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Mein Leben ist ein Ponyhof

Hallo meine Freunde, da bin ich wieder. Ich gestehe, ich habe lange auf mich warten lassen mit neuen Blogbeiträgen. Doch wer die Facebook-Seite und Instagram aufmerksam verfolgt hat weiß, wie viel in meinem Leben passiert ist.

War das letzte Jahr geprägt von Trauer und Verlust, Veränderungen und Verzweiflung, endete es mit einer neuen Liebe und dem Mut ein neues Leben zu starten.

Ob ich jemals daran gedacht hätte das alles zu überstehen?

Ehrlich gesagt nein. Trotzdem stehe ich heute hier und kann sagen das Leben ist wundervoll!

Denn nicht nur die neue Liebe, welche mir Kraft gibt und Flügel verleiht, nein, auch die Familie steht treu an meiner Seite, mutig zusammen neue Wege zu beschreiten.

So kam es, dass meine liebste Oompa Loompa einfach beschloss, dass wir in ihre Nähe ziehen sollen, denn jeder ihrer Kurzbesuche war eine einfache Strecke von 620 km. So suchte sie einfach mal nach einem Haus, bei dem auch die Pferdehaltung möglich war. Weil wer mich kennt, weiß, dass es mich nicht ohne Pferde gibt.

Als sie uns ihren Plan erklärte, waren wir erst erstaunt. Anschließend dachten wir: das klappt niemals! Und ehrlich gesagt war ich auch mehr als erschrocken, denn Veränderungen sind nicht unbedingt des Autisten Freund.

Es wurde viel geredet, viel geplant und auch ergründet welche Voraussetzungen nötig sind damit wir, aber auch fünf Pferde, Katze und Kaninchen umziehen können. Verschiedene Häuser und Höfe wurden besichtigt und immer bekam ich viele Bilder um Rücksprache zu halten.

Schließlich wurde es ein ehemaliger Islandpferdehof und somit um einiges größer als geplant. Neben dem wirklich wundervollen Haus, in welchem wir nun alle zusammen wohnen, besitzt unser neues Zuhause fünf tolle Offenställe am Hof, und zwei gegenüber auf den riesigen Weiden. Ein beleuchteter Reitplatz, Round Pen und Ovalbahn runden das ganze ab.

Ja, das Ganze ist größer als ursprünglich vorgesehen, aber wenn ich ehrlich bin, leben wir einen Traum. Dort wo andere Urlaub machen wohnen wir nun. Ich schaue aus dem Fenster und betrachte die Pferde auf dem Hof oder auf den Weiden.

Natürlich wartet noch viel Arbeit. Sechs Hektar Weide wollen neu eingezäunt und mit Trailwegen versehen werden. Der Reitplatz muss neu gemacht werden, die Paddocks mit Sand verfüllt und Futterraufen gebaut werden.
Weil wenn wir schon einen Traum leben, dann sollen das unser Pferde wie auch unsere Einsteller ebenso! Das neue Hofkonzept wird ein ausgewogenes 24/7 Futter/Bewegung über Trailwege Konzept. Denn bei all den Möglichkeiten, welche der neue Hof bietet, wären wir dumm sie nicht auch zu nutzen, nur weil damit viel Arbeit auf uns zu kommt.

Auch als Symbol für die neuen Zeiten die hier anbrechen, bekommt der Hof neben diesem neuen Haltungskonzept auch einen neuen Namen.

Darf ich vorstellen:
Die Ohana Horse Ranch
(Die Seite ist noch im Aufbau)

Ohana kommt aus der hawaiianischen Sprache und bedeutet »Familie«. Anders jedoch als in unserem Sprachgebrauch, sind damit nicht nur die leiblichen Verwandten gemeint, vielmehr auch die Menschen, mit denen man in tiefer Freundschaft und Liebe verbunden ist.

Und so wie meine Ohana dafür gesorgt hat, dass wir nun alle zusammen sind, möchten wir dieses Gefühl auch weiter geben.
Wir wünschen uns eine Wohlfühloase für Mensch und Pferd. Ein Ort an dem man verweilen möchte, auch wenn man nicht mit seinem Pferd arbeitet. Ein Ort an dem jeder Reiter, jede Reitweise und jede Pferderasse willkommen ist. Wir wollen einen Ort schaffen zum ausruhen und erholen, damit die Pferdebesitzer die Gewissheit haben das ihr Liebling bestens versorgt ist und auch sie sich einen Moment vom Alltagsstress zurückziehen können.

Wie es weiter geht werdet ihr wie immer in Blog, Facebook und Instagram Beiträgen erfahren. Spannend und aufregend wird es auf alle Fälle!
Ich halte euch auf dem laufenden. 😀

Flauschige Grüße
Celeste

 

Winterimpressionen

Hallo meine Lieben, ich hoffe, ihr seid gut durch die Weihnachtstage und den Jahreswechsel gekommen! So befinden wir uns jetzt endgültig im neuen Jahr, dabei ist das alte doch gerade erst wie im Flug vergangen. Unversehens sind wir mitten im Winter gelandet. Gut, zumindest das was sich Winter schimpft.
Während die einen in Regen versumpfen, ersticken andere Gebiete unter Schnee. Natürlich dauert es auch nur noch einen Kaninchenpups, und man sieht auf den verschiedenen online Portalen, Bilder mit Pferden und Ponys, welche im Schnee tollen. Aber nicht nur das, ebenso welche in denen sie vor den Schlitten, Ski oder Snowboard gespannt wurden. Oft sind diese Tiere ungeübt als Zugpferd, geschweige denn das ihre Fahrer eine entsprechende Ausbildung haben. Dazu kommen noch sehr abenteuerliche Geschirr-Konstruktionen, welche mir oft das Lächeln aus dem Gesicht wischen.
Zudem ist selten eine führende Person neben oder auf dem Pferd, vielmehr probiert sich das ungeübte Gespann einfach ohne Sicherheitsperson.
Natürlich kann man sagen: »Celeste, du olle Spaßbremse!, hol mal deinen Stock aus dem Hintern und stell dich nicht so an!«
Aber mal Spaß beiseite, ist euch eigentlich bewusst, was ihr da treibt?
Wenn ihr eure Kinder ohne Kappe hinter das Pony auf den Schlitten pflanzt, gerne noch mit gruseligen Strick-Konstruktionen und zumeist ohne Ortscheid, dann ist mir das recht egal, solange das in einem umzäunten Gebiet passiert. Denn wenn das Pony doch mal durchgeht, hängt dieses samt Schlitten möglicherweise im Zaun, und das Kind hoffentlich in einem Schneehügel. Oder das Kind auf Skiern muss loslassen, weil das Pony durchgeht, und hat hoffentlich vorab das Bremsen ohne Zaun gelernt.
Nicht, dass man seinen Nachwuchs auch auf andere Art entsorgen könnte, aber jeder, wie er mag …
Geht das Pferd / Pony aber auf einem Feldweg, im Wald, oder auf der Straße durch, was glaubt ihr, wie ihr es dann stoppen könnt?
Gut, ich verstehe schon, die ›federschwingenden-namentanzenden-glitzerpulver-verstreuende-Vertrauensfraktion‹, wird etwas von Luft und Liebe hauchen, bis das verkappte Einhorn dann doch vor dem Auto landet. Und dann war sicher nur das fehlende Vertrauen schuld. Der Halsring in der falschen Zenfarbe und die Muttertrommel, welche das Pony nicht in den Schlaf geleitet hat, könnten aber auch ihren Beitrag geleistet haben. Nicht zu vergessen, der Autofahrer, der bei Schnee sicher viel zu schnell gefahren ist, und deswegen Schlitten und Pony extra umgesemmelt hat.
Nein, sorry, jetzt denkt doch mal bitte ernsthaft nach! Wie stoppt ihr euer Pony vom Schlitten oder von Skiern aus? Und kommt mir nun bitte nicht mit dem stoppen via Fussbremse, das klappt schon bei den meisten Rodelwiesen ohne Pony davor nicht.
Denn entgegen der gut ausgestatteter Kutschen welche meist über eine Bremse und eine ausreichende Beleuchtung verfügen, sind viele Selbstbauten einfach unzureichend ausgerüstet. Geht das Pferd oder Ponylein dann durch, weil ein vorbeiziehender Schneehase pupst, ist der Schaden groß. Schließlich ist die Straßenverkehrsordnung dahingehend ziemlich eindeutig:

§28 StVO
»(1) Haus- und Stalltiere, die den Verkehr gefährden können, sind von der Straße fernzuhalten. Sie sind dort nur zugelassen, wenn sie von geeigneten Personen begleitet sind, die ausreichend auf sie einwirken können. Es ist verboten, Tiere von Kraftfahrzeugen aus zu führen. Von Fahrrädern aus dürfen nur Hunde geführt werden.«

Das sollte doch eigentlich so weit verständlich sein, oder?
Mir kann niemand sagen, das eine ausreichende Einwirkung gegeben ist, wenn man wie ein hilfloses Fähnchen im Wind hinter seinem Ponylein hergezogen wird.
Von daher die Straßenverkehrsordnung für Dummies:

  • Im Straßenverkehr wird das Pony/Pferd geführt oder geritten.
  • Es wird eine ausreichende Zäumung genommen, mit der man auf das Pony / Pferd einwirken kann. (Nein, ein Halsring ohne Sicherheitszaum gehört nicht dazu.)
  • Es werden nur straßensichere Tiere eingesetz (Man mag es sich nicht vorstellen, aber man kann und sollte so etwas üben, bevor man über die Hauptstraßen und durch das Mc Drive reitet.)
  • Die Straßenverkehrsordnung gilt auch auf Wald- und Feldwegen, ebenso auf Privatwegen und Grundstücken, sofern diese nicht komplett umzäunt sind.
  • Es muss bei Dämmerung / Dunkelheit eine ausreichende Beleuchtung an Pferd / Reiter / Führer angebracht sein.

