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Weidezaunzubehör im Langzeittest

Hallo meine Flauschehasen,
da bin ich wieder. Ich hoffe, es geht euch und euren Vierbeinern gut? Der langersehnte Sommer ist nun endlich da, und während meine Pferde tagsüber meist im Offenstall schlafen, und nachts das kühle und bremsenfreie Wetter genießen, widme ich mich den Wartungsarbeiten meiner Weidezäune.
Immer wieder fällt mir dabei, auf wie viel Kilometer Litze ich dort schon verbaut habe. Wie viel tausende Isolatoren. (Nein, die Anzahl ist kein Witz) Dazu Torgriffe und anderes Zubehör.
Im Laufe der Jahre hat sich nicht nur die Anzahl der Weiden erhöht, sondern auch das benötigte Zubehör. Und kontrolliere ich die Weiden Stück für Stück, und bessere hier und da etwas aus oder schneide den Zaun frei, dann fällt mir auf, dass einige Sachen schon mehr als 10 Jahre erfolgreich ihren Dienst tun. Und das ist erstaunlich, hört man doch immer wieder die lauten Stimmen im Internet mit dem Standardsatz: »Wer billig kauft, kauft zweimal«

Irgendwie kann ich diesen Satz langsam nicht mehr hören, denn ich bin ehrlich, ich kann ihn so überhaupt nicht bestätigen. Sicher gibt es Zubehör, das zwar günstig ist, aber dessen Haltbarkeit und Praxistauglichkeit zu wünschen übrig lässt. Dennoch ist nicht pauschal alles günstige Pferde- oder Weidezaunzubehör schlecht. Gerade deswegen teste ich so gerne günstige Produkte auf Alltagstauglichkeit und berichte für euch darüber.

Daher hier einmal wieder ein Produkttest der flauschigen Art.

Getestet wurden Produkte der Versandfirma Westfalia:

Torgriff für Elektrozäune

  • Farbe: Gelb
  • Offene Ausführung
  • Vezinkt
  • Offene Zugfeder
  • Preis: 1,49 €

Diesen Torgriff nutze ich nun schon in der zweiten Saison. Die Verarbeitung ist gut und die Zugfedern halten auch dauernden Zug stand, ohne auszuleiern. Mehrfaches runter fallen auf Betonboden haben bislang alle überlebt, einzig ein Huftritt des Alpenpanzers hat aus einem Griff eine Ecke raus gebrochen. Die Farbe ist bislang nicht ausgeblichen und die Form ist wirklich handlich.

Hier vergebe ich 5 von 6 Flauschepunkten, da ich mir noch eine geschlossene Form gewünscht hätte.

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Ringisolatoren im Eimer mit Einschraubhilfe

  • 100 Stück
  • Einschraubhilfe für den Akku Schrauber
  • Farbe: Schwarz
  • Lieferung im wiederverschließbaren Eimer
  • Preis: 14,99 €

Diese Isolatoren sind bei mir teilweise schon über 10 Jahre in Benutzung. Ich denke, das spricht für ihre Haltbarkeit. Sicher haben Einige äußerlich Rost angesetzt, aber das hat sie nicht in ihrer Funktion beeinträchtigt. Selbst vor 10 Jahren verbaute Isolatoren lassen sich leicht abschrauben und wiederverwenden. Das Gewinde ist leichtgängig und lässt sich leicht per Hand einschrauben, allerdings empfehle ich bei einer Menge ab 50 Stück dazu Handschuhe.

Die Schraubhilfe habe ich aus Faulheit nie genutzt, einfach weil es von Hand – für mich – schneller geht. Ich habe in all den Jahren viele Eimer nach gekauft, weil die Weiden erweitert wurden und die Qualität war immer gut.

Hier vergebe ich ganz klar 6 von 6 Flauschepunkten!

Flauschepunkte 6 von 6

Zaunlitze -10mm – 4 x 0,16 Niro mm

  • 250 Meter

Hier habe ich 2 Varianten im Laufe der Jahre getestet.

