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Wenn Träume Flügel bekommen

Hallo meine Flauschemäuse, da bin ich auch an diesem Sonntag wieder.

Während ich hier sitze und tippe, wütet draußen ein Sturm und es regnet ohne Unterlass.
Ich hasse dieses stürmische Wetter! Bei jeder Windböe zucke ich zusammen. Vielleicht weil man, wenn man zuhause im Warmen sitz und alles still ist, einem die Geräusche um so lauter erscheinen?! Denn bin ich am Stall, bei den Pferden, ist das Wetter unwichtig.
Eben verbrachte ich bei genau diesem Wetter meine Zeit damit Pfosten einzuschlagen, Isolatoren einzudrehen und Litze zu ziehen. Neue Weidestücke wurden abgetrennt, neue Tore gebastelt. Und ja, all das bei dem scheußlichen Wetter.
Als ich jedoch tropfnass und schmutzig wie ein Erdferkel, meinen Blick rüber zu den Pferden wandern ließ, wusste ich: Auch dies ist ein Stück vom Glück. Was jedoch nur wenige Menschen erahnen und nachvollziehen können.

Und nun wieder Daheim , nach einer ausgiebigen Dusche – O.K., Hochdruckreiniger wäre auch eine Option gewesen – kehren meine Gedanken unweigerlich zu meinem neuen Buch zurück. Denn nach der Veröffentlichung ist vor der Veröffentlichung 😉

Eure Reaktionen auf »Pony statt Plüschtier: Hilfe, mein Kind will ein eigenes Pferd« waren so positiv und für mich total überwältigend. Ich glaube, ich bin gestern mit einem seligen Lächeln, ein wenig durch die Wohnung geschwebt.
Zum Start war ich erstmal nur noch hibbelig und aufgeregt, und habe den Teig für die Schinkentorte misshandelt, vor lauter Aufregung. Denn wenn ich aufgeregt bin, packt mich das Backfieber. Aber dann wurde der Tag immer besser. 🙂

Für mich ist das zweite Buch eine große Sache.
Geplant war ja zuerst nur ein Ratgeber / Buch als eBook, denn man muss die Kosten ja ein wenig im Griff behalten. Aber als ich »Bist du verrückt genug für ein eigenes Pferd?« raus brachte, war es euer Feedback und euer Wunsch, der mich umdenken ließ. Natürlich, der Preis musste auch weiterhin passen, doch die Printversion folgte, so schnell es mir möglich war.
Bei der zweiten Veröffentlichung, also »Pony statt Plüschtier«, stand die Printversion diesmal im Vordergrund. Anscheinend halten viele von euch eben gern noch etwas in den Händen.

Geplant war ja nach »Bist du verrückt genug für ein eigenes Pferd?« eigentlich »Wahnsinn Offenstall«. Doch es war euer Wunsch, der mich »Pony statt Plüschtier« zu Papier bringen ließ. Noch ein Ratgeber, aber diesmal als Anleitung für die Eltern. Ich habe mich dabei sehr an den wiederkehrenden Nöten der jungen Menschen orientiert.
Welche Probleme haben sie mit ihren Eltern.
Welche Sorgen?
Und wie kann ich diese aufgreifen und verständlich machen, damit auch Eltern verstehen das ein Sattler oder ein Pferdezahnarzt nötig sind?
Ich habe dazu immer wieder Rücksprache mit Pferde unkundigen Eltern gehalten und den Text so angepasst das er für unerfahrene Personen verständlich ist.
Ebenso war mir wichtig, dass die Eltern die Sorgen und Nöte des jungen Pferdebesitzers ernst nehmen. So enthält »Pony statt Plüschtier« viele Themen, z.B. Facebook & Fotoshootings, die manche Eltern so sicher nicht bedacht hätten.

Alles in allem gebt ihr meinen Träumen neue Formen und inspiriert mich immer wieder aufs Neue. Durch eure Rückmeldungen und Ermutigungen ist das alles nun schon größer geworden, als ich es mir je hätte ausmalen können.
Und da ich nun bereits die ersten Zeilen von Buch Nummer 3 geschrieben habe, weiß ich das nicht nur Red Bull mir Flügel verleiht. Denn das macht ihr mit euren Anregungen und Ideen, eurem Feedback, und dazu meine Pferde, Freunde und die unermüdliche Hilfe meiner Oompa Loompa …
Danke!

Flauschige Grüße
Celeste

290315

 

Fifty Shades of Bullshit

Meine Lieben, heute werde ich euch einmal mit einem unpferdigen Thema beglücken. Aber ich denke, es wird dabei nicht weniger interessant werden.

Widmen wir uns heute einmal meiner Buchrezension, und zwar zu »Fifty Shades of Grey«.

Jeder kennt es, viele haben den Film gesehen, alle sprechen darüber. Nachdem ich mir dieses »Meisterwerk« nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu Gemüte geführt habe, werde ich das auch tun:
Momentan ist das Thema einfach in aller Munde und in vielen Schlafzimmern. Der Autorin darf man Glückwünsche zusprechen, hat sie mit den Büchern doch das geschafft, was sich viele Autoren wünschen. Jeder kennt sie und die Kasse klingelt. Ich möchte an dieser Stelle klarstellen, dass ich ihr das auch von Herzen gönne! Weiß ich doch, wie schwierig es ist.
Was ich nicht mag, ist dieser Hype, der dadurch ausgelöst wurde. BDSM wird auf einmal salonfähig, alle reden darüber und noch mehr wollen sich darin versuchen. Viele sehen in diesem Buch eine vollendete Liebesgeschichte. Andere sehen es als Erweiterung und Anreiz für ihr Sexualleben.
Umso erschreckender, wenn man von 13-Jährigen die Aussagen im Internet liest, das sie die Bücher verschlungen haben. Sie wollen unbedingt in den Film und jetzt kommt es: Die SM-Sachen auch UNBEDINGT mit ihrem Freund ausprobieren.
Das ist dann der Moment, in welchem ich im hohen Bogen kotzen möchte.
Ich stelle jetzt mal eine gewagte These in den Raum: Ein Großteil des Buches lebt nur durch den Reichtum des Christian Grey. Was bedeutet, dass ohne Geld, Ruhm und Vermögen dieses Buch nicht auf so viel Gegenliebe gestoßen wäre.