Böse, pfui und absolut bäh ist …

  • Ski- / Snowboard- / Inlinerfahren auf Straßen, Feld- und Waldwegen, hinter dem Pony/Pferd.
  • selbstgebaute Handschlitten-Konstruktionen ohne Führperson, welche auf das Zugpferd einwirken kann.
  • reiten ohne Zaum, oder nur mit Halsring ohne Sicherheitszaum
  • freilaufen lassen. Nein, auch nicht auf Feld- / Waldwegen und nein, auch nicht mal eben für ein Bild.
  • auf dem Bürgersteig reiten. Reiter gehören auf die Straße. Fahrradfahren mit dem Pferd/Pony.

Nochmal das ist pfui und bäh, wie ein Laternenpfahl ganz unten. Denn auch wenn ihr volles Vertrauen in eure Tiere habt, es kann immer etwas schief gehen. Selbst wenn manche Versicherungen jeden Unsinn versichern, zahlen müssen sie nicht alles.
Wenn ihr bewusst mit den zum Beispiel oben beschriebenen Aktionen gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßt, kann sich die Versicherung schnell herausreden und nicht zahlen. Denn Strafen bei Verstößen gegen die StVO, oder Schadenersatzklagen, weil Ponylein mit dem Schlitten-Selbstbau-Konstrukt drei parkende Autos, samt Großmütterchen mit Rollator mitgenommen hat, wird eine Versicherung nicht undbedingt lächelnd abnicken und bezahlen.
Es hat also nichts mit Neid oder Stock im Poppes zu tun, wenn ich euch vor solchen Schäden bewahren will. So Gott will, wird so etwas niemals passieren. Aber wenn doch kann es mitunter derart teuer werden, dass es manche in den Ruin treiben würde.
Wenn ihr also solche Aktionen betreiben wollt, dann nehmt den umzäunten Reitplatz oder die Weide. Auch dort lassen sich wundervolle Bilder machen. Dort ist jedoch nicht ganz so schlimm, wenn das Pony/Pferd vielleicht erschrickt und die Biege macht.
Wollt ihr draußen die Wald- und Feldwege nutzen, sorgt vor Schlitten- oder Skigespann für eine Führperson. Spart nicht an einer guten, passenden Ausrüstung, auch wenn diese bei Schneespaß nicht so oft genutzt wird, wie die normale Reitausrüstung. Das ist wie mit guten Tanzschuhen, auch wenn man sie nur selten nutzt, sie müssen passen, sonst wird es schmerzhaft.
Und egal ob draußen oder im umzäunten Gebiet, vergesst die Schutzkleidung nicht! In von den Hufen hochgeschleuderten Schneebrocken verstecken sich gerne Splitt oder kleine Steine. Diese werden mit dem Schwung der Hufe schnell zum blutigen Wurfgeschoss. Helm wie Weste sollten wenigstens bei Kindern immer Pflicht sein. Ebenso ein guter Sicherheitsabstand zum Pony / Pferd.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen wundervollen aber auch sicheren Winterspaß!

Flauschige Grüße
Celeste

 

Die Hürden der Selbstversorgung

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Ist bei euch das Wetter auch so gruselig? So unfassbar nass, windig und einfach nur nervtötend? Schaue ich aus dem Fenster, begegnet mir nur tristes Grau. Richtigen Sonnenschein über Stunden oder gar Tage habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Setzte ich dann einen Fuß vor die Haustüre, begegnet mir meist nur Regen, noch mehr Regen und dazu dann noch Regen mit Wind oder Sturm. Habe ich den Regen schon erwähnt?
Obwohl es immer wieder heißt ›Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung‹, so möchte ich den Verfasser dieses Spruches doch gern einmal dauerhaft bei diesem Wetter draußen aussetzen. Gerne in der Kleidung seiner Wahl.
Denn egal wie gut und dicht die Kleidung ist, das schmuddelige Wetter macht es trotzdem nicht zu einer Freude. Einzig das man darin hoffentlich warm und trocken bleibt. Wobei auch da die beste Kleidung keine Garantie bieten kann. Spätestens wenn man einen Salto schlägt und kopfüber im Matsch landet, kommt es zum Härtetest. Doch dazu später mehr …

Werfe ich morgens einen Blick aus dem Fenster, lässt das Wetter mich – wie schon erwähnt – schaudern. Will ich wirklich da raus? Das Bett ist weich und warm. Die Katze neben mir ist so wahnsinnig kuschelig …
Natürlich raffe ich mich trotzdem auf, denn ich weiß, dass meine Bande auf ihr Futter wartet. Bei der Wahl der Kleidung ist die Priorität schnell gesetzt: Sie muss dem Schmuddelwetter trotzen. Einen Schönheitswettbewerb gewinne ich damit nicht, und einem Reitsportkatalog werde ich nie als Reitermodell dienen können.
Aber egal, ich springe in mein Auto, das nicht nur von außen dezente Matschspuren aufweist. Nein, auch die Fußmatten sehen inzwischen so aus, als ob man darauf Pilze und Setzlinge fürs Frühjahr züchten möchte. Wobei, wenn ich ehrlich bin, ist einmal Hafer auf meiner Rückbank gewachsen. Ein umgekippter Hafereimer, ein ausgelaufener Wasserkanister … Na ja, ihr könnt es euch sicher denken.
Am Stall angekommen freue ich mich auf jeden Fall erst einmal über den befestigten Auslauf für die Pferde. Hat er doch genug Zeit, Geld und Energie gekostet. Die Freude währt jedoch nur so lange, bis ich einen Blick auf meine Pferde geworfen habe, welche eindeutig den unbefestigten Bereich der Winterweide vorgezogen haben.
Diese sehen statt Pferde eher aus wie Wildschweine, welche sich im größten Matsch gesuhlt haben. Und da sie auch noch nass sind ist eines gewiss: Diese glücklichen Ferkel, kann ich heute nicht mal putzen.
Ob die Auto Waschanlage eine Option wäre? Dampfstrahlen? Ein Ganzkörperkondom?
Natürlich könnte ich die Winterweide sperren oder den Offenstall zu Boxen umwandeln – aber einen Teufel werde ich tun!
Ich nehme das alles schließlich auf mich, damit meine Pferde glücklich sind, und betrachte ich den Schmutz auf ihnen, dann sind es verdammt glückliche Pferde.

So widme ich mich der Stallarbeit. Nur um wieder einmal fluchend festzustellen, dass zwar die Pferde sauber befestigte Bereiche haben, aber meine Wege zu Heu oder Wasserfass unbefestigt sind. Im besten Fall ist es nur unangenehm zu laufen. Im schlechtesten Fall rutsche ich mehr als einmal weg, aber schaffe den Weg trotzdem. Aber ich wäre nicht ich, wenn es nicht auch den Worst Case geben würde: Ich rutsche  aus und fliege kopfüber in den Matsch. Während ich die Heunetze noch rettend hochhalte, steckt mindestens ein Stiefel einsam mit einer Socke bestückt im Matsch und ich habe mich optisch stark meinen behuften Erdferkeln angenähert.
Mittlerweile habe ich schon Hand- und Feuchttücher im Auto um mich notdürftig zu reinigen, bevor ich später wieder ins Auto steige. Denn ihr habt es sicher schon erraten: Mir ist das mit dem Matschköpper nicht nur einmal passiert.

Ein Gutes hat der Regen wiederum, dass sich das Wasserfass beständig füllt. Schleppe ich sonst das Wasser täglich in Kanistern zu meinen Pferden, so bekomme ich es nun dank Regen frei Haus ins Wasserfass geliefert. Natürlich läuft auch dieses gerade über, denn so viel Regen kann keines meiner – nun wirklich nicht kleinen – Wasserbehälter lagern. Somit ist auch der Boden rund um das Wasserfass aufgeweicht und macht das Auffüllen nicht unbedingt einfacher.
So kommt es, wie es kommen muss, in meiner ständigen Regenwetter-Slapstick-Meisterschaft: Ich rutsche weg, fange mich zwar noch, aber das Wasser aus den Eimern schwappt mir wahlweise über die Hose und / oder in die Gummistiefel.
Nicht das ich vom Regen nicht schon nass genug wäre. Nein, je nach Temperatur ist so ein Schwall kaltes Wasser einfach nicht mehr nur erfrischend, sondern lediglich eisig und grippefördernd. Aber ich beiße die Zähne zusammen, erledige die Versorgung der Pferde und erfreue mich ihrer Begeisterung, wenn die Bettchen wieder gemacht sind, sich Futter im Trog befindet und neues Heu in den Raufen wartet.
Denn die Pferde sind im Gegensatz zu mir zufrieden und glücklich, trotz Schmuddelwetter.

So sehr ich meine Pferde jedoch liebe, und auch die Stallarbeit normalerweise keine Last ist, bei dem tristen grauen Regenwetter möchte ich mich langsam nur noch im Bett verkriechen. Die Decke über den Kopf ziehen und auf den Frühling warten, gerne auch auf den Sommer, Hauptsache weg vom grauen Himmel und Dauerregen.
Ich glaube, vielen von euch ergeht es nicht anders. Man rafft sich auf, erfreut sich an seinen Pferden, aber dieser Winter schlaucht einen einfach. Es fehlen schlichtweg die Tage voller Frost oder Schnee welche zwar lausig kalt sind, aber einen blauen Himmel voller Sonnenschein bieten.
Mir ist schon bewusst, das vieles am Wetter dem Klimawandel geschuldet ist, und ich kann nur hoffen, das dieser Winter eine Ausnahme ist. Würde dies nun Jahr für Jahr so anhalten …. Nein, darüber möchte ich nicht einmal nachdenken.
Da im Bett bleiben, an die flauschige Katze kuscheln, und die Decke über den Kopf ziehen jedoch keine Option ist, suche ich nach kleinen Motivationshilfen, welche die Stallarbeit auch bei diesem Wetter erleichtern, oder wenigstens das Gemüt etwas erhellen. Natürlich hat jeder Mensch andere Dinge die einen motivieren können, aber vielleicht helfen euch ein paar Ideen:

Buntes Stallzubehör

Egal ob die Schubkarre, die die Bollengabel oder die Stallmatten pink sind, buntes Zubehör erhellt das Gemüt! Denn das Wetter draußen ist widerlich genug, da darf man sich auch mit etwas Farbe umgeben. Auch Bürsten gibt es in allen möglichen Designs und heben die Stimmung ungemein, wenn das Schlammschwein wieder zu einem Pferd werden soll. Selbst meine Geheimwaffe der Federstriegel ist inzwischen auch in den tollsten Farben erhältlich.

