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Offenstalltauglich? Ja, nein, doch, vielleicht?

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Ich hoffe, euch ist es gut ergangen in der letzten Woche? Wer meine Facebook-Seite in der letzten Woche verfolgt hat, weiß, dass es bei mir mal wieder turbulent zugegangen ist. Denn nachdem Flecksie, mein Kanienchen, letzte Woche über die Regenbogenbrücke gehoppelt ist, konnte ihr Partner Flash ja nicht alleine bleiben. Und so kamen Penny und Mazikeen als neue Freundinnen dazu.
Da meine Kaninchen in freier Wohnungshaltung leben, ohne jegliches Gehege oder gar Käfig, war die letzte Woche doch sehr aufregend. So habe ich die Hoppels im Bett, an den Füßen beim Schreibtisch, oder ich drehe mich um und sie stehen bettelnd hinter mir.
Aber das ist genau das was ich will: Kaninchen, die sich komplett frei bewegen können. Hoppels die selber entscheiden dürfen wann sie fressen, wann sie schlafen, wann und mit wem sie kuscheln wollen, und wann sie mit einem Affenzahn Haken schlagend durch die Zimmer düsen. Auch wenn ich mir deswegen mein Bett mit ihnen und der Katze teilen muss, das ist mir diese etwas andere Offenstallhaltung wert.

Bei meinen Pferden halte ich es schließlich nicht anders, auch da lege ich auf die Offenstallhaltung sehr viel wert. Soviel das ich die Selbstversorgung, inklusive täglichen Wasser Schleppens, auf mich nehme, um ihnen dieses kleine Paradies anbieten zu können. Daher runzle ich unweigerlich die Stirn, wenn ich wieder höre- und lese ›mein Pferd ist nicht Offenstall tauglich‹. Denn schlüsseln wir doch einmal auf, was genau bedeutet eine Offenstallhaltung eigentlich:

Ein Offenstall bietet gegenüber einem Lauf oder Boxenstall mit Auslauf dem Pferd die alleinige Möglichkeit zu entscheiden, ob es den Stall oder den Auslauf aufsuchen möchte. Dabei ist es völlig egal, wie der Stall aufgebaut ist, wie die Herde zusammengestellt wird, wo und wie gefüttert wird usw.
Offenstall bedeutet einzig, dass dem Pferd die Entscheidung über die Wahl seinen Auslauf/Stall aufzusuchen überlassen wird, statt es ihm als Besitzer vorzugeben. 

Warum werden dann so viele Pferde als ›nicht offenstalltauglich‹ abgestempelt, wenn der Unterschied einzig in der alleinigen Wahl des Pferdes statt des Menschen liegt?
Nun, viele dieser Pferdebesitzer haben leider schon negative Erfahrungen mit schlecht geführten Offenställen machen müssen. Denn ein gut geplanter Offenstall ist noch seltener als ein gut organisierter Boxenstall.
Während die Pferde in den abgetrennten Boxen wenigstens stundenweise ihre Ruhe vor pöbelnden Herdenmitgliedern haben, so sind sie diesen in einem Offenstall schutzlos ausgeliefert.
Ein guter Offenstall muss also wesentlich mehr Platz bieten als ein Boxenstall pro Pferdenase! Weil hier müssen sich die Pferde nicht nur im Stall ausweichen können, sondern auch gefahrlos ablegen und schlafen. Und das platzmäßig bitte alle gleichzeitig!

Ebenso gibt es bei der Fütterung einiges zu beachten. Während ein Pferd in der Box gefahrlos fressen kann, muss es im Offenstall sein Futter mitunter mit den anderen Herdenmitgliedern teilen. Stehen also nicht ausreichend Fressplätze für alle Pferde zur Verfügung, wird immer mal wieder ein Pferd zu kurz kommen.

Ähnlich ist es mit dem Wohnambiente des Offenstalles, so sind mehrere Ein-/Ausgänge kein Zierrat, sondern dienen einem gefahrlosen ausweichen der Herde untereinander. Denn im Boxenstall führen wir das Pferd in oder aus der Box, und sorgen dafür das die Herdenmitglieder dies nicht verhindern können. Im Offenstall reicht ein kackbratziges Pferd vor einem Eingang um diesen zu verschliessen, gut wenn es dann mehrere Ein-/Ausgänge gibt.

Ihr seht also, dass es mitunter nicht unbedingt daran liegt, dass euer Pferd nicht ›Offenstall untauglich‹ ist, als dass der Offenstall nicht für euer Pferd geeignet ist. Wenn der Stall nicht genug Platz bietet, die Futterstellen nicht ausreichend sind, oder die Herde eine Kackbratze beherbergt, dann kann das schon das Scheitern des Projektes Offenstall bedeuten.
Aber das liegt dann wirklich nicht an eurem Pferd sondern ausschliesslich am Stall. Es kann also gut sein, das sich euer Pferd in einem anderes geführten Offenstall pudelwohl fühlen würde.

Aber machen wir uns nichts vor, es ist schon schwer genug überhaupt einen passenden Pensionsplatz zu finden, welcher den Ansprüchen unseres Pferdes genügt. Einen für das Pferd passenden Offenstall zu finden ist  noch viel schwerer. Einfach weil er wie oben erwähnt noch extra Ansprüchen gerecht werden muss, entgegen der Boxen- /Auslauf-Haltung, damit alle Pferde harmonisch miteinander leben können.

