Tag-Archiv | Paddockplatten

Paddockplatten im Verlegetest

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder und wie versprochen widmen wir uns heute einem Verlegegstest für Paddockplatten.

Getestet wurden die »Ridcon Pro Grid 40«-Paddockplatten Einmal mit Aufbau, einmal ohne und einmal mit einer Vlies/Sand-Kombination. Diese Bodenbefestigungen wurden über Herbst/Winter/Frühling getestet und das natürlich auch bei Frost und reichlich Regen. Meine Pferde haben sich freundlicherweise als Testobjekte zur Verfügung gestellt und wurden für die Mitarbeit entsprechend in Möhren entlohnt.

Aber fangen wir einfach einmal an:


Ridcon Pro Grid 40
mit Aufbau

Bei den Paddockplatten war ein Abtragen des Bodens nicht nötig. Hier konnte auf einem begradigten Boden ein Aufbau gestaltet werden mit:

  • Vlies 
  • 15 cm Kies
  • 5 cm feiner Schotter zum Ausgleichen
  • Paddockplatten
  • Sand zum Verfüllen der Paddockplatten.

Eine gute Hilfe bei der Planung war nicht nur die wirklich freundliche und kompetente Beratung des Ridcon-Teams, nein, auf der Ridcon Homepage findet man wirklich gute Tipps wie beispielsweise einen Materialplan für die verschiedenen Aufbauten. So kann man sich wirklich gut orientieren, welches Material und welche Mengen benötigt werden.

Der Aufbau war schon eine enorme Arbeit, da ich alles ohne schwere Geräte verarbeitet habe, dennoch war es allein als Frau durchaus möglich. Die Handhabung der Paddockplatten dagegen war ein Kinderspiel. Sie waren leicht an Gewicht, einfach zu transportieren und auch die Verlegung ging schnell von der Hand.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung vom Paddockbau inklusive vieler Bilder findet ihr hier:

Wie man einen Paddock befestigt

Im Praxistest kann ich einfach nur sagen: Diese Bodenbefestigung ist ein Traum.

Nicht nur dass sie problemlos den beladenen Treckeranhänger ausgehalten haben, auch den stetigen Buddelspielen meines Haflingers halten sie stand. Nichts verschiebt sich, nichts verrutscht, nichts bricht aus. Die Ränder welche ich als bewussten Test nicht befestigt habe halten alle problemlos, obwohl sie täglich belastet werden.

Das Wasser fließt selbst nach Tagen und Wochen voller Dauerregen einfach ab und keine einzige Pfütze ist zu sehen. Das Matsch auf dem befestigten Bereich ein Fremdwort geworden ist muss ich sicher nicht extra erwähnen.

Mein Fazit:
Die Bodenbefestigung Aufbau/Paddockplatten ist deutlich besser geworden, als ich gehofft oder gar erträumt habe. Ich kann den Unterschied zu vorher fast nicht in Worte fassen, aber vielleicht überzeugt euch dieses:
Es ist mein erster Winter, in dem ich durchgehend Turnschuhe statt Gummistiefel am Stall trage.

Natürlich ist diese Befestigungsart mit etwas Aufwand verbunden und sicher nicht ganz so kostengünstig. Dennoch ist sie jeden Cent und jeden Tropfen Arbeitsschweiß wert.

Ich kann sie nur empfehlen und vergebe 6 von 6 Flauschepunkten.


Ridcon pro Grid 40 ohne Unterbau/Aufbau

Da ich von Natur aus neugierig bin, wollte ich auf einer Testfläche die Paddockplatten ohne Bodenaufbau ausprobieren. Als Testfläche wurde der Bereich vor einem Heunetzständer ausgesucht welcher gerne genutzt, und der Boden deswegen natürlich entsprechend belastet wird. Eine Seite wurde mit Vlies/Platten befestigt, die andere Seite nicht. So konnte ich die optimalen Testbedingungen für einen Vergleich nach Dauerregen schaffen. Dazu habe ich den Boden begradigt, Vlies ausgelegt und darauf die Platten verlegt. Diese habe ich dann mit Sand verfüllt, aber ohne extra Tretschicht.

Die Pferde haben den Heunetzständer täglich genutzt. Da der Testbereich kleiner war als der normale Auslauf, wurden die frei stehenden Plattenränder jedesmal einer Härteprobe unterzogen, wenn die Pferde zur Raufe wollten. Zartfühlend waren meine Pferde dabei nicht wirklich, dennoch ist:

  • nichts verrutscht
  • nichts verzogen
  • keine Platte ausgebrochen

und vor allen Dingen ist kein Matsch hochgekommen. Durch die höher liegenden Platten mit einem leichten Gefälle floss das Regenwasser ab und der Bereich blieb nahezu trocken. Allerdings konnte das Wasser ja nicht wie in der oben genannten Befestigungsmethode in einen »Kies-Puffer« abfließen und landete somit auf dem unbefestigten Bereich.

Hier muss man sich darüber klar sein das der umliegende Bereich ohne Platten dann ein grösseres Kontingent an Wasser auffangen muss, was diesen Bereich dann mitunter noch matschiger werden lässt.

Mein Fazit:
Um einen kleinen Bereich extra zu befestigen, kann die Verarbeitung ohne Unterbau/Aufbau eine einfache Lösung sein. Allerdings muss immer bedacht werden das die Wassermassen irgendwohin müssen. Von daher eignet sich diese Methode eher für kleinere Flächen, zum Beispiel vor Raufen oder bei großen Flächen auf Böden, die nicht lehmhaltig, sondern wasserdurchlässig sind.

Auch wenn sie das Wasser nicht so perfekt ableiten wie die Variante oben, so war ich von dem Ergebnis wirklich sehr überrascht. Während die unbefestigte Seite des Heunetzständers  matschig und nass blieb, war die befestigte Seite relativ trocken und mit Turnschuhen begehbar. Auch die Haltbarkeit der Platten ohne extra Tretschicht hat mich mehr als überzeugt.

Von daher vergebe ich 5 von 6 Flauschepunkte und auch nur deswegen mit einem Punkt Abzug, weil die Verlegevariante mit Kiesaufbau nicht zu toppen ist.


Ridcon pro Grid 40 mit Vlies/Sand

Hier wurde auf einem Testweg die Fläche begradigt, Vlies ausgelegt und etwa 10 cm Sand aufgefüllt. Die Verlegung selber ging einfach und zügig. In der Handhabung zeigten sich allerdings schnell die ersten Schwachstellen. Entgegen der Teststrecken mit den Paddockplatten, welche keine Randbefestigung benötigten, sollte bei der Vlies/Sand-Kombination dringend eine Randbefestigung angebracht werden. Ansonsten trägt sich der lose Sand mit jedem Pferdehuf von dem befestigten Bereich, auf die unbefestigten Weiden weiter. Auch merkt man einen Unterschied zu der Befestigung mit der Vlies/Sand-Kombination, statt der Platten, denn es fehlt eine feste Tretschicht. Nun fließt das Wasser zwar zum Teil in den Sand/Boden ab, aber verändert auch dessen Beschaffenheit. So wird dann der Boden unter dem Vlies matschig und weich. Durch das Vlies kommt der Matsch zwar nicht nach oben, aber es bilden sich kleine Unebenheiten im Boden. Zudem rutscht das Vlies an so manchen Stellen nach oben. An anderen Stellen bilden sich kleine Löcher, wenn der Boden wieder abtrocknet, in denen sich das Wasser dann noch besser sammeln kann.

Mein Fazit:
Auf großen Plätzen kann diese Variante durchaus funktionieren, aber Wunder der Wasserbewältigung sollte man nicht erwarten.
Ein Minuspunkt ist auch das Vlies, welches nach oben wandert. Liegt es nur überlappend statt vernäht können daraus böse Fallgruben für die Pferdebeine entstehen.
Ebenso kann es mit Pferden problematisch werden, welche das Buddelgen in sich tragen. Während die Damen Quarter und Herr Shetty das Vlies in Ruhe ließen, hätte ich bei Frau Mampflinger nicht garantieren können das diese es nicht ausgräbt, auseinanderzupft und sich ein paar Ohrenschützer daraus strickt.

Von daher vergebe ich 3 von 6 Flauschepunkten, mit dem Hinweis diese Methode nicht aus Kostenspargründen, sondern mit Bedacht zu wählen ist.

So meine Lieben, ich hoffe, der kleine Testbericht ist euch eine Hilfe für eure geplanten Auslaufprojekte. Weitere Bilder vom ›Making of‹ des Paddocks findet ihr hier in diesem Album.

 

Solltet ihr weitere Fragen haben, scheut euch nicht mich über Facebook zu kontaktieren: https://www.facebook.com/celeste.drake.books/

In diesem Sinne, flauschige Grüße
Celeste

 

Paddockbefestigungen im Vergleich

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Erneut ist eine Woche vergangen und diese war bei mir vollgepackt mit Terminen. Und wenn der Kopf dann raucht und die Füße nur noch leise ›leg uns hoch‹ flehen, finden wir uns doch oft genug noch vor dem Computer, statt auf dem Sofa wieder. Natürlich weiß ich nicht wie es euch geht, aber ich liebe es zur Entspannung, in den verschiedensten Gruppen zu lesen. Und da der Winter langsam überstanden scheint, gibt es doch ein Thema das vielen Personen derzeit auf dem Herzen liegt: Paddockbefestigung.

Trotz dessen das der Winter dieses Jahr nicht so nass und sintflutartig war, wie die letzten Jahre zu vor, hat der Regen doch so einige Ausläufe an die Schmerzgrenzen getrieben. Auch wenn man eine wirklich große Winterweide bietet, spätestens wenn die Pferde diese nur noch mit Schwimmflossen und Schnorchel betreten wollen, weiß man das es Zeit ist diese wenigstens teilweise zu befestigen. Und schaut man auf die Bilder der Paddockbefestigungen in den verschiedenen Gruppen, dann denkt man sich: Was die anderen schaffen, muss ja bei mir auch gehen.
Meist wird dann die Frage aller Fragen gestellt: ›Wie befestigt man einen Paddock‹, dicht gefolgt von dem Nebensatz ›aber möglichst schnell, einfach und auf jeden Fall GÜNSTIG‹

Okay, ich bin die letzte Person, die etwas gegen Sparen hat, fröne ich ja neben meinen anderen Hobbys auch der Leidenschaft des Couponing. Aber einen Paddock schnell, einfach und vor allen Dingen günstig zu befestigen, das ist schon eine harte Aufgabe.

Denn auch wenn es durchaus die eine oder andere kostengünstige Möglichkeit gibt, so muss man erst einmal die wichtige Checkliste durcharbeiten um zu sehen, was überhaupt infrage kommt.

So muss man erst einmal überlegen:

Welcher Bodenbelag ist erlaubt?

Einfach den Wunschbelag auswählen und auslegen kann ohne Erlaubnis schwer in die Hose gehen. Einige Ämter sehen das mehr als eng, damit das umliegende Ökosystem nicht gestört wird. Hier ist also bei der zuständigen Gemeinde zu erfragen was erlaubt ist und unter welchen Bedingungen. Sonst kann es passieren das man nicht nur eine Strafe zahlen darf, sondern auch noch alles wieder zurück bauen muss. Je nach Bodenbelag mitunter eine Mammutaufgabe. Oft soll der Auslauf zum Beispiel vollständig rückbaubar sein, andere wollen möglicherweise keine Paddockplatten, weil sie schlichtweg nicht wissen, was das ist.
Hier ist es ratsam, mit Mustern bei dem zuständigen Mitarbeiter einen Termin vor Ort auszumachen. Erklärungen, Bilder, Anleitungen und Muster zum Anfassen helfen oft mehr, als einfache Erklärungsversuche via Mail und Telefon.

Habe ich Hilfe maschineller oder personeller Art?

Viele Befestigungsarten sind umso einfacher, wenn man auf große Maschinen zurückgreifen kann. Schlamm abschieben oder Boden ausheben geht mit der Schaufel nun mal deutlich langsamer als mit einem Bagger. Ein Trecker transportiert ebenso grössere Mengen Material als eine Schubkarre. Zudem macht ein Anhänger Transporte deutlich einfacher als ein Kleinwagen, dessen Kofferraum und zulässiges Gesamtgewicht man an die Schmerzgrenze treibt.
Natürlich kann man von Anhänger über Bagger bis zur Rüttelmaschine heutzutage alles anmieten. Aber gerade bei Bagger und Co brauchen solche Dinge sowohl einen geeigneten Führerschein, als auch Erfahrung im Umgang. Selbst wenn in uns vielleicht ein kleiner ›Bob der Baumeister‹ steckt, mit der Baggerschaufel wollen wir nun wirklich niemanden verletzen.
Wobei, … Wenn doch, ist zumindest das geeignete Werkzeug vor Ort, um die Leiche verschwinden zu lassen. Nun, ich denke ihr wisst, worauf ich hinaus will. 😉

Welche Helfer stehen mir zur Verfügung

Ein weiterer Punkt sind helfenden Hände, die einen bei einem solchen Projekt unterstützen. Denn wir kennen es eigentlich alle, es sagen X Leute zu das sie helfen wollen und im Zweifelsfall müssen sie genau dann, wenn der Sand geliefert wird, die kranke Tante besuchen, eine Männergrippe auskurieren oder in Guatemala Pinguine suchen.
Von daher sollte man den Umbau so planen das man ihn möglicherweise auch alleine, oder mit einer Fremdfirma bewerkstelligen kann.

Ist der zu befestigende Bereich an- bzw. befahrbar?

Hört sich nicht wichtig an, ist es aber. Denn je nach Bodenbelag oder Unterbau muss man mit Trecker und Anhänger arbeiten. Eine Rolle Kunstrasen schleppt man nicht à la Obelix seinen Hinkelstein. Und tonnenweise Sand fährt man zudem ungerne mit der Schubkarre von der Abladestelle bis zum Paddock.

Welche Materialanbieter habe ich überhaupt zur Verfügung?

Auch wenn Paddockplatten, Kunstrasen usw. von den Speditionen bis zur Haustüre geliefert werden, so sollte man sich für Kies, Sand, Splitt, Hackschnitzel etc. bei den Anbietern vor Ort beraten lassen.
Was bietet z. B. das nächste Kieswerk an? Welche Sorten Sand sind in großen Mengen vorrätig? Denn es nützt ja nichts, wenn der Wunschsand im nächsten Kieswerk nicht lieferbar ist, und der Baumarkt Unsummen verlangt.

Wie viel Wasser / Matsch muss bekämpft werden?

Oft werden Platten einfach in den Matsch verlegt, Hackschnitzel oder Sand auf den Paddock geworfen, und dann wundert man sich, dass alles innerhalb kürzester Zeit im Morast versinkt.

Denn eines ist gewiss, der Regen kommt jeden Herbst / Winter wieder und das Wasser muss irgendwohin. Ist der  Boden nicht wasserdurchlässig dann staut sich das Wasser auf dem Bodenbelag. Staut es sich zu sehr dann versinken selbst die teuersten Platten. Bei stark belastetem Boden ist ein guter Unter-/Aufbau also absolut sinnvoll, und mit einzuplanen.

Hat man diese kleine Checkliste nun auf dem Schirm, dann kann man sich den gängigen Bodenbefestigungen widmen. Da wäre zum Beispiel:

Holzhackschnitzel

Diese sind meist recht günstig und werden als schnelle Lösung angepriesen. Leider ist diese Problembehebung nicht von langer Dauer, sondern verschlimmert dieses mitunter. Denn Hackschnitzel sind ja nichts anderes als Holz, und dieses fault auf Dauer wenn es nass wird. Dazu vermischt es sich im Auslauf auch noch mit Äpfeln und Urin, was den Prozess beschleunigt. In der Handhabung nutzen die Pferde einen solch belegten Auslauf zwar gerne, aber ebenso gerne auch als Toilette. Die Hygiene im abäppeln ist bei Hackschnitzeln wirklich ein Geduldsspiel, ähnlich einem Glücksrad Contest in einer Buchstabensuppe.
Entscheidet man sich doch für diese Vorgehensweise, sollte man darauf achten, dass man keine kostengünstigen Baumschnittreste der Gemeinden kauft, da man nie weiß, welche giftigen Holzbestandteile darin verborgen sein können. Hier lohnt es sich also tiefer in die Tasche zu greifen, damit man ggfs. weiß, was die Pferde anknabbern. Ebenso sollten sie keine Rinde beinhalten, denn diese verrottet noch schneller.
Sinnvoll ist ebenso unter die Hackschnitzel wenigstens ein Vlies zu legen, damit sich der Erdboden nicht mit den Hackschnitzeln vermischen kann. Möchte man einen Wasserstau verhindern, kommt man auch bei dieser Lösung um einen vernünftigen Unterbau nicht herum.

Kunstrasen

Dieser wird in den Gruppen oft als günstige Variante angeboten. Je nach Anbieter sind die Preise für gebrauchten Kunstrasen wirklich nicht zu verachten. Manchmal bekommt man ihn günstig in gebrauchter Qualität, wenn zum Beispiel Fußballplätze, Spielplätze oder ähnliche Anlagen erneuert werden. Im Internet gibt es inzwischen die verschiedensten Anbieter die gebrauchten Kunstrasen zu recht günstigen Preisen verkaufen. Aber auch diese Verlegevariante hat so seine Tücken.
So muss man sich darüber klar sein, das so eine Rolle unheimlich schwer ist, und weder ohne Trecker transportiert, noch ordentlich verlegt werden kann. Gut es gibt vielleicht Powerfrauen, welche im Xena-Outfit, mit einem gewaltigen ›Eieieieiei‹ die Rollen dennoch per Hand anschieben. Aber mal ehrlich, schön ist eigentlich anders. Wenn man diese Rollen also kräftesparend und passgenau verlegen möchte, dann sollte ein Trecker schon behilflich sein.
Ebenso sollte man vor Kauf und Verlegung eines in Erfahrung bringen, und zwar die Entsorgungskosten. Denn dieser immergrüne Teppich wird irgendwann auch einmal ausgetauscht und entsorgt werden müssen. Und einfach liegen lassen mit einer ›nach mir die Sintflut‹-Einstellung, gilt nun mal nicht. Leider sind die Gebühren wie auch Zuordnungen von Gemeinde zu Gemeinde oft unterschiedlich. Das heißt, wenn man Pech hat wird der Kunstrasen mitunter als Sondermüll deklariert und entsprechend teuer abgerechnet. Von daher fragt man besser vorab nach, bevor man günstig kauft, und später sehr teuer entsorgen muss.

Schweinespalten

Diese sind auch ein neuer Trend der Paddockbefestigung. Oft werden die Schweinespalten gebraucht von den Bauernhöfen entsorgt und man kann sie sehr günstig ergattern. Allerdings gilt auch hier die Frage: Darf ich sie verlegen und wenn ja, habe ich das passende Werkzeug dafür?
Bei den Kunstrasenrollen konnte man ja im Doppelpack noch die She-Hulk raushängen lassen und sich durchkämpfen. Bei den Schweinespalten hat man ohne Trecker keine Chance diese zu verlegen.
Auch hier sollte ein vernünftiger Unterbau gegeben sein, ebenso Gefälle, damit das Wasser weg kann. Im Winter bei Eis und Schnee können die Spalten mitunter recht rutschig werden, hier kann man aber mit Gummimatten abhelfen.

Rasengittersteine / Waschbetonplatten

Diese bekommt man entweder im Bauhandel, in Gartencentern oder über Kleinanzeigen günstig bis geschenkt. Will man viel Geld sparen, und ist sich schwerer Arbeit bewusst, dann kann man damit einen Paddock günstig auslegen. Die Tücken liegen wie immer darin, dass diese Steine einen vernünftigen Unterbau brauchen, damit das Wasser weg kann, und die Steine später sauber verlegt werden können. Um ausbaggern, Vlies und Kies verlegen wird man also in den seltensten Fällen herumkommen. Natürlich gibt es auch da Spezialisten, welche die Steine gleich in den Matsch verlegen, hier möchte ich jedoch an die obige Checkliste verweisen:

  • Was darf ich befestigen?
  • Welche Wassermassen müssen weg?
  • Muss der Boden befahrbar sein?

Denn nichts ist lästiger, als wenn man erst nach dem Verlegen merkt, dass die Wassermassen nicht weichen, der Matsch durch die Steine quillt und man alles wieder neu verlegen darf.
Die Schwierigkeit bei den Steinen liegt eindeutig im Gewicht, ein Rasengitterstein kann locker 30 kg wiegen. Und diese transportieren und verlegen ist Schwerstarbeit. Entweder hat man dabei gute Hilfe, oder jede Menge Eis und Schokolade zur Motivation. Ein netter Masseur für die geschundenen Knochen kann nach der Verlegung auch nicht schaden. 😉

Vlies/Sand Kombinationen

Diese sind meist eine schnelle und günstige Lösung. Oft wird auf großer Fläche der Matsch abgeschoben, Vlies verlegt und dann mit Sand aufgefüllt. Dennoch hat auch dies kleine Stolperfallen, im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht nur das sich oft Pfützen bilden weil das Wasser keinen Puffer hat in den es abfließen kann. Nein, oft kommt das Vlies auch nach einiger Zeit nach oben gewandert. Dies kann man zum Teil unterbinden indem man die Ränder des Vlieses nicht nur überlappen lässt, sondern auch vernäht. Aber dies schützt nicht vor Pferden mit Buddelmotivation, welche den Paddock als Sandkasten nutzen und darin Bob der Baumeister spielen. Denn scharrende Pferdehufe lassen das beste Vlies irgendwann deutlich leiden, bis hin zur vollständigen Zerstörung. Und fehlt das Vlies als Trennschicht dann vermischen sich wieder Sand und Boden, und der Matsch ist schneller da als man glaubt.
Diese Befestigung kann auf großer, nicht all zu matschiger Fläche also nur funktionieren, wenn man keinen Goldgräber dabei hat.

Betonrecycling

Auch dies ist eine preisgünstige Variante, die im Netz immer mehr Anklang findet. Allerdings gilt auch hier die Erlaubnis der Gemeinde zu haben, denn eine Strafzahlung samt Rückbau macht selten wirklich Freude.
Betonrecycling gibt es bei verschiedenen Anbietern oft kostengünstig, allerdings muss bei der Verlegung darauf geachtet werden das der Unterbau Wasserdurchlässig ist. Hat man also reinen Lehmboden sollte dieser vorab abgetragen werden. Auch ein Kies/Schotterunterbau ist keine schlechte Idee. Auf keinen Fall sollte man auf das Vlies verzichten, dann das Recycling verlegen und ganz wichtig das Rütteln nicht vergessen!
An diesem Belag kann man viel Freude haben, allerdings ist mitunter ein hoher Hufabrieb gegeben. Dies sollte man bei empfindlichen Pferden vorab bedenken.

Paddockplatten

Jeder kennt sie, jeder liebt sie und wenn man auf die Preise schaut, dann fängt man an zu weinen. Dennoch haben Paddockplatten nicht umsonst den Platz 1 in der Verlegeszene. Sie bieten schließlich einige Vorteile gegenüber den anderen Methoden:

  • Paddockplatten haben ein geringes Gewicht, sie können in grossen Mengen getragen und verlegt werden.
  • Sie sind stapelbar und lassen sich auch im Auto transportieren.
  • Sie sind sehr leicht rückbaubar.
  • Selbst gebraucht haben sie einen hohen Wiederverkaufspreis.
  • Sie sind stark belastbar und befahrbar.
  • Sie werden oft leichter genehmigt, da sie rückbaubar sind.
  • Es lassen sich auch kleine Stellen befestigen, und nach und nach erweitern. Auch Wege kann man damit gut verlegen.

Hier hat man nun die Wahl Platten gleich in den Matsch zu verlegen, hierzu gibt es geeignete Platten verschiedenster Anbieter. Ebenso gibt es Platten, welche einen Minimalunterbau mit Vlies brauchen, oder aber welche die auf einen richtigen Unterbau nicht verzichten können. Welche Platten man wählt, hängt also – mal wieder – von der Bodenbeschaffenheit ab sowie der Verlegetechnik.
Ein Aufbau mit Vlies, Kies, Platten und Sand ist in den meisten Fällen die Ideallösung für viele Jahre voller Freude. Wie so etwas geht, zeigt euch diese Anleitung.
Wie ihr seht, gibt es eigentlich viele Lösungsmöglichkeiten für den ganz persönlichen, perfekten Paddock. Dennoch muss man sich eben nach den Ämtern, den örtlichen Begebenheiten und der eigenen Geldbörse richten, bevor man überhaupt zur Tat schreiten kann.
Für mich war die ideale Lösung das System mit den Paddockplatten. Im nächsten Sonntagsbeitrag werde ich euch dann von meiner Testphase berichten:

  • Platten mit Unterbau
  • Platten nur mit Vlies
  • Vlies nur mit Sand

und wie sich die einzelnen Bereiche über Herbst/Winter/Frühling geschlagen haben.

Bis nächste Woche, flauschige Grüße
Celeste

 

Wie man einen Paddock befestigt

Hallo meine Flauschehasen, heute widmen wir uns der Anleitung zur Paddockbefestigung. Denn damit weder wir noch unsere Pferde nach langen Regenfällen weiter durch den Matsch waten, sollten wir unseren Pferden eine befestigte Fläche anbieten können. Leider scheuen viele von uns den Aufwand und die Kosten, aber noch schwieriger ist es meist den Mut zu finden, diese Aufgabe überhaupt anzugehen. Aber fangen wir einfach einmal an. Ich werde euch hier das Befestigungsbeispiel für Ridcon Pro Grid 40 Paddockplatten mit Unterbau zeigen.

Die geeignete Fläche
Erst einmal suchen wir die geeignete Fläche aus. Eingänge oder Bereiche vor den Raufen sollten auf jeden Fall befestigt werden. Da bei den Ridcon Platten kein Erdaushub nötig ist, ersparen wir uns die Buddelarbeiten. Trotzdem muss man das Gras entfernen und die Fläche begradigen um eine besser Verarbeitung zu ermöglichen.

Das schaut dann so aus:

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Das Vlies
Anschließend legen wir das Vlies aus. Dieses wurde in meinem Fall auf einer Rolle mit 100 m² geliefert, welche sogar problemlos in einen Corsa passte. Gut, es hatte schon etwas von einem Mafiosi, der einen Teppich mit einer Leiche ins Auto schieben möchte, aber ich sage aus Erfahrung: Es funktioniert!
Die Ränder sollten beim Ausrollen wenigstens 20 cm überlappen und das schaut dann so aus:

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Der Kies
Als nächsten Schritt benötigt man Kies und zwar ca. 7 – 25 cm Schotter, Körnung 5/32 mm oder Kies, Körnung 8/16 mm. Die Höhe der Drainageschicht richtet sich nach Untergrund und Nutzung. Wir haben 15 cm gewählt.
Wie viel Kies man für seine Fläche braucht, kann man wunderbar mit diesem Rechner ausrechnen: Kiesrechner
Was der Kies pro Tonne kostet, sollte man bei seinem Kieswerk erfragen. Je nach Region unterscheiden sich die Preise deutlich. Vergesst bitte nicht Lieferkosten mit einzuplanen.  Auch wenn ich wirklich viel in unsere Pferdeautos passt, bei Tonnen von Sand und Kies helfen auch keine Tetrismeisterfähigkeiten. 😉

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Der Kies muss nun verteilt werden. Ob man dies per Schaufel und Schubkarre macht, mit Trecker und Schaufel, oder einem kleinen Bagger, bleibt einem Selbst überlassen.

Mietpreise für Bagger
Ein 3,5 t -Bagger mit Fahrer kostet beispielsweise zwischen 60 – 70 € / Stunde. Für einen 20 t -Bagger 65 – 80 € / Stunde. Meist ist es günstiger bei den hiesigen Bauern um Hilfe zu bitten und Kies sowie Sand via Treckerschaufel zu verteilen. Aber auch da sollte man vorab den Preis klären.
Alternativ Spart sich das Geld und schaufelt von Hand. Denn alles Geld das man spart, kann man wieder in Paddockplatten stecken. 🙂

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Die Rüttelplatte

Ist der Kies verteilt muss dieser via Rüttelplatte verfestigt werden. Solche Platten lassen sich für kleines Geld in größeren Baumärkten ausleihen.
Meist hinterlegt man eine Kaution (bei mir waren es 175 €) und davon wird dann später die Leihgebühr und eine kleine Versicherungsgebühr abgezogen. Kosten für 4 Stunden waren etwa 32 €, ein Tag lag bei etwa 40 € also nicht viel mehr. Benzin konnte gleich mit gekauft werden, was die Sache unheimlich erleichtert.
Zusammengeklappt passte die Rüttelmaschine sogar in den Kofferraum meines Corsa. Allerdings sollte man sie zu zweit tragen, da sie 80 kg wiegt.

 

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Der Splitt
Nach der Rüttelei wird der Splitt, Körnung 2 / 5 mm für 2 cm, als Ausgleichsschicht verteilt. Hier gibt es wieder einen praktischen Rechner dazu: Splittrechner 

Auch hier gilt wie beim Kies, entweder die gute alte Handarbeit, oder aber man verteilt wie oben erwähnt mit Trecker oder Bagger.

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Nun kommen wir zu den Platten

Meine sind Ridcon Pro Grid 40 Paddockplatten
welche sich unheimlich leicht verlegen lassen. An den Seiten befinden sich Befestigungsnasen, die sich leicht ineinander stecken lassen und man somit eine feste Fläche hat.

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Und man kann sie an Stellen mit Pfosten oder Wänden auch ganz leicht passend mit einer Handsäge zurecht sägen.

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Der Sand

Danach müssen die Platten mit grobem, gewaschenem Sand (Rundkorn), Körnung 0,0 – 2,0 mm, für eine Verfüllung mit 4 cm + 2 cm Überdeckung verfüllt werden. Auch hier gleich der praktische Rechner: Sandrechner 

Das schaut dann bei Lieferung erstmal so aus:

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Wenn alles verteilt ist, hat es schon ein Sandstrandflair, bei dem nur noch der Sonnenschirm und das Meeresrauschen fehlen.

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Natürlich will ich euch nicht vorenthalten wie das Endergebnis aussieht. Ich hoffe es gefällt euch ebenso gut wie mir. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Ridcon für ihre Unterstützung.

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Sicherlich war es anstrengend und ich war über jede helfende Hand froh, aber die Arbeit hat sich gelohnt und der Matsch gehört nun hoffentlich der Vergangenheit an. Aber ihr kennt mich: Ich werde berichten! 🙂

Flauschige Grüße
Celeste

 

Tagebuch einer Paddockbefestigung – Teil III

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Wie in den letzten beiden Teilen beschrieben, arbeite ich immer noch an der Paddockbefestigung für meine Liebies.
Letzte Woche war ich ja wirklich fleißig und hatte es sogar geschafft die Ridcon  Paddockplatten zu verlegen. Ich, die früher ein Paddockplatten Zweifler war, habe mich regelrecht in diese Platten verliebt, da bin ich ehrlich. Und da die Platten schon verlegt, aber noch nicht mit Sand verfüllt waren, wollte ich diese bis zur Sandlieferung gegen Diebstahl schützen. Denn man kennt das ja: Da gehen Sonntagsspaziergänger vorbei, sehen die Platten und kommen später mit dem Auto wieder. Dann laden sie ein paar m² ein, schließlich kann man damit auch Wege oder Parkplätze befestigen. Nicht das aus mir die Vorsicht spricht, nein, es ist eher die Erfahrung. Was wurde bei mir am Offenstall schon alles geklaut: Mistgabeln, Schubkarren, Pinsel, Heckenschere, sogar angebrochene Zaunlasur. Es gibt nichts was manche Menschen nicht brauchen können. Nun, die Platten anbinden, festtackern oder mich den ganzen Tag als Wachhund dazu setzen, konnte ich nicht. Also dachte ich, ich kennzeichne die Platten mit Sprühfarbe. Nach einer kurzen Beratung im Baumarkt verließen wir diesen mit einer Signalsprühfarbe in – na wer ahnt es – Pink!
Leider erwischten wir eine Sprühdose mit einem defekten Sprühkopf, was nicht nur pinkfarbene Platten, sondern ebenso pinkfarbene Schuhe und Finger nach sich zog. Aber egal, Hauptsache die Platten waren abschreckend markiert und bis zur Sandlieferung sicher.

Dieser kam dann auch 2 Tage später, wie immer von meinem reizenden Heubauer gebracht. Da er etwas zu spät kam, vertrieb ich mir die Zeit damit übrig gebliebene ›Reste‹ zu verbauen. So war da der Weg zu einem Heuständer, den ich von Gras befreite, dann das restliche Vlies auslegte und den übrig gebliebenen Splitt darauf verteilte. Vor der Raufe legte ich dann die restlichen 9 Paddockplatten aus. Platten wie auch Weg wollte ich dann später mit Sand auffüllen, wenn auch der normale Paddockbereich verfüllt würde. Wie sich diese Resteverwertung dann gegenüber der Vlies/Unterbau/Platten/Sand-Kombination schlagen wird, werde ich diesen Winter erwartungsvoll testen.

Aber dann kam endlich mein ersehnter Sand. Obwohl ich vorher darum bat das der Anhänger nicht direkt auf die unverfüllten Platten fährt, hat er sie mit den hinteren Rädern doch erwischt. Wurde ich  wild rufender und hüpfender Gnom doch glatt übersehen. Na ja, bei meiner Größe kann das durchaus passieren. Doch trotz aller Befürchtungen haben die Platten auch den Anhänger mit 10 Tonnen Sand problemlos ausgehalten. Keine einzige Platte war gebrochen, keine Verbindungsnase zerstört. Nein, sie sahen aus, als wäre der Anhänger nur darüber geschwebt. Ich war dann wirklich unheimlich erleichtert, hatte ich das in diversen Gruppen auf Bildern nicht so glimpflich ausgehen sehen.
Also wurde der Sand abgekippt und mein Heubauer musste los zu seinem nächsten Termin. So stand ich da mit 10 Tonnen Sand, einem Rechen, einer Schaufel, einer Schubkarre und gutem Willen. Eigentlich musste auch ich zu meinem nächsten Termin, aber ich war fasziniert, wie schön der Sand in die Raster der Paddockplatten rieselte, wenn man ihn mit dem Rechen darüber zog. Irgendwie war es gut das ich trödelte, denn auf einmal kam mein Heubauer in einem Affenzahn zurück, machte eine Vollbremsung und sprang vom Trecker. Auf der Heimfahrt ist ihm ein alter Mann begegnet, dem es nicht gut ging. Er war wohl unterzuckert und bat darum Heim gefahren zu werden. Da ihn mein Heubauer aber nicht auf den Trecker heben konnte, bat er mich um Hilfe. Also flugs mein mit gefüllten Heunetzen und Kanistern bestücktes Auto geräumt, schmutzig wie ein Ferkel rein gehüpft und losgefahren. Als ich an der besagten Stelle ankam legte ich erst einmal eine Vollbremsung hin, so groß war der Schreck. Der alte Herr lag schon am Straßenrand, völlig entkräftet und dezent verwirrt, aber ansprechbar. Einen Krankenwagen lehnte er jedoch vehement ab. Da ich ihn ins Auto setzen durfte, brachte ich ihn dann zu der beschriebenen Adresse. Mit dem Auto nur 5 Minuten, zu Fuß, wäre es bei brütender Hitze, eine dreiviertel Stunde gewesen. Außerdem versicherte er mir, dass sich seine Frau dort um ihn kümmern würde. Dort angekommen, stellte sich aber heraus das er nicht nur keinen Schlüssel bei sich hatte, nein, es war auch niemand daheim. Wieder rutschte mir das Herz in die Hose und ich setzte ihn erst einmal auf einem Stuhl im Garten ab. Da sich kein Ersatzschlüssel finden ließ und auch die Terrassentür verschlossen war, klingelte ich einfach Sturm bei der Nachbarin. Diese war nicht unbedingt begeistert über meinen Überfall, zeigte sich aber nach deutlichen Worten ´meinerseits dann doch sehr bemüht. Leider besaß sie keine Telefonnummer von der Ehefrau des alten Herren und wusste auch nicht, wo sie war. Auf meine Bitte nach Essen und Trinken für ihn wegen der Hitze und der Unterzuckerung, wollte sie ihn mit zu sich rüber nehmen. Dies scheiterte aber dann trotz guten Willen an der Treppe zu ihrem Haus. Als ich dann schon fast wieder einen Krankenwagen rufen wollte, kam dann plötzlich die Ehefrau und Tochter angefahren, sie hatten ihn wohl gesucht. Wie sich herausstellte, ist der Herr zwar dement, aber gerne mal auf Tour. Wie er es bis hoch in die Ecke zu meinem Stall geschafft hatte, konnte sich niemand erklären. Trotzdem war ich  froh, dass ich helfen konnte und der alte Mann wieder sicher und behütet bei seiner Frau und Tochter war.
War das Trödeln beim Befüllen der Paddockplatten doch zu etwas nutze, denn sonst wäre ich schon weg und für meinen Heubauern nicht erreichbar gewesen.

