Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Dieses Mal widmen wir uns wieder einem kleinen Produkttest, und zwar dem allseits gehypten Kokosöl.
Schaut man durch das Internet oder unterhält sich mit Freunden, dann gibt es seit etwas über einem Jahr ein neues Wundermittel. Und was vorher die Chia-Samen in der Ernährung waren, ist nun das Kokosöl im Bereich Haut- und Körperpflege.
Doch was soll dieses Wundermittel denn können?
In der Küche findet es Verwendung zum:
- Braten
- Frittieren
- Backen
- Kochen
Da es als natives Öl natürlich sehr gesund ist, wegen der ungesättigten Fettsäuren.
Bei den Menschen findet es Verwendung als Creme …
- gegen Herpes.
- gegen Cellulite.
- gegen Neurodermitis.
- gegen Alzheimer.
- zum Schutz vor Keimen, Pilze und Bakterien.
- als reine Pflegecreme.
- als Sonnenschutzcreme.
- zur Regulation den Säure-Basen-Haushalt der Haut.
- gegen Falten.
- als Haarkur.
usw.
Nicht unbedingt muss die Wirksamkeit gegeben sein, aber es wird zumindest damit geworben.
Bei Tieren findet es Verwendung …
- als Zeckenschutz.
- gegen Fliegen, Mücken und Bremsen.
- gegen Ekzem.
- gegen Schweifschubbern.
- als Mähnen und Schweifpflege.
- als Wurmkur.
- als Kur für die Darmflora.
Auch hier gilt, das nur damit geworben wird, und die Wirksamkeit nicht unbedingt gegeben sein muss.
Das hört sich eigentlich wirklich gut an, ebenso die vielen positiven Erfahrungsberichte im Internet. Gleichzeitig gab es aber auch oft Rückmeldungen von Allergien und einer Verstärkung der Sonnenbrandempfindlichkeit.
Da meine liebste Oompa Loompa mir bei ihrem letzten Besuch ein hochwertiges Kokosöl mitbrachte, unternahm ich den Selbsttest.
Testkandidaten EINS waren meine Pferde
Voller Freude und Enthusiasmus, mit den Gedanken an Kokoseis und Pina Colada, samt Kokosöl bewaffnet, stürmte ich die Weide. Meine Pferde kennen nun wirklich eine Vielzahl an Pflegeprodukten. Von Mähnenspray über Fliegenspray, der Möhrchenöhrchencreme oder Bio-Hautöl, nie ist ein Halfter nötig. Auf der Weide warten sie bis jeder versorgt ist, und eine Abneigung konnte ich auch bei strengen Gerüchen nie feststellen.
Anders bei dem Kokosöl. Ein Duft, den ich selber sehr mag, verursachte bei meinen Pferden einen Gesichtsausdruck, der wohl bedeuten sollte, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe. Die Herdenchefin drehte sich gleich um und zeigte mir den imaginären Fuckhuf als ich ihr das Kokosöl zeigte. Ich dachte ernsthaft das ich ihr etwas unanständiges gezeigt haben muss, so reagiert sie sonst nicht. Herr Pony, der ebenso für jeden Mist zu haben ist, tat dies ebenso. Dennoch entkamen auch beide nicht, dem Genuss eingecremt zu werden. Ich weiß, ich bin eine böse Pferdemutti.
Frau Ente stand mit angewidertem Gesicht vor mir und ließ ebenso die ›Behandlung‹ des Eincremens über sich ergehen. Ihre Gesichtskirmes spiegelte sehr deutlich wieder, was sie von dem Geruch der ›Creme‹ hielt. Ich kam mir langsam vor wie ein Pferdeschinder, der seine Pferdekinder in den Keller schickt zum Teppiche knüpfen.
Frau Panzer, die sich ja für nichts zu Schade ist und alles abschleckt, wollte nach einer Nase des Kokosduftes fast flüchten.
Also ein Freund von Pina Colada würde die wohl auch nie werden.
Selbst sie wollte nicht stillhalten, während ich sie einrieb, was bei diesem ›Nimm mich aufs Ärmchen‹-Pferd wirklich ungewöhnlich ist. Aber egal, da musste sie durch!
Ich war mir fast sicher, dass meine Bande nach diesem Erlebnis Bittbriefe an die PETA schrieb, frei dem Motto: Welche Qualen sie über sich ergehen lassen mussten.
Nach einigen Tagen kann ich als Testergebnis die Bilanz ziehen, dass die Anzahl der Zecken sich nicht verringert hat. Gerade Frau Panzer, das Zeckentaxi, kutschierte diese fröhlich weiter durch die Gegend. Und ich pflücke diese 2 x täglich von ihr runter, bzw. kontrolliere alle Pferde 2 x täglich auf Zecken.