Ob Futtertrog oder Eimer, Sattelhalter oder Pferdedecke, Zaungriff oder Pfosten, alles gibt es mittlerweile in bunten Farben und Mustern. Selbst wenn man meist mit allen nötigen Dingen schon ausgestattet ist, so kann man bei einer Neuanschaffung auch mal zu einer auffälligeren Farbe greifen, um dem tristen Wintergrau zu trotzen.

Die richtige Kleidung

Auch wenn ich oben schon über die richtige Bekleidung geflucht habe, so sollte man dennoch regen und winddichte Kleidung wählen. Ob es eine Nobelmarke sein muss oder etwas in der günstigeren Variante ist völlig egal. Wichtig ist nur das sie wärmt, Regen abhält und bequem ist.

Leider ist nämlich so manche Bekleidung durchaus sehr zweckmäßig, aber eben auch ziemlich unbequem. Hier gilt es dem eigenen Gefühl zu vertrauen bei der Kleiderwahl.

So habe ich natürlich auch hier einige Vorschläge für euch:

  • Eine weitere Ersatzjacke/Hose/Socken im Auto oder Spind erleichtern das Leben, falls man nach einem Wasser oder Matschbad die Kleidung wechseln möchte.
  • Babyfeuchttücher helfen ungemein Schlammspritzer von Kleidung, aber auch Händen und Gesicht zu entfernen.
  • Große verschließbare Plastikboxen eignen sich wunderbar, um im Kofferraum Wechselschuhe/Kleidung zu transportieren, damit das Auto nicht dauerhaft nach nassem Pferd riecht.

Weitere Motivationshilfen

  • Der Mp3-Player mit der Lieblingsmusik bestückt kann das Gemüt erhellen.
  • Hörspiele sorgen dafür, das die Gedanken nicht nur um das schlechte Wetter kreisen.
  • Ein Tablet mit Serien kann langweilige Stallarbeiten wie z.B. Heunetze stopfen ebenso bereichern
  • Bluethooth Kopfhörer sorgen dafür, dass man sich dabei nicht versehentlich an den Kabeln erhängt.
  • Das Lieblingsgetränk im Thermobecher-Schokolade oder anderer Süßkram für Notfälle, runden das Gesamtpaket, so weit ab, das man auch an schlechten Tagen einmal zum Lächeln kommt.

Ihr seht also, man muss für sich selber herausfinden, was einen glücklich macht. Das Wetter oder traurige Lebensumstände können wir nicht ändern. Aber wir alleine wissen was uns fröhlich stimmt, was unsere Laune hebt oder allgemein unser Leben bereichert.

Findet für euch heraus, was es für euch ist, und gerne nehme ich ebenso Tipps entgegen. Denn alles, was unser aller Leben fröhlicher macht ist gut.

Flauschige Grüße
Celeste

 

Freunde und Spielgefährten

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Ich hoffe, ihr und eure Lieben haben die ersten Herbststürme gut überstanden? Hier war es ehrlich gesagt echt widerlich, und ich habe mich mit meiner Grippe nur vor die Türe bewegt, wenn ich meine Pferde versorgt habe. Gut, das mein Offenstall nicht nur Schutz, sondern auch genug Freiraum bietet, und die Pferde nicht zwangsweise beschäftigt werden mussten. Ebenso haben die Jungs sich miteinander beschäftigt, mit spielen, toben, raufen, rennen und die Nannys zanken.
Für mich ist gerade das sehr beruhigend, wenn ich mit triefender Schnoddernase daheim im Bett liege, und freiwillig – gesunden, aber ekelhaften – Tee trinke.

Umso erschreckender ist es dann, gerade wenn die Zeit der Absetzer gekommen ist und ich lesen muss, wie viele Absetzer / Jungpferde ohne Spielgefährte aufwachsen sollen.
Ich bin ehrlich, ich bekomme ja schon Ausschlag, wenn Fohlen bis zum Absetzen keine Spielgefährten haben. Aber wenn sie danach auch noch nur mit erwachsenen Herdenmitgliedern auskommen sollen, da frage ich mich unweigerlich: »Sperren die auch ihre eigenen kleinen Kinder ins Altersheim und bespaßen sie dann mit Bingo, Buchstabenraten und Pinkelenten ausleeren?«
Bevor mich die Pferde-Helikopter-Muttis nun auf den Mond wünschen und die allmächtige »meinem Fohlen hat das aber nicht geschadet!«-Keule geschwungen wird, hier einmal ein paar Vorteile zur Aufzucht in einer Fohlenherde:

  • Die Fohlen haben verschiedene Partner zum Spielen, Toben und Raufen.
  • Sie lernen Siege zu verzeichnen und Niederlagen einzustecken.
  • Die eigene Mutterstute hat etwas Entlastung, da sie nicht als Spielpartner dient.
  • Die Mutterstute wird nicht aus Langeweile dauerhaft als Milchbar missbraucht.
  • Die Fohlen werden schneller selbstständig.
  • Durch die ständig neuen Reize wird auch Charakter und Verstand geschult.
  • Die Fohlen sind durch das Spiel ausgelastet.
  • Man kann im Fohlen-ABC viel leichter erklären, das der Mensch kein Spielpartner ist, und klare Grenzen ziehen.
  • Die anderen Mutterstuten sind ausgezeichnete Lehrer. Als nette Nannys oder schlecht gelaunte böse Tanten, denen man besser aus dem Weg geht, trainieren sie das Sozialverhalten.

Es also nur hilfreich, wenn das Fohlen in einer Mutterstuten-Fohlenherde aufwachsen darf.

Natürlich gibt es Situationen, da hat man diese Möglichkeit nicht. Zum Beispiel wenn nur ein Fohlen in einem Jahrgang geboren wird, oder mit der Bedeckung nicht gerechnet wurde, weil die Mutterstute unverhofft tragend gekauft wurde. Doch auch dann sollte man eine Lösung finden, um vielleicht einen solchen Platz zu finden.

So könnte man beispielsweise:

  • Einen Pensionsplatz bei einem Züchter für Fohlen und Mutter mieten.
  • Eine Mutterstute mit Fohlen pachten/ausleihen bis zum Absetzen.
  • Selber einen Pensionsplatz anbieten für eine Mutterstute mit Fohlen.

Denn auch wenn man seine Lieblinge nicht gerne in andere Hände gibt, so sind die Spielpartner auch in den ersten 6 Monaten für mich unersetzlich. Und spätestens nach dem Absetzen ist es wirklich höchste Eisenbahn, die Jungpferde in passende Gesellschaft zu geben.
Andere Jungpferde für Spiel und Spaß, aber auch um das Sozialgefüge in der Herde kennenzulernen. Wie sollen sie sonst lernen, welche Drohgebärden wirklich gefährlich sind und welche nicht? Das es Tanten und Onkel gibt die nur drohen, aber ebenso welche die einem den Arsch versohlen wenn man es übertreibt?
Oder das Fohlenkauen nicht immer jeden Schabernack bei einem Herdenmitglied entschuldigt?
Nicht zu vergessen, das Spiel untereinander, das bei den Damen mitunter recht zart ausfällt, während es bei den Jungs oft rau und wild zugeht. Und egal ob sie zart oder wild spielen, die Gelegenheit sollten sie mit passenden Spielpartnern haben. Und das ist einfach nicht der Mensch, denn dieser sollte a) kein Spielpartner sein und b) ist er dem Spiel der Pferdekinder untereinander einfach körperlich nicht gewachsen.
Wer also meint, er müsse der Spielpartner seines Jungpferdes sein, der wird in der späteren Ausbildung noch viel Spaß und einige blaue Flecken bekommen. Denn egal wie oft er sich mit seinem Jungpferd beschäftigt, er kann nicht 24/7 an seiner Seite sein wie ein Herdenmitglied. Zudem sollte man bitte nicht meinen das Fohlen-ABC, etwas Bodenarbeit oder Spaziergänge ein Jungpferd wirklich ausreichend beschäftigen können. Solche Dinge sind Lerneinheiten welche maßvoll und mit Bedacht eingesetzt werden sollten, um das Jungpferd nicht zu überlasten.
Natürlich stöhnen nun einige Pferde-Übermütter auf. Sachen wie: »Meins ist allein aufgewachsen und es hat ihm nicht geschadet« liest man ja immer wieder. Klar das Jungpferd hatte ja auch keine Wahl, es hat sich ja nicht aussuchen dürfen, ob es Spielpartner bekommt oder eine Pferdemutti welche ihr ›Kind‹ nicht aus der Hand geben möchte.
Aber irgendwie hat dieses »Es hat ja nicht geschadet« etwas von den ›Eislauf- und Kinder-Schönheitsköniginnen-Müttern‹. Jene, die ihre Kinder für den Wettbewerb drillen und dabei vergessen, dass Kinder lieber spielen und toben und Unsinn machen wollen. Da heisst es dann auch »die wollte das doch« oder »die liebt den Erfolg«. Mit dem Unterschied, dass Menschenkinder irgendwann größer werden, sich entsprechend äußern und zur Wehr setzen können. Pferde und Ponyfohlen können sich nicht wehren, sie müssen das Schicksal akzeptieren was wir ihnen anbieten.

Von daher versucht wenn möglich geplante Fohlen in Mutterstuten-Fohlenherden aufwachsen zu lassen. Und sucht nach dem Absetzen geeignete Spielpartner für sie. Ob in der eigenen Herde oder in einem Pensionsplatz.
Denn auch wenn ihr euren Liebling aus den Händen geben müsst, seht es wie einen Kindergartenplatz. Sicher fällt das mitunter schwer, und nicht jede Aufzucht oder jeder Pensionsplatz ist gut. Hier ist es an euch etwas Passendes zu suchen und nicht euer Pferdekind unter euren Röcken zu verstecken.
Ich weiß, wie schwer das ist, denn auch ich habe meine Zwerge schon in Aufzucht gegeben bzw. passende Spielpartner ausgeliehen. Aber man muss sich bewusst sein, dass man – egal wie sehr man sein Pferd liebt – die passenden Spielpartner nicht ersetzen kann.