Über 10 Jahre habe ich nun diese Litze im Test:

Breitband – 250 m – Gelb / Orange  

Bis auf eine Fehllieferung in einem Sommer vor Jahren, welche die Litze fast durchsichtig ausbleichen ließ, haben alle Lieferungen Litzen gebracht, deren Farbe durch die Sonne zwar etwas ausgeblichen ist, aber durchaus eine gute Sichtbarkeit auch nach vielen Jahren liefert.

Die Haltbarkeit wie auch die Stromführung ist auch nach all den Jahren immer noch gegeben.

Früher wurde diese Litze im günstigen Doppelpack zu etwa 12,99 €und 14,99 € angeboten. Leider gibt es sie nun nur noch im Einzelpack zu 11,99 €.

Daher bin ich nun umgestiegen auf diese Variante:

Weidebänder – 200 m

Dort gibt es die 10-mm-Variante in einem sehr deutlichen Orange mit den gleichen Werten.

Ich nutze sie nun im zweiten Sommer und die Farbe ist beständig und fällt auch auf großen Weiden sehr gut auf. Die Stromführung und Haltbarkeit lässt bislang keine Wünsche offen.

Der Preis ist mit 7,99 € für eine 200-m-Rolle zwar nicht so viel günstiger als die oben genannte Litze, aber hier war die Signalfarbe für mich ein Kaufgrund.

Ich kann daher für beide Litzensorten ganz klar 6 von 6 Flauschepunkte vergeben.

Flauschepunkte 6 von 6

Sicher ist euch aufgefallen, dass ich alles Zubehör bei Westfalia bestellt habe. Wer nun glaubt das ich von Westfalia gesponsort werde, dem kann ich versichern: Nein, dem ist nicht so.

Ich nutze diesen Versandhandel aber schon seit vielen Jahren wegen des großen Angebotes – nicht nur im Pferdebereich – und der schnellen Lieferungen. Und die Gratisgeschenke bei jeder Lieferung finde ich ebenso spaßig, wie die 30 Tage Zahlpause bei Bankabbuchung. Denn auch wenn wir immer genug Geld für Notfälle beiseite liegen haben, so ist es doch Murphys Gesetz, das genau dann das Weidezaungerät den Geist aufgibt- oder gestohlen wird, wenn das Auto in Reparatur muss, oder die Waschmaschine röchelnd in den letzten Zügen liegt. Und da darf ich ehrlich sagen, dass es manchmal auch einfach nett ist, wenn man eine ungeplante Anschaffung einen Monat verschieben kann.

Natürlich gibt es Firmen, die sehr hochpreisiges Weidezaunzubehör anbieten und von deren Qualität auch viele Pferdebesitzer überzeugt sind.
Dennoch muss teuer nicht immer gut bedeuten und billig nicht immer schlecht.
Genau deswegen teile ich meine Erfahrungen mit euch, um euch vielleicht eine Kaufentscheidung zu erleichtern, oder eine Anregung zu bieten.

Flauschige Grüße
Celeste

 

 

Zaunbau Workshop für Powerfrauen Teil II

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.

Widmen wir uns heute dem zweiten Teil des Anfängerworkshops zum Thema Zaunbau!

Im ersten Teil haben wir uns ja mit den Pfosten beschäftigt.

Ähems, ich meine Zaunpfosten, nicht die geistigen Hohlbrote.

Da diese nun endlich stehen, wenden wir uns dem Zaun selbst zu.

Was soll denn da dran?

Naja, Luft und Liebe halten die wenigsten Pferde auf der Weide. Da wir aber alle keine Millionäre sind, und unsere Pferde keine Golddukaten äppeln, verzichten wir auf diese hübschen weißen Plastikzäune aus Amerika. Ok, bei einem Lotto Gewinn würde ich eine Firma beauftragen und nette knackige Männer diese Zäune aufbauen lassen und ihnen natürlich auch ganz genau auf die Finger schauen, dass sie alles richtig machen. 😉
Aber da es mit dem Lotto Gewinn aller Wahrscheinlichkeit nach nichts wird, bleiben wir also bei einer bezahlbaren Lösung. Denn ich bin ehrlich, der Workshop richtet sich ja an Frauen und Mädchen, welche die ersten Erfahrungen im Zaunbau sammeln wollen. Und gerade wenn man etwas austestet und sich selber an einem neuen Hobby versucht, sollte es das Portemonnaie nicht unbedingt sprengen.

