Archiv | Mai 2017

Spenden, Hilfsbereitschaft und andere Sorgen

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Ich hoffe, es ist euch gut ergangen? Heute widmen wir uns einem Thema, das ich schon eine Weile auf den verschiedenen Onlineplattformen beobachte: Bettel- und Spendenpostings.

Ich weiß nicht, ob ihr auch schon über sie gestolpert seid, aber sie klingen meist ähnlich:

  • »Suche Pferdesachen egal was, umsonst oder bis 5 €.«
  • »Suche Pferdesachen oder Spenden für meine Tierschutzfälle.«
  • »Habe ein Pferd gerettet und suche nun Spenden.«
  • »Habe nicht viel Geld, aber brauche Zubehör, bitte umsonst oder billig.«
  • »Habe hohe Tierarztkosten, bitte spendet, sonst muss es erlöst werden.«
  • »Möchte ein Pferd vom Schlachter freikaufen, bitte spendet! Auch Zubehör.«

Um einfach ein paar Beispiele zu nennen.

Und schon tauchen die Mädels aus dem Off auf und bieten ihre Ware an. Meist ist es Ramsch, den sie in den Pferdeflohmarktgruppen nicht verkauft bekommen. Zu alt, zu verlottert und manchmal regelrecht versifft. Aber vielleicht findet sich so ja ein Abnehmer, der doch noch 2 € zahlt? Schließlich ist das ja für einen guten Zweck, da gibt es den polierten Heiligenschein gleich gratis dazu.
Das sie allerdings meist keine Antwort auf diese wirklich selbstlosen Angebote bekommen, liegt nicht selten daran, dass wirklich Spendenwillige auftauchen, die gleich ganze Päckchen packen.
Vollgestopft mit alten Sachen und guten Wünschen, werden diese unbedacht an die vermeintlich hilfsbedürftige Person geschickt. Im besten Glauben, das man einer armen Person mit einem leidenden Pferd etwas Gutes getan hat.

Nicht selten gibt es später erstaunte Gesichter, wenn das verschenkte Zubehör auf einmal in Gebrauchtbörsen auftaucht. Denn nicht immer steckt hinter jedem traurigen Spendenaufruf auch ein echter Notfall. Inzwischen ist es zu einem unschönen Trend geworden, einfach nach Zubehör zu fragen, das dann mit einer traurigen Geschichte umsonst eingeheimst wird, nur um es dann zu Geld zu machen. Auch eine Art sein Taschengeld aufzubessern, wenn man so will.
Ebenso gibt es Tierschutzhöfe – natürlich neben denen, die wirklich tolle Arbeit leisten und die damit nicht gemeint sind – bei denen das Geld manchmal an andere Stellen, als die zu schützenden Tiere, wandert. Auch das gibt es, da wollen wir uns nichts vormachen.

Natürlich ist aber nicht jeder Spendenaufruf unehrlich, Gott bewahre, aber manchmal lohnt es sich genauer zu lesen, und Fragen zu stellen. Zum Beispiel:

  • Wo ist der Hof?
  • Welche Tiere gibt es dort?
  • Welche Hilfe wird genau benötigt?
    Helfer vor Ort bei der Arbeit? Futter? Zubehör?
  • Ist der Hof ein Verein bzw. eine Einrichtung oder Privat?
  • Werden Spendenquittungen ausgestellt?

Denn wenn jemand als Privatperson für 10 Pferde Spenden sammelt, aber gleichermaßen behauptet, dass alle Tierarztkosten, wie auch Futter und Versorgungskosten immer gedeckt seien, dann werde ich schon ein wenig misstrauisch. Denn um mehrere kranke oder alte Pferde/Ponys zu umsorgen, braucht es auf Dauer schon einen Lottogewinn, einen reichen Ehemann oder einen fragwürdigen Beruf. Oder aber man opfert sich und alles Geld das man verdient selber auf, und hat dazu das große Glück, das die Tierarztkosten nicht in den 5-stelligen Bereich wandern. Aber wenn man dann noch nach Zubehör bettelt, kommt doch die Frage auf: Warum?
Ein Halfter kostet 5 -10 €, wenn es nicht die ›Haris-Pilton-Flausche-Kollektion‹ sein muss. Ein paar Bürsten kosten auch nur wenige Euro. Und selbst wenn es an Decken fehlt, auch diese gibt es sehr günstig, neu, wie auch gebraucht. Mir kann doch kein Mensch erzählen, dass er immer genug Geld für den Tierarzt, wie auch das Futter bei einer ganzen Pferdeherde hat, aber kein 5er übrig bleibt, für ein popeliges Halfter?Verzeiht wenn ich dann doch etwas misstrauisch werde.
Ebenso bin ich dann immer wieder argwönisch, wenn nach Zubehör gefragt wird – umsonst versteht sich – und nie eine Größe angegeben wird. Oder nicht wirklich benennen möchte, was der Tierschutzfall wirklich an Zubehör benötigt. Eine Decke? Dann könnte man doch gleich sagen was für eine. Zum Beispiel eine Fliegendecke für den Ekzemer, eine Regendecke – gefüttert oder nicht – für den Oldie usw.
Aber wenn dann gar keine oder eine unhöfliche Antwort kommt, oder noch besser ein »ich nehme alles«, dann ist das schon eine spannende Angelegenheit.
Frei dem Motto, nur her damit …
Ich meine, da kann man doch förmlich fühlen, das die Sachen nicht bei dem armen leidenden Pferd landen, falls es dieses überhaupt gibt. Denn was soll das Shetty mit einem Warmbluthalfter, oder das Warmblut mit einer Shetty Decke? Fesselspiele ala 50 Shades oh Hay?
Die werden dann auch nur zuuufääällig verkauft. Natürlich nur die Sachen, welche sich noch gewinnbringend an den Mann, bzw. das Pferdemädel bringen lassen.
Auch immer wieder schön ist es, wenn Reitzubehör wie Sattel, Trensen und Hilfszügel gewünscht werden. Natürlich für arme alte und kranke Pferde. Tierschutzfälle welche sich eigentlich nur noch auf den Brustwarzen vorwärts gerobbt haben, bis unser Anzeigen-Sonnenschein es gerettet hat. Und dank der plötzlichen Wunderheilung muss nun Sattelzeug her, damit das Pferdchen freilich noch geritten wird. Denn merke: Der schönste Retter-Heiligenschein taugt nix, wenn das Pferd nicht wenigstens noch etwas Leistung bringt.

Nun ich bin ein sehr hilfsbereiter Mensch und helfe wirklich gerne. Allerdings möchte ich, dass meine Hilfe auch an echte Hilfsbedürftige geht. Deswegen stehe ich diesen Internetaufrufen wirklich sehr skeptisch gegenüber.

  • Ich möchte schon etwas mehr, als eine rührende Story aufgetischt bekommen.
  • Ich möchte die Möglichkeit eines Besuches vor Ort haben.
  • Ich möchte bei Tierarztrechnungen diese auch sehen, bzw. direkt an die Klinik überweisen dürfen.
  • Ich möchte Futtermittel vor Ort abgeben dürfen.
  • Ich möchte eine Spendenquittung.

usw.

Natürlich schützen diese Dinge auch nicht immer vor Betrug. Es reduziert jedoch die Möglichkeit bei der Trittbrettfahrerwelle der Absahnermädels zu landen. Denn diese haben erkannt, das sich inzwischen nicht nur gut mit ergaunerten Pferdezubehör bescheißen lässt, nein, man kann es sich als Spende ,nach einer heroischen Geschichte, gleich frei Haus schicken lassen. Und da man ja vermeintlich eine gute Tat vollbringt, wird man von den naiven Spendern noch verteidigt, gelobt und imaginär der Kopf getätschelt.

Sicher ist es nicht gerne gesehen, wenn man unter zweifelhaften Spendenpostings Fragen stellt. Noch unbeliebter ist es, wenn man auf die unseriösen Anfragen hinweist und zur Vorsicht anmahnt. Allerdings bin ich den Scheiterhaufen ja inzwischen gewöhnt, und ich wette ich werde auch nach diesem Blogbeitrag wieder ordentlich Feuer bekommen.

Natürlich darf und soll auch jeder spenden wo und wie er will. Auch gerne an Stellen bei denen man vielleicht etwas vorsicht walten lassen sollte. Nur frage ich trotzdem gerne einmal nach. Denn wenn einer um Geschenke/Spenden bittet, dann sollte eigentlich keine Nachfrage zuviel sein.
Und wenn man sich unsicher ist, dann kann man ja an größere Höfe spenden. Welche die zum Beispiel ehrlich sagen: »Gebt uns all die alten Sachen, wir werden die zwar verkaufen, aber das Geld fliesst dann wirklich in die Pferde.«
Da schickt man doch lieber ein Päckchen hin, samt einem Sack Futter, als an User ›Zimtbüte 8210‹ die einfach mal alles brauchen kann und auf Nachfragen bezüglich Größe gleich mal pampig wird.
Denn wir alle wollen letztendlich nur eines: Das Hilfe dort ankommt wo sie wirklich gebraucht wird. Und nicht das die Sachen verkauft werden und statt bei einem notleidenden Pferd, in einem neuen Handy, oder eine Eskiiii Schibbi Schabbi fließt.

In diesem Sinne, flauschige Grüße
Celeste

 

Produkttest Kokosöl

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Dieses Mal widmen wir uns wieder einem kleinen Produkttest, und zwar dem allseits gehypten Kokosöl.
Schaut man durch das Internet oder unterhält sich mit Freunden, dann gibt es seit etwas über einem Jahr ein neues Wundermittel. Und was vorher die Chia-Samen in der Ernährung waren, ist nun das Kokosöl im Bereich Haut- und Körperpflege.

Doch was soll dieses Wundermittel denn können?

In der Küche findet es Verwendung zum:

  • Braten
  • Frittieren
  • Backen
  • Kochen

Da es als natives Öl natürlich sehr gesund ist, wegen der ungesättigten Fettsäuren.

Bei den Menschen findet es Verwendung als Creme …

  • gegen Herpes.
  • gegen Cellulite.
  • gegen Neurodermitis.
  • gegen Alzheimer.
  • zum Schutz vor Keimen, Pilze und Bakterien.
  • als reine Pflegecreme.
  • als Sonnenschutzcreme.
  • zur Regulation den Säure-Basen-Haushalt der Haut.
  • gegen Falten.
  • als Haarkur.
    usw.

Nicht unbedingt muss die Wirksamkeit gegeben sein, aber es wird zumindest damit geworben.

Bei Tieren findet es Verwendung …

  • als Zeckenschutz.
  • gegen Fliegen, Mücken und Bremsen.
  • gegen Ekzem.
  • gegen Schweifschubbern.
  • als Mähnen und Schweifpflege.
  • als Wurmkur.
  • als Kur für die Darmflora.

Auch hier gilt, das nur damit geworben wird, und die Wirksamkeit nicht unbedingt gegeben sein muss.

Das hört sich eigentlich wirklich gut an, ebenso die vielen positiven Erfahrungsberichte im Internet. Gleichzeitig gab es aber auch oft Rückmeldungen von Allergien und einer Verstärkung der Sonnenbrandempfindlichkeit.
Da meine liebste Oompa Loompa mir bei ihrem letzten Besuch ein hochwertiges Kokosöl mitbrachte, unternahm ich den Selbsttest.

Testkandidaten EINS waren meine Pferde
Voller Freude und Enthusiasmus, mit den Gedanken an Kokoseis und Pina Colada, samt Kokosöl bewaffnet, stürmte ich die Weide. Meine Pferde kennen nun wirklich eine Vielzahl an Pflegeprodukten. Von Mähnenspray über Fliegenspray, der Möhrchenöhrchencreme oder Bio-Hautöl, nie ist ein Halfter nötig. Auf der Weide warten sie bis jeder versorgt ist, und eine Abneigung konnte ich auch bei strengen Gerüchen nie feststellen.
Anders bei dem Kokosöl. Ein Duft, den ich selber sehr mag, verursachte bei meinen Pferden einen Gesichtsausdruck, der wohl bedeuten sollte, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe. Die Herdenchefin drehte sich gleich um und zeigte mir den imaginären Fuckhuf als ich ihr das Kokosöl zeigte. Ich dachte ernsthaft das ich ihr etwas unanständiges gezeigt haben muss, so reagiert sie sonst nicht. Herr Pony, der ebenso für jeden Mist zu haben ist, tat dies ebenso. Dennoch entkamen auch beide nicht, dem Genuss eingecremt zu werden. Ich weiß, ich bin eine böse Pferdemutti.
Frau Ente stand mit angewidertem Gesicht vor mir und ließ ebenso die ›Behandlung‹ des Eincremens über sich ergehen. Ihre Gesichtskirmes spiegelte sehr deutlich wieder, was sie von dem Geruch der ›Creme‹ hielt. Ich kam mir langsam vor wie ein Pferdeschinder, der seine Pferdekinder in den Keller schickt zum Teppiche knüpfen.
Frau Panzer, die sich ja für nichts zu Schade ist und alles abschleckt, wollte nach einer Nase des Kokosduftes fast flüchten.
Also ein Freund von Pina Colada würde die wohl auch nie werden.
Selbst sie wollte nicht stillhalten, während ich sie einrieb, was bei diesem ›Nimm mich aufs Ärmchen‹-Pferd wirklich ungewöhnlich ist. Aber egal, da musste sie durch!
Ich war mir fast sicher, dass meine Bande nach diesem Erlebnis Bittbriefe an die PETA schrieb, frei dem Motto: Welche Qualen sie über sich ergehen lassen mussten.