Ich bin froh das meine Jungs sich und ihre Nannys haben. Für mich ist es ein großes Glück, nicht nur wegen Spiel und Spaß, sondern auch, dass sie als dicke Freunde zusammenbleiben dürfen. Die beiden verbindet eine innige Freundschaft, die einfach nur bezaubernd ist. Und sie zusammen im Spiel zu beobachten macht mich einfach glücklich.

Ich wünsche euch und euren Pferdekindern das Gleiche,
flauschige Grüße
Celeste

 

Produkttest Peticare – petHorse Health 2000

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Dieses Mal widmen wir uns einem weiteren Produkttest, und zwar Produkten rund um die Kriebelmücke, wie auch deren Auswirkung dem Ekzem.Die Firma Peticare war so nett – und so mutig –  Produkte für diesen Test zur Verfügung zu stellen. Nachdem letzte Woche über den petAnimal Protect 2001 (Kriebelmückenstopp) berichtet wurde, widmen wir uns heute dem zweiten Testprodukt: petHorse Health 2000 (Ekzemerpflege)

Peticare – petHorse Health 2000 (Ekzemerpflege)

Produktbeschreibung:

• stoppt den Juckreiz sofort

• bei allen Ekzemformen (Dermatitis)

• schützt vor mikrobiellem Befall

• schützt vor bakteriellem Befall

• garantiert frei von Cortison

• garantiert frei von Antibiotika


Preis 28,80 €
für 100ml

Praxistest

Diese Lotion kommt ebenso wie ›petAnimal Protect 2001‹ in einer kleinen Auftrageflasche daher, welche an herkömmliche Haarfärbeflaschen erinnert. Die handliche Größe ist wie bei dem Spray gegeben, es passt in jede Hosentasche und ist leicht mitzunehmen. Einzig der beigefügte Tropfenverschluss ist gewöhnungsbedürftig. Denn auch wenn das Auftragen selber damit leicht vonstatten geht, der Verschluss ist einfach nur nervig. Einmal abgedreht ist er nur wenige Millimeter hoch. Während man den Verschluss bei den Haarfärbemitteln nach dem Öffnen wegwirft, muss man diesen für die Ekzemerlotion natürlich aufbewahren.

Da man aber beide Hände für das tropfenweise Auftragen und Einmassieren braucht – das hatte schon was von ›auftragen – polieren‹ aus Karate Kid – steckte ich den Verschluss anfangs zwischen meinen Zähnen, später dann -wir wissen, ich wäre so tollpatschig diesen zu verschlucken – in der Hosentasche.

Die Lotion selber war leicht aufzubringen, und für mich, und einige andere, fast geruchlos. Nur meine Oompa Loompa hat den Geruch wahrgenommen und als unangenehm, leicht teerig empfunden. Ich selber kann dies nicht bestätigen, möchte es aber erwähnen.

Nach dem Auftragen und Einmassieren hat man leicht ölige Finger. Feuchttücher oder Wasser und Seife lösen dieses ›Problem‹ aber schnell.

Innerhalb kürzester Zeit ließ sich folgendes feststellen:

  • Schon nach dem ersten Tag war bei Frau Pferd der Drang nach Dauerkratzen verschwunden.
  • Die Wunden schlossen sich zügig und die ersten Haare kommen auch wieder.
  • Die Lotion war auch auf offenen Wunden nicht unangenehm.
  • An Schweif und Mähne konnte man in 2 Wochen dem Haarwachstum derart zusehen, dass ich fast versucht war, es an meinen eigenen Haaren zu versuchen.
    (Aber ich habe eh schon sehr lange Haare )

 

Bilder vor der Behandlung

und

Zwei Wochen nach der Behandlung sah es dann so aus. Gerade beim Schweif ist deutlich zu erkennen, wie die Haare wieder wachsen:

und

Wie gesagt dazwischen liegen zwei Wochen einmal tägliches Auftragen.

Zu erwähnen sei, das die kleine Flasche nach zwei Wochen leer war. Gerne hätte ich länger getestet, um eine Langzeitwirkung zu beschreiben.

Fazit

Ein sehr gutes Produkt, leicht in der Handhabung und gezielt einzusetzen. Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten und somit ist es in der Ekzemerpflege eine echte Hilfe.

Einzig, das Preis-Leistungs-Verhältnis könnte einen Hauch besser sein, bzw. eine größere Lotionmenge etwas günstiger angeboten werden. Denn auch wenn Pferdehaltung teuer ist und man an der Pflege nicht geizen sollte, es gibt ähnliche Produkte die ebenso gut wirken aber günstiger sind.

Ebenso würde ich mir eine andere Auftragsspitze wünschen, mit einer Verschlusssicherung. Wir kennen solche Verschußkappen z.B. bei Feuerzeugbenzin und vielen anderen Produkten, bei denen die Verschlusskappe auch gelöst über ein kleines Plastikband mit der Flasche verbunden bleibt.
Wegen dieser beiden Punkte, die eher meiner persönlichen Wunschliste entsprechen, als die Funktionalität des Produktes negativ zu beeinflussen, kann ich keinen Punktabzug machen.

Von daher vergebe ich 6 von 6 Flauschepunkten und eine deutliche Kaufempfehlung. 🙂

Flauschige Grüße
Celeste

 

Frühjahrsputz mal anders

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Nach Tagen voller Regen, welche einen schon bald eine Arche bauen ließen, kehrt nun mit den warmen Sonnenstrahlen ein wenig Frühling ein. Die Vögel zwitschern und die Pferde fangen so langsam an den Flausch zu verlieren.

Wenn wir uns einmal gezwungener maßen von den Pferden loseisen und uns zum Jagen und Sammeln durch die Einkaufsmärkte bewegen, werden wir häufig durch diverse Werbeschilder an ein unbequemes Detail dieser Jahreszeit erinnert: >Frühling, nun ist es Zeit für den Frühjahrsputz.<

Ähem ja, nicht das ich ein Freund von Staubmäusen bin, Gott bewahre, aber diesen Trend des Frühjahrsputzes habe ich nie verstanden. Gut es mag begnadete Hausfrauen geben, welche zu diesem Anlass jedes Möbelstück dreidimensional abschrubben, und das wenigstens mit fünf verschiedenen Reinigern und sieben verschiedenen Lappen und Schwämmen. Aber so ganz kann ich mich dafür nicht begeistern.

Mein Frühjahrsputz ist eher eine Frühlingsvorbereitung für den Stall. Denn jetzt ist die Zeit gekommen gewisse Dinge vorzubereiten und zu checken, bevor die große Weidesaison anfängt.

Hier mal ein paar Dinge aus der Tipps- und Tricks-Kiste:

  • Jetzt ist der geeignete Zeitpunkt um Bremsenfallen selber zu basteln. Denn man hat noch genug Zeit fehlende Komponenten zu bestellen, oder den nötigen Joghurt-/Salateimer auszulöffeln.
    Wie man so eine Bremsenfalle für ganz kleines Geld selber bastelt, zeige ich euch in dieser Anleitung.
    Das ist nicht nur sehr einfach und günstig, sondern macht bis auf sabotierende Katzen wirklich Spaß.
    Habt ihr mehrere Weiden, dann bastelt gleich mehrere Fallen, wenn ihr schon dran seid, denn das erspart euch das lästige Umhängen der Fallen bei einem Weidewechsel.
    Sind die Fallen fertig, dann hängt sie zeitnah auf, denn auch wenn ihr das fliegende Terrorgeschwader noch nicht seht, so sind diese schon unterwegs. Und was einen Bremsenfallentot gestorben ist, kann schon mal nicht mehr beißen oder sich vermehren.
  • Der nächste Tipp ist wieder gegen Bremsenbisse, aber diesmal für euch selber. Jahrelang war ich eine reine Bremsentankstelle trotz diverser Anti-Bite-Sprays. Nichts, wirklich nichts half gegen diese Biester. Und waren die Bisse allein nicht schon schlimm genug, so reagierte ich auch noch allergisch auf diese. Was dann nur mit Schmerzmitteln und Kortison zu behandeln war. Schön war also anders.
    Durch Zufall entdeckte ich ein Duschgel, das gegen die Bremsen hilft. Ja ihr lest richtig, ein Duschgel, und zwar die Sorte ›Litamin Zitrone Buttermilch‹.
    Einmal täglich damit geduscht und die Bremsen ignorieren mich komplett. Lasse ich einen Tag das Duschgel weg und benutze ein anderes, bin ich wieder Bremsenfutter.
    Ob das Duschgel bei jedem wirkt kann ich nicht sagen, aber ich habe unglaublich viele positive Rückmeldungen von Reitern erhalten, bei denen es ebenfalls hilft. Allerdings darf man sich bei dieser Nutzung nicht mit anderweitig intensiven Duftstoffen zukleistern, wie Parfüm oder sehr duftintensiven Pflegeprodukten.
    Bei mir wirkt das Duschgel wahre Wunder und deswegen ist jetzt der passende Zeitpunkt sich damit auf Vorrat einzudecken. Alternativ geht auch die Litamin Zitrone Buttermilch Bodylotion, allerdings ist diese meist noch schwerer zu bekommen. Von daher wenn ihr auch Bremsenopfer seid, dann lege ich euch dieses Duschgel ans Herz. Vielleicht hilft es euch so gut wie mir.
  • Aber es sind ja nicht ja nicht nur die Bremsen, welche unseren Pferden auf den Keks gehen. Nein, sobald die ersten Sonnenstrahlen erscheinen, kommen die Kriebelmücken aus ihren Verstecken – diese garstigen kleinen Mistbiester, welche sich nur zu gerne in den Ohren der Pferde niederlassen.
    Damit diese meine Pferde in Ruhe lassen, nutze ich meine Möhrchenöhrchen-Creme. Dazu benutzt man Penaten Wundschutzcreme (die blauen Plastikdosen sind ideal)
    Darin zerbrösel ich zwei Rivanoltabletten. Wichtig ist das man dazu Handschuhe trägt, denn Rivanol färbt die Haut neongelb. Nachdem die Creme/Tabletten zwei Tage durchweicht sind, kann man das Gemisch durchrühren und es ist gebrauchsfertig. Diese Creme schmiere ich IN die Ohren wie auch auf die Bauchnaht sowie die Euter-/Schlauchgegend.
    Die Creme trocknet und hinterlässt einen pudrigen Film der die Mücken abschreckt und ebenso kleine Wunden abheilen lässt. Auch wenn neongelbe Öhrchen nicht ganz so schick aussehen, die Creme bietet permanente Ruhe vor den Mücken. Alle paar Tage erneuer ich die Creme was den Pferden so gut gefällt das sie mittlerweile alleine die Ohren hinhalten wenn ich mit der blauen Dose komme.
  • Der nächste Punkt auf der Frühjahrsputzordnung ist ein Weidencheck. Denn viele von uns haben grosse Weiden welche sie nur im Sommer benutzen. Somit besuchen wir diese im Winter natürlich eher seltener da wir einfach tausend andere Dinge zu tun haben. Und selbst wenn wir diese in tadellosen Zustand verlassen haben, so können Wildschweine, Rehe, aber auch dumme Menschen für Schäden gesorgt haben. Hier ist es wichtig das man frühzeitig vor dem Anweiden diese Sommerweiden Stück für Stück abgeht.
    • Sitzen alle Pfosten fest?
    • Sind alle Litzen noch ganz und gespannt?
    • Sitzen alle Bretterzäune oder Wildzäune noch fest?
    • Sind alle Schlösser noch leicht zu öffnen? (ölen)
    • Sind alle Tore noch leichtgängig? (Scharniere ölen)
    • Haben Wildschweine eine Buddelparty gefeiert? (Weide in Ordnung bringen und Förster informieren)
    • Braucht die Weide noch Dünger oder Pflege?

      Checkt man diese Dinge noch früh genug vor dem Anweiden dann ist man vor bösen Überraschungen sicher. Dazu hat man noch genug Zeit für unverhoffte Reparaturarbeiten oder Zubehör, welches man kostengünstig bestellen möchte.

  • Frühjahrszeit ist auch Anweidezeit, und niemand von uns möchte Koliken oder Hufrehe riskieren. Also halten wir uns peinlich an einen Anweideplan den wir individuell für unsere Herde erstellen. Wohl dem, der alleine ist und das Zeitmanagement selber im Griff hat, aber in vielen Ställen hat man eine Haltergemeinschaft mit abwechselnden Stall- und Weidediensten.
    Hier empfiehlt es sich einen schriftlichen Anweideplan zu erstellen. Tag für Tag mit festgelegten Zeiten und der Person, welche das rein- und rausstellen an diesem Tag übernimmt, und danach auch als erledigt abzeichnet.
    So ein Plan offen ausgehängt ist für alle Beteiligten eine gute und übersichtliche Hilfe damit es nicht zu doppelten, oder vergessenen Anweidezeiten kommt. Denn bei aller Freundschaft und Absprache – Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Und eine Whats App à la ›ich hab die Pferde schon mal raus gestellt‹ kann sehr schnell untergehen und die Pferde bleiben länger als sie sollten auf der Weide. Nein, dann lieber ein fester Plan, der vielleicht altmodisch, aber sicher ist.
  • Sollte uns noch Zeit und Enthusiasmus für weitere Frühjahrsputztätigkeiten bleiben, so empfiehlt sich ein Blick in die Sattelkammer.
    Wohl denen, die ihre Sammelkollektionen daheim in den Schränken aufbewahren. Aber oft ist es doch so, dass viele von uns gerade im Winter eher mäßig zu Putz- und Aufräumorgien neigen.
    Ein Putz- und Pflegetag für Sattelzeug schadet also schon mal nicht, ebenso alle Decken und Halfter noch einmal durchzuwaschen. Putzzeug sollte man bei der Gelegenheit gleich desinfizieren und vielleicht auch entrümpeln. Ihr kennt das, es kann immer mal etwas ausgetauscht und erneuert werden. Ausserdem gibt uns das eine gute Entschuldigung für einen Besuch im Reitsporthandel oder gar einer Messe. 😉
  • Bevor wir aber einen Messebesuch starten sollten wir vielleicht noch das Auto entrümpeln. Ich habe zwar gerüchteweise von Autos gehört, die trotz Pferdebesitzer immer sauber und gepflegt sind, aber vielen ergeht es wie mir: Das Auto ist voller Pferdesachen. Hier lohnt sich nicht nur ein Entrümpeln und Aufräumen – natürlich nur, damit man genug Platz für Einkaufstüten einer Pferdemesse hat.) – nein, Staubsaugen und Staubwischen, wie auch ein Duftelement lassen uns fast glauben in einem fremden Auto zu sitzen. Und eins ist gewiss, auch wenn der Zustand nicht von Dauer sein wird, so findet man manchmal lang verloren geglaubte Schätze bei einer Aufräumaktion wieder.

Alles in allem eigentlich genug Dinge, die man tun kann zu dieser wundervollen Jahreszeit. Und seien wir ehrlich, die Meisten davon machen mehr Spaß als ein Frühjahrsputz als super Putzfee daheim.

In diesem Sinne, flauschige Grüße
Celeste

 

Wie man eine Bremsenfalle baut

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Dieses Mal wollen wir wieder einmal etwas basteln, denn eines sei gewiss, Sommerzeit ist Bremsenzeit. Und kaum etwas ist derart widerlich wie Bremsenbisse, egal ob für Mensch oder Pferd. Natürlich gibt es im Handel schon fertige Bremsenfallen, nur sind diese in der Anschaffung meist nicht sehr günstig. Und da man bei großen Weiden, oft mehrere Fallen braucht, summiert sich das dann schnell.

Also starten wir einen kostengünstigen Bastelversuch.

Ich habe bewusst mit den günstigsten Materialien gearbeitet, aber werde in den Arbeitsschritten auch immer mal wieder eine Faulschlumpf-Alternative anbieten, die zwar etwas teurer ist, aber einige Bastelschritte erleichtert.

Fangen wir einfach mal an …

Wir benötigen:

Bremensfalle_1

  • 2x weißes Fliegennetz (ca. 2,00 €)
  • 1x breites Klebeband wenn möglich weiß/silber (ca. 1,00 €)
  • 1x Kordel in schwarz (ca. 1,00 €)
  • 1x Silikon (ca. 2,00 €)
  • 1x Hula-Hoop-Reifen (2,99 €)
  • 1x leere Plastikflasche
  • 1x leeren Plastikeimer von Joghurt oder Grumbeere Schnitten – auch Reibekuchen genannt 😉
  •  Einen schwarzen Gymnastikball. (4,90 €)

Nachdem ich X Geschäfte abgeklappert habe und von zartrosa bis giftgrün alle Farben angeboten bekam, aber eben kein schwarz, habe ich kurzerhand bei Amazon bestellt. Dort gibt es den Ball schon zu unschlagbaren 4,90 €.
Da man eh meist mehrere Fallen baut, lohnt sich da eine Bestellung ungemein.
Nett ist die mitgelieferte Pumpe.
So nachdem wir nun voller Motivation alle Materialien zusammengestellt haben, geht es endlich los.

Zuerst pumpen wir den Ball auf. Schön ist, wenn man eine grössere Pumpe hat, wenn nicht, geht auch die mit gelieferte Handpumpe. Zumindest wenn man eine halbe Stunde Zeit einplant. Währenddessen ist man damit beschäftigt das Kopfkino zu verdrängen, was die wiederkehrende Handbewegung auslöst.
Ist der Ball einmal aufgeblasen machen wir einen Sitztest, um zu sehen ob er prall genug gefüllt ist und die Luft drin bleibt. Schnell stellen die meisten von uns dabei fest, dass an uns weder eine Ballerina noch eine Kunstturnerin verloren gegangen ist und wir darauf rum krebsen wie eine betrunkene Schildkröte. Somit wissen wir sicher das der Ball nur bei einer Bremsenfalle gut aufgehoben ist.

Wir nehmen also die Kordel und führen sie einmal um den Ball, verknoten sie und wiederholen das wie bei einem Geschenk mehrfach.
2 lange Schnüre behalten wir über, diese brauchen wir später noch.

Das schaut dann so aus:

Bremenfalle_2

Eine Katze gehört übrigens nicht zur Bastelarbeit und ist auch nur bedingt hilfreich!

Falls jemanden diese Kordelarbeit zuviel ist, gibt es hier die Faulschlumpf-Alternative:
Anstatt einer Kordel kann man ganz einfach ein schwarzes grobmaschiges Heunetz wählen.
Heunetz auf, Ball rein, Kordeln zugezogen.
Schwarze Heunetze gibt es hier.

O.k., der Ball ist nun sicher verpackt, nun müssen wir uns an den Auffangbehälter machen, denn die kleinen Scheißerchen sollen ja nicht nur angelockt, sondern auch gefangen werden.
Dazu brauchen wir die Plastikflasche. Diese schneiden wir wie auf dem Bild einmal in der Mitte durch. So bekommen wir einen schönen Trichter der aber noch eine Taille besitzt.

Bremenfalle_3

Dann nehmen wir das Eimerchen und drehen ihn um. Auf dem Boden setzen wir die Plastikflasche an und zeichnen den Umriss einmal auf.
Nach dieser Vorgabe können wir dann den Boden ausschneiden:

Bremsenfalle_4

Einmal ausgeschnitten führen wir die Flasche von oben in durch die Öffnung. Die Oberseite der Flasche schaut dann Richtung Deckel, die Taille schaut unten aus dem Eimer raus.

Bremsenfalle_5

Etwas Klebeband hilft, um die Flasche besser zu fixieren. Im Inneren des Eimers nutzen wir dann das Silikon und dichten alle Ränder zwischen Eimerboden und Flasche ab. Das ist wichtig, da wir später Wasser mit Spülmittel einfüllen wollen, und es wäre sinnvoll, wenn dann der Behälter auch dicht ist.

Bremsenfalle_6

Die Faulschlumpf-Alternative zu dem Behälter:
Hier kann man fertige Bremsen bzw Wespenfallen nutzen.
Erhältlich sind diese hier recht günstig im 2er-Pack.

O.k., weiter geht es, bevor uns die Motivation verlässt.
Nun schnappen wir uns den Hula-Hoop-Reifen und befestigen daran die Fliegennetze.
Ich habe sie einfach grob vernäht. Das war mit Nadel und Faden in 10 Minuten erledigt. Ja, bei mir waren es ein paar Minuten mehr, aber nur weil ich dauernd meine Katze vertreiben musste, welche immer auf dem Fliegennetz liegen wollte.

Den Anfang hatte ich kurz mit Klebeband fixiert und danach einfach immer wieder mit Nadel und Faden um den Reifen/Fliegengitter rum.

Bremsenfalle_7

Die Faulschlumpf-Alternative zur Befestigung des Netzes am Reifen sind Kabelbinder.
Diese bekommt man zu einem Spottpreis und sie sind vielseitig einsetzbar.

Fertig schaut das dann so aus, und ja, die Katze liebt das Fotobombing:

Bremsenfalle_8

Die Faulschlumpf-Alternative zum Hula-Hoop-Reifen/Fliegennetz wäre ein fertiger Reifrock.
Diese bekommt man auch in Kindergrößen zu einem recht angenehmen Preis. Das erspart die Fummelarbeit. 😉
Nun wird es tricky, denn der Behälter muss an den Ball.
Hier hatten wir ja 2 lange Schnüre übrig gelassen. Diese knoten wir nun links und rechts an dem Henkel fest und fixieren die Schnüre noch mit Klebeband. Das schaut dann so aus, nicht schön, aber soll es auch nicht:

Bremsenfalle_9

 

Schön ist, wenn man hier eine helfende Hand hat, außer einer Katzenpfote.
Der Reifen wird unter den Ball gelegt, das Fliegennetz darüber zusammengefasst und so positioniert, dass der Reifen später auf der Mitte des Balles hängt.
Das Fliegennetz führen wir zusammen und binden ihn an der Flaschentaille mit einem Faden/Kordel fest.

Bremsenfalle_10

Das überschüssige Fliegennetz kürzen wir mit der Schere und kleben den Rest mit dem Klebeband am Eimer fest. Damit gewinnen wir zwar keinen Schönheitswettbewerb, aber es schaut dann ordentlich aus.

Und eigentlich sind wir damit auch schon fertig:

Bremsenfalle_11

Am Stall hängen wir die Falle dann an einer sonnigen Stelle auf. Damit wir den Bremsen auch wirklich an den Kragen gehen, befüllen wir das Eimerchen mit etwas Wasser und einem Spritzer Spülmittel. Hier war es sinnvoll das wir einen Eimer mit Deckel gewählt haben, denn so lässt sich die Falle leichter entleeren und wieder nachfüllen. Denn bei den oft gezeigten Flaschenvarianten ohne Eimer und Deckel würde ich wohl bei meinem Glück regelmäßig in Bremsenpampe baden, wenn ich diese auseinander friemel.

Für das Nachfüllen ist eine schon vorbereitete Wasserflasche mit Spülmittel sinnvoll. Dann muss man nicht erst auf der Weide mit Spülmittel hantieren und hat schon alles griffbereit.

So meine lieben, ich hoffe, die Anleitung hat euch gefallen.
Flauschige Grüße
Celeste

 

 

Normal kann doch jeder

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.
Momentan bin ich mitten im Umzugsstress. Kartons und Möbel schleppen lässt meine Arme immer länger werden, und mein Kreuz schreit langsam und stetig um Hilfe. Wenigstens erweist sich die Stallarbeit als großartiges Training, um auch diese Umzugshürde kraftmäßig zu meistern.
Die Pferde sehen mich eigentlich nur noch, wenn ich sie versorge. Wenigstens eine Stunde Heunetze stopfe, und ihnen einen Kuss auf die Nase drücke. Im Internet bin ich momentan auch nicht wirklich viel unterwegs, dank Zeitmangel, aber dennoch lasse ich es mir nicht nehmen noch einen Sonntagsbeitrag für euch zu schreiben. Schließlich kann ich euch bei all der Arbeit und dem Stress nicht vergessen.

Während ich also jeden Tag Heunetze stopfe, kreisen meine Gedanken. Auch wenn das mit meinem Heuschnupfen ein wenig delikat ist, entspannt mich die Stallarbeit dennoch immer wieder. Die Pferde warten geduldig, bis die vorher entfernten Netze wieder alle gefüllt in die Raufen und Heunetzständer gebracht werden. Sie stehen da wie Schlammschweinchen, genießen die Herbstsonne und wenn ich dann voll bepackt durch sie durch stapfe, wird weder gedrängelt noch geschubst oder gar am Netz gezerrt. Meine Pferde sind so normal, dass es schon stinklangweilig ist. Und mich stimmt das sehr glücklich, denn ich weiß, dass es da draußen Pferdemamis gibt, die damit tot unglücklich wären.
Denn es gibt viele Pferdebesitzer, deren Pferde müssen etwas Besonderes sein. Und damit meine ich nicht, das sie ein goldfarbenes Bonbon als Leckerli erhalten wie ein Kind in der Werthers echte Werbung. Nein, es gibt Pferdebesitzer, die dichten ihren Pferden Eigenschaften und Wesenszüge bis hin zu Krankheiten an, nur damit sie ein besonderes Pferd haben.

Immer wieder modern: das Problempferd
Dieses hat in seiner Vergangenheit immer etwas Schlimmes erlebt. Zum Beispiel der Regenwurm, der es böse angeschaut hat. Dich gefolgt von dem Schmetterling, der dem armen Pferd ins Gesicht gepupst hat!
Diese Pferde wurden immer geschlagen und misshandelt. Und dazu zählte nicht die Schlagermusik in Dauerbeschallung, die das Pferd heute im Reitstall bei der neuen Mutti ertragen muss. Nein, ein Pferd, das vorab etwas Schlimmes erlebt hat, (egal ob es stimmt oder nicht) bietet sagenhafte Vorteile:

  • Man hat immer Gesprächsstoff zum Angeben
  • Man kann es retten vor den bösen Vorbesitzern und bekommt damit wenigstens ein Fleißkärtchen oder ein Sternchen ins Aufgabenheft
  • Man kann es durch Liebe und Zuneigung (Erziehung wäre auch eine Maßnahme) wieder auf den rechten Pfad bringen und dann sagen »man hat ein Problempferd korrigiert!«

Und klappt das alles nicht, weil Fury einem stetig den Fuck-Huf zeigt und einem etwas hustet, dann nutzt man die Problempferd Erklärung als Rechtfertigung für jedes schlechte Benehmen des Pferdes. Das heißt, Schatzelpupsie darf treten und beißen, und es wird mit seiner ach so schlechten Vergangenheit entschuldigt.
Lustigerweise entschuldigen derart viele Pferdebesitzer ein Grotten schlecht erzogenes Pferd mit einer angeblichen Problempferd Vergangenheit.
Spannend ist, wenn man dann wirklich die Vorgeschichte des Pferdes erfährt und lachend feststellt, was für ein rosa-flausche-gepuffeltes Leben dieses bislang geführt hat. Und sich ebenso bei den Vorbesitzern tadellos benommen hat. Nur bekommt das der neue Besitzer dank mangelnder Konsequenz nicht auf die Reihe.
Und dann wird die Problempferd / »schlechte Vergangenheit« -Keule geschwungen. Das muss das Umfeld dann natürlich akzeptieren, auch wenn Herzilein einen auf der Weide mit den Hufen zuerst begrüßt. Egal, Problempferd ist die universal Entschuldigung für alles!

Mal so unter uns Betschwestern: Schätzeleins, auch ein Pferd, das wirklich eine ECHTE schlechte Vergangenheit hat, kann man erziehen und ausbilden. Das kostet aber sehr viel Arbeit, eine Menge Zeit und noch mehr Geld. Und mitunter seid ihr dieser Aufgabe weder von eurem Ausbildungsstand, noch körperlich und geistig gewachsen. Dann muss ein Profi da ran. Und kein selbst ernannter Trainer aus dem Nachbarstall, Schamane oder Geistheiler oder der Neffe von Tante Berta der ja schon soooo viele Pferde korrigiert hat.
Und ein Pferd, das wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun hat, ist eine Zumutung für jeden Pensionsstall. Nur weil ihr euch mit so einem Pferd (oder dessen Rettung) schmücken wollt, könnt ihr das nicht einfach auch von eurem Umfeld verlangen. Also, wenn ihr wirklich ein echtes Problempferd habt, dann arbeitet auch bitte daran. Denn so ein Pferd ist alles Andere als etwas Besonderes. Den Zustand nicht ändern zu wollen (und alles daran zu setzen) ist einfach nur dämlich.

Und die anderen Schätzeleins, die kein echtes Problempferd haben, es aber als Ausrede nutzen, damit ihr Pferd etwas Besonderes ist, oder einfach Allen auf der Nase rum tanzen darf: Euch soll der Blitz beim sch … treffen!
Auch ihr könnt eure Pferde erziehen, bzw. ausbilden lassen. Und fehlt euch dazu das Geld oder der Trainer dann seid ihr einfach kein guter Besitzer für dieses Pferd. Dann ist ein Verkauf an eine Person, die ernsthaft Zeit und Geld investieren möchte, eine gute Idee.