  • Die günstige Lösung ist ein Stromzaun
  • Die teuere Lösung Holzzaun
  • Die teuerste Lösung ist die Holz/Strom Kombination

Wie auch bei Teil I bereits überlegt: wen möchtest du einzäunen und einsperren.
Und nein, verbanne bitte das Bild deiner Schwiegermutter aus deinem Kopf. Das ist kein Workshop für drachensichere Zäune!

Ich will es mal so erklären:
Für meine beiden Quarter würde ein Bindfaden reichen, um sie auf der Weide zu halten, da wäre die alleinige Litze kein Problem.
Mein Minishetty ist dagegen einfallsreicher und ignoriert jeden Strom. Da muss also wenigstens Holz als Zaun her.
Mein Alpenpanzer (Haflinger) ist jedoch ein Zaunkünstler, da wähle ich dann die sichere Kombilösung.
Von daher überlege: wen möchtest du einzäunen – und danach richtet sich die Wahl deines Wunschzaunes.

Ich erkläre nach und nach jede einzelne Möglichkeit, sollte deine nicht dabei sein, einfach nächste Woche wieder vorbeischauen!

Heute widmen uns dem Stromzaun:

Ein reiner Stromzaun lässt sich wirklich schnell und sehr einfach aufbauen, wenn die Pfosten schon stehen. Wichtig ist, dass man sich durch das vielfältige Angebot an Litzen und Seilen wühlt. Ich selber benutze ausschließlich Litze und kein Seil. Und diese Litze wähle ich auch nicht breiter als 10 mm.
Natürlich sind z.B. 40mm breitere Litzen und Seile deutlich haltbarer als eine 10 mm breite Litze.  Aber genau das möchte ich nicht. Ich möchte das in einem Extremfall, wenn ein Pferd in den Zaun rennt, lieber die Litze reiß, als in den Pferdekörper einzuschneiden.
Auf der Equitana hatte Dr. Ende immer sehr schöne Beinpräparate, an denen noch die Überreste von Litze und Seil hingen. Denn was nicht reißt, schneidet durch Muskeln,  Fleisch und Sehnen.
Von daher wähle ich die 10-mm-Litzen Variante, die im Notfall deutlich schneller reißt als die breiten Litzen oder gar Seile.

Hier ein Produktbeispiel:

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Wie viel Litze brauchen wir?

Man sollte wenigstens 4, besser aber 5 Reihen Litze ziehen. Und mehr geht immer! 😉

Also rechnen wir die einzuzäunende Fläche zum Beispiel mal 5 und dazu noch eine Rolle extra. Diese zusätzliche Rolle benötigen wir für Verbindungsstellen, Tore oder einfach, falls man sich verrechnet hat. Nichts ist nerviger, als wenn die Weide fast fertig ist, man bei dem vorletzten Pfosten steht und die Rolle mit der Litze leer ist.
Zusätzlich denke bitte an genug Verbindungsstücke damit die Rollen miteinander verbunden werden können.
Und nein, das wird bitte nicht geknotet! 🙂

Hier ein Produktbeispiel:

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Die Ringisolatoren

Gut, wir haben uns also für Litze entschieden, aber diese muss ja nun auch an den Zaun. Dazu nutzen wir Ringisolatoren, denn im Laufe der Jahre haben sich diese als haltbar und einfach zu verwenden erwiesen.
Diese gibt es in Großpackungen, bei denen meist auch noch eine Einschraubhilfe vorhanden ist.

