Archiv | Januar 2017

Geteiltes Leid oder halbe Freude?

Hallo meine Flauschehasen, wieder einmal ist eine Woche vorbei und so langsam geht der eiskalte Winter in ein nasses regnerisches Schmuddelwetter über. Und auch wenn ich meine Bande sehr liebe, an windigen Tagen mit Dauerregen würde auch ich so manches Mal gerne Daheim bleiben und mir die Decke über den Kopf ziehen. Wohl dem, der auch an solchen Tagen eine Vertretung hat welche einem die Stallarbeit gerne mal abnimmt. Aber ich gestehe, ich gehöre zu den glücklichen Personen, die öfter Hilfe im Stall hat. Ein Umstand, den ich durchaus sehr zu schätzen weiß.

Doch trotz aller Hilfe und allen Freiheiten, die ich meiner helfenden Hand zugestehe, trage ich alleine die Kosten und die Verantwortung für meine Bande. Ein Umstand, den ich selber nie ändern würde und doch lese ich immer wieder in Beiträgen, von dem frommen Wunsch sich ein Pferd zu teilen.

Nun der Gedanke ist ja nicht schlecht, ein geteiltes Pferd würde:

  • nur die Hälfte der Kosten bedeuten.
  • die Hälfte der Arbeit.
  • bedeuten, ich wäre bei Verantwortungsfragen nicht auf mich alleine gestellt.
  • bedeuten, ich wäre zeitmäßig auch mal entlastet.

Usw.

Hört sich eigentlich nicht so schlecht an, oder? Endlich ein eigenes Pferd, das man sich sonst nicht leisten könnte, oder für das nicht genug Zeit da wäre, wenn man alles alleine managen müsste?
Und schon sieht man sich mit der kleinen Schwester oder der besten Freundin zusammen auf dem Pferd sitzen. Zusammen galoppiert man über das Stoppelfeld, mit wehenden Haar, im Blümchenkleid. Macht Fotoshootings Hand in Hand und besucht zusammen eine Pferdemesse nach der anderen, um diese zu plündern. Und Meinungsverschiedenheiten die hätte man ja nicht mit der besten Freundin oder Schwester, schließlich ist man sich ja bislang immer einig gewesen, in allen Haltungs- und Fütterungs-Fragen. Und auch in der Pferdeausbildung möchte man zusammen denselben Weg beschreiten.
Nein, machen wir uns nichts vor, so einfach ist der Pferdekauf zu zweit nicht wirklich. Mögen die Neu-Pferdebesitzer am Anfang noch voller Freude und Enthusiasmus sein, irgendwann holt einen die Realität ein. Spätestens, wenn das Traumpferd eingezogen ist, wird es nach einer Weile einen Rattenschwanz an Problemen nach sich ziehen.

So wird es immer wieder Themen geben, die zu Diskussionen und Streit führen werden:

  • Die Kosten können zwar 50/50 geteilt werden, aber was ist, wenn neues Zubehör angeschafft werden soll und ein Part der Besitzer findet dieses unnötig? Ein Sattel nach Mass kann da nicht nur das Budget sprengen, sondern mitunter auch die Freundschaft.
  • Oder neue Futtermittel. Was der eine Besitzer als nötig empfindet, kann der andere als Guru-Kräuterkram ablehnen.
  • Tierarztkosten werden auch irgendwann ein Streitpunkt. Denn wenn der eine Pferdebesitzer eine Operation zahlen würde, aber der andere nicht? Wer entscheidet dann über Leben und Tod?
  • Auch können Reitweisen und Trainingsstunden, wie auch Lehrgänge zum Streitfaktor werden. Was dem einem zusagt, muss dem anderen nicht gefallen.
  • Selbst die Erziehung des Pferdes ist mitunter ein schwieriges Thema. Was wenn der eine mit dem Leckerchenbeutel und der andere mit Konsequenz erzieht?