Das glaubt ihr nicht? Ok, ich verstehe, denn man möchte von sich selber ja auch gerne glauben, das einem Geld, Macht und Ruhm egal sind. Ist es doch schließlich die große Liebe!
Doch verändern wir die Geschichte doch mal ein wenig.
Was wenn Christian Grey nicht reich wäre? Nicht durchsetzt mit beruflicher Macht?
Stellen wir uns folgendes Szenario vor:
Eine kleine Zeitungspraktikantin Namens Chantalle soll einen Artikel über Langzeitarbeitslose schreiben. Sie trifft den jungen, gutaussehenden Justin, der schon seit er die Schule abgebrochen hat, von Hartz IV lebt. Bei dem folgenden Gespräch kommen sie sich näher, und sie verliert sich in seine mysteriöse Art.
Justin verwöhnt seine kleine Chantalle natürlich. Statt alter, wertvoller Bücher gibt es jedoch eine Special-Edition des Landliebe Doktor Romans, extra vom Zeitungskiosk nebenan. Statt des Hubschrauberflugs und dem Upgrade in die erste Klasse, sponsort er ihr ein S Bahn Ticket. Und statt dem Blackberry und Laptop verwöhnt er seine Chantalle mit einem gebrauchten Handy samt Prepaid Karte mit 10 € Guthaben. Denn er will sie schließlich umsorgen.
Und da er das wuschige, kleine Mädchen auch im Bett an sich fesseln will, gibt es SM-Spielzeug aus dem Baumarkt. Und die High Heels aus dem Discounter.
Weil man seine kleine Sklavin ja auch gut ausstatten will, kümmert er sich auch um ein umfangreiches Styling. Sie darf einmal im Monat in der Volkshochschule als Modell, zum kostenlosen Haare schneiden und Nägel stylen.
Ja, er sorgt doch Wirklich gut für seine kleine Chantalle, oder? Und wenn er dann im Bett seine ganze Macht raus kehrt und sagt »ich ficke hart« dann nimmt man das doch gleich richtig ernst.

Ok, ich wette, mit diesem Szenario wäre das Buch kein solcher Erfolg geworden … Warum nur? Ist es nicht die große Liebe?

Was ich aber eigentlich viel bedenklicher finde, als die Story an sich, ist die BDSM-Modewelle, die dieses Buch ausgelöst hat. Der Autorin mache ich da keinen Vorwurf, schließlich hat sie eigentlich eher Kuschel-SM und einen Kontrollwahn dargestellt. Dumm ist nur, das viele glauben das so etwas real ist. Sich letztendlich einen Mann an ihrer Seite wünschen, der ihr Leben in die Hand nimmt und daraus etwas Besseres macht. Dadurch sind sie leichte Beute für Möchtegern Doms, wie auch Psychos, die sich in den Erwachsenen Charts rum treiben. Ich kann da nur zur Vorsicht aufrufen, denn so wie es in dem Buch dargestellt, ist weder das reale Leben noch eine BDSM-Beziehung.

Fazit: Ein nettes Buch, dessen Inhalt aber nichts mit der Realität zu tun hat.

In diesem Sinne,
flauschige Grüße
Celeste

1315

 

Wenn der Pferdemetzger 2x klingelt

Hallo meine Lieben, da bin ich wieder.
Freut ihr euch schon auf meinen Sonntagsbeitrag? Ich hoffe doch! 🙂

Momentan genieße ich die wenigen Sonnenstrahlen, und auch ein kleines Blümchen das sich durch die Erde gekämpft hat, habe ich schon entdecken können.Ich hoffe also, dass der Frühling nun langsam in die Gänge kommt und für viele Pferde bald wieder die Weidesaison beginnt.

Mein heutiges Thema ist nicht ganz so flauschig. Ich bitte vorab, dieses zu entschuldigen. Aber es ist wichtig, dass darüber gesprochen wird. Denn es wird mit Hoffnung, Glauben und der Angst der Pferdebesitzer gespielt. Die Thematik um die es geht ist der vermeintliche Schlachtpferdekauf.
Warum ich »vermeintlich« schreibe? Ihr werdet es herausfinden:

Schauen wir uns bei unseren Reiterfreunden oder im Internet um, begegnet uns eine Vielzahl von ehemaligen Schlachtpferden. Vermeintlich gerettete Pferde – Dem Metzger vom Haken gesprungen oder für viel Geld ausgelöst. Zumindest wird es uns so erzählt, und die Pferdebesitzer halten daran fest. Sie glauben wirklich das sie ein Pferd gerettet haben. Nur ist dem leider oft nicht so.

Betrachtet man einige Pferdemetzger mal genauer, so sind viele von ihnen neben der Metzgertätigkeit auch noch Händler. Ja genau, 0815 Pferdehändler. Das heißt, sie kaufen billig alle möglichen Pferde auf, und verkaufen diese teurer weiter. Denn ein Pferd zu verkaufen bringt einfach viel mehr Gewinn, als es zu schlachten.

Machen wir doch mal ein kleines Rechenbeispiel:
Der Metzger besucht einen Pferdemarkt und kauft die Restbestände auf, die keiner wollte.

Er kauft so beispielsweise:

• 2 Haflingerfohlen für je 150 €
• 2 Shettys für je 50 €
• 2 Großpferde für je 500 €

Ob diese Pferde jung sind, krank oder einen Knacks im Gebälk haben ist irrelevant, denn ein guter Händler verkauft auch solche Pferde wieder weiter.
Und ist dieser Händler zugleich noch Metzger, dann hat er noch ein besonderes Verkaufsargument: Das vermeintlich winkende Schlachtmesser.

Und so werden aus dem investierten Geld schnell:

• 2 Haflingerfohlen für je 500 €
• 2 Shettys für je 300 €
• 2 Großpferde für je 1500 €

Diese werden an den Mann, die Frau oder das tränenreiche Kind gebracht.
Und das ist ein satter Gewinn gegenüber dem Fleischpreis, der bei 0,40 € – 0,80 € pro Kilogramm liegt.