Nach einigen Tagen kann ich als Testergebnis die Bilanz ziehen, dass die Anzahl der Zecken sich nicht verringert hat. Gerade Frau Panzer, das Zeckentaxi, kutschierte diese fröhlich weiter durch die Gegend. Und ich pflücke diese 2 x täglich von ihr runter, bzw. kontrolliere alle Pferde 2 x täglich auf Zecken.

Auch Fliegen wie Mücken fanden – im Gegensatz zu den Pferden – den Kokosduft echt gut. Eine abwehrende Wirkung war nicht einmal ansatzweise zu erkennen.

Testkandidat ZWEI war mein Mann, der eine aufgescheuerte  Stelle hatte.
Auch da sollte dieses Produkt ja Wunder wirken.
Doch schon kurz nach dem Auftragen war ihm unwohl, es brannte und wir mussten es abwaschen.

Testkandidat DREI war ich
Ich gestehe, ich liebe den Duft von Kokos, auch den Geschmack in Desserts und ähnlichen. Für mich war das Kokosöl als Pflegeprodukt ja eine wahre Freude.
Ich versuchte es an meinen Haaren. Da war das Ergebnis, dass sie zwar weich waren aber eben sehr fettig, trotz gutem Ausspülen. Eigentlich auch kein Wunder, wenn man – auch zart dosiert – Fett auf die Haare gibt. Dauerhaft würde ich das an den Haaren nicht anwenden wollen.
Dann gab es da noch mein Gesicht, ich neige da ab und an zu Stresspickelchen am Kinn an denen ich auch rumfummele, wenn ich nervös bin. Ich benutzte das Öl nach dem Waschen, denn man soll der Haut ja Feuchtigkeit zu führen, vor der Kokosöl Nutzung. Nach einigen Tagen wurde die Haut immer trockener also cremte ich öfters. Immer wieder ist mir aufgefallen, das meine Haut leicht brennt und rot wird nach der Nutzung, aber ich führte das auf tausend andere Dinge zurück. Bis ich an einem Tag gleich mehrfach cremte da die Haut immer trockener wurde, und ich eine massive allergische Reaktion bekam. Heisse geschwollene Haut mit Pusteln, die sich nur mit sofortigen Absetzen des Kokosöls, wie auch einer Menge Cortison in den Griff bekommen ließen. Ich Depp hätte das Öl gleich nach dem ersten Brennen, absetzen sollen. Nur dachte ich, dass es mit dem Eincremen besser wird, wie es so oft beworben wurde.
Okay, da lasse ich also die Finger von, aus Erfahrung wird man klug.

Fazit
Kokosöl kann wirken, muss es aber nicht. Ein Wundermittel war es für mich auf jeden Fall nicht, obwohl so stark damit geworben wurde. Man sollte bei sich selber, wie auch bei den Tieren, zuerst testen, ob eine allergische Reaktion erfolgt. Ebenso ist es ratsam bei Schimmeln oder Pferden mit weißen Stellen zu bedenken, das der Fettfilm das Sonnenlicht verstärkt, und somit ein Sonnenbrand schneller möglich ist.

Von daher vergebe ich 3 von 6 Flauschepunkten.

Denn dieses Produkt hat sicher seine Daseinsberechtigung, aber Wunder bewirkt es nicht.

Flauschige Grüße
Celeste