Es gibt unzählige Möglichkeiten die ein Besitzerpaar in Streitereien verwickeln kann. Mag man sich vorher noch so gut verstanden haben, ein geteiltes Pferd ist eine wahre Belastungsprobe für jede Freundschaft oder Familie.
Selbst wenn man vorher in vielen Dingen wirklich einer Meinung war, Meinungen und Ansichten ändern sich im Laufe der Jahre. Und ein Pferdeleben ist sehr lange, so Gott will. Man hat über 20 Jahre Zeit um dazu zu lernen, und auch neue Ansichten zu entwickeln. Entwickeln sich die Ansichten des Besitzerpaares dann in unterschiedliche Richtungen, kann man sich auf Dauerstreit und Stress einrichten.
Nicht zuletzt muss man auch bedenken, dass man nie weiß, was die Zukunft bringt. Blicke ich die letzten 20 Jahre zurück, dann wundere ich mich, wo mich das Leben hingetrieben hat. Und nicht nur mich, auch viele Freunde und Verwandte führen heute ein Leben das sie vor 20 Jahren niemals so geplant hätten. So kann ein Umzug, ein neuer Job der einen einnimmt, ein Auslandsaufenthalt oder ein krankes Familienmitglied, das Leben völlig auf den Kopf stellen. Ein eigenes Pferd in die neuen Lebensumstände einzufügen ist oft schwer genug, aber ein Pferd, für das man nicht alleine entscheiden darf, da wird es wirklich heikel.
Solltet ihr also mit dem Gedanken spielen euch ein Pferd (aus welchen Gründen auch immer) teilen zu wollen, dann macht bitte einen Vertrag. Ja, selbst wenn es die beste Freundin ist, die Mutter, die Schwester oder Justin Bieber: Macht einen Vertrag!

In diesem sollte klar geregelt sein:

Wer trägt welche Kosten und zu welchem Anteil.
Hier ist z.B. sinnvoll, alle Versicherungen gleich mit in den Vertrag zu nehmen, ebenso das Hufschmiedintervall (mit Zusatz, falls mal Eisen usw. dazu kommen). Ebenso die Impfungen, welche werden gegeben und wann. Denn wenn einer der Besitzer plötzlich zum Impfgegner wird, dann steht man da wie Pik 7 im Schneegestöber.

Wie hoch ist die Auslösesumme, wenn ein Vertragspartner seinen Anteil verkaufen will?
Hier ist ein Vorkaufsrecht des anderen Besitzers zu einer festgelegten Summe innerhalb einer gewissen Informationszeit sinnvoll. Frei dem Motto, Marie muss wegen eines neuen Jobs ins Ausland und will ihren Anteil verkaufen. Mitbesitzer Sally hat dann wie im Vertrag z.B. festgelegte 8 Wochen Zeit um Summe x zu zahlen. Sagt Sally nein, dann kann Marie ihren Anteil an eine andere Person verkaufen, welche dann zu denselben Vertragsbedingungen Mitbesitzer wird.

Wer entscheidet einen Stallwechsel, bzw. sucht den neuen Stall aus?
Auch wenn man in einem Traumstall steht, so kann es in den nächsten 15 Jahren durchaus zu einem Wechsel kommen. Und dann muss man sich einig werden, welcher es werden soll. Während Marie lieber in Boxenhaltung und Halle wechseln möchte, wäre Sally ein Offenstall lieber. Hier sollte man vorab im Vertrag festlegen welche Haltungsform gewählt wird. Ebenso in welchem Preisrahmen mit welchen Leistungen dieser liegen sollte. So kann man z.B. Offenstall oder Paddockbox mit mindestens 10 Stunden Auslauf festlegen, welche aber preismäßig Summe X nicht übersteigen sollte und nicht die Fahrtstrecke von X Kilometern von der heimischen Stadt.

Wer macht welche Arbeit?
Eigentlich möchte man sich ja alles teilen, aber die Praxis zeigt das es nicht lange dauert bis man sich gegenseitig die Arbeiten hochrechnet. Einmal wird ein Urlaub vertreten, ein andermal wegen Krankheit ausgeholfen und irgendwann ist die Unzufriedenheit da. Auch hier helfen klare Vertragsregeln.
Wer versorgt wann und wie und was passiert bei Krankheit oder Urlaub. Natürlich hört sich das etwas hart an, sogar solche Dinge vertraglich zu regeln, aber im Zweifelsfall weiß so jeder, wo er dran ist.