Sie sehen also, der Metzger wäre schön blöd, wenn er die Pferde nicht weiter verkaufen würde. Das winkende Schlachtmesser ist nur eine sehr nützliche Überzeugungshilfe zum Kauf, und viele fallen darauf rein.
Viele Privatleute vergessen oder wissen einfach nicht, dass Pferde, die ausschließlich zur Schlachtung an den Metzger gegeben werden, auch geschlachtet werden MÜSSEN! Ebenso werden diese Pferde unter Aufsicht des Fleischbeschauers und Veterinäramtes ihr Ende finden. Sprich, die Schlachtung wird vorab angemeldet.
Die Geschichten von den Pferden, die gegen gutes Geld unter der Hand verkauft werden, sind meist einfach Pferde von Metzgern, die eben auch Händler sind. Nur das man ohne schriftlichen Vertrag, bei auftretenden Problemen, die vorher schöngeredet oder verschwiegen wurden, nichts in der Hand hat. Man ist also auf die Händlermasche rein gefallen.
Zugeben möchte das allerdings niemand. Würde es doch den Heiligenschein der vermeintlichen Pferderettung ins Wanken bringen.

Auch viele Privatleute haben zwischenzeitlich schon das Argument »der geht sonst zum Schlachter« als Verkaufsjoker entdeckt. Was treibt einem Kind mehr Tränen in die Augen als dieser Satz? Und auch Erwachsene sind nicht immun gegen diese Drohung.
Und so wird das vermeintliche Traumpferd auch zu einem horrenden Preis gekauft, aus Angst es würde sonst den letzten Weg gehen.

Interessant wird es immer dann, wenn man diesen Leuten vorrechnet, was der Schlachter wirklich im Ankauf zahlt, und was der Verkäufer im Gegensatz dazu verlangt.
Aber was soll‘s, der gierige Verkäufer bekommt durch seine Drohung einen vollen Geldbeutel, und der Käufer einen Heiligenschein, den er polieren kann.
Denn die Aussage, dass man sein Pferd vor dem Schlachter bewahrt hat, sichert einem Anerkennung. Und natürlich verzeiht man auch so manche Ungezogenheit des geliebten Vierbeiners, dem es ja vorher soooo schlecht ergangen ist.

Betrachten wir das Mal objektiv, sind viele der vermeintlichen Schlachtpferde einfach Händlerpferde. Oder Pferde, bei denen es als Verkaufsargument benutzt wurde.
Muss ein Pferd, von seinem Besitzern bewusst gewählt, wirklich den letzten Gang antreten, hat dies zumeist triftige Gründe. Nicht jedes kranke Pferd sollte zu Tode gepflegt werden. Und nicht jedes Pferd, das einen Knacks im Gebälk hat, eignet sich für den Verkauf an eine X-beliebige Person. Hier sollte man so realistisch sein und verstehen, dass es durchaus Pferde gibt, die besser ein Ende beim Schlachter finden, statt zum Wanderpokal zu werden.

In diesem Sinne rate ich also zur Vorsicht beim Pferdekauf, vor allem wenn das Argument der Schlachtung geäußert wird.

Ich möchte erwähnen, dass ich niemanden vor den Kopf stoßen möchte, der ein vermeintliches Schlachtpferd gekauft hat. Aber vielleicht sollte man den Heiligenschein einfach absetzen und auf eine Huldigung durch andere verzichten. Freut euch lieber über euer Leben und das eures Pferdes.

Flauschige Grüße
Celeste

Wenn der Pferdemetzger 2x klingelt

 

Please hold the line – Bitte halten Sie die Leine

Hallo meine Lieben,
da bin ich wieder. Auch heute möchte ich euch erneut mit einem Text bespaßen:

Wie ihr wisst, bin ich ja schon etwas älter und wurde zu einer Zeit groß – ok, nur 1,59 m … – die schon etwas länger zurück liegt. Das heißt, als ich im Teenageralter war, wurden die Hippies gerade unmodern. Die Neue Deutsche Welle fand ihren Weg. Und wer schwarze Kleidung trug, war sicher ein Grufti und nächtigte auf den Friedhöfen und aß kleine Kinder.

Nun, ich gehörte zu den glücklichen Mädchen, die als Pflegemädel ihren Platz ergattert hatten. Ich verbrachte meine Jugend auf dem Pferde- oder Ponyrücken und natürlich mit haufenweise Stallarbeit.
Die Zeiten im Stall damals waren schön, hatten sie doch etwas von einem Immenhof-Flair. Wir hatten Spaß und spielten auch ü-20 gerne mal Gummi-Twist. Schwätzten bei der Sattelpflege und verbrachten Stunden damit Rüben sauber zu machen.
Wir verbrachten also Zeit mit den Pferden, aber auch Zeit miteinander im Stall.
Das ist bei Vielen heute noch immer so. Aber oft, viel häufiger als manchen Menschen bewusst ist, schleicht sich ein kleines Gerät in diese wundervolle Immenhof-Welt und stört diese: Das Smartphone.
Ja nun, einige werden den Kopf schütteln und sagen: »Ich gehöre aber nicht dazu.«
Aber ist das wirklich so?
Wie oft wird hier und da nur mal KURZ einen Blick auf das Handy geworfen? Und das nicht nur wenn es pingt. Nur mal schnell nachsehen – und dabei steht man vor der Pferdebox, am Reitplatz oder sitzt sogar auf dem Pferd.
Der für mich gruseligste Anblick, auch wenn er nichts mit dem Thema Pferd zu tun hat, ist immer noch, wenn junge Frauen mit Handy in der Hand den Kinderwagen schieben. Mit einer Hand wird der Wagen geschoben, mit der anderen Hand auf dem Handy rum gedaddelt, und dazu läuft als Krönung ein Kleinkind voraus.
Da möchte ich die Personen manchmal echt schütteln. Zeigt es doch deutlich, wie manche Menschen sich von ihrem Smartphone beherrschen lassen.
Ähnliches gruselig finde ich es übrigens auch, wenn man Pferde führt oder gerade auf ihnen sitzt. Auch hier geht der Blick für die Umwelt einfach verloren.

Ich sage nichts dagegen, wenn man einen Anruf entgegen nimmt. Aber chatten? WhatsApp? Facebook, während man reitet?
Und sagt nicht: »Das gibt es nicht!«
Denn Facebook zeigt da ein deutliches anderes Bild.

Nun, auch ich liebe Handys und halte sie für sehr hilfreich.  Als sie eingeführt und erschwinglich wurden, habe ich als Erstes mein damaliges Pflegemädel mit einem eigenen, zu dieser Zeit noch Vertragshandy, ausgestattet. Einfach, weil ich es wichtig fand und finde, im Stall jederzeit einen Tierarzt rufen zu können. Denn damals war genau das oft nicht so einfach, denn dann musste man entweder zu einer Telefonzelle, oder wenn der Stallbesitzer oder Nachbarn daheim waren, diese um ein Telefonat bitten.
Ich erinnere mich noch an Zeiten, in denen ich eine halbe Stunde mit dem Rad Heim fahren musste, wenn außer mir niemand auf dem Hof war. Denn somit war kein Haustelefon verfügbar.
Also von daher, ich bin absolut dafür jederzeit Hilfe rufen zu können. Sei es bei einem Ausritt, wenn der Tierarzt kommen muss, oder es einem selber schlecht geht.
Aber man sollte dennoch seinen Internet-Handy-Konsum ein wenig im Blick behalten.
Auch wenn nun Einige aufschreien: »Soooo viel daddel ich im Stall nicht am Handy.«
Du kannst es ja einfach mal austesten und weglegen und mir schreiben, wie es gelaufen ist.
Bei einigen Personen schlägt hier nämlich nach meiner Erfahrung schnell die Sucht zu.

Ich habe mich für eine unkonventionelle Lösung entschieden:
Ich habe ein HGW-Handy (HGW = hundsgewöhnlich) welches mein Haupthandy ist. Darüber läuft mein Vertrag und dieses habe ich immer bei mir. Es ist nichts Besonderes, darf schmutzig werden und auch mal fallen und wird auch mit Stallschmuddelfingern bedient. Damit kann ich immer Hilfe rufen, aber eben nicht auf das Internet zugreifen. Dafür habe ich mein Smartphone, das brav in meiner Tasche wartet.
Für mich die ideale Lösung, damit ich nicht zum Smartphone-Zombie werde. Denn eines möchte ich nun wirklich nicht, am Handy daddelnd auf dem Pferd sitzen.

In diesem Sinne,
flauschige Grüße

Celeste

Pferd im Winter

 

Da steht ein Pferd auf dem Flur

Meine flauschigen Freunde da bin ich wieder.
(Und ja, jetzt verkneife ich es mir extra nicht)

Da Karneval vor der Türe steht, nehme ich das zum Anlass euch an einige Sachen zu erinnern, nebst euch eines meiner liebsten Rezepte zu verraten.

Aber erst mal die wichtigen Sachen:

• Meine Lieben, ich weiß das diese fünfte Jahreszeit gerne als Anlass genommen wird um sich selber, aber auch das Pferd in ein Kostüm zu verfrachten.
Bitte achtet dabei dringend darauf, dass ihr das vorab übt. So manches Tutu, Luftballons, Hütchen oder Lichterkette hat so ein ungeübtes Pferd ins Chaos und den Reiter in den Dreck befördert.

• Geht ihr ins Gelände oder gar zu Pferd bei einem Umzug mit, rechnet mit der Dummheit eurer Mitmenschen.
Besoffene Menschen können gerne mal furchtlos auf Pferde zustürmen und herzhaft zugreifen, an allen möglichen und unmöglichen Stellen.
Kinder benutzen gerne Spielzeug das knallt und summt, um ihr Kostüm zu vervollständigen. Leider macht dieses den meisten Pferden eher wenig Freude.

• Achtet darauf, dass ihr selber nicht zu freizügig gekleidet seid.
Die optische Grenze zwischen kurz und hübsch, und Modell Senfdose – jeder darf mal sein Würstchen rein stecken – liegt oft sehr nah beieinander.

• Und bitte – ich weiß ich kehre die Mutti raus – trinkt nicht zu viel. Denn kotzend oder besoffen durch die Gegend taumeln ist nun wirklich alles andere als erotisch.

• Packt genug Kondome ein! Auch wenn nichts geplant ist, notfalls könnt ihr Freundinnen aushelfen.

In diesem Sinne viel Spaß!
Und damit es auch noch eine süße Sache wird, hier mein Lieblingsrezept für Quarkmäuschen:

2 Eier
125 Gramm Zucker
250 Gramm Quark
1 Beutel Vanillezucker
250 Gramm Mehl
1 Beutel Backpulver

Und Zucker mit Vanillezucker zum Drin wälzen.

Zubereitung:
Eier und Zucker schaumig rühren – mit Knethaken, da der Teig später klebrig wird. Dann Quark, Vanillezucker, Mehl, Backpulver dazugeben und verkneten.
In einem Topf erhitzt ihr dann Frittierfett (aber bitte Neues)
Dann nehmt ihr 2 kleine Löffel und schubbst immer kleine Kugeln in das heiße Fett.
Wenn sie auf beiden Seiten braun sind. lasst sie kurz auf Küchenpapier abtropfen und wälzt sie danach im Zucker/Vanillezucker-Gemisch.
Und dann essen, viel essen …

Guten Hunger und viel Spaß in den närrischen Tagen
Celeste

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Von Moppelpferden, Pummelfeen und selbstverliebten Elfen

Hallo meine Lieben,
da bin ich wieder. Ich hoffe, ihr habt mich vermisst!

Heute liegt mir mal wieder ein sehr delikates Thema auf der Zunge, also lehnt euch zurück und holt das Popcorn. Wahlweise dazu geht auch Holz für den Scheiterhaufen oder italienische Designerschuhe aus Beton, falls ihr mich von der Brücke schubsen wollt.