Allerdings gibt es dennoch Pferde, die ›zu blöd‹ für den Offenstall sind. Das liegt oftmals daran das sie mit der plötzlichen Entscheidungsfreiheit überfordert sind. Plötzlich selber bestimmen wann man raus möchte, fressen oder schlafe will, kann für manche Pferde in Stress ausarten.
Das ist wie der Teenager, welcher das erste mal allein Daheim bleiben darf, die erste eigene Wohnung oder das erste mal alleine leben ohne Partner und Familie, welche sonst den Tagesablauf bestimmt haben. Während die einen die Entscheidungsfreiheit geniessen und sofort ausleben, tasten sich andere erst stückweise an die neue Welt heran. Hier hilft eine ruhige Eingliederungszeit und Geduld, ebenso für die nasskalten Jahreszeiten eine Decke zum Schutz gegen die Witterung.
So kann man auch den Dumpfbacken unter den Pferden die Eingewöhnung in den Offenstall erleichtern.
Auch hilfreich ist das Einzeloffenstall Prinzip für die Eingliederung. Wie das vonstatten geht erfahrt ihr in meinem Blogbeitrag zu diesem Thema: Das Einzel-Offenstall-Prinzip.

Ebenso gibt es sehr oft die Ausrede: »Mein Pferd will aber lieber in den Stall.«
Ich weiss nicht, ob es euch schon in den Sinn gekommen ist, aber Ziel des Offenstalles ist ja nicht nur das die Pferde jederzeit raus können. Diese Haltungsart beinhaltet ebenso, dass die Pferde jederzeit wieder in den Stall hinein können, wenn sie wollen. Gerade für die Couch Potatos unter den Pferden ist dies enorm wichtig. Pferde die gerne im Stall sind und dort Ruhe und Schutz finden kommen mit dem Offenstall viel leichter zurecht als mit einer Boxenhaltung und deren vom Menschen  eingeteilten Auslaufzeiten.
Von daher, nein, diese Ausrede zieht also auch nicht. 😉

Hütet euch also mit der Aussage ›mein Pferd ist nicht Offenstalltauglich‹, denn die richtige Aussage wäre entweder ›dieser  Offenstall war nicht für mein Pferd geeignet‹ oder aber ›mein Pferd war mit der Enscheidungsfreiheit überfordert‹.
Nahezu jedes Pferd ist für den Offenstall geeignet, wenn er vernünftig geführt wird und die Rahmenbedingungen stimmen. Dass diese gut geführten Pensions-Offenställe sehr selten sind, das steht außer Frage, dennoch lohnt sich die Suche nach ihnen.
Denn dieser kleine Unterschied der Entscheidungsfreiheit, welche man dem Pferd gibt, sorgt oftmals für mehr Bewegung, aber auch Ruhe und Ausgeglichenheit und somit auch für eine bessere Gesundheit.

Ich kann euch nur raten gebt die Suche nach dem perfekten Offenstall nicht auf, denn die Freiheit die ihr damit eurem Pferd schenkt, wird es euch dankend zurückgeben.

Flauschige Grüße
Celeste

 

Pony oder Schaukelpferd?

Hallo meine Flauschehasen, ich hoffe, es ist euch gut ergangen in der letzten Woche? Mittlerweile hat sich das frostige Wetter bei mir wieder in Dauerregen verwandelt, und der Frühling lässt sich nicht einmal ansatzweise blicken. Irgendwie ist dies leicht frustrierend, wartet auch meine Bande sehnsüchtig auf die Anweidezeit. Aber dazu muss das Gras eben erst einmal wieder wachsen, und die Weiden nicht einem Swimmingpool gleichen.
So vertreiben wir uns also die Zeit mit Erdferkel verschönern und putzen, putzen und noch mehr putzen. Sind die Schweine dann endlich einmal sauber, gibt es auch den ein oder anderen Spaziergang. Gerade die Jungs sind wirklich gerne unterwegs und als Minis ist dieser Doppelpack schnell ein Magnet für Zuschauer. Streicheln, schmusen und die obligatorischen ›och wie süüüüüsssssss‹ Rufe sind nicht selten.

Ebenso die Aussage, dass die kleinen Ponys ja so handlich sind, und sie entsprechend sicherlich nicht so viel Arbeit und Kosten verursachen, wie die Großen.

Aussagen, die ich dann erklärend widerlege, um die Spaziergänger schnell auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.

Deutlich beratungsresistenter sind hingegen so manche Ponybesitzer im Internet. Diese haben sich schon ein Pony gekauft oder der Kauf steht noch an. Die tatsächlichen Bedürfnisse eines Ponys werden jedoch viel zu oft nicht ernst genommen.

So lese ich leider oft:

Das Pony kann ruhig vom Pferdemarkt sein, da kosten die Minis nur 50 oder 80 €, warum so viel mehr bei einem Züchter bezahlen.