Welches Training bekommt das Pferd?
Das Pferd bestimmt das Training und den Weg wie auch die Dauer. Nur ist es für manche Besitzer schon schwer genug sich nach dem Tempo des Pferdes zu richten. Umso schlimmer, wenn es 2 Besitzer mit unterschiedlichen Ansichten sind.
Auch hier hilft ein Trainingsplan der zusammen erstellt wird, ebenso eine Trainerauswahl. Nichts ist schlimmer als wenn die verstimmten Gemüter ihr eigenes Süppchen kochen und mit unterschiedlichen Trainingsmethoden das Pferd verwirren.

Welche Krankheit/Verletzung wird behandelt und welche nicht?
Man mag es nicht glauben, aber auch darüber kann man streiten. Während Marie vielleicht jede Kolik-Op durchführen lassen würde, wäre bei Sally vielleicht nach einer  Schluss, aus Angst vor den Kosten, aber auch das sich das Pferd quält.
Ebenso stellt sich die Frage, wann erlöst man ein Pferd? Was wenn ein Part es aus falsch verstandener Tierliebe weiter am Leben erhalten will? Auch hier sollte man vorab dieses gruselige Thema besprechen und klären. Auch wo eine Kostengrenze bei der Behandlung ist, oder ob man diese Anteilmässig an den Partner in Raten abzahlen kann. Besonders wichtig finde ich daher neben der normalen Pferdehaftpflicht noch die OP- und Krankenversicherung für das Pferd. Denn damit sind ein Großteil der Krankenkosten schon einmal abgedeckt, ohne das man darüber streiten muss.

Okay, das sind ganz schön viele Regeln ich weiß, und man kommt sich fast dabei vor wie bei einer Beziehungsrahmenvereinbarung zwischen Sheldon und Amy. (The Big Bang Theory)
Und doch sollte man sich so gut es geht absichern, wenn man zu zweit diesen Weg als Pferdebesitzers gehen möchte. Sinnvoll wäre auch, wenn man schriftlich einen Schiedsmann festlegt. Eine Person die das Vertrauen beider Pferdebesitzer geniesst, und deren Stimme im Streitfall den Ausschlag gibt. Denn auch wenn man vorab viele Dinge festlegt und klärt, es kommt immer irgendwann zu Streit. Wie schön wenn dann eine neutrale Person festgelegt wurde, welche bei Streitigkeiten klärend zur Seite steht.

Alternativ wäre da noch die Möglichkeit das es einen Hauptbesitzer und einen Nebenbesitzer gibt. Somit hätte der Hauptbesitzer das Stimmrecht in allen Entscheidungsfragen, aber auch einen Mehranteil an Kosten, Arbeit und Vergnügen. Das hat gegenüber der Reitbeteiligung oder Halbpacht den Vorteil, das keiner der beiden Parteien einfach abspringen kann. Denn wer kennt es nicht, das eine Reitbeteiligung einfach abspringt oder der Pferdebesitzer das Pferd verkauft, und die Rb. steht weinend vor der leeren Box.
Hier wäre das System von Haupt- und Nebenbesitzer ein Verhältnis, das auf Dauer ist. Vertraglich geregelt mit 2 Besitzern und deren Rechten und Pflichten. Also ein Reitbeteiligungs Upgrade, 😉

Doch egal, für welchen Weg ihr euch entscheidet, geht ihn mit Sorgfalt und Vorsicht. Überlegt es euch gut ob ihr wirklich ein Teilhaber an einem Lebewesen sein wollt. Ein Lebewesen das ein Familienmitglied wird und für dessen Wohlergehen ihr nicht alleine verantwortlich sein werdet.
Ich selber würde nie ein Pferd teilen wollen, da bin ich ehrlich. Und wenn es denn sein müsste, dann nur mit einem Vertrag der »Sheldon like« mit allen Eventualitäten abgesichert wäre.

Flauschige Grüße
Celeste

 

Trautes Heim, Glück allein?