Auch Fliegen wie Mücken fanden – im Gegensatz zu den Pferden – den Kokosduft echt gut. Eine abwehrende Wirkung war nicht einmal ansatzweise zu erkennen.
Testkandidat ZWEI war mein Mann, der eine aufgescheuerte Stelle hatte.
Auch da sollte dieses Produkt ja Wunder wirken.
Doch schon kurz nach dem Auftragen war ihm unwohl, es brannte und wir mussten es abwaschen.
Testkandidat DREI war ich
Ich gestehe, ich liebe den Duft von Kokos, auch den Geschmack in Desserts und ähnlichen. Für mich war das Kokosöl als Pflegeprodukt ja eine wahre Freude.
Ich versuchte es an meinen Haaren. Da war das Ergebnis, dass sie zwar weich waren aber eben sehr fettig, trotz gutem Ausspülen. Eigentlich auch kein Wunder, wenn man – auch zart dosiert – Fett auf die Haare gibt. Dauerhaft würde ich das an den Haaren nicht anwenden wollen.
Dann gab es da noch mein Gesicht, ich neige da ab und an zu Stresspickelchen am Kinn an denen ich auch rumfummele, wenn ich nervös bin. Ich benutzte das Öl nach dem Waschen, denn man soll der Haut ja Feuchtigkeit zu führen, vor der Kokosöl Nutzung. Nach einigen Tagen wurde die Haut immer trockener also cremte ich öfters. Immer wieder ist mir aufgefallen, das meine Haut leicht brennt und rot wird nach der Nutzung, aber ich führte das auf tausend andere Dinge zurück. Bis ich an einem Tag gleich mehrfach cremte da die Haut immer trockener wurde, und ich eine massive allergische Reaktion bekam. Heisse geschwollene Haut mit Pusteln, die sich nur mit sofortigen Absetzen des Kokosöls, wie auch einer Menge Cortison in den Griff bekommen ließen. Ich Depp hätte das Öl gleich nach dem ersten Brennen, absetzen sollen. Nur dachte ich, dass es mit dem Eincremen besser wird, wie es so oft beworben wurde.
Okay, da lasse ich also die Finger von, aus Erfahrung wird man klug.
Fazit
Kokosöl kann wirken, muss es aber nicht. Ein Wundermittel war es für mich auf jeden Fall nicht, obwohl so stark damit geworben wurde. Man sollte bei sich selber, wie auch bei den Tieren, zuerst testen, ob eine allergische Reaktion erfolgt. Ebenso ist es ratsam bei Schimmeln oder Pferden mit weißen Stellen zu bedenken, das der Fettfilm das Sonnenlicht verstärkt, und somit ein Sonnenbrand schneller möglich ist.
Von daher vergebe ich 3 von 6 Flauschepunkten.
Denn dieses Produkt hat sicher seine Daseinsberechtigung, aber Wunder bewirkt es nicht.
Flauschige Grüße
Celeste
Bei mir wirkt das Bio-Kokosöl wirklich Wunder gegen die Kriebelmücken an Brust und Bauchnaht meiner Stute. Sie hat es auch buchstäblich zum Fressen gern und leckt immer meine Hände ab.
Bei mir selbst, eingesetzt gegen trockene Haut finde ich es nicht so toll.
Hallo 🙂
Ich bin grade durch Zufall auf deinen Blog gestoßen und finde es spannend, endlich mal einen negativen Bericht zum Kokosöl zu lesen. Klingt bescheuert, grade weil es bei mir vielleicht keine „wahren Wunder“, aber schon sehr positive Veränderungen gezeigt hat.
Ich füttere meine Hunde mit nativem Bio Kokosöl, seit etwa 1-2 Monaten und seitdem ist keiner mehr mit einer Zecke nach Hause gekommen. Aktuell schiebe ich es noch aufs eher frische Wetter, aber meine Hündin ist eigentlich der totale Zeckenteppich, auch im Februar!
Das Fell ist seitdem auch super schön, selbst bei meinem steinalten Bernhardiner Mix (12 1/2 Jahre) und bei mir hilft es sogar gegen die Pickel!
Ich war anfangs auch wirklich skeptisch, aber mir hat es viel gebracht.
Das funktioniert, wie du schon geschrieben hast, sicher nicht bei jedem und ich finde diese stark gehypten Sachen sollte man sowieso erstmal kritisch betrachten und nicht zu euphorisch sein.
Dass du Ausschlag bekommen hast, hat mich echt schockiert. Ich hätte nicht gedacht dass man auf Öl so reagieren kann..aber gut ich bin allergisch gegen Vanilleshampoo…ja, echt 😀
Ein interessanter Beitrag, danke dafür 🙂
Liebe Grüße !