Schätzelein, der Unterschied liegt eigentlich auf der Hand. Bei einem guten und seriösen Züchter hast du Minis aus einer sorgfältig ausgesuchten Anpaarung. Die Pferde haben Papier welches über die Abstammung und mögliche Erbkrankheiten Auf-/ Ausschluss geben kann. Das habe ich z.B. auch schon hier erklärt.
Dazu sind die Fohlen meist mit anderen Jungpferden aufgewachsen, und wurden geimpft sowie entwumt.
Natürlich kostet so eine verantwortungsbewusste Aufzucht etwas mehr als ein Shetty vom Pferdemarkt.  Was man an dieser Stelle jedoch einspart, weil die Ponys dort zu Dumpingpreisen angeboten werden, kann man danach gleich in einen guten Tierarzt investieren. Wenn ich ebenso sehe wie viele Shettybesitzer – oder zukünftige Käufer – nicht einmal den ›Dwarf Gendefekt‹ kennen, der gerade bei den Minis nicht selten ist, wenn sie aus einer Hinterhofvermehrer Kaschemme stammen, dann wird mir übel. Man sollte doch denken das man sich vor dem Kauf mit der Rasse beschäftigt. Genau dann ist eben der Equide Zwergenwuchs eine Sache, um die man einfach nicht drum rum kommt.

Das Pony kann ja dann zu meinem Großen als Gesellschaft dazu

Manchmal kommt man in die delikate Lage, das man einen Gesellschafter für das eigene Pferd braucht. Vielleicht hat man einen eigenen Stall bekommen, oder es soll aus welchen Gründen auch immer separat von der Herde stehen. Oder aber man wünscht sich einfach noch ein Mini, weil man sie so nett findet, und glaubt, dass die Mischung aus Groß und Klein schon harmonieren wird.
Tja Pustekuchen, in der Herdenwelt kann sich oft nicht einmal jedes Pferd leiden, noch weniger werden sie beste Freunde.
Setzt man seinem Pferd ein kleines Pony vor die Nase, ist es natürlich im besten Fall möglich, das sie sich lieben. Vielleicht gehen sie auch nur eine relativ friedliche Zwangsgemeinschaft ein. Im schlechtesten Fall zeigen sie sich jedoch gegenseitig den Fuckhuf.
Denn nur weil wir beide Pferde lieben, heisst es nicht das sie sich untereinander mögen müssen. Zudem birgt die unterschiedliche Körpergröße einiges an Risiken. So kann sich Körperpflege wie auch das Spiel untereinander möglicherweise schwierig gestalten. Unmöglich ist es nicht, aber es wird umso schwerer je weniger sie sich leiden können. Die wenigsten Neuponybesitzer legen sich jedoch ein weiteres Pony zu, wenn sie sehen, dass ihr Zwerg ausgegrenzt wird, obwohl dies im Sinne des Ponys wäre.

Shettys sind Rasenmäher, die brauchen keine Beschäftigung
Sicher reicht zumeist eine gute Haltung und eine passende Herde, um ein Pony auch Pony sein zu lassen. Oftmals ist es aber so das die lieben Kleinen schnell zu mopsigen Kugeln mutieren und schlichtweg fett oder sogar krank werden. Aber auch Minis lassen sich wunderbar trainieren, mit Bodenarbeit, als Handpferd, an der Doppellonge usw. Eigentlich sind der Kreativität dabei kaum Grenzen gesetzt, diese liegen einzig bei den Ausbildern. Wer also selber keine Ahnung hat von der Ausbildung sollte sich nicht scheuen einen Trainer zu Rate zu ziehen. Denn auch wenn sie klein und putzig sind, sollten sie uns einen guten Trainer/Lehrgänge wert sein.

Ponys brauchen keine Jungpferdegesellschaft
Oft genug werden junge Shettys gekauft und einzeln gehalten. Diese grausige Haltung wird dann mit einer vermeintlichen Rettung entschuldigt. Ebenso gern genommen, ist das vermeintliche Argument, das man keinen Aufzuchtplatz findet, es lieber am heimischen Stall bleibt oder was auch immer. Dabei ist Jungpferdegesellschaft so wichtig für Körper und Psyche des heranwachsenden Pferdes. Ich kann einfach nicht verstehen, wie man dies einem Pony/Pferd verwehren kann, nur weil man es eigennützig selber bespielen will.

Ponys brauchen keine eigene Box und auch nicht viel Platz, die laufen so mit
Sicher gibt es Minis die man zu seinen Grosspferden mit in eine Box oder einen Offenstall setzen kann. Aber dann müssen die räumlichen Gegebenheiten aufgestockt werden, damit ausreichend Platz vorhanden ist. Ebenso müssen sich Gross und Klein wirklich sehr gut verstehen, um im dauerhaften Miteinander eine kompatibele Wohngemeinschaft zu halten.
Was sich auf der Weide noch gut versteht, kann im Winter auf begrenzten Raum in einer Katastrophe enden. Man sollte also vorab einplanen, dass es durchaus sein kann, dass man seinem Zwerg  eine extra Box anbieten, oder zu den regulären Preisen anmieten muss.

Ponyzubehör muss bunt sein und kostet nicht viel
Ja, auch das lese ich oft genug. Da wird ein x beliebiges Reitkissen oder ein kleiner Sattel auf das Pony gelegt und das war‘s.
Rutscht dieser dann, kommt eben noch ein Schweifriemen dran, oder aber der Gurt wird noch etwas fester gezogen, bis fast die Ponyaugen rausquellen. Einen Sattler lässt kaum einer für ein Shetty oder gar ein Mini kommen. Die Auswahl an Sätteln ist eh schon gering und da nehmen so manche was sie kriegen können. Vorzugsweise Sättel, die bitte auch nicht viel kosten.
Da fasse ich mir dann auch an den Kopf: ja, Shetty-/Minizubehör in guter Qualität ist oft schwerer zu bekommen. Gerade dann sollte man jedoch Wert auf Passgenauigkeit und Qualität legen. Wie kann es sein das einem dieses Verantwortungsbewustsein nach passgenauen Zubehör mit dem schwindenden Stockmass abhanden geht? Sind sie weniger Sorgfalt und Geld wert nur weil sie kleiner sind?

Kleine Ponys sind so süß, die muss man nicht so streng erziehen
Wie ihr sicher wisst, bin ich in vielen Gruppen unterwegs und lese einiges an Beiträgen. Nie, wirklich niemals, habe ich aber so viele ›unerzogene Pferde‹ -Postings gelesen, wie in den Pony- /Shettygruppen.
Einfach weil diese Ponys zu Anfang nicht ernst genommen werden. Da wird gespielt und getobt als sei man der beste Pferdekumpel, und vergisst dabei das man ein lebendiges Pony vor sich hat. Ein Tier mit Bedürfnissen nach einer vernünftigen Haltung in einer Herde, mit Spiel, Interaktion und Sozialverhalten.
Bietet einem das der Mensch nicht an, sondern biedert sich selber als Spielpartner an, dauert es nicht lange, bis das Geschrei groß ist.
Es wird geknippst, geschubbst und gerempelt und mitunter auch angestiegen. Oft finden das die Besitzer nicht mal so schlimm, das Ponylein will doch nur spielen.
Da möchte ich so manchen  Ponybesitzer schütteln bis der Verstand wieder eintritt.
Denn der Mensch ist einem noch so kleinen Pony nicht als Spielpartner gewachsen. Ponys spielen mit Zähnen als auch Hufen, und das in einer Ausdauer, die kein Mensch körperlich leisten kann.
Hier gilt es als Mensch das Pony zu erziehen, nicht der Spielpartner zu sein, egal wie süß man es finden mag.

Shettys sind doch Kinderponys
Klar und jede Frau trägt das ›ich liebe Kinder Gen in sich‹. Nur weil die Zwerge so klein sind lieben sie nicht automatisch Kinder. Das ist bei einem Pony wie auch bei einem Pferd eine Sache von Charakter und Erziehung. Aber seltenst wurde ein Pony gleich dazu geboren, damit eine Horde Kinder um es rum tanzt, bewaffnet mit Fingerfarben, Mähnensprays und Haargummis.
Wenn man ein Pony für seine Kinder kaufen möchte, dann sollte man sich als Erwachsener darüber im Klaren sein, das dies kein Spielzeug ist. Ponys haben – egal wie klein sie sind – ebenso ihre natürlichen Triebe und Bedürfnisse wie Großpferde. Diese muss man als Verantwortlicher auch dann erfüllen, wenn der Sprössling seine ›Null Bock‹- Phase hat. In diesen Verantwortungsbereich gehört ebenso die Erziehung, und nicht nur beim Pony, sondern auch bei den Kindern, damit es mit einem Miteinander auch klappen kann.
Allgemein fällt mir auf das Shettys/Minis oft nicht mit dem gleichen Respekt behandelt werden wie ein größeres Pony oder ein Pferd.

 

Viel zu oft werden die natürlichen Bedürfnisse und Instinkte bezüglich Haltung und Sozialverhalten einfach ignoriert. Das erinnert mich immer wieder an die Handtaschenhunde, welche im rosa Tütü mit Diadem und Strasshalsband herumgetragen werden. Hunde die eigentlich selber laufen können, die ebenso mit anderen Hunden spielen und toben wollen. Die ein Rudel mit sozialer Interaktion benötigen, um wirklich Hund sein zu können. Werden sie nicht erzogen und der Sozialkontakt verwehrt, entwickeln diese sich nicht selten zu kläffenden und oftmals schnappenden Kampfratten. Komisch, dass gerade hier die Besitzer häufig nicht verstehen können, wie es zu diesem mitunter vollkommen gestörten Verhalten kommt. Dabei wird vergessen, dass egal ob Hund oder Pony, ein Tier nicht aufgrund der Größe zu einem Spielzeug degradiert werden darf. Das sie Bedürfnisse haben wie ihre großen Kollegen und ignoriert man diese, können sie sich ganz schnell zu unzufriedenen Kackbratzen entwickeln.

Von daher meine Bitte: Nehmt die kleinen Ponys ernst!
Bietet ihnen eine vernünftige Haltung, größen-, alter- und geschlechtsbedingt ausgesucht. Erzieht sie mit der gleichen Sorgfalt wie ein großes Pferd. Denn auch wenn sie klein und putzig sind, handelt es sich um Lebewesen und keine Spielzeuge.

Bekommt ihr das alleine nicht hin, sucht euch einen Trainer! Denn nur weil die Ponys so klein sind, gibt es keinen Grund an einem vernünftigen Trainer oder an der Erziehung zu sparen.

In diesem Sinne flauschige Grüße
Celeste

 

Das Immenhofmädel in mir

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Ich hoffe, ihr habt mich vermisst?
Mittlerweile habe ich das Gefühl, der Sommer war nicht einmal richtig da, und der Herbst steht schon vor der Türe. Zumindest weiß das Wetter bei uns nicht wirklich, was es will. Mal regnet es, dann scheint eine Stunde später wieder die Sonne und wieder eine Stunde später, ist der Himmel dunkel. Als ich eben nach dem Stallbesuch wieder im Auto saß und den Pferden beim Grasen zu schaute, fiel doch glatt ein gelbes Blatt auf meine Windschutzscheibe, und dann noch eines und noch eines. Mein Blick wanderte in die Baumkronen und tatsächlich breitet sich dort so langsam das zarte Gelb in den Blättern aus. Wo ist nur der Sommer geblieben? Hatte ich nicht gerade erst den nassen Winter überstanden?

Irgendwie verfliegt die Zeit stetig, zu sehr nimmt einen die Arbeit, der Haushalt, die privaten Dinge, aber auch alles rund um die Pferde gefangen. Denke ich darüber nach, wie lange ich schon Pferde halte, dann wird mir anders. Nicht weil diese Zeit nicht wunderschön war / ist, sondern weil mir bewusst wird wie viele Jahre, schon wie im Flug vergangen sind.
Sicher ich habe unendlich viel erlebt in dieser Zeit, und ich bin sehr dankbar für alle Gelegenheiten, die sich mir boten und auch weiterhin bieten werden. Und doch hat sich seit meiner Jugend viel verändert. Zum Positiven muss man eindeutig bei der Pferdehaltung erwähnen. Denn aus herkömmlicher Boxenhaltung oder gar Ständerhaltung mit wenig oder gar keinem Auslauf, sind immer mehr Stallbesitzer zu großzügigen Boxen mit viel Auslauf, wie auch Offenställen umgestiegen. Auch wenn da noch nicht alle umgerüstet haben, so ist der Wandel im Laufe der Jahre doch wirklich als positiv zu erachten.

Was mir aber manchmal ein wenig fehlt, ist das Immenhof-Feeling, das wir damals als Kinder erlebt haben. Denn schaue ich durch so manche Pferdegruppe dann bin ich fast traurig wie sich die Reiterszene entwickelt.

Während wir früher:

  • Mit Jeans und Gummistiefeln auf dem Pony saßen
  • Eine rutschende Samtkappe mit Gummizug besaßen, die so viel schützte wie ein Kaninchenfurz
  • Barfuß die Pferde von der Weide holten
  • Ohne Sattel auf den Weiden Wettrennen bestritten
  • Ohne Sattel mit Wassergläsern in der Hand gesprungen sind
  • Über Blätterhaufen von Rübenfeldern gehüpft sind (mit Erlaubnis der Bauern)
  • Über Stoppelfelder gesaust sind und Wettrennen gemacht haben (mit Erlaubnis und vorherigen Abgehen im Schritt zwecks Löchersuche)
  • Wir mit den Ponys Wettrennen machen konnten, ohne das sie durchgingen
  • Stundenlang bei der Heu- und Strohernte geholfen haben, ohne murren, aber voller Stolz, dass man helfen durfte
  • X Boxen gemistet haben, auch wenn es nicht die eigenen waren, einfach aus Spaß
  • Kehren und fegen ein Wettstreit war unter den Stallmädels
  • Stundenlang zusammen mit anderen Mädels Sattelzeug geputzt und getratscht haben
  • Pflegepferde statt Reitbeteiligungen gehabt haben
  • Auf den Pferden stehend das Obst aus den Bäumen pflückten
  • Statt Knotenhalfter und Spezialzäumung einfach Halfter und Trense benutzten
  • Zubehör in den Farben Braun und Schwarz, allenfalls Blau und Grün besaßen. Mit Stirnriemen aus Plastik statt Bling Bling
  • Stundenlang Rüben sauber gemacht haben, selbstredend für den gesamten Stall
  • Wundversorgung erlernt und übernommen haben, wann immer es nötig war
  • Usw.

Die Zeiten waren einfach anders und was auch immer wir anstellten, wir waren unter den wachsamen Augen der Stallbesitzer, Stallmeister, Reitlehrer und Bauern. Sicher gab es  mal den ein oder anderen Unsinn, aber alles was den Pferden geschadet hätte, wäre mit einem Donnerwetter geendet. Damals galten diese Personen noch als Respektspersonen die einem im Zweifel auch das Fell über die Ohren zogen. Die eigenen Eltern waren dann übrigens nicht wie heute zeternd mit einem Anwaltsschreiben zur Stelle. Nein, von denen gab es dann gleich noch eine drüber, falls man den Stallmeister verärgerte. Im Stall hatte man sich zu benehmen, und das Wort von Stallbesitzer / Stallmeister / Bauer / Reitlehrer hatte Respekt verdient.

Schaue ich nun durch die Gruppen dann sehe ich eine neue Generation Reiter:

  • Eine die oft sehr unvorbereitet an das Thema Pferd heran geht, da ihnen die Ausbildung bei einem Pflegepferd fehlt.
  • Mädchen, die nach ein paar Reitstunden eine Reitbeteiligung nehmen und sich wundern warum ihnen das Pferd auf der Nase herumtanzt.
  • Mädels, die Reitbeteiligungen wechseln wie Unterhosen, weil sie nie mit einem Pferd zurechtkommen, statt zu begreifen, dass der Fehler an ihnen liegt.
  • Eltern, die lieber Geld in ein eigenes Pferd oder eine Reitbeteiligung stecken, statt ihre Kinder auch mal für ihre Ausbildung arbeiten zu lassen. Denn oft kommt da der Spruch:
    »Also misten und das schmutzige Pferd putzen muss de Tschackeliiineee nicht, die soll ja reiten.«– Kinder, die einen ganzen Schrank voll Schabracken oder anderen Zubehör Sammelkollektionen besitzen, aber kein Geld in die eigene Ausbildung, oder die des Pferdes investieren wollen. Natürlich sind nicht alle so, aber auch das habe ich oft genug erlebt.
  • Mädels, die nicht wissen, wie Sattelzeug geputzt wird (ja, auch da habe ich schon mehrfach gelesen, wie man Schimmel entfernen soll)
  • Mädels, die eine Facebook Scheinwelt präsentieren mit Wallekleidchen und Freilaufbildchen, aber bei den normalen Reitkünsten hapert es an allen Stellen.

Die neue Generation ist oft mehr Schein als Sein.
Statt gut gerittener Ponys, welche mit einem durch dick und dünn gehen, hat man nun coole Problempferde, die alle traumatisiert sind. Diese müssen dann gerettet und mit Halsring und Wallekleid fotogerecht durch die Pampa gejagt werden. Auf eine Sicherheitstrense muss man aber verzichten, denn sonst fehlt ja der Showeffekt für die Facebook-Fraktion.
Und das sind dann Sachen, bei denen ich im Kreis brechen möchte, denn auch da hätte damals der Spaß aufgehört.
Freilauf oder Halsring im Gelände?
Die Bauern hätten uns von unseren Pferden geholt und uns den Arsch versohlt. Nur um uns dann bei dem Stallbesitzer und unseren Eltern zu verpetzen, was dann ebenso mächtig Ärger gegeben hätte. Nein, damals waren wir eher stolz darauf, dass wir tolle Ponys hatten. Welche die gut geritten waren und sich nicht mit dem Problempferdstatus rühmen konnten. Wir sind täglich geritten, haben die Ponys auch zum Eisessen oder zur Buchhandlung im Nachbardorf mitgenommen. Dort konnten wir sie sogar vor der Türe anbinden ohne das Chaos entstand. Sie waren straßen- und verkehrssicher in allen Lagen, weil es geübt und darauf Wert gelegt wurde. Und wenn wir abends dann mit der Futterschüssel in der Hand vor unserem schmatzenden Pony saßen, oder vor Müdigkeit in der Box auf ihm liegend einschliefen, dann war die Welt in Ordnung.

Ich bedaure  die heutige Jugend ein wenig für alles, was ihnen entgangen ist. Sicher mag die Pflegepferdzeit kein Zuckerschlecken gewesen sein. Es war harte Arbeit und wir wurden  oft als billige Arbeitskräfte ausgenutzt. Aber wir haben so viel im täglichen Umgang rund um die Pferde gelernt, was den meisten Reitbeteiligungen und Reitschülern gerade in der heutigen Zeit einfach verwehrt bleibt.

Ich kann daher nur raten etwas mehr Immenhof-Feeling zuzulassen, und etwas weniger  Wert auf Marken, und eine Internet-Scheinwelt zu legen.
Pimpt euch allerdings mit gut sitzenden Kappen und sicherem Schuhwerk und verzichtet nicht auf eine ausreichende Zäumung im Gelände. Und wenn ihr dann das Trippel-Trappel-Pony-Lied im Ohr habt, dann denkt daran: Die Zeit verfliegt viel zu schnell. Nutzt sie für eine vernünftige Ausbildung mit euren Ponys und Pferden. Habt Spaß im Stall und genießt eure Zeit. Denn auch wenn wir später alle alt und grau sind, das Immenhofmädel wird immer in uns stecken.

In diesem Sinne, flauschige Grüße
Celeste

immenhof

 

Kleines Pony, große Wirkung

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.
So langsam wird das Wetter ungemütlich, mal ist es saukalt und frostig, dann scheint wieder die Sonne und die Mücken tanzen. Und plötzlich regnet es wieder wie aus Eimern.
Die Pferde quittieren den stetigen Wetterwechsel, indem sie eine Schlammpackung auf dem flauschigen Fell tragen. Und einem dazu frech ins Gesicht grinsen.
Hat man sie endlich von der Schlammpackung befreit und steht selbst in staubbedeckter Kleidung vor den Pferden, dauert es nur einen Kaninchenpubs, bis das Pferd auf der Weide wieder umfällt und paniertes Schnitzel spielt.