Hier ein Produktbeispiel:

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Das ist eine praktische Sache, denn diesen Aufsatz kann man auf einen Akkuschrauber setzen und dieser übernimmt dann die Arbeit des Einschraubens.
Alternativ kann man sie auch von Hand einschrauben, dazu sollten allerdings Handschuhe getragen werden. Denn bedingt durch die Menge, die man einschraubt, kann das sonst leicht zu Blasen an den Händen führen.
Schraubt man die Isolatoren von Hand ein, sollte man einen Schraubenzieher nutzen, um sich die Arbeit zu erleichtern. So schraubt man die Isolatoren von Hand ein, bis sie locker sitzen, schiebt dann den Schraubenzieher durch die Ringöffnung und zieht dann den Isolator fest. Bedingt durch die Hebelwirkung erleichtert das einem die Arbeit enorm.

Bei den angenommenen 5 Reihen Litze, brauchen wir auch bis zu 5 Isolatoren pro Pfahl. Von Boden aus sollte man dann im 20 – 30 cm Abstand jeweils einen Isolator einschrauben. Je nachdem welche Pferde eingezäunt werden – bei Minis bitte die 20-cm-Variante wählen – und wie hoch der Zaun werden soll.

Die persönliche Sklavin / beste Freundin

Gut, wenn dann alle Isolatoren im Zaun sitzen, nehmt euch eine gute Freundin dazu.
Allerdings sollte diese leidensfähig sein und nicht unter 3 Tafeln Schokolade entlohnt werden.
Diese stattet ihr mit einer großen Einkaufstüte aus. Denn die Arme darf den Packesel spielen und in dieser Tüte alle benötigten Litzerollen tragen. Dazu bitte gleich eine Schere und die Zaunverbinder mit einpacken. Eine Flasche Wasser schadet je nach Wetter auch nicht.
Und dann darf die arme Freundin immer eine Litzerolle nehmen, und langsam abrollen, während du von Pfahl zu Pfahl wanderst und die Litze anbringst.
Dazu wickelst du die Litze immer mehrfach um die Isolatoren und achtest darauf, dass die Litze gut gespannt ist.
Deine Freundin wandert mit dir, wird brav die Litze abrollen, sowie dich mit Klatsch und Tratsch beschäftigen. Denn mit einer guten Unterhaltung ist die Arbeit nur halb so öde.
Ist das Ende einer Rolle erreicht nimmst du ein Verbindungsstück und schließt damit die nächste Rolle an. Und so wandert ihr von Pfosten zu Pfosten, von Reihe zu Reihe, bis der Zaun fertig ist.

Vergewissere dich bitte das keine Litze ins Leere läuft. Damit der Strom fließt muss es ein geschlossener Kreislauf sein.

Das Tor:

Ist der Litzezaun fertig solltest du über das Tor nachdenken, denn so schön die Weide auch ist, die Pferde wollen schließlich rein.
Da wir einen Zaun mit Litze gebaut haben, wäre es unsinnig ein Holztor einzusetzen.
Damit wir die Litze problemlos öffnen und schließen können, nutzen wir Isolatorgriffe:

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und Torgriff Isolatoren:

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Diese speziellen Isolatoren haben Einhängeösen, in welche man auf einer Seite die Litze befestigen kann, und auf der anderen Seite dann einen Torgriff.
Da wir die Stelle für das Tor auserkoren haben, nehmen wir eine Schere und schneiden innen links neben dem Isolator die Litze durch.
Dann wird der linke Isolator gegen einen Torgriffisolator getauscht und die außen links angrenzende Litze mittels Verbinder befestigt. Nun hängen wir den Torgriff in den Isolator ein und befestigen die lose Litze von rechts an dem Torgriff.
Auch hier benutzen wir einen Verbinder, um eine optimale Stromleitung und Spannung zu erhalten.  Das machen wir nun für jede Reihe einmal, und oh Wunder wir haben nun einen Eingang!

Hast du dich bis hier her durch gekämpft dann stehen deine Pfosten aus dem ersten Teil, und der Litzezaun aus dem Zweiten. Im dritten Teil erzähle ich dir dann, wie man den Holzzaun am besten setzt, und im vierten Teil etwas zu Tipps und Tricks wie Schleusen und Abstandhaltern.

Flauschige Grüße
Celeste

TeilII