seiner Seite. Hier sollte man also abwägen, welche Bilder man postet. Und mit Kritik dann auch nett und höflich umgehen.
Für die Leser gilt das mit dem »nett und höflich« übrigens ebenso!
Denn die Kunst ist es Kritik so zu verpacken, dass sie gut erklärte Informationen liefert, aber eben nicht beleidigend wirkt.

Postet man ein Bild in einer Gruppe, sollte das gut überlegt sein. Es empfiehlt sich die Gruppe vorab kennen zu lernen, damit man weiß, was einen erwartet.
So gibt es Gruppen die schlecht moderiert werden und in denen allen Beleidigungen gnadenlos Freiraum geboten wird.
Die »Pferdemafia« nutzt solche Gruppen extrem gerne, denn dort können sie sich in ihrem Verbesserungswahn, der oft beleidigend wird, gnadenlos ausleben.
Aber es gibt auch Gruppen die sehr streng moderiert werden. Ob man die flauschegepuffelten, weichgespülten Gruppen mag, muss jeder selber wissen.

Vielleicht wird in diesen der Sensationsfaktor nicht so sehr bedient, und sicher ist auch nicht so viel darin los. Aber man kann meist vernünftige und kompetente Antworten ohne Beleidigungen erwarten.

Wie auch immer man es macht, ob man selber postet oder antwortet, man sollte höflich und nett bleiben. Man sollte das Gegenüber so behandeln, wie man auch behandelt werden möchte. Und wenn man Kritik übt, dann sollte sie so verpackt werden, dass sie auch ankommt. Das ist seltenst der Fall, wenn sie gleich mit »Du dumme Nuss« anfängt.
Ich gestehe, auch mir fällt es oft schwer immer nett und flauschig zu bleiben, und nein es gelingt mir nicht immer. Dennoch versuche ich stetig daran zu arbeiten.
Schließlich es ist normal das jeder von uns verschiedene Reizthemen hat die einen instant zur Weißglut treiben. Bei dem einen ist es Öl über das Futter, der Andere bekommt die Gelbsucht bei Kunststoffsätteln. Wieder andere werden Grün im Gesicht, wenn sie von Homöopathie und Tierkommunikation lesen.
Tja, bei mir sind es die Halsringreiter / ohne-alles-Reiter im Gelände oder Gasöfen neben dem Pferd. Das sind die Themen, bei denen das Bild alleine einen schon den Brechreiz fühlen lässt.
Kommen dann auf nett erklärte Hinweise / Kritik dann noch unfreundliche Antworten oder gar Beleidigungen, dann möchte auch ich in die Tischkante beißen.
Und während ich mir vorstelle wie ich mein imaginäres Gegenüber mit dem Kopf gegen die Wand ditsche, auf das die Erleuchtung komme, reiße ich mich dann doch noch zusammen. Ich atme ein und aus, beherrsche mich, und verfasse dann eine freundliche oder zumindest neutrale Antwort. Und dann lese ich sie vor dem Absenden gleich noch mal, damit sie ja nicht zu unhöflich klingt.
Immer gelingt mir das nicht, da bin ich ehrlich. Oft postet man auch schnell einmal unter Zeitdruck und ist sich nicht bewusst das die Worte falsch oder unhöflich rüber kommen könnten.

Letztendlich ist es aber an jedem von uns sich zusammenzureißen, und die online Pferdewelt etwas besser und netter zu machen. Und wenn man nett und höflich erklärt, dann kommt meist auch etwas beim Gegenüber an.
Wenn nicht? Tja, dann hat man es wenigstens versucht. Und man weiß ja nicht wer noch mitliest und sich aus den Antworten wertvolle Tipps holt.
Außerdem muss man nicht immer Recht bekommen.
Man kann auch aus einer Diskussion gehen ohne das es einen Gewinner gibt.
Nur die »Pferdemafia« führt hier Buch. Pferdefreunde wollen einander nur helfen, und das geht auch, ohne den gegenüber anzugreifen.

Von daher wünsche ich euch Allen ein frohes Fest und wundervolle Feiertage mit eurer Familie, euren Tieren und euren Lieben.
Und wenn ihr das nächste Mal etwas aufgeregter posten wollt, denkt an diesen Beitrag und seid einfach ein wenig netter.