Die nächsten beiden Tage verbrachte ich jeden Morgen mit Sandschaufeln. Schubkarre füllen, überall Sand Häufchen machen und mit dem Rechen verteilen. Ja, es war schwere Arbeit bei der Hitze, aber der Sand schaufelte sich besser als Splitt und Kies. Und auch wenn ich dachte das der Berg nie schrumpft, er wurde immer kleiner und kleiner, bis schließlich Alles verteilt war.
Einmal bekam ich sogar stundenweise Hilfe von einem Spaziergänger, der immer mit seinem Hund an meinem Stall Rast macht. War er anfangs sehr skeptisch, als ich ihm von meinen Umbauplänen erzählt hatte, war er nun Feuer und Flamme. So half er einige Schubkarren Sand zu verteilen, und freute sich darüber wie gut alles umgesetzt wurde.
Tja, da der Sandstrand nun fertig war, blieb nur noch die Paddockzäune wieder in Ordnung zu bringen, Isolatoren zu verteilen, wie Prinz Karneval seine Bon Bons, und Kilometerweise neue Litzen zu ziehen. Auch hier bekam ich wieder von dem Spaziergänger Hilfe, ebenso von meiner Freundin, was den Zaun umso schneller fertig werden ließ.
Dazu habe ich gleich einmal 2 neue »Bitte nicht füttern«-Schilder bestellt, welche ich morgen anbringen werde.
Wenn dann noch die Raufen befestigt sind, welche ja nun auf den Paddock gewandert sind und noch 2 neue Törchen gebaut wurden, ja dann, bin ich fertig. Zumindest, bis mir wieder ein neues Projekt einfällt, lange kann das ja nicht dauern. 😉

Mit allen Bildern zusammen werde ich dann nächste Woche noch eine Verlegeanleitung erstellen, die sich dann Schritt für Schritt wie bei der Heuraufe oder der Bremenfalle nachbauen lässt. Natürlich gespickt mit nützlichen Links und Kostenaufstellungen.
Denn ich bekomme für diese Anleitungen immer wieder Zuspruch von Frauen, die sich dann endlich auch alleine an den Nachbau trauen. Und genau deswegen mache ich das für euch, denn wenn ich das schaffe, dann schafft ihr das auch. Lasst euch niemals einreden das ihr das nicht könnt nur weil ihr eine Frau seid. Alt oder jung, klein oder schwach, es ist scheißegal: Euer Wille und euer Wunsch nach Veränderung für eure Pferde zählt, denn die Liebe zu diesen Tieren wird euch den Antrieb geben. Und meine Anleitungen, die helfen euch dabei.

Aber ich möchte mich auch noch einmal ausdrücklich bedanken:

  • Bei der Firma Ridcon als Sponsoring Partner.
  • Meine Verlegerin Julia, die immer an meine Projekte glaubt.
  • Meinem Mann, der oft auf mich verzichten musste und mich trotzdem unterstützt.
  • Meinen Helfern Peter, Petra und Achim die immer wieder ausgeholfen haben und sei es nur um ein Brett zu halten.
  • Und alle meine Leser, für die ich das hier mache und mir immer so reges Feedback geben.

Bilder zu diesem Projekt findet ihr bei Facebook im Fotoalbum. 

Flauschige und geschaffte Grüße
Celeste

ridcon Paddockplatten

 

Tagebuch einer Paddockbefestigung – Teil II:

Hallo meine Flauschehasen, wie versprochen geht es weiter mit meinem Tagebuch des Grauens. Na ja, ganz so schlimm ist es zwar nicht, aber so eine Paddockbefestigung ist schon eine große Sache. Aber weiter geht‘s …

Letzte Woche habe ich ja die Ridcon Platten bekommen, ebenso wie das Vlies. Nachdem ich das Vlies verlegt habe, wartete ich auf meine erste Lieferung Kies. Dank der Erklärungsseite von Ridcon mit der praktischen Einkaufsliste konnte ich ja die passende Menge gut ausrechnen. Diese hat mir mein Heudealer auf meinen Wunsch hin dann im nächsten Kieswerk besorgt.

Ich wartete also am Liefertag völlig gespannt auf meinen Heudealer und hüpfte wie ein Schlumpf auf Drogen durch den Stall. Netterweise hatte ich für den Tag sogar Hilfe bekommen: Der beste Freund meines Mannes wollte sich freiwillig den Sklaven – äh, Hilfsdiensten bei mir im Stall stellen. Die arme Socke, wenn er wüsste, das er damit seine Seele verkauft hat.

Als mein Heudealer mit seinem wunderschönen neuen Anhänger kam, rangierte er wie ein Künstler den Hänger so aus, dass der Kies direkt auf dem Vlies abgekippt werden konnte. Kennt man die örtlichen Begebenheiten bei mir, weiß man, das er damit ein Meisterstück der Fahrkunst hingelegt hat.
Als er die Hängerklappe entriegeln wollte, dachte ich, dass ich ihm wie immer zur Hand gehe. Doch wer mich kennt, weiß das kann nicht gut gehen. Ist es auch nicht.
Ja, ich bin ein tollpatschiger Bewegungsdepp. Ich stehe dazu. Ich wollte die andere Seite entriegeln und hatte noch den alten Anhänger vor Augen. Jener den man 2 x entriegeln muss, auf jeder Seite und an dessen Griffe man zerren muss wie der Hulk persönlich. Nun das war aber ein neuer Anhänger und es machte nur *Plopp* und uns kam die Klappe entgegen. Sie erwischte schwungvoll und beschwert durch den Kies, meinen Heudealer am Arm, wie auch mich an Arm und Hand. AUTSCH!
Nach x Entschuldigungen meinerseits, für meine allseits berühmte Tollpatschigkeit – und ja, es ist mir auch jetzt noch peinlich – war das Thema aber Gott sei Dank schnell gegessen. Der Kies wurde auf dem Vlies abgekippt und mein Heudealer machte sich auf zur nächsten Tour. Zurück blieben wir mit einem Berg voll Kies und gutem Willen.

Wir haben den gesamten Kies mit Schaufel, Schubkarre und Rechen verteilt und es war wirklich heiß. Ich überlegte dabei ernsthaft, wie man sich diese Arbeit erleichtern könnte. Wenn man so vor sich hin schaufelt, kommen einem ja die dümmsten Gedanken …
Ob man vor dem nächsten Splitt / Sand abkippen eine Eskiiii Schibbi Schabbi der neusten Kollektion unter den Berg legen sollte und dann eine Horde junger Eski süchtiger Mädels einlädt? Da wäre der Berg doch in kürzester Zeit von Hand verteilt, so gierig wie die Meute dann danach graben würde.
Aber wahrscheinlich hätte das dann eher ›Grabbeltisch im Schlussverkauf‹-Niveau und Sand und Splitt würden überall hinfliegen. Also wurde der amüsante Gedanke verworfen und weiter gearbeitet.
Obwohl es körperlich sicher sehr anstrengend war, konnte man allerdings gut erkennen, dass der riesige Berg immer weiter abnahm. Mit jedem Meter den das Vlies unter dem Kies verschwand, stieg dann die Motivation.
Irgendwann, viele Stunden später, war der gesamte Kies dann auf dem Vlies verteilt und wir krochen mehr oder minder zum Auto. Ich bin ehrlich, kochen habe ich an diesem Tag gestrichen und wir haben den Asia-Imbiss meines Vertrauens überfallen. Irgendwie sahen wir auch total zerstört aus, denn an der Kasse wurden wir gleich gefragt was wir denn angestellt haben.
Lustigerweise hatte ich zwar trotz Handschuhen Blasen an den Händen vom Schaufeln, aber am nächsten Tag keinen Muskelkater. Da sieht man mal wieder, dass die Selbstversorgung eines Offenstalles das beste Fitnesstraining ersetzt.