Herr Pony ist auch so ein Kandidat, und ich weiß nicht wie dieses Pony es immer wieder schafft, so schmutzig zu werden.
Ist er mit einem Wildschwein verwandt?
Sind Kletten in Mähne und Schweif die neusten Haaraccessoires?
Und wenn ich dann endlich aus dem Trüffelschwein ein Pony gemacht habe, und mit ihm spazieren gehe, sonnt sich diese kleine Schweinebacke in bewundernden Blicken. Er stellt sich in Pose, wenn er angesprochen und sein seidiges Fell und seine Mähne bewundert wird. Und immer wieder höre ich dann, dass so ein kleines Pony ja nicht viel Arbeit macht.

Äh, wirklich?

Unterhält man sich eine Weile mit fremden Personen (egal ob Real oder im Netz) dann denken sich viele Pferdehalter, dass so ein Ponylein doch ein netter Zusatz zum eigenen Pferd ist.

Denn so einige Personen glauben tatsächlich das ein Pony:

  • Nicht viel in der Anschaffung kostet
  • Nicht viel im Unterhalt kostet
  • Leichter in der Pflege ist da weniger Pferd zum Putzen / kleinere Haufen
  • Es ideal für Kinder ist
  • Ein passender Partner für das vorhandene Pferd ist.

Meine lieben Freunde, seid gewiss, so einfach läuft der Hase nicht.

Beginnen wir einmal mit der Anschaffung:
Miniponys werden einem auf Märkten oder im Internet oft zu einem Spottpreis nach geworfen, das ist richtig. Wer aber aus solchen Vermehrungsproduktionen kauft, darf auch gleich das Premium-Abo bei dem Tierarzt seines Vertrauens abschließen. Gerade bei den Zwergen muss auf eine vernünftige Anpaarung geachtet werden, um Folgeschäden im Körperbau auszuschließen.
Sinniger ist es hier in die Tasche zu greifen und auf ein Pony aus einer seriösen Zucht zurück zu greifen.
Damit hat man dann eine vernünftige Aufzucht, Wurmkuren und Impfungen, die im vorhandenen Pass hinterlegt sind. Nicht zu vergessen eine Abstammung, die Aufschluss – bzw. dann eher Ausschluss von Erbkrankheiten und Inzucht bietet.

Von daher ein vernünftiges Pony aus einer seriösen Zucht ist nicht unbedingt billig. Auch wenn dieses natürlich ebenso einmal krank werden kann, wird einem geübten Auge anhand der Papiere ein unheimliches Kontingent an Informationen geliefert. Und mit diesen lässt sich ein Großteil an schädlichen Einflüssen schon ausschließen.

Weiter geht es mit dem Unterhalt:
Auch Zwerge brauchen einen Stall. Ob das ein Unterstand ist, ein Offenstall oder eine eigene Box ist irrelevant. Hat man keinen eigenen Stall, hält der Pensionsbetreiber die Hand auf, und das mit Recht. Denn auch wenn die kleinen Kackbratzen weniger fressen, benötigen sie doch Futter und Einstreu, Weiden und je nach Stall einen Futterservice / Weidedienst. Auch wenn die Pensionskosten meist günstiger sind als bei einem Großpferd, kann es dennoch schnell teuer werden. Denn was die Zwerge an Futterkosten einsparen, muss man Zaunmaterial wieder drauflegen.

Die wenigsten Ställe, egal ob der eigene Stall oder der Pensionsstall, sind auf Zwerge ausgerichtet. Einen Zaun Minipony sicher zu gestalten bedarf schon einer größeren Ausgabe an Geld und einer Maxipackung Baldrian. So gibt es unter den Ponys Spezialisten, die sich unter der niedrigsten Zaunlitze drunter wegrollen.
Ponys, die durch den stärksten Stromzaun preschen.
Frei dem Motto: Es tut nur einmal weh, und der Grashalm dahinten ist es wert!
Aber auch Minis die Tore zerlegen, Riegel auffummeln oder Holzzäune mit immerwährenden Popokratzen aus den Angeln heben.
Die Kreativität dieser kleinen Biester ist grenzenlos!

Wer sich selbst um alles kümmert, wird daher auch in diesem Fall alle Zaunkosten zum Auf- und Nachrüsten selber tragen müssen.
Als Einsteller muss man auf einen sehr fairen Pensionsbetreiber hoffen, der eine Zaunanlage à la Alcatraz zur Verfügung stellt. Oder zumindest so nett ist und nicht jedes Mal die Hand aufhält, wenn er die Zäune dank Panzerpony wieder instand setzen muss.

Ich kann nur sagen: Ab und an ein selbst gebackener Kuchen erhält die Freundschaft ungemein! 😉

Leichtere Pflege? Ja ne, is‘ klar …
Auch wenn es weniger Quadratmeter Pferd sind die geputzt werden müssen, so machen die Zwerge das durch dichtes flauschiges Fell mehr als wett. Manche Pferdehalter scheren die Zwerge schon, andere decken sie ein. Die dichten und dicken Mähnen wollen ebenfalls gebändigt werden, und so mancher Ponyhalter hat aus Frust schon zum Schergerät gegriffen und eine Stehmähne rasiert. Auch wenn sie weniger Pferd sind, man putzt und pflegt genauso lange, und oft wie bei einem großen Pferd.

Natürlich wollen wir die weiteren Kosten nicht vergessen:
Bei einem Tierarzt macht es keinen Unterschied ob ein Pony behandelt wird oder ein Großpferd.
Auch nicht in der Tierklinik bei einer OP.
Die Tierärzte rechnen also einen Standardpreis ab, was verständlich ist.
Denn ein Pony schmälert die tierärztliche Leistung ja nicht, nur weil es kleiner ist.

Auch der Hufschmied wird selten weniger Geld verlangen, wenn man ihm einen Zwerg vor die Nase stellt.
Gut manche sind so nett und berechnen nicht den vollen Preis. Allerdings ist ein Großteil nicht so entgegenkommend und berechnet die Zwerge inzwischen zum normalen Preis. Und das ist auch mehr als rechtens, schließlich sind es gestandene erwachsene Männer die auf allen vieren den Zwergen vor die Hufe fallen, um diese in Form zu bringen.

Ein absolut unterschätzter Teil in der Kostenrechnung ist meist die Ausrüstung.
Gut sitzende und passende Ausrüstung für Ponys / Minis ist unheimlich schwer zu bekommen. Auch wenn der Markt inzwischen deutlich größer wird, so tummelt sich nur noch mehr Schund in den Weiten des Online-Handels umher.
So wie man nicht einfach einen Haflinger Sattel auf jeden Haflinger schmeißt, legt man bitte auch nicht jeden Minisattel oder jedes Pony-Reitkissen auf den Rücken seines Lieblings.
Auch hier darf man sich nicht scheuen, einen Sattler hinzuzuziehen. Nur weil das Pony so klein ist darf man daran nicht sparen. Und nicht nur Sattel und Trense, sondern auch ein Fahrgeschirr samt Sulky / Kutsche sollte entsprechend angepasst sein.
Denn Artikel von der Stange passen leider seltenst wirklich gut.
Die Ausrüstung muss sitzen und passen, und gerade bei den Zwergen muss man tiefer in die Tasche greifen, um passendes Zubehör zu finden.

Das alte Lied vom Kinderpony
Ich weiß nicht ob es so mancher Person in den Sinn gekommen ist, aber nicht jedes Pony mag Kinder. Nur weil die Zwerge so klein und niedlich sind ist es nicht ihre Lebensaufgabe den Kinderhort für Windelpubser zu spielen.
Kinder sind laut, ungestüm, auch mal etwas forsch und nicht immer geduldig.
Ein Pony das eine Horde Kinder mit Fingerfarben und Zopfgummies über sich ergehen lässt muss stabile Nerven und eine solide Ausbildung haben. Manche Ponys mögen das wirklich, andere wünschen sich die Kinder unter einem Haufen Pferdeäppel begraben.
Hier muss man vor dem Kauf abwägen, ob das Pony als Kinderbespaßung her halten soll. Und dann ein entsprechend ausgebildetes und erprobtes Kinderpony in die Familie einladen. Ansonsten muss man damit leben, wenn das neue Familienmitglied einfach keine Kinder mag.

Zudem muss der Besitzer für ein ausreichendes Bewegungs- und Kopfprogramm des Ponys sorgen. Denn Minis sind keine Rasenmäher!
Man kann sie ausgezeichnet mit Bodenarbeit beschäftigen, an der Doppellonge arbeiten, vor die Kutsche setzen, oder als Handpferd mitnehmen. Die kleinen intelligenten Zwerge haben viel mehr zu bieten als nur süß auszuschaun und ab und an ein Kind spazieren zu tragen.

Zu guter Letzt: der passende Partner?!
Sicher wünscht man sich einen festen Partner für das eigene Pferd.
Wie süß würde es ausschaun, wenn Groß und Klein zusammen auf der Weide stehen, zusammen spielen, oder gar zusammen in einer Box / Offenstall stehen würde.
Wie viel Geld könnte man sparen?
Welche Freude wäre es immer ein Handpferd dabei zu haben?

In der Realität mag sich aber nicht einmal jedes Pferd in einem Stall.
Noch weniger mag jedes Pferd plötzlich das kleine Pony, das ihm vor die Nase gesetzt wird.
Während manche Pferde das kleine Überraschungspaket freudig adoptieren, wünschen manch Andere dem Zwerg nur noch die Pest an den Hals.

Von daher, nur weil man selber plötzlich 2 Lieblinge hat, müssen die sich nicht mögen, egal wie sehr man sich das wünscht.

Fazit:
Kleine Ponys sind toll, liebenswert, überraschend und sehr intelligent.
Sie kosten im Unterhalt allerdings nicht wirklich viel weniger als ein normal großes Pferd.
Ebenso erfordern sie genau so viel Zeit, Liebe und Hingabe.
Zu glauben das man so einen Zwerg einfach »neben her laufen lassen kann« ist ein absoluter Irrglauben.
Solltest du dich also mit dem Traum vom Zwerg befassen, sei gewiss:
Es wird teuer, anstrengend, aufreibend – aber ebenso wunderschön!

Flauschige Grüße
Celeste

 

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