Flauschige Grüße
Celeste

201215

 

Ein Pferd zu Weihnachten?

Hallo meine Flauschehasen,
da bin ich wieder. Wir haben nun den 3. Advent und so langsam geht es in den Endspurt Richtung Weihnachten.
Plätzchen habe ich schon 2x gebacken und es sind schon wieder keine mehr da. Dafür steht aber schon der Tannenbaum mit meinen geliebten Zuckerstangen. Alle Geschenke sind schon gekauft und verpackt und das Feiertagsessen ist fest geplant.
Nun habe ich also wieder ein wenig Zeit durch das Internet zu zappen, und da nun bald Weihnachten ist, werden die Onlineplattformen mit einer bestimmten Sorte Bilder überschwemmt.

Diese tragen den heroischen Spruch:

»Zu Weihnachten verschenkt man keine Tiere«

Stimmt bei den meisten landen sie zu Weihnachten als Festmahl auf dem Tisch und werden gegessen. Oder als Geschenk in Form von Mantel und Schal oder Stiefel stehen sie unter dem Tannenbaum. Verzeiht meinen schwarzen Humor, denn ich bin alles Andere als ein Vegetarier.

Natürlich sollte jedes Tier den Platz als festes und geliebtes Familienmitglied in unseren Herzen einnehmen. Dieser Platz wie auch die Auswahl des passenden Familienmitgliedes sollte mit Sorgfalt ausreichend Fachwissen und viel Zeit stattfinden. Aber wer sagt, dass die Familienzusammenführung nicht auch an einem Weihnachtsabend stattfinden darf?
Natürlich werden nun die Freunde des Tierheims aufschreien, schließlich werden einige Wochen nach Weihnachten die Abgabezahlen höher. Das liegt aber nicht an Weihnachten selber, sondern daran, dass Weihnachten / Ostern / Kommunion einfach Festlichkeiten sind, an denen es viele Geschenke gibt. Und oft sind Eltern und andere Verwandte in ihren Geschenken derart planlos, das sie sich ohne nach zu denken für ein Tier entscheiden. Nur genau das ist der Punkt – ohne nachzudenken – und das kann auch an jedem x beliebigen anderen Tag des Jahres passieren.
Zu einem Geburtstag, oder weil das Kind immer wieder nach einem Hamster bettelt. Oder, weil ein Elternteil ein schlechtes Gewissen hat und dieses mit einem Welpen ausgleichen will. Ebenso, weil sie einfach schlicht weg knacke-blöd sind, und sich nicht bewusst machen, wie viel Verantwortung jedes Tier – egal ob klein oder groß – mit sich bringt.

Es ist also eher notwendig die Menschen zu mehr Vernunft beim Kauf zu erziehen, statt komplett alle Menschen zu verteufeln, deren Weihnachtswunsch ein Tier ist. Bei Haustieren muss neben einer sorgfältigen Auswahl allerdings beachtet werden, dass die Festtage nicht zu turbulent sind. Denn eine Familienfeier mit Tanten, Onkeln und allen Cousinen und Neffen sollte man keinem neuen Haustier zumuten. Feiert man aber im ruhigen Rahmen daheim mit seinen Liebsten, so können gerade diese ruhigen und arbeitsfreien Feiertage ein wundervoller Anfang für eine neue Beziehung sein.

Ist der Weihnachtswunsch ein Pferd, dann umso besser.
Wichtig ist, dass dieses vorab sorgfältig ausgesucht wurde:

So kann zum Beispiel die geliebte Reitbeteiligung oder das seit Jahren verwöhnte  Pflegepferd das schönste Weihnachtsgeschenk des Lebens werden.
Ebenso kann man sich Reitlehrer oder Stallbesitzer zur Hilfe holen, um das passende Pferd auszusuchen und zu begutachten, wenn noch kein bestimmtes Traumpferd auf dem Wunschzettel steht.
Eine Ankaufsuntersuchung kann man schon vorab durchführen, um da im sicheren Bereich zu sein. Der Versicherungsmakler kann den Vertrag vor den Feiertagen schnell fertig machen, damit das Pferd von der Haftpflicht bis zur OP- / Krankenversicherung abgedeckt ist. Der Stall muss eh vorab angemietet werden und auch der Transport kann heimlich vor Heiligabend geregelt werden.
So hat das Pferd genug Zeit sich einzugewöhnen und der Heiligabend kann ganz entspannt angegangen werden.
Und wie schön ist es, wenn man die Verwandten gleich mit einspannt?
Statt der ewigen gestrickten Socken von Tante Berta gibt es einen Putzkoffer. Tante Anneliese wird statt dem 4711 Parfumsets nun angestiftet eine Satteldecke zu kaufen. Onkel Hubert wird, statt der Quality-Street-Dose, die er jedes Jahr anschleppt, nun Pferdeleckerchen mitbringen. Denn gerade bei einem Fest wie Weihnachten kann man einen Großteil des Zubehörs auch sinnvoll auf alle Verwandten umlegen. Und man sollte sich da auch nicht scheuen dies der Familie nahe zu legen, notfalls in Form von Gutscheinen für Reitsportgeschäfte.
Selbst die kleinsten Nichten und Neffen haben 1 € über für ein Päckchen Mähnengummies oder ein selbst gebasteltes Namensschild für die Box.
Und seien wir ehrlich, als alt, wie auch neu Pferdebesitzer, lieben wir Pferdesachen! Kein Geschenk ist schöner als Sachen rund ums Pferd!
Und wie schön ist dann die Überraschung in den Augen des Kindes / Partners, wenn man es unter einem Vorwand an einem eisigen sternenklaren Heiligabend in den Stall führt, und dort ein schon eingewöhntes Pferd / Pony präsentiert? Wenn erst die Schleife an der Box oder am Pony einen begreifen lässt das dieses flauschige Wesen nun sein Eigen ist?
Das ist doch ein Weihnachtswunsch, den so viele von uns seit der Kindheit in unseren Herzen tragen. Für den wir oft ausgelacht wurden, oft vertröstet oder gar gehänselt wurden, aber der dennoch immer in unserem Herzen blieb.
Wie schön ist es einen solchen Wunsch erfüllt zu bekommen, oder selber erfüllen zu dürfen. Und wenn das mit Sinn, Verstand und guter Vorbereitung passiert, dann spricht auch absolut nichts dagegen.
Wenn man sich aber nicht sicher ist, oder kein Traumpferd feststeht, bzw. das Kind / der Partner in die Auswahl mit einbezogen werden soll, dann kann man auch einen Gutschein verschenken. Diesen kann man z.B. in eine gut gefüllte Putzbox auf den Boden legen und den überraschten Freudenschrei genießen. Dann kann man später zusammen nach einem geeigneten Pferd suchen ohne Zeitdruck.

Ich selber habe auch ein Weihnachtspferd. Dieses war ein Geschenk meiner Familie, nachdem eins meiner Pferde verstarb und ich untröstlich war. Das sie Heiligabend noch nicht eingezogen ist lag einzig daran, dass ich sie bis dato nicht gefunden hatte.
Also gab es einen Gutschein, da meine Familie wusste, dass ich spezielle Ansprüche an ein Pferd habe, und dieses zu meiner vorhandenen Bande passen musste.

Lese ich also heute immer wieder im Internet »Tiere bzw. Pferde verschenkt man nicht zu Weihnachten« möchte ich dem nicht uneingeschränkt zustimmen. Denn Vollpfosten, die ohne Sinn und Verstand einfach ein Tier kaufen, wird es immer und zu jeder Jahreszeit geben. Aber Menschen die mit einem Pferd einen Weihnachtswunsch erfüllen, geben dem Weihnachtsfest wieder einen besonderen Zauber zurück, den man meist nur noch in Kinderaugen sieht.

Von daher ein absolutes »Ja« von mir zum Weihnachtspferd. Aber bitte nur, wenn dies wie auch an allen anderen Tagen im Jahr, mit Sinn und Verstand passiert.

In diesem Sinne flauschige Grüße
Celeste

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