Wenn mich der Umbau gerade nicht in den Wahnsinn treibt, ich bei den Pferden bin, oder mal wieder auf einen zu spät kommenden Handwerker warte, verbringe ich meine Zeit im Internet. Dort gibt es ein Thema, das sich immer wiederholt. Und auf das sich eine Vielzahl von Personen wie die Hyänen stürzen:
Die lieben Gewichtsdiskussionen.

Ein Mädchen vom Format Pummelfee – und ich darf das als selbst ernannte Pummelfee wortmäßig benutzen – wagt es ein Bild von sich auf dem Pferd zu posten.
Ja AUF dem Pferd! Das Pferd, das vermeintlich nach Luft japsend, alle 4 von sich streckt, auf dem Zahnfleisch nach vorne robbt. Mit den Hufen fest umklammert ein »Rettet-mich-Schild«.

Zumindest glauben viele Menschen, genau das zu sehen. Denn egal ob das Pferd trainiert ist, ob es in einem gut bemuskelten Zustand ist, die Ausrüstung passend ist, und auch der Tierarzt nur zum Impfen, Entwurmen und Kaffee trinken in Erscheinung treten muss. Nein, das kann nicht gesund sein für das arme Pferd! Denn dicke Reiter sind pfui, eklig, da schwabbelt das Fett. Die können sich doch gar nicht richtig bewegen. Und richtig reiten aufgrund der Fettmassen schon 5x nicht.
Zumindest wenn es nach den selbst ernannten Experten aus dem Internet geht.

Und wenn dann im Rudel auf die Pummelfee eingedroschen wird, fühlt man sich doch gleich besser, oder? Schließlich will man ja nur dem armen, geschundenen Pferd helfen. Und um dem Ganzen noch ein Krönchen aufzusetzen, werden Gewichtsgrenzen festgelegt:
Im netten Fall 90 kg. Gerne auch 80 kg oder 70 kg und auch 50 kg haben einige schon für sich selber festgesetzt. Und dabei wird nicht von Shetties geredet.
Hier wird völlig außer Acht gelassen was normale erwachsene Männer – MÄNNER ich rede von MÄNNERN!, nicht von Justin Bieber Imitationen – wiegen. Die haben locker 90 kg aber auch 100 kg sind nicht selten. Je nach Beruf oder Sport auch mehr. Niemand käme auf die Idee einen Bauarbeiter zu verbieten auf ein Pferd zu steigen. Aber wehe eine Frau hat dasselbe Gewicht, dann ist der Ruf der Tierquälerei nicht weit.
Oder was ist mit den Haflingern der Gebirgsjäger? Die tragen mitunter 130 kg und mehr. Und das sind sicher keine Tierquäler …
Oder Voltigieren? Mehrere junge Damen, die punktuell Druck ausüben und dabei zusammen locker ein Gewicht von 120 kg überschreiten …
Na da möchte ich mal sehen, das die Chatqueens sich bei einer Meisterschaft an die Bande stellt mit Tierquälerei Schildern. Ob sie denen auch so gnadenlos und ungefragt die Meinung sagen würden?
Und nicht zu vergessen die Deckhengste, die mehrfach auf die Stuten aufsteigen und ein Nümmerchen schieben, die sagen auch nicht:  »Ach heute schüttel ich mir lieber die Palme und es gibt ein Küsschen – Ich bin einfach zu schwer für dich, Schatz.«

Ich weiß, dass viele Leute nun Studien heranziehen, wie schädlich XY ist. Aber wir wissen doch alle das es für jeden Fall eine für, wie auch eine gegen Studie gibt. Sprich, ich werde Studien finden das Nutella gesund ist, genauso wie das Nutella schädlich ist.
Ich halte mich da also als alte Frau lieber an meine eigenen Erfahrungswerte. Das heißt, ich habe selbst schon Pferde und Ponys in großer Anzahl ihren gesamten Lebensweg beschreiten sehen. Als ich jung war, hat niemand je ein Fass aufgemacht wegen des Gewichts. Keiner!
Da sind erwachsene Männer geritten, die schwerer waren, ebenso wie Frauen. Kinder sind zu zweit auf Ponys geritten und gesprungen – ja ich auch – und diese Pferde und Ponys wurden uralt!
Was wurde denn falsch gemacht, wenn diese Pferde keine Rückenprobleme hatten? Wenn sie munter und willig gelaufen sind? Wenn sie uralt wurden? Haben wir gezaubert? Oder wird im Internet im Rahmen der heiligen Anonymität einfach zu sehr das Maul aufgerissen?
Oder sollen dicke Reiter einfach nur ausgegrenzt werden, weil sie nicht dem Schönheitsideal entsprechen?
Vielleicht ist es auch die Angst, dass diese Pummelfeen etwa besser reiten können, als die schlanken Elfen die sich täglich durch ihre Workouts quälen?
Nein, ich habe nichts gegen schlanke Damen, gegen Workouts und gegen Abnehmen. Bei manchen Kommentaren liest man jedoch förmlich, dass man solche Reiter einfach nicht will. Und da fasse ich mir ernsthaft an den Kopf.

Ich bitte jetzt einfach mal darum, nur ein wenig das Gehirn ein und den Lästermodus aus zu schalten. Ich weiß das ist schwer, gerade wenn man sich gegenseitig hoch schaukelt, aber ich reiche einmal ein wenig virtuelles Lavendel und Baldrian.
Niemand redet davon, mit etwas mehr Gewicht auf ein untrainiertes Pferd zu steigen. Das bei dem Pferd einer kräftigeren Person der Gesundheitszustand des Pferdes, der Trainingszustand, wie auch die Ausrüstung stimmen sollte, ist ohne jeden Zweifel. Allerdings sollte das auch bei zarteren Reitern der Fall sein.

Also macht euch nicht immer in die Hose, wenn ein Foto von einer etwas dickeren Person gepostet wird! Denn solche Hasstriaden bringen einfach einen dezenten Brechreiz und mir geht es sicherlich nicht alleine so.

In diesem Sinne
Flauschige Grüße

Celeste Drake

 
080215

 

Von Luxuspferden, Gemeindekassen und Kindertränen

Hallo meine süssen Flauschepuffel,
diese Woche bin ich Mal besonders früh dran.  Mein Kampf mit dem Schnee nimmt kein Ende, während die Pferde ihren Spaß haben und in selbigem spielen. Der Umbau ist immernoch nicht vorbei und treibt mich in den Wahnsinn. Daher hat auch *Wahnsinn Offenstall* momentan Pause, bis das Thema endlich erledigt ist.

Dennoch muss ich meine Schreibwut ja ein wenig Gassi führen, und da ist dieses gruselige Thema, das immer wieder in meine Gedanken dringt: Pferdesteuer …

Ok, einige denke das es ausgelutscht ist. Andere, das schon alles gesagt ist.
Aber ist es das wirklich?
Ich habe den Eindruck, das viele erst aktiv protestiert haben, und nun mit Scheuklappen vor den Augen rum rennen. Frei dem Motto: »Mich trifft es ja nicht.«
Ja, NOCH nicht Schätzelein …
Denn wenn die Steuer in der ersten Gemeinde Fuß gefasst hat, werden die Anderen mit an Sicherheit grenzender Wahrschienlichkeit, rasch nach ziehen. Und so wird das immer weiter gehen, bis sich die Steuer irgendwann als Normal etabliert hat. Ist es erst so weit, wette ich das die Steuern schnell mächtig angehoben werden. So werden Gemeinden die anfangs »nur« 300 € wollen, sicherlich bald mit den Gemeinden gleichziehen, die 750 € veranschlagen möchten.

Einige kommen dann mit dem Argument der Hundesteuer. Ich bin ehrlich, dieses Argument verursacht mir einen dezenten Brechreiz. Diese Steuer war damals eine Eindämmungssteuer und hat nun völlig zweckentfremdet, leider immer noch ihren Platz – Weil Sie einfach nie wieder abgeschafft worden ist. Und wenn sich diese Steuerwut erst auf die Pferde ausgeweitet hat, was kommt dann als nächstes? Eine Katzensteuer? Eine Kaninchensteuer? Hauptsache es findet sich etwas um Geld in die leeren Haushaltskassen zu spülen.

Sehen wir es doch einmal vom Sportaspekt, denn Reiten ist Sport und hält gesund. Sollten dann nicht auch andere Sportarten besteuert werden? Mal unter uns im Flausch, würden die Gemeinden eine Fussballsteuer errichten, wäre nicht nur der Teufel los, nein, die würden diese auch NIE durch bekommen. Aber mit uns Reitern kann man es ja machen, denn Reiten und Pferde sind Luxus! Zumindest wird es genau so dargestellt. Reiter seien Reich. Üben eine elitäre Sportart aus. Hm, dann wäre vielleicht eine Steuer für Golf sinnvoll?
Ach egal, bleiben wir beim Luxusleben des Reiters:
Luxus … Verdammt wo ist mein Luxus? Mein alter, kleiner Corsa der täglich Wasser und Futter zu den Pferden bringt? Meine Kleidung, die ich günstig kaufe? Meine Fingernägel die nicht manikürt sind, sondern im Stallarbeit-Design glänzen?
Sicher gibt es Reiter die große, teure Wagen fahren, die 50 Eskiiii Schabbies ihr eigen nennen und nicht aufs Geld achten müssen. Aber ebenso gibt es die normalen Reiter die sich ihr Pferd als einziges Hobby finanzieren. Ebenso wie jene Reiter die auf jeglichen Luxus verzichten um ihr altes, krankes Pferd durch zu füttern. Und wenn dann Teenagergören das Maul -verzeihung- den Mund aufmachen und groß tönen: Wer sich das nicht leisten kann, soll das eben abgeben. Dann gibt es auch weniger Billigpferde und Besitzer …
Genau dann möchte ich den Gören selbige Körperöffnung stopfen. Und zwar mit Zement!
Wenn man sich sein Pferd und seinen Lebensstil von den Eltern finanzieren lässt, dann kann man sowas sehr schnell sagen. Aber man sollte doch die Weitsicht besitzen das viele Menschen auch alte und kranke Pferde durchfüttern. Viele Menschen auf einiges verzichten, nur damit es den geliebten Pferden gut geht.
Denn welche Pferde wird es wohl zuerst treffen, natürlich die alten und kranken.

Diese Steuer wird vielen Pferden den Tod bringen, vielen Stallbesitzern den Ruin und vielen Berufssparten rund um die Pferde das aus.
Aber egal wie viele Kinder weinen werden, Hauptsache den Gemeindekassen geht es gut.

Von daher: Nein, zur Pferdesteuer!

Flauschige Grüße
Celeste

 

Pferdesteuer

 

Von Offenställen, Boxenhaltung und Püppies die aufs Sofa wollen

Hallo meine Schnäuzelchen,

da bin ich wieder. Und mit mir kommt bei vielen der erste, richtige Schnee. Während ich also meine Zeit neben dem Umbau mit Schnee schaufeln und Streusalz verteilen verbringe, gewöhne ich mich an meine neuste Errungenschaft: Mein Smartphone!
Ja, Celeste wird langsam modern, weit ab vom sprechenden Knochen, genannt Telefon, besitze ich neben meinem normalen Handy nun auch ein Smartphone. Ich kann also jetzt endlich auch unterwegs ins Internet.

Wie ihr wisst, bin ich auf Facebook und erst recht in unsere Lieblingsgruppe sehr präsent. Genau dort, kam letztens in einer Diskussion eine Aussage über mich, die mich etwas schlucken und mein Kopfkino anspringen lies: »Du bist doch ein Offenstall Verfechter.«
Wow, Offenstall Verfechter, das hört sich schon ein wenig gruselig an. Ala – »Ey du! Pack Pferd in Offenstall! Los! Sonst hol ich meine Brüder!« Oder vielleicht sehen mich manche vor ihrem geistigen Auge, mit gezückten Messern als Überredungshilfe – Kill Bill Like – eine Offenstall Diskussion führe? Oder doch Hippi-Like meinen Namen tanzend, Mate Tee trinkend und mit allen Freunden über die Vorzüge des Offenstalls diskutierend?
Gute Frage, die ihr mir gerne beantworten dürft. Aber ich denke, ganz so schlimm ist es dann in der Praxis doch nicht. Ich gebe natürlich gerne zu, dass ich Offenställe liebe und bevorzuge. Nicht umsonst heißt das Buch an dem ich gerade schreibe »Wahnsinn Offenstall«. Allerdings wird sich dieses Buch nicht ausschließlich mit Offenställen beschäftigen, sondern unter anderen auch mit Genehmigungen und Stallkonzepten in Eigenregie. Und zwar, was da wirklich auf einen zu kommt.
Nur ich bin eben ein Freund der Offenställe, und ich gebe offen zu, dass mir diese Haltung zu Pensionszeiten nicht möglich war. Das liegt nicht mal daran das die angebotenen Offenställe Matschlöcher waren. Ehrlich gesagt habe ich mit Matsch auf einem Auslauf weniger Probleme als mit schlechtem Futter oder wenig Auslauf. Ich finde es sogar immer wieder spannend, wie oft Offenställe als Matschlöcher verschrien werden. Denn rückblickend habe ich viele Pensionsställe mit Boxen erlebt, deren Winterausläufe keine besseren Namen verdient hätten.
Das Problem ist vielmehr, dass viele Pferdebesitzer einen Versuch in einem Offenstall wagen und dieser läuft aus diversen Gründen schief. Schon ist das Pferd als »nicht Offenstall tauglich« abgestempelt. Sorglos wird das Püppilein anschließend in eine Box gesteckt und ein Deckchen aufgelegt. Auslauf gibt es eben in einer sorgsam ausgesuchten Krabbelgruppe.
Fakt ist: Es gibt Pferde, die man nicht einfach in jeden x-beliebigen Offenstall stecken kann. Das liegt aber oft an einer Vielzahl von Gründen, zum Beispiel:

  • Es gibt zu wenig Futterstellen, und rangniedrige Pferde bekommen zu wenig Futter
  • Es gibt zu wenig Futter für die Anzahl der Pferde
  • Es wird nicht kontrolliert, ob alle Pferde ausreichend und vor allem in Ruhe fressen
  • Es gibt nicht genug Platz
  • Es gibt nicht genug Liegeflächen
  • Es sind Kackbratzen in der Herde, die für Unruhe sorgen
  • Usw.

Ihr seht also, Gründe warum es schief laufen kann gibt es eine Menge. Das ist dann aber nicht das Problem das euer Pferd nicht Offenstall geeignet ist, sondern schlicht weg das der Offenstall schlecht geführt wird. Und genau, wie man jeden Pensionsstall mit großer Sorgfalt aussuchen sollte, sollte man einen Offenstall erst recht unter die Lupe nehmen.
Ich verstehe aber absolut, wenn man keinen vernünftigen Offenstall in der Nähe findet, und sein Pferd in eine Box mit möglichst viel Auslauf stellt. Denn eine Box mit viel Auslauf ist immer noch besser als ein schlechter Offenstall. Nur bitte sagt nicht, dass eure Pferde nicht Offenstall geeignet sind. Für alle Probleme – und stellt sich das eigene Püppi noch so blöd an – gibt es auch eine Offenstall-Lösung.

In diesem Sinne,
flauschige Grüße
Celeste

 

Von Neid, Fangirls und anderen Krankheiten

Hallo meine Mausekinder,

da bin ich wieder. Einmal mehr ist eine Woche vergangen, in der ich mich durch Regen und Schlamm kämpfe. Die Überresten des Umbaus daheim nerven mich. Und meine Motivation weiter an meinem neuen Buch zu schreiben hat sich winkend anderweitig verzogen.
Nicht, dass ich nicht gerne schreibe, ehrlich gesagt liebe ich es. Und gerade »Wahnsinn Offenstall« liegt mir nicht nur am Herzen, sondern bereitet mir auch viel Freude. Nein, es ist unsere geliebte »mein Pferd 2.0 Revival«-Gruppe, die mich vom Schreiben abhält. Und nun schaut nicht so unschuldig, ich weiß euch ergeht es genauso! Wir lieben diese Gruppe mit ihren lustigen und spannenden Diskussionen. Man wird über Sachen informiert, über die man zuvor nichts wissen wollte. Wenn ich da an nur diverse Haarbürsten und Haargummis denke. Und ebenso vertieft man sich in spannende Diskussionen.
Aber eines möppelt mich mal so richtig an, und zwar ist es die Jenny/Mambo-Diskussion. Halt nein, eine Diskussion ist das oft nicht mehr. Wie die Geier stürzen sich einige Anti-Fans auf alles, was das Mädchen macht. Es hat ein Fantreffen? Oh Gott, dann muss man gleich darüber herziehen, warum sie überhaupt Fans hat. Reicht das nicht aus und das eigene Ego braucht noch Futter, dann wird gleich mal in den Raum geworfen, wie sehr das arme Pferd bei diesem Treffen leiden muss. Und natürlich wird es auch ausgebeutet! Das arme Pferd! Muss es doch für diese Spielchen herhalten. Reicht auch das nicht aus, muss man sich im Folgenden darüber auslassen, wie gewöhnlich das arme Pferd doch ist, dieser belanglose Friese, der eh nichts Besonderes ist.
Und mit den großartigen Geschenken, wie der signierte Hufkratzer, werden Fangirls für ewig an Jenny und Mambo gebunden. Ihre Seelen werden dank dieses großzügigen Geschenks für immer ihr gehören. Und vermutlich wird Jenny dann wie der König der Kreuzungen, aus Supernatural, Verträge über die erhaltenen Seelen abschließen. Mit ewigen Sklavendiensten, denen sich die Fangirls treudoof widmen.
Reichen die Mutmaßungen und Unterstellungen noch immer nicht, dann wird versucht, aus dem Fanartikelverkauf etwas »Böses« zu stricken. Da wird gemauschelt, das so etwas ja sicher bei der Steuer nicht angemeldet sein kann. Oder aber das bei den hohen Preisen die armen Fangirls ausgebeutet werden.
Da frag ich mich allen Ernstes: Mädels mal unter uns, im Flausch, tickt ihr noch ganz sauber? Ja ich weiss, ihr alle behauptet nicht neidisch zu sein, weil es ja auch überhaupt rein gar nichts gibt worauf man neidisch sein könnte …
*Augenbraue heb* Mädels, das lässt sich leicht behaupten ,wenn man nie die Chance dazu bekommen wird oder einfach nicht das Zeug dazu hat. Das ist ähnlich wie all die Z Promis, die immer wieder sagen, dass sie NIIEEEEEEEE ins Dschungelcamp gehen würden. Aber winkt dann bei einer Anfrage doch mal das Bündel Geldscheine, dann kommt es zu einem plötzlichen Sinneswandel.

Ich bin ehrlich, ich bin weder ein Fan dieses »Web Stars«, noch ein Anti-Fan. Ehrlich gesagt, finde ich nur die Diskussionen spannend und oft beschämend. Ich bewundere aber den Geschäftssinn, der hinter diesem Mädchen steckt. Denn sie machen momentan alles richtig! Sie nutzen ihre Chance und es werden noch einige Euro daran verdient. Das ist auch gut so, denn entweder man hört und sieht in einigen Jahren nichts mehr von ihr, oder sie wird noch bekannter. Ich zumindest wünsche ihr das was sie glücklich machen wird, egal wie es in den nächsten Jahren mit ihr weiter geht.

Und den Anti-Fans wünsche ich ein wenig Selbstreflektion. Vielleicht wird es dann ein wenig stiller in den Haßpostings. Und ein wenig Intelligenz wünsche ich einigen auch, in der Hoffnung das sie sich nicht mehr zu Äußerungen hinreißen lassen, welche als Rufmord eine Strafe nach sich ziehen könnten. Denn eines sei gewiss, das Internet vergisst nicht und ist auch kein rechtsfreier Raum.

In diesem Sinne flauschige Grüße
Gruppenmutti Celeste

 

 

Von Lavalampen, Hippies und Haschkeksen

Hallo meine Lieben, da bin ich wieder!

Wie einige von euch wissen, bin ich ja schon ein wenig älter, und als Kind der 70er Jahre groß geworden. Ok, nicht wirklich groß, denn 1,59 m ist gerade mal knapp am Schlumpf vorbei geschossen …
Wie auch immer, die 70er Jahre waren bunt und sehr strange, und neben freier Liebe, Hippies und Drogen fanden Gurus auch vermehrt Zulauf.
Mit den Gurus ist das so eine Sache. Jeder Mensch hat einmal Probleme, die gar nicht oder nur schwer lösbar sind. Gurus picken sich dann gerne die labilen und/oder unerfahrenen Menschen heraus, und versprechen ihnen eine Lösung für all ihre Probleme. Man muss nur fest genug daran glauben und natürlich auch alle Anweisungen befolgen. Und wenn es nicht klappt, glaubt man eben nicht fest genug …

In der Reiterwelt hat es in den 90ern angefangen, dass einige Lehrmeister neue Wege gingen. An für sich eine tolle Sache. Neue Wege bedeuten nicht immer etwas Schlechtes. Und ich bin immer offen für Neues. Allerdings müssen neue Wege für mich begründet sein, nachvollziehbar und auch Wirkung zeigen. Wenn solche neuen Lehrmeister ihre Wege aber sektenartig aufbauen. Ihr Publikum für sich einnehmen, und ihnen eine Gehirnwäsche verpassen, dann sage ich auch: Herr wirf Hirn oder Steine, aber triff!

Nun wir haben 2015, und die Gurus gibt es immer noch. Immer wieder verschwinden Alte, und Neue kommen aus ihren Löchern gekrochen. Das Publikum will bedient werden, denn mit Pferden zu arbeiten ist immer noch ein hartes Handwerk. Vor allem für einen selbst. Und bleiben die Erfolge aus, möchte man möglichst leichte und schnelle Lösungen.
Von Versprechen und frommen Sprüchen voller Tierliebe gespickt und gelockt, verfangen sich die jungen Reiter dann wie die Fliegen in den Klebefallen. Denn die Gurus »hust« ähm, Lehrmeister machen es geschickt: Tierliebe, freier Wille, Mitspracherecht, kein Zwang, keine Dominanz. Das sind Schlagwörter, die gerne benutzt werden. Denn schnell macht sich das schlechte Gewissen breit.
Nutzt man sein Pferd zu sehr aus? Stellt man es unter Dauerzwang? Man will ja schließlich einen Partner, einen Freund … Und schon ist man leichte Beute.
Nun für mich kann jeder reiten – oder auch nicht – wie er mag. Vorausgesetzt er schadet seinem Pferd dabei nicht. Ob die Person im Taucheranzug auf dem Pferd sitzt, oder im rosa Tutu neben dem Pferd seinen Namen tanzt, ist mir völlig gleich. Schwierig finde ich es aber wenn diese Meinungen als ultimative Wahrheiten so verbreitet werden das junge Menschen sie sich unbedacht zum Vorbild nehmen.
Von daher bitte ich alle: Nehmt ab und zu die rosa Brille ab! Seht Pferde als das was sie sind – nämlich Pferde. Herdentiere, die in der Herde glücklich sind und deren Bespaßung nicht vom Menschen abhängig sein sollte. Es sind Begleiter, die erzogen werden müssen, und sich auch unangenehmen Situationen stellen müssen, damit wir sie pflegen und gesund erhalten können. Denn es kann nicht sein, dass ich erst bei einem MateTee ausdiskutieren muss, ob Schatzilein eine Spritze will.
Wir lieben und umsorgen unsere Pferde, aber dazu gehören auch Regeln, denen sie sich beugen müssen. Nur so können wir für ihre Sicherheit und Gesundheit sorgen.

Von daher: Schmeißt die Haschkekse und die Lavalampe weg und kommt wieder in die Realität!

Als Ausklang für diesen Beitrag, das passende Lied von Phil Collins.

Alles liebe Celeste