Am nächsten Tag wurde dann der Splitt geliefert. Aber dieser musste noch warten, bis die Rüttelplatte zum Einsatz kommen konnte. Diese hatte ich im Baumarkt meines Vertrauens reserviert und gleich wieder den Freund meines Mannes für dessen Nutzung bestellt. Denn seien wir ehrlich, ich bin schon zu tollpatschig für eine Anhängerklappe, niemand will mich in der Nähe einer Rüttelmaschine sehen. Niemand! Leider war die kleine Rüttelplatte defekt, also musste die nächst Größere her, was mich wenig beruhigte. So ein Ding ist doch arg gruselig …
Am nächsten Morgen sind wir also gleich zum Baumarkt und wurden dort freundlich begrüßt. Der Papierkram war unproblematisch und schnell erledigt. Man nimmt die Personalien auf (Personalausweis bereithalten) und zahlt eine Kaution. In diesem Fall waren es 175 €. Abgerechnet wird später, wenn man die Rüttelplatte wieder abliefert, dann die Zeit. 4 Stunden waren etwa 31 € und ein Tag etwa 40 € und ein paar Euro für eine Versicherung falls man die Rüttelplatte zerlegt. Das nötige Benzin konnte man in einer kleinen Flasche für wenige € gleich mit kaufen.
Die Rüttelplatte selber hatte an einer Seite Rollen, die man aufklappen konnte, so war der Weg bis zum Auto kein Problem. Schwieriger war es die Rüttelplatte in meinen Corsa zu hieven, denn ich muss zugeben mit ihren zarten 80 kg ist sie echt schwer. Aber gut, zu zweit haben wir die Platte hinein gehievt bekommen und auch die Heckklappe ließ sich ohne weiteres schließen, nachdem die Hutablage entfernt wurde. Die Fahrt zum Stall fuhr ich wirklich vorsichtig, aber die Rüttelplatte ist aufgrund des Gewichtes nicht einen Millimeter gewandert.

Am Stall haben wir die Platte vorsichtig ausgeladen und sie mit Benzin befüllt. Dann durfte mein Helfer ran, denn wie bereits erwähnt, finde ich das Ding gruselig. Für alle, denen es ähnlich ergeht, ich kann euch beruhigen: Sie war im Betrieb, nicht annähernd so laut und so gruselig, wie ich gedacht hatte. Das Geräusch war auch ohne Ohrenschutz erträglich, ebenso wie die Handhabung. Einzig das diese Dinger unheimlich schwer durch die Ecken kommen, denn sie besitzen keinen Rückwärtsgang, was ein deutliches Manko darstellt. Auch das Eckenausfahren gestaltet sich schwierig, aber nicht unlösbar. Bedingt durch Größe und Gewicht, ließ sich die Platte von Hand in den Ecken *rum ziehen* und somit war auch das Problem gelöst.
Also war die Arbeit schnell erledigt und ich war fast – O.K. nur fast – versucht es selber einmal zu versuchen. Aber bevor mich mein Mut überkam (und somit die sicher folgende Tollpatschigkeit) habe ich es doch gelassen und angefangen den Splitt zu verteilen. Wieder mit Schaufel und Karre und Kraft meiner Offenstallärmchen.
Aber der Splitt ließ sich bedeutend leichter Schaufeln als der Kies. Und auch wenn es eine schwere Arbeit war, sie ging leicht von der Hand. Der Splitt war mit dem Rechen fix verteilt und gerade gezogen und alles wartete nun auf die Platten.
Aber die Rüttelplatte musste ja auch wieder zum Baumarkt zurück. Also wollten wir diese guten Mutes wieder in den Corsa hieven. Dummerweise passierte das, was immer passiert, wenn man mit mir arbeitet: Chaos …
Wir hoben zu zweit die Rüttelplatte an. Ich rutschte weg und zog dabei mit voller Wucht den Bügel hoch, genau ins Gesicht meines Helfers. Gut, er hat noch alle Zähne, aber seine Lippe sah aus, wie die aufgespritzten Dinger der Hollywoodsternchen und schmerzte. Mein Lachflash der darauf folgte, war sicher nicht hilfreich, aber wenigstens ansteckend. Denn er kennt meine tollpatschige Ader und nimmt normalerweise einen gebührenden Sicherheitsabstand, wenn ich agiere. Tja, in diesem Fall war das nicht ausreichend.
Der Gerechtigkeit halber kann ich aber sagen, dass unser Ausladen später problemlos verlief. Auf jeden Fall bis zu dem Moment, als ich mir die Kofferraumhaubenecke schwungvoll selber auf den Kopf knallte. Hatte ich mich doch aufgrund des anderen Standwinkels völlig verschätzt. Bis zum Baumarkt rollten wir unseren kleinen Helfer anschließen ohne weitere Zwischenfälle. Auch die Abgabe und die Rückzahlung der Kaution waren ruck zuck erledigt.
Also ging es ab nach Hause. Dort wurden dann die Paddockplatten in beide Autos verstaut, gestapelt und getürmt. Ich habe mich auch nur 2 x im Hausgang gestoßen und mir nur einmal eine Paddockplatte vor den Kopf geknallt beim Stapeln. Also eigentlich ein guter Schnitt. 😀
Als alle Platten am Stall waren ging das Verlegen schneller als gedacht. Ich bin beeindruckt, wie einfach die Ridcon Platten zu verlegen sind. An 2 Seiten gibt es eine Verzahnung mit Nase, welche die Verlegetechnik quasi vorgibt. Da konnte nicht einmal ich etwas falsch machen. Und selbst als Pfosten im Weg waren, ließen sich die Platten mit einer HGW-Handsäge (HGW = hundsgewöhnlich) sehr einfach kürzen und in Form schneiden.
Ich kann es nur noch einmal sagen: Ich bin von den Platten mehr als begeistert. Sie wurden geschleppt, geworfen, gequetscht, getreten, drüber gelaufen und doch haben sie alles überlebt. Ich war natürlich – nur aus Testgründen – nicht nett zu ihnen. Trotzdem ist nicht eine Verzahnungsnase gebrochen, oder auch nur ein Kratzer in den Platten.

Nun sind sie alle verlegt und ich muss noch auf meinen Sand warten. Bis dieser kommt, werde ich wohl noch zum Baumarkt flitzen und neonfarbene Sprayfarbe besorgen, um die Platten zu markieren. Damit sie keiner klaut – sicher ist sicher!

Fotos zum Projekt findet ihr übrigens auf meiner Facebookseite.

Fortsetzung folgt …

tagebuch-ridcon-teil-ii

 

Tagebuch einer Paddockbefestigung – Teil I

Hallo meine Flauschehasen, heute widmen wir uns nicht meinem wöchentlichen Kopfkino, an welchem ihr jeden Sonntag teilhaben dürft. Nein, heute starten wir das Tagebuch zu meinem kleinen Projekt: Der Paddockbefestigung. Denn wie schon letzte Woche im Sonntagsbeitrag besprochen, stellt uns der Klimawandel vor neue Herausforderungen für den Winterauslauf unserer Pferde. Reichten früher Winterweiden oder Sandausläufe, sorgt der stetige Regen und der fehlende Frost für Schlamm und Matsch auf den Ausläufen.

 

Nun ich habe das große Glück von mehreren Sommerweiden, aber ebenso einer mehr als großzügigen Winterweide. Diese diente viele Jahre problemlos als Auslauf. Dennoch werde auch ich nun den Stalleingang und den Platz vor den Heuraufen befestigen müssen. Denn auch wenn ich mir einen frostigen Winter wünsche, ich denke, es wird eher wieder ein Regen und Matschwinter, statt einer weißen Winterzauberwelt.

 

Also überlegte ich, wie die Befestigung stattfinden sollte:

  • Sand bzw. Sand und Vlies?
    Sicher manchmal hilfreich, aber gerade für den Stall Ein- und Ausgang sicher niemals ausreichend.
  • Kunstrasen?
    Sicher klasse, aber mich gruselte es doch vor dem Geruch in Verbindung mit Pferdeurin. Ebenso habe ich mehrfach gelesen, dass der Hufabrieb nicht ohne ist. Dazu die hohen Entsorgungskosten, da der Kunstrasen als Sondermüll gilt, schreckten mich ab. Nicht zuletzt auch das Gewicht der Rollen, die ich niemals alleine ohne Hilfe verlegen könnte.
  • Lavasand?
    Hm danke nein, die Erfahrung habe ich in Pensionszeiten gemacht. Der Wassertransport war wirklich gut, aber von 5 Pferden liefen 3 auf dem Boden lahm.
  • Rasengittersteine?
    Die fand ich wirklich gut. Der m²-Preis war recht angenehm bei etwa 6,20 €. Aber die müssen ja auch transportiert werden. Bei der Menge hätte ich mich mit meinem kleinen Corsa entweder tot geschleppt, oder aber horrende Transportkosten auf mich nehmen müssen. Und wenn man die dann wieder dazu rechnet, dann ist man bei den m²-Kosten der günstigsten Paddockplatten. Und da die Rasengittersteine ebenso einen Unterbau brauchen, wäre nicht wirklich etwas gespart, wenn man bedenkt, dass man bei der Verlegung schwere Steine schleppen darf.