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Ich hoffe, es geht euch und euren Lieben gut? Mittlerweile ist der Winter deutlich zu spüren, und während ich mir bei der Stallarbeit den Hintern abfriere, genießen meine Pferde das frostig kalte Wetter.
Wenn ich dann meine Heunetze stopfe, mache ich mir so meine Gedanken. Oft kreisen sie um Themen und Aussagen denen ich immer wieder in den verschiedenen Gruppen begegne. Manche bringen mich zum Grübeln, manche zum Schmunzeln, und manche finde ich schon sehr traurig.
Eine Aussage, die mir in letzter Zeit vermehrt begegnete, war sinngemäß »das es nicht schlimm ist, wenn ein Fohlen alleine aufwächst«, gefolgt von Bekundungen und Lobpreisungen vieler Leser »deren Fohlen das ja auch nicht geschadet habe«. Das hat fast schon einen leichten Tenor von: »Mein Kind durfte auch im Keller Teppiche knüpfen, aber schau mal, wie gut es geraten ist«.
So etwas – also das alleine aufwachsen, nicht das Teppiche knüpfen – habe ich dann nicht nur einmal, sondern wirklich mehrfach in den verschiedenen Gruppen gelesen.
Und ich bin ehrlich, dann schaudert es mich schon ein wenig.
Sollte es nicht im Sinne unserer Fohlen und Jungpferde sein, diese möglichst artgerecht und gesunderhaltend aufzuziehen?
Das wäre dann im besten Fall eine Mutterstutenherde, in die das Fohlen hineingeboren wird.

Diese bietet enorme Vorteile für Stute wie Fohlen:

  • Es gibt mehrere Spielpartner im gleichen Alter, aber mit verschiedenen Charakteren vom Faulschlumpf bis zum Killerclown. So ist für jeden in der Gruppe ein passender Spielpartner vorhanden.
  • Die Fohlen können sich im Spiel probieren, Niederlagen wie auch Siege einstecken, was den Charakter formt.
  • Die anderen Mutterstuten fungieren als Tanten, welche von der sanftmütigen Mary Poppins bis zur fiesen Tante Berta, ein ausgewogenes Sozialverhalten des Fohlens fördern.
  • Die Fohlen spielen vermehrt untereinander und geben den Müttern somit mehr Ruhezeiten.
  • Die Fohlen werden schneller selbstständig, anstatt bei Muttern an der Milchbar zu kleben.

Und wenn die Zwerge dann abgesetzt werden, haben sie dank der Zeit in der Mutterstutenherde, schon ein ausgereiftes Sozialverhalten. Sie wissen wie man freundlich anfragt, wenn man toben oder spielen möchte. Sie haben gelernt, wie man mit ruppigen Spielkameraden umgeht, und ebenso auch, wie man einer gnarzigen Tante aus dem Weg geht.
Dies ist eine gute Vorbereitung um sie dann später in eine Jungpferdeherde zu entlassen, natürlich wieder unter der Aufsicht von Tanten und Onkeln.

Warum wählen also viele Fohlen und Jungpferdehalter bewusst die Einzelhaltung? Obwohl sie wissen, dass ihr Pferdekind eigentlich viel besser in passender Gesellschaft aufgehoben wäre?

Gründe hierfür sind zum Beispiel:

  • Man möchte sein Jungpferd nicht in fremde Hände geben.
  • Der eigene Stall ist vorhanden und man scheut die Kosten des Aufzuchtplatzes.
  • Ein guter Aufzuchtplatz ist weiter weg, was häufige Besuche ausschließt.
  • Man findet es nicht schlimm, wenn sein Fohlen nur mit älteren Pferden aufwächst.
  • Man missversteht, wie sinnvoll eine Herdenaufzucht wirklich ist.
  • Man glaubt, das sein Jungpferd nur bei einem selber sicher und behütet ist.