Ebenso beliebt: Krankheiten
Nein, Flauschepuffel kann das Futter nicht nehmen wie die anderen Pferde, der braucht noch XY-Zusätze. Dabei braucht Flauschepuffel diese Zusätze überhaupt nicht, aber es beruhigt das Gewissen der Besitzer.
Nicht zu vergessen die Decken und Schur Epedemie.
Heidenei wann auch immer man durch das Internet zappt es wimmelt im Herbst von vermeintlich kranken Pferden. Das Pferd schwitzt 3 Haare nass? Dann muss es aber geschoren werden, und eine Decke muss auch darauf …
Die muss sowieso drauf ,denn sonst ist Puschelwuschel verspannt im Rücken.

Das es Fälle von schlechter Thermoregulation bei alten und kranken Pferden gibt, ist unabstreitbar. Diese müssen entsprechend geschoren/eingedeckt werden! Aber die Masse an empfindlichen Pferden nimmt in letzter Zeit im selben Ausmaß zu, wie die Lese- und Rechtschreibschwäche der heutigen Jugend. Denn genau wie bei den Pferden, gibt es natürlich die echten Fälle, die betroffen sind. Das wünscht man sich nicht, aber man richtet sich darauf ein. Aber ebenso gibt es die Jackenlienes, und Chantalles und Djustins die zu faul zum Lernen sind, und sich unter dem Deckmäntelchen der Lese-Rechtschreib-Schwäche einen faulen Lenz machen. Diese entsprechen dann den Pferdebesitzern, welche den empfindlichen Rücken oder das flauschige Fell als Ausrede für Schur und Decken nutzen. Natürlich ist eindecken und scheren oft bequemer, aber dann seid so ehrlich und steht dazu!
Macht aus euren gesunden Pferden keine Problempferde, die sie nicht sind. Seid froh, wenn eure Pferde gesund sind. Seid froh wenn sie keine schlechte Vergangenheit hatten. Und übt so viel Selbstreflexion, um zu erkennen, ob das Pferd wirklich ein Problem hat. Oder ob es für euch einfach einfacher wäre, wenn das Pferd ein Problem HÄTTE!
Ein gesundes und normales Pferd ist vielleicht stinklangweilig, und es bietet auch nicht so viel Gesprächsstoff. Dennoch solltet ihr euch mit einem normalen Pferd glücklich schätzen. Schließlich ist eine Beziehung zu einem Pferd etwas wundervolles. Etwas wofür wir dankbar sein sollten.
Ein normales Pferd ist ein großes Glück, das ich euch allen wünsche.
Habt Vertrauen in eure Pferde, auch gut erzogen und ohne angedichtete Extras sind sie einfach einmalig.

Flauschige Grüße
Celeste

081115

 

Zaunbau Workshop für Powerfrauen Teil 1

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.

Heute widmen wir uns dem Thema: Zäune selber bauen.

Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich werde euch eine Anleitung an die Hand geben, mit der ihr selber Zäune bauen könnt. Nein, ihr müsst jetzt nicht verzweifelt auf eure gestylten Fingernägel schauen und wild den Kopf schütteln.
Ich weiß ihr könnt das!
Auch wenn ihr nur 50 kg Mäuschen seid, es gibt Tipps und Tricks, mit denen jeder einen Zaun bauen kann. Ich werde euch erklären wie das geht und auf was ihr achten müsst.
Ihr werdet schnell feststellen, dass ihr euren Lieblingsbaumarkt bald mit völlig anderen Augen seht. Und damit meine ich jetzt nicht die Shades of Grey Phantasien. 😉

Warum sollte Frau eigentlich selber einen Zaun ziehen können?

Eine gute und berechtigte Frage. Wenn man in Eigenregie / Selbstversorgung steht, kommt man oft nicht drum herum neue Zäune zu ziehen, Weiden abzugrenzen oder einfach instand zu halten.
Oftmals hat man eigentlich ein Familienmitglied und / oder Partner, welche diese Aufgaben übernehmen wollten. Zumindest wurde es vorher meist so versprochen. Aber nur allzu häufig endet das in wochenlangen Erinnerungen, bis dann der Herr der Schöpfung den Hammer auspackt. Nach getaner Arbeit wird dann ein Kniefall oder andere Huldigungen erwartet.
Oder aber man steht in Pension und hat einen nicht ganz so motivierten Stallbesitzer, der so manche Instandhaltungsarbeiten schleifen lässt.
Ebenso kann die helfende Person oder der Pensionsbetreiber genau dann krank, oder in Urlaub sein, wenn der eigene Alpenpanzer mit dem Zaun ein fröhliches Mikado Spiel veranstaltet hat.

Also Mädels krempelt die Ärmel, hoch denn Zaunbau macht Spaß!
Ja, das macht er wirklich, wenn man erst einmal sieht zu was man selber fähig ist. Und vor allem lohnt sich der Augenblick, wenn die Herren der Schöpfung sich endlich mal in Bewegung setzen mit einem lässigen Schulterzucken zu sagen: schon erledigt. (Bitte Kamera bereithalten!)

Wir starten heute direkt mit Teil 1: die Zaunpfosten

Suchen wir erst einmal die passenden Pfosten aus:
Um zu wissen welche Pfosten man braucht, muss man überlegen wie und was eingezäunt werden soll.

Beginnen wir zuerst mit der Länge der Pfosten

Welche Pferde sollen eingezäunt werden?

Haben wir es mit Shettys zu tun, reicht es wenn der Zaun am Ende ca. 1,20 m hoch ist. Damit die Shettys drin bleiben, und Zuschauer und Gäste draußen.
Mit steigendem Stockmaß sollte auch die Zaunhöhe angepasst werden.
So sind Zäune die 1,50 m und höher sind keine Seltenheit.

Damit der Zaun aber diese Höhe erreichen kann, muss der Pfahl wenigstens 40 bis 50 cm länger sein. Denn so tief muss er mindestens in den Boden eingeschlagen oder eingegraben werden.
Je tiefer umso besser!

Wenn wir nun wissen wie lang die Pfosten sind, sollten wir auch den Durchmesser ermitteln.

Muss der Zaun nur Litzen tragen, dann können die Pfosten ruhig 6 cm im Durchmesser haben. Sollen sie aber Holzlatten tragen, ist ein Durchmesser von 10-12 cm angebracht.

Nun haben wir noch die Auswahl, ob das Holz imprägniert sein soll oder nicht.

Machen wir uns nichts vor, viele Arten des Holzschutzes sind für Pferde giftig.
Man muss daher abwägen, ob man Bieber im Pferdekostüm auf der Weide stehen hat – und damit meine ich nicht kleine Justins – oder ob man den Zaun so sichert, dass er nicht angefressen wird.
Im Zweifelsfall wählt man Pfosten, bei denen nur die Spitze imprägniert wurde, denn diese wird im Boden versenkt und ist somit unerreichbar.

Wo kauft man diese am besten?

Wenn einem die Glücksfee hold ist, wohnt man in der Nähe eines Sägewerkes. Aber man kann Holzpfosten in jedem Baumarkt erwerben oder auch oft bei den gängigen Raiffeisen Märkten und Futterhändlern.
Ich bevorzuge übrigens die Baumärkte. Auch wenn sie nicht ganz so günstig sind, kann man immer schnell etwas nachkaufen.

Und wie transportiert man diese nun?

Mädels, in eurem Auto, dem einer Freundin, oder dem der Eltern.
Natürlich hat nicht jeder einen Anhänger zur Verfügung, aber ich kann euch versichern ihr werdet euch wundern, was alles in ein kleines Auto hinein passt.
In meinem Corsa habe ich dank umgeklappter Rückbank / Beifahrersitz selbst 3-4 m Balken für den Stall transportiert.
Achtet einfach darauf alles umzuklappen, das Auto mit Decken auszulegen und das Holz festzubinden, damit nichts verrutscht. Kofferraumklappen kann man festbinden, und die roten Fähnchen gibt es im Baumarkt gratis, falls noch etwas raus schaut. Einfach mal danach fragen.
Wenn ihr dann noch vorsichtig fahrt, ist alles flauschig.

Die ersten Male bin ich auch 1000 Tode gestorben, bis ich alles am Stall hatte. Aber mit der Zeit wird man geübter, vertraut mir. 😉

Wie sollte ich den Bereich vorbereiten?

Haben wir den Platz zum Einzäunen ausgesucht sollten wir überlegen, wo die Pfosten hin sollen. Es ist hilfreich, wenn man das Areal das man einzäunen möchte, mit einem Bindfaden markiert.
Hierzu kann man mobile Weidepfosten benutzen, oder einfach an Anfang und Ende jeweils einen dünnen Minipfahl einschlagen und daran  Faden oder Band befestigen.
Dann kann man entlang des Fadens möglichst gerade die Pfosten einschlagen und den Zaun ziehen.
Zäune die nicht so gerade werden – trotz Faden – kann man jederzeit als moderne Kunst deklarieren.
Ich bin übrigens eine hervorragende Künstlerin. 😀

Nun muss man den geeigneten Abstand wählen.
Kommen später Holzbretter an den Zaun, muss man sich beim Abstand an diese Länge halten. Arbeitet man nur mit Litze oder Gummibändern, sollte etwa alle 3 m ein Pfahl stehen.

Doch wie zur Hölle soll man diese riesen Dinger nun in den Boden bekommen?

Nun da gibt es einige Möglichkeiten, aber eines ist besonders wichtig: besorgt euch ein Höckerchen. Denn die Pfosten sind recht groß und ihr braucht für die spätere Arbeit einen sicheren Hocker / Trittleiter, auf der ihr einen festen Stand habt.

Die Pfahlramme:
Diese kann man über das Internet, oder aber im Gartenbedarf käuflich erwerben. Manchmal kann man sie auch gegen eine kleine Leihgebühr bei Gartenfirmen oder Bauern ausleihen.
Diese Pfahlrammen sind für alle Holzpfosten geeignet.

http://amzn.to/1VGahOH

Das Schöne an den Rammen ist, das man nicht nur alleine, sondern auch zu zweit mit der besten Freundin damit Pfähle einschlagen kann. Allerdings benötigt ihr dann 2 Höckerchen.

Die Brechstange:
Wenn der Platz für den Pfosten gefunden ist, kann man sich am einfachsten mit einer Brechstange behelfen. Diese sollte spitz zulaufen, damit man schöne Löcher vorformen kann.
Hier mal ein Produktbeispiel:

http://amzn.to/1VGastd

Natürlich kann man wenn vorhanden auch eine Eisenstange nutzen, die etwa 1,20 – 1,50 m Länge hat. Diese Eisenstange / Brechstange wird nun einige Male in den Boden gerammt. Sobald sie etwas fester sitzt, kann man mit kreisenden Bewegungen das Loch ausweiten. Das wiederholt man einige Male und setzt dann den Pfahl ein. Dieser sitzt schön gerade in dem vorgeformten Loch.
Nun setzt man die Pfahlramme auf den Pfosten, und gibt dem Pfosten mit Schwung eins auf den Deckel. Hat der Pfosten seine Eintrittslänge von 40-50cm erreicht, müsste er sicher im Boden sitzen. Ein kurzer Wackeltest kann dies bestätigen.

Der Vorschlaghammer:
Es gibt für den Zaunbau spezielle Hammersorten. Diese sind teilweise aus Gummi und nicht ganz so günstig. Ich bin da unkonventionell und bevorzuge die Vorschlaghammer aus dem Baumarkt.
Diese sind nicht so gross, nicht so schwer und all die Jahre nutze ich sie schon für alle Arten von Pfosten.
Hier ein Produktbeispiel:

http://amzn.to/1eoOw4a

So ein Hammer ist auch für elfengleiche Gestalten kein Problem. Ok, ich bin eher die Pummelfee, aber auch ich war mal rank und schlank und habe damals schon Pfähle eingeschlagen.

Auch hier nutzen wir die oben beschriebene Brechstange auf die gleiche Weise.
Ist das Loch vorgebohrt, dann setzen wir den Pfahl ein, steigen auf das Höckerchen und schlagen den Pfosten ein. Das ist nur halb so schwer, wie ihr es euch vielleicht vorstellt. Mit dem vorbereiteten Loch geht das sehr einfach.
Und es hilft ungemein, wenn man sich dazu einredet das mit Aufbau der Brustmuskulatur dem Busen eine neue Spannkraft gegeben wird. Deswegen heißt mein Anfeuerspruch oft: »für dicke Möpse!«
Alternativ hilft es auch, sich das Gesicht des Erzfeindes vorzustellen. 😉

Auch hier schlägt man den Pfosten bis zur gewünschten Länge ein, und testet mit einem Rütteln ob der Pfosten fest sitzt.

Der Erdlochbohrer:
Diese gibt es in der elektrischen Variante, die sehr kostspielig ist:

http://amzn.to/1eoOMQE

Oder in der Handbetrieb Variante:
(Irgendwie hört sich das gerade unanständig an … )

http://amzn.to/1VGblSP

Mit diesen Erdlochbohrern könnt ihr fertige Löcher bohren, in welche die Zaunpfähle nur noch eingesetzt  und dann mit dem Restboden bedeckt und festgestampft werden.
Aus der Praxiserfahrung rate ich allerdings nur zu solchen Erdlochbohrern, wenn der Untergrund sehr fest, bzw. mit Steinen und Kies durchzogen ist.
Denn die gebohrten Löcher halten die Pfähle nicht so fest, wie ein Loch in das der Pfosten eingeschlagen wurde. Denn die Erde ist durch das gebohrte Loch lockerer.
Ich bin ehrlich, mein persönlicher Favorit ist der Erdlochbohrer bei weitem nicht. Ich benutze die Brechstange zum Vorformen, und dann den Vorschlaghammer.

So und da der Pfosten fest im Boden sitzt, machen wir nun eine Pause bis zum zweiten Teil. Da geht es dann um Litzen, Isolatoren, Holzzäunen und wie man sie befestigt.

Ich hoffe, die kleine Anleitung hat euch gefallen, und wir sehen uns bei Teil 2 wieder.

Flauschige Grüße
Celeste

 

zaunbau_1 zaunbau_2

zaunbau_3

 

 

 

 

 

Manchmal gibt es wichtigeres als Reiten

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.
Nach einigen Irrungen und Wirrungen findet ihr mich nun bei den »Flauschehasen« wieder. Ihr seid herzlich willkommen, und ich freue mich über jede Meinung und Frage.
Ich hoffe für die Zukunft auf ein flauschiges Beisammensein, anregende Gespräche, interessante Diskussionen, aber auch gerne die eine oder andere Verkaufsanzeige.
Das Teilen der Gruppe ist daher ausdrücklich erwünscht! 😉

Nun widmen wie uns dem heutigen Thema.
Immer wieder habe ich Besucher an den Weiden, oder begegne ihnen auf Spaziergängen. Und neben vielen interessierten Fragen rund um die Pferde, taucht eine Frage immer wieder auf:
»Reiten sie die Pferde eigentlich?«
Meist antworte ich mit einem Schmunzeln: »Ja sicher, denn zum Tragen sind sie mir eigentlich zu schwer.«
Oft kommt dann noch der Nachsatz: »Das seh ich aber nie.«

Nun ja, da haben die meisten Besucher nicht unrecht, denn überwiegend reite ich zu Zeiten, in denen der Publikumsverkehr mitten in der Pampa nicht sonderlich hoch ist.
Ich reite, wenn andere noch schlafen, oder abends ihre Kinder ins Bett bringen.
Ich reite, wenn den Spaziergängern das Wetter einfach zu schlecht ist.
Wenn ich nicht reite, dann arbeite ich mit den Pferden vom Boden aus, oder gehe mit ihnen spazieren. Nun, das ist für viele Menschen unvorstellbar. Sich am Boden mit einem Pferd zu beschäftigen, oder gar spazieren zu gehen. Das ist für viele keine adäquate Lösung, um sich mit einem Pferd zu beschäftigen. Denn schließlich soll das Pferd einen ja tragen, damit es seinen Sinn erfüllt.

Doch muss es einen Sinn erfüllen?
Muss ich immer reiten, um ein Pferd besitzen zu dürfen?
Darf ich es nicht lieben und versorgen, ansehen und mich mit ihm beschäftigen, oder mich einfach daran erfreuen?
Muss ich jeden Tag verbissen trainieren, um Leistung vorweisen zu können?
Nicht das etwas gegen gutes Training spricht, aber steht ein imaginäres »Muss« dahinter wie ein Sklaventreiber mit der Peitsche?

Als ich jung war hatte ich viel Zeit. Ich war in der Schule und huschte danach in den Stall. Neben der Stallarbeit saß ich auf X Pferden und fiel daheim todmüde aber glücklich ins Bett. Allerdings sorgten die Heinzelmännchen für das Essen auf dem Tisch, wie die gewaschene Wäsche. Ich hatte das Rundum-sorglos-Paket.
Mit Studium oder Beruf wird die Zeit immer weniger, dafür kommt dann der eigene Haushalt hinzu. Bei Einigen eine Familie, bei Anderen Krankheitsfälle oder andere Sachen die Zeit kosteten. Und auf einmal hat man nicht mehr so viel Zeit bei den Pferden. Wohl dem, der dann in Vollpension steht und wenigstens für das Pferd das Rundum-sorglos-Paket gebucht hat.
Selbstversorger oder Stallbetreiber in Eigenregie, wie ich, verbringen dann auf einmal die Zeit mit der Reparatur der Zäune, der Pflege der Weide und der allgemeinen Versorgung. Irgendwann schwinden langsam aber stetig die Trainings- und Leistungswünsche und machen anderen Prioritäten platz.
Man wird zufriedener und ruhiger, zumindest wenn man sich nicht dem Druck von außen beugt. Über kurz oder lang wird einem bewusst, dass Pferde keinen Job erfüllen müssen, außer glücklich zu sein. Wie auch nicht jeder Hund wachen und bewachen muss und nicht jede Katze Mäuse fangen …
Tiere müssen nicht zwangsläufig einen Job erledigen, damit sie eine Daseinsberechtigung haben und wir gerne mit ihnen zusammen sind.
Oder sollte es rein hypothetisch in der Welt so aussehen, dass während mein Hund Franzel gerade die Zeugen Jehovas verjagt, meine Katze Adelheid schon mal die Zeitung rein holen darf. Mein Papagei Horatio holt derweil bitte den Toast aus dem Toaster und mein Goldfisch Theodore springt aus seinem Glas auf die Fernbedienung und schaltet bitte auf die Nachrichten.
Ich hoffe, ich habe gerade euer Kopfkino angeregt …

Aber im ernst. Nein, ich genieße lieber mein Leben mit meinen Tieren zusammen.
Meine eigenen Wünsche stelle ich dafür zurück. Ich beuge mich keinem Leistungsdruck von außen, sondern kümmere mich um die Gesunderhaltung und das Glück meiner Tiere. Denn sie haben so viel mehr zu geben als Leistung.
Dass ich natürlich gerne reite, steht außer Frage. Aber an Tagen wie heute, an denen die Bremsen beißen, wie der Teufel arme Seelen sammelt, da verzichte ich. Da werde ich die Pferde nicht zu meinem Vergnügen in Ganzkörperkondome stecken, die bei der Hitze genauso lästig sind, wie jeder Fetzen Stoff am eigenen Körper.
Nein, ich zopfe sie ein, damit es unter der Mähne nicht zu warm wird, und die Zöpfe die Mücken und Bremsen verjagen. Ich sprühe und creme sie ein, damit sie geschützt sind. Ich massiere die Stellen die ihnen gefallen, schmuse, streichele und verbringe einfach Zeit mit ihnen. Ohne Druck, ohne Zwang, ohne Forderung an einen selbst auferlegten Zweck denen sie dienlich sein müssten. Und dann verabschiede ich mich, bis zum Abend und lasse sie über den Tag dösen, damit sie die kühle Nacht genießen können.

Ob ich reite?
Sicher!
Aber manchmal ist Liebe und Pflege eben wichtiger und macht glücklicher als jede Schleife an der Wand …

Flauschige Grüsse
Celeste

Sleep