Also landete ich bei den allseits beliebten und oft beworbenen Paddockplatten.

Aber die Anzahl der Anbieter ist groß, ebenso die Qualitätsunterschiede. So werden in Baumärkten und im Internet oft Rasengitterplatten angeboten, welche auf den ersten Blick günstig erscheinen, aber selten an Material und Qualität der Paddockplatten heran reichen. Ich habe einige Platten in Baumärkten betrachtet, befühlt, gedrückt und geknautscht und war eher mässig angetan. Auch wenn diese angeblich einen parkenden Pkw tragen, so konnte ich mir darauf keinen steppenden Alpenpanzer auf Drogen vorstellen.
Also informierte ich mich bei den verschiedenen Anbietern für Paddock- und Reitplatzplatten. Auch hier ist die Produktpalette gross, ebenso wie die Preisunterschiede. So gibt es sehr günstige Anbieter, die schon bei 9 € pro m² anfangen, welche aber nur mit Unterbau zu verlegen sind. Dann gibt es Platten zwischen 12-17 € welche sich mit Unterbau und minimal Unterbau verlegen lassen. Und zuletzt Platten ab 17 €, welche auch ohne Unterbau auf Matsch zu verlegen sind.

Eigentlich war die Idee nicht schlecht, Platten direkt in den Matsch zu legen und so durch den Winter zu kommen. Liest man aber durch die verschiedenen Gruppen dann ist auch das nicht immer die ultimative Lösung. Auch da versanken die teuren Platten zeitweise völlig im Matsch, oder wurden uneben und zerbrachen. Sie mussten dann aus dem Matsch ausgehoben und mit Unterbau neu verlegt werden, da auch die teuersten Platten nicht jedem Regen- / Matschwetter standhielten.

Nun dieses Risiko einer Neuverlegung wollte ich nicht eingehen. Denn bei meinem Glück hätte ich die Platten verlegt und wäre dennoch im ersten Winter abgesoffen. Und mitten im Winter alte Platten aushebeln und mit einer Drainage neu verlegen, danach stand mir auch nicht der Sinn. Ebenso wollte ich auch nicht die günstigsten Platten testen, da sie wirklich stark belastet werden durch Wasser, wie auch hüpfende Pferde. Denn Frau Alpenpanzer liebt es in den Stall rein und raus zu hüpfen, statt ihn angemessen zu betreten. Haflinger halt …

Ich landete dann schnell bei den Ridcon Pro Grid 40 Platten, welche mir sofort zusagten. Sie sind unheimlich stabil, haben eine solide Verzahnung und die Firma bietet neben einer Anleitung für den Aufbau auch einen unheimlich freundlichen Kundendienst. Nach einigen Mails waren sie sofort bereit mein Projekt zu unterstützen, ebenso die Schritt für Schritt Anleitung, welche es geben wird, sobald ich mit dem Paddock fertig bin. Ich schieße derweil schon fleißig Bilder für euch.

Da die Platten mit einem Unterbau verlegt werden sollen, braucht es natürlich noch einiges an Sand, Kies und Splitt. Da ich mit der Zutatenliste der Ridcon-Seite gut gerüstet war, nutzte ich einen Onlinerechner um die benötigte Menge zu errechnen. Ich war ehrlich gesagt erstaunt, wie viel Tonnen an Kies, Splitt und Sand da zusammenkommen. Natürlich konnte ich solche Mengen nicht in meinem Corsa transportieren und auch ein kleiner Anhänger hätte solche Mengen nicht geschafft. Also fuhr ich zum ansässigen Baumarkt, welcher Big-Bags und Schüttgut, wie auch Lieferung anbietet.

Mit meiner Zutatenliste fühlte ich mich gut gewappnet und schnappte mir den nächsten freien Verkäufer. O.k., das war keine gute Idee, denn dieser fühlte sich gleich berufen mir klarzumachen, das ich als Frau ja mal gar keine Ahnung habe. Und meine Zutatenliste sei auch falsch und was seien Paddockplatten überhaupt?

Spätestens nach der Frage hatte er sich schon bei mir disqualifiziert. Dennoch wollte ich ja die Preise für Kies und Co. wissen, also ließ ich ihn reden und beantwortete bereitwillig seine Fragen. Irgendwann dämmerte es ihm, das Paddockplatten wohl so etwas Ähnliches seien wie diese Rasengitterplatten, welche sie auch vertreiben. Und wumms, wollte er mir diese andrehen, da sie ja viel besser und billiger seien. Ich habe das dann dankend verneint, und bin mit der Preisliste für Schüttgüter geflüchtet. Von den horrenden Preisen einmal abgesehen, mag ich es nicht wirklich, wenn man mir etwas andrehen will, oder mir mehrfach erzählt »das eine Frau sowas nicht kann«.

Ich überlege ernsthaft ihm Bilder zu präsentieren, wenn ich fertig bin, à la Frau kann das doch. Nicht das ich nachtragend bin, ich bin nur nicht so vergesslich wie gewünscht. 😉

Ein Besuch bei dem Heudealer meines Vertrauens war dann jedoch erquickender. Denn dieser weiß, dass ich Bauprojekte nicht nur anpacke, sondern auch gnadenlos durchziehe. Er schnappte sich meine Zutatenliste und versprach mir alles bei den verschiedenen Kieswerken zu besorgen. Ebenso wollte er es mir an den Stall liefern und bei der Verteilung helfen. Das war mir mehr als Recht, denn endet mein Stall in einer Sackgasse ohne große Wendemöglichkeit. Ein LKW des Kieswerkes wäre hier zwar hin, aber nie wieder raus gekommen.

Das Kies, Splitt und Sandproblem war ich also vorerst los, denn mein Bauer ist vielleicht ein wenig chaotisch, aber sehr liebenswert und hilfsbereit. So wartete ich gespannt auf meine Ridcon-Lieferung. Wenig später rief die Transportfirma an, um einen Liefertermin aus zu machen. Da am Stall wie erwähnt kaum Wendemöglichkeiten sind, ließ ich die Platten zu mir nach Hause liefern. Außerdem wollte ich die Platten bis zur Verlegung nicht am Stall lagern, wurde dort ja schon alles geklaut, was nicht bei 3 auf dem Baum war. Und nachdem mir schon von der Schubkarre über Mistgabel, Heckenschere bis zur angebrochenen Zaunlasur alles gestohlen wurde, wollte ich dieses Risiko bei den Platten nicht eingehen.

Als die Platten geliefert wurden, waren es netterweise 33 Grad, bei knalligem Sonnenschein. Gefühlt waren es eher 50 Grad in der Sonne. Der Fahrer lud die Paletten ab,  stellte sie mir vor den Hauseingang und verkrümelte sich dann in sein Klimaanlagen gekühltes Fahrerhaus. Während meine Nachbarn gegenüber den Rasen sprengten und ich sehnsüchtig auf das kühle Nass blickte, machte ich mich dann daran die Paletten abzuladen. Das stellte sich übrigens als nicht ganz so einfach heraus, denn ich bin ja nur Schlumpfengroß, und die Palette war bis 2,20 m gestapelt. Aber selbst ist die kleine Frau. So kletterte ich auf das Leiterchen, packte die Platten runter und lief mit mehreren Platten bestückt X Mal durch den Hausflur, um sie im Hof wieder zu stapeln. Ich denke meine Nachbarn die das beobachtet haben, halten mich nun für verrückt. Wobei das haben sie sicher vorher auch schon gedacht.

Nachdem ich nach Luft japsend dann alle Platten verstaut hatte, kam die große Vlies-Rolle dran. Diese war mit ihren ebenfalls 2,20 m sehr lang und mit ihren 50 m nicht gerade leicht. Im Auto wurden also wieder die Rückbank, so wie der Beifahrersitz umgelegt und ich zerrte, schob, wuchtete und zog die Rolle ins Auto hinein. Während ich dies tat, hatte ich die ganze Zeit das Bild vor Augen, dass sich so ein Mafiaboss fühlen muss, welcher Geiseln oder Leichen im Teppich eingerollt entsorgt.

Nun meine Leiche schaffte ich sicher zum Stall und auch da zerrte und zog ich wieder, bis die Rolle aus dem Auto war. Da ich den Boden schon vorher von Gras befreit und geebnet hatte, konnte ich das Vlies dann recht schnell verlegen. So dünn das Material auch ist, es ist unheimlich strapazierfähig. Ich war sehr überrascht, dass es bei Belastung nicht einreißt. Nein, es ließ sich nicht mal per Hand zerreißen.
Mit einer Schere konnte es aber gut zurechtgeschnitten und somit angepasst werden.
Nachdem ich also nun das Vlies verlegt und mit Reifen beschwere habe, warte ich nun auf meinen Kies. Dieser wird hoffentlich im Laufe der Woche kommen.

Fortsetzung folgt …

Ridcon_1

 

Wenn man immer alles vorher wüsste

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Ich hoffe, ihr habt die heißen Tage gut überstanden und euch gut erholt?

Auch wenn man es eigentlich bei dem heißen Wetter nicht machen sollte, ich habe mal wieder zu hohes Gras und Unkraut bekämpft. Ich nutze dazu immer meine Akku-Heckenschere als Sense, welche sich dabei wirklich gut schlägt. Vielleicht sollte ich dabei eine schwarze Robe tragen. So ein Sensenmann-Outfit wäre dazu sicher ein Spaß um die Spaziergänger zu erschrecken. Weniger spaßig ist das ich es – mal wieder – geschafft habe phototoxische Pflanzen zu erwischen. Natürlich habe ich mir dabei wieder Verbrennungen durch den Pflanzensaft zugezogen. Nur diesmal nicht nur an den Armen, sondern leider auch an Hals und Kinn.

Ja ich hätte es mir denken sollen, passiert mir das ja schließlich nicht zum ersten Mal. Sicher wäre etwas mehr Vorsicht beim Mähen sinnvoll gewesen. Es hätte mir auch einiges an Schmerzen erspart. Aber man denkt eben nicht immer an alles. Oft vergisst man die Schutzkleidung wenn man ›schon mal an der Arbeit dran ist‹ . Oft unterschätzt man jedoch einfach die Gefahren, weil man schlicht weg in Gedanken ist.
Ja, es war wirklich knackeblöd von mir, dass ich vergessen habe, dass meine phototoxischen Freunde im hohen Gras versteckt lauern können und dazu der Sonnenschein diese fiese Hautverletzung auslöst. Ich habe es vor lauter Stress und Aufregung wegen meinem neuen Projekt einfach vergessen.
Kommen dann Kommentare wie: »Also das hättest DU ja wissen müssen, es ist ja nicht das erste Mal«, dann möchte ich in die Tischkante beißen.
Ja, ich hätte es wissen können, aber müssen? Muss man immer alles wissen und bedenken? Und jene Personen, die dann herablassend lächeln und gute Ratschläge geben, möchte man doch gleich gefesselt, nackt und mit Honig beschmiert auf einem Ameisenhaufen aussetzen.

Manchmal, wenn ich durch die Foren zappe, dann denke ich wirklich das manche Menschen mit der allwissenden Müllhalde  von den Fraggles verwandt sein müssen. Teufel noch mal, was die immer alles vorher gewusst hätten, da müsste man die doch glatt mal nach den Lottozahlen für das kommende Wochenende fragen.

Allseits beliebt ist nun zum Herbst und Winter die Matsch-/Paddockfrage. Oft kommen nach dem ersten Regen viele Postings von Weiden und Ausläufen, welche im Matsch versinken. Manche waren unbefestigt, andere einfach unzureichend befestigt, weil die Bodenverhältnisse unterschätzt oder die Qualität mancher günstigen Paddockplatte überschätzt wurde.
Und dann kommen die Sprüche à la ›Das weiß man aber vorher, dass dies alles vermatscht‹ gefolgt von ›Man weiß ja, dass man für den Winter befestigen muss‹, bis zum Endziel ›Kein Wunder, dass man alle Offenställe für Schlammlöcher hält, wenn man sowas sieht.‹ Dann möchte ich im Kreis brechen.
Auf verzweifelte Rechtfertigungsversuche der Postersteller wird nicht reagiert, denn die allwissende Müllhalde Marjorie wird diese nicht gelten lassen. Klar hinter dem PC versteckt, ohne die genauen Umstände und Bodenverhältnisse vor Ort zu kennen, ist das auch wirklich einfach. Da kann man gleich los poltern und schimpfen, und ein paar Ratten die Marjorie zur Hand gehen werden sich auch sicher finden.

 

Aber betrachten wir die Lage doch einmal neutral:
Als ich ein Kind war, da gab es heiße Sommer, die man wochenlang im Freibad verbringen konnte und eiskalte Winter. – Winter die monatelang lausig kalt waren.

  • Winter, welche Eisblumen auf die Fenster zauberten.
  • Winter, mit genug Schnee für Schneemänner, Iglus und Schneeballschlachten.
  • Winter, in denen Schneemänner wochenlang ‘überlebten‘.
  • Winter, in denen wir täglich von unseren Eltern in Schneeanzüge gesteckt wurden.
  • Winter, in denen immer von Hand getränkt werden musste, weil alle Wasserleitungen einfroren.
  • Winter, in denen das Saftfutter gefror, wenn man es am Stall aufbewahrte.
  • Winter, in denen der Schnee so hoch war, dass er den Endmaßponys bis zum Bauch reichte.
  • Winter, in denen wir den Schlitten mit zur Schule schleppten, nur um nach Schulende gleich die Rodelwiese runter zu sausen.

 

Ja, die Winter zu meiner Kinderzeit waren anders. Sie waren kalt, dunkel, lang und eisig. Für die Pferde bedeutete das entweder Boxenruhe oder Auslauf auf gefrorenen Böden oder Schnee. Oft lag so viel Schnee, dass die Pferde gefahrenfrei auf den Weiden toben konnten, was sie auch mit Genuss taten. Und kam dann doch mal das Tauwetter, dann gab es etwas Matsch und Pratsch. Aber meist wurde es danach wieder sehr schnell kalt und frostig. Dauerhafte Matschwinter gab es nicht oder wenn nur sehr selten.

Nun mittlerweile werden die Winter immer milder. Der Prozess begann langsam und schleichend. Die frostigen Zeiten wurden immer weniger, dafür gab es dann mildes Wetter und Regen. Und während man sich im ersten verregneten Winter noch darüber lustig machte, dass sich der Winter als Herbst verkleidet, merkt man ab dem zweiten Winter voller Regen das uns der Klimawandel wirklich erfasst hat. Etwas das wir eigentlich oft ausblenden, wenn wir ehrlich sind. Spätestens nach dem zweiten verregneten Winter wird uns klar das wir damit rechnen müssen, das es eventuell nicht mehr besser wird. Das wir nicht mehr auf frostige Winter hoffen können oder sie eher die Ausnahme statt die Regel werden. Gut möglich, dass der Wettergott uns zwar doch noch den einen oder anderen kalten Winter beschert, aber verlassen kann man sich darauf nicht mehr.
Ausläufe, die früher bei frostigen Winter ausreichend und trocken waren, sind es bei Dauerregen nun eben nicht mehr. Reichte früher ein Hektar Winterweide als Auslauf, hat man nun eine Matschfläche die weder Mensch noch Pferd Freude bereitet.
Und da der Übergang zu diesen verregneten Wintern so sanft und schleichend war, hilft es auch nicht wenn uns Marjorie erzählt: »Das man das hätte wissen müssen.«

Wir müssen nicht alles vorab wissen und planen, aber wichtig ist, dass wir den Moment erkennen, wenn wir handeln müssen. So ist nun nach einigen verregneten Wintern der Moment gekommen in welchem wir begreifen müssen, das der Klimawandel uns im Griff hat. Lösungen, die früher für trockene Pferdehufe gesorgt haben, werden nun nicht mehr ausreichend sein. Also sollte man planen und überlegen was sich optimieren lässt, um auch bei Dauerregen einen matschfreien Auslauf bieten zu können.

In meinem Fall ist es nun eine Befestigung für Eingänge und Raufen, die ich in Angriff nehme. Die ersten 10 Winter waren problemlos, die letzten 2 aber nass und matschig. Um da also weiter vorzubeugen, wird nun eine Befestigung mit Drainage und Paddockplatten in Angriff genommen. Herzlich bedanken möchte ich mich da schon einmal bei der Firma Ridcon, die dieses Projekt so großzügig und mutig unterstützt.
Denn die Bodenverhältnisse, die ich für den Testbereich ausgewählt habe, sind alles andere als einfach. Ich bin sehr gespannt, wie dieser Winter mit den Paddockplatten verlaufen wird. Momentan bin ich bei der Bodenvorbereitung und warte sehnsüchtig auf meine Lieferung. Wie immer wird es bei mir eine Schritt für Schritt Anleitung dazu  geben, mit vielen Bildern. Aber auch mit einigen Tagebucheinträgen werde ich euch sicher zum Lachen bringen. Denn auch wenn Ridcon hervorragende Platten und eine Anleitung zum Aufbau liefert, ich wäre nicht ich, wenn meine tollpatschige Art nicht noch für das eine oder andere Chaos sorgen würde.

Von daher flauschige Grüße, ich halte euch auf dem Laufenden,
Celeste

Wenn man immer alles vorher wüsste