Ja, ich lese wirklich oft, dass man so schlechte Erfahrung mit Aufzuchtställen gemacht hat, dass man sein Fohlen eben lieber alleine aufwachsen lassen will. Der Rest der Herde soll es dann eben richten, das kann ja nicht so schlimm sein.
Nun mag es sicher ab und an gut gehen, aber Fohlen sind wie kleine Kinder. Sie wollen spielen und toben, raufen und zanken, Unsinn machen und kleine Siege einstreichen, oder lernen mit Niederlagen umzugehen. All dies braucht Spielpartner, die ihnen körperlich und geistig gewachsen sind und vor allen Dingen auch den ganzen Mist auch mitmachen wollen.
Mag es sicher ältere Pferde geben die wirklich gerne mit den kleinen Kackbratzen spielen und toben. Aber einem Großteil der meisten erwachsenen Pferde gehen diese kleinen Biester dauerhaft auf den Keks.
Das ist wie wenn man ein kleines Kind auf Erwachsene loslässt. Jeder spielt mal mit dem kleinen Jungen Fussball oder mit einem kleinen Mädchen Seilspringen, oder kocht in der Spielküche und trinkt imaginären Tee. Aber irgendwann geht uns als Erwachsenen die Lust, wie auch die körperliche Kondition aus. Und wenn uns dann ein kleines,  nervendes Kind immer wieder am Ärmel zupft, weil es mit uns spielen will, dann reagieren wir auch mal genervt oder unwirsch. Sinnvoller ist es dann, wenn ein Kind andere Kinder als Spielpartner hat, die mit ihm spielen toben und raufen, während wir dann die Erziehungsarbeit übernehmen.
Und ebenso gilt das auch für Pferdekinder.
Damit diese ihren Spieltrieb nicht an der ganzen Herde auslassen, ist ein passender Spielpartner die beste Wahl. So können die Zwerge miteinander spielen, und Tanten und Onkel bei Bedarf mitspielen, oder ihre Ruhe geniessen und nur zu kleinen Erziehungseinheiten einschreiten.
Das ist gerade dann von Vorteil, wenn auch ältere oder kranke Pferde in der Herde sind, denn für diese kann so eine kleine aufmüpfige Kackbratze schon eine enorme Belastung werden.
Ausnahme sind allerdings tatsächlich spielbegeisterte ältere Pferde. Ja, die gibt es wirklich. Erwachsene Pferde die nicht den Nanny Job, sondern den des Spielkumpanen übernehmen. Diese erziehen nicht sondern spielen wirklich. Leider sind diese aber seltener in den Herden als uns die heile Internetwelt vorgaukeln mag. Denn oft werden sie mit Herdenmitgliedern verwechselt die ab und an mitspielen, aber eben nicht dauerhaft. Hier muss man klar trennen ob das Herdenmitglied wirklich als dauerhafter Spielpartner geeignet ist, oder nicht doch besser ein Pferdekind im passenden Alter her sollte.
Hilfreich ist hier auf jeden Fall, wenn das Fohlen vorab das Sozialverhalten in der Mutterstutenherde erlernt hat. Dann klappt es nämlich meist viel leichter mit einem älteren Spielpartner. Aber wie im echten Leben ist ein Spielpartner schön, aber mehrere sorgen eben auch für mehr Spaß.

Welche Möglichkeiten hat man denn, um für weitere Gesellschaft zu sorgen?
Sinnig wäre an erster Stelle ein Platz in einer Mutterstutenherde. Hat man keine eigene kleine Zucht, dann sollte man bei einem Züchter anfragen, ob man einen Platz in der Herde bekommen kann. Denn allein die Zeit in der Herde bis zum Absetzen prägt das Jungpferd ungemein. Was es in dieser Zeit lernt, ist unschätzbar wertvoll und hilfreich für die Zeit nach dem Absetzen.

Alternativ ginge auch, dass man selber einen Pensionsplatz für eine tragende Stute anbietet, oder eine Leihstute eines Züchters zu sich nimmt.
Nach dem Absetzen wäre dann die Fohlenherde in Pension oder bei einem Züchter sinnvoll. Alternativ wäre auch hier wieder das man selber einen Pensionsplatz für ein weiteres Jungpferd anbietet, oder ein Leihpferd von einem Züchter.

Hier gilt wie immer: Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Und wenn man eh bedingt durch Zucht und Hengstauswahl einen näheren Kontakt zu größeren Züchtern führt, warum kann man dann nicht nach einem Aufzuchtplatz oder einem Leihpferd fragen?
Und ja, viele Aufzuchtplätze sind weiter weg oder schlecht geführt. Daher sollte man sich diese im besten Fall schon vor der Bedeckung ansehen und sorgfältig auswählen. Wenn ein Aufzuchtplatz weiter weg ist, so sind wenige sinnvoll genutzte Besuche sinnvoller als ein dauerhaftes betüdeln.

Auch wenn ich ein Freund davon bin das Jungpferde in kleinen Lerneinheiten trainiert werden können, so braucht es eigentlich nicht mehr als das Fohlen Abc. Und einmal verinnerlicht reicht es völlig, wenn dieses einmal im Monat abgