Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.
Heute befassen wir uns mit einem Bastelkurs zum Thema Heuraufen.
Jeder Selbstversorger kennt und liebt es:
Man ist selber für die Heurationen verantwortlich.
Damit man aber nicht 5x täglich das Heu auffüllen muss, wünscht man sich eine Lösung, bei der einmal tägliches Befüllen reicht. Diese Lösung habe ich für mich gefunden: Und zwar habe ich pro Pferd eine eigene Heuraufe mit Heunetz gebastelt. So kann jedes Pferd in Ruhe an seiner Raufe fressen und das 24/7, aber man muss sie nur einmal täglich befüllen.
Was ihr an Handwerkszeug dazu braucht:
- Einen Akkuschrauber und Ersatzakku
- Eine Hand oder Stichsäge
(Ich bevorzuge eine Handsäge, da ich zur Selbstverstümmelung neige) - Einen Zollstock
- Einen Bleistift, zum Anzeichnen
- Etwas zu trinken, wenn es heiß ist
Allerdings keinen Alkohol, außer die Raufe soll dem schiefen Turm von Pisa ähneln - Baldrian, falls man verzweifelt
- Pflaster, falls man so dusselig ist wie ich 🙂
Der Einkaufszettel pro Raufe, erhältlich im Baumarkt des Vertrauens:
- Einen Holzkomposter 100x100x70 cm (ca 15,95 €)
- 4 Holzbalken/Kreuzrahmen in der Länge von 2,00 m oder 2,50 m, je nach Größe. Bei Ponys und Pferden bis 1,55 m sind 2,00 m ausreichend, ansonsten wählt man die längere Variante
- Die Breite sollte etwa 40 x 60 mm sein, besser noch 60 x 80 mm
Die Preise liegen pro Balken ab 2,50 € bis ca 4,50 €, für unimprägniertes Holz - 8 Latten von 2 m Länge und 24 x 48 mm Breite, zu etwa 0,65 € das Stück
- 4 Metallwinkel 60 x 60 x 45, zu 0,85 € das Stück
- Polyesterwellbahn, 2, m breit und 2 m lang, etwa 20 €
- Dazu Schnellbauschrauben in 55 und 35 mm pro Pack, zwischen 5 und 10 €
- Und Unterlegscheiben passend zu den Schrauben (bitte im Baumarkt testen), etwa 5-10 € die Packung
So nun sollten wir langsam loslegen:
Nachdem wir nun den Baumarkt unseres Vertrauens geplündert haben und an den »Geht nicht gibt´s nicht«- T-Shirts schmachtend vorbei gezogen sind, schaffen wir alles Material auf die Weide/Paddock, wo die Raufe denn hin soll.
Sind keine starken Männer zur Hand, ist eine Schubkarre zumindest hilfreich.
Zuerst setzen wir den Komposter zusammen. Das ist einfache Steckarbeit und sollte niemanden überfordern der schon Mikado gespielt hat.
Das sieht dann so aus:
Dann nehmen wir die Holzbalken.
Bei großen Pferden wählen wir die 2 Vorderen in 2,50 m und die Hinteren in 2,30 m. Bei Ponys und Kleinpferden nehmen wir die vorderen in 2,00 m und die hinteren in 1,70 m.
Diese sägen wir passend zurecht, ohne dabei Blut zu vergießen.
– Nein, Blutopfer fördern nicht das gute Gelingen! –
Die Längeren positionieren wir nun vorne innen in jeweils eine Ecke und schrauben sie fest.
Die Kürzeren innen nach hinten in die Ecken.
Und wenn diese nun in den Ecken stehen, werden wir JEDES der Bretter an den Balken festschrauben. Denn nur das gewährleistet eine Stabilität, die auch einem Alpenpanzer gerecht wird.
Dank des Akkuschraubers und den 55 mm Schrauben sollte das kein Problem darstellen und dann so ausschaun:
An alle 4 Balken wird nun ein Winkel geschraubt, und zwar so, dass man später das Dachgerüst darauf ablegen kann.
Und es bleibt spannend, denn wir bauen nun das Dach:
Wir basteln aus den Holzlatten einen Rahmen von 2 x 2 m.
Auf diesem befestigen wir 4 weitere Holzlatten, deren mittlere Latten passend zum Abstand der hochstehenden Balken sind:
Nun legen wir das Wellblech darauf.
(Ich habe gebrauchtes Wellblech auf meinen Bildern genommen. Neu ist dieses eher durchsichtig.)
Wir befestigen es mit den 35 mm Schrauben und benutze dazu die Unterlegscheiben.
Ist das Wellblech befestigt, kann man das ganze Dach leicht hochheben.
Zu zweit geht es natürlich einfacher, doch auch alleine schafft man das sehr gut.
Man legt das Dachkonstrukt nun auf den Holzbalken ab, und wenn man vorab gut ausgemessen hat, liegen die mittleren Latten genau auf den Winkeln.
Nun kann man das Gerüst an den Winkeln festschrauben und fertig ist die Raufe.
Diese kann man zu zweit sehr leicht selber wegtragen und versetzen.
Möchte man sie aber fixieren, kann man an jede Ecke einen Pfahl einschlagen, und mittels Winkeln befestigen.
Fertig schauen sie so aus:
Wenn man möchte kann man nun noch die Heunetze einfügen.
Ich benutze sie gerne, damit die Pferde das Heu nicht verteilen, und eine längere Fressdauer gewährleistet ist.
Hierfür benötigen wir:
- 2 Latten von 2 m Länge, etwa 0,75 €
- 1 Heunetz engmaschig, z.B. von Krämer 95 x 95 cm, etwa 9 €
- 4 Winkel (siehe oben), zu 0,85 €
- 2 Karabiner, etwa 1,00 €
- Kordel oder Seil aus dem Baumarkt, etwa 10 m, zu ca. 10 €
- Und wie immer den Akkuschrauber, den Zollstock, den Bleistift und die Säge
- Naja, und hoffentlich keine Pflaster
Fangen wir an:
Ihr messt innen die Raufen aus und baut aus den Latten einen Rahmen, der IN die Raufe passt. Dazu sägt ihr die Latten zurecht und verbindet sie mit den Winkeln.
Nun zieht ihr das Heunetz ÜBER den Rahmen. Möglichst mit der gleichen Vorsicht wie bei der Nutzung eines Kondoms.
Das offene Ende schließt ihr, indem ihr die Kordel durchflechtet und verknotet.
Nun habt ihr einen Rahmen, der mit einem Heunetz bespannt ist.
Ihr befestigt nun jeweils eine Kordel unten an den Eckbalken.
An 2 Seiten knotet ihr das Heunetz links und rechts fest – aber in der Höhe, wie es mit Heu befüllt werden soll.
An den anderen beiden Seiten befestigt ihr am Ende das Seil mit einem Karabinerhaken am Netz.
So kann man das Netz an 2 Seiten öffnen und hochheben zum Befüllen.
Durch die Kordeln kann das Pferd das Netz nicht anheben, und es sinkt mit fallendem Heupegel mit nach unten.
Das schaut fertig dann so aus:
Die Raufen werden von den Pferden gerne angenommen.
In diesem Sinne
Flauschige Grüße und viel Spaß beim Basteln
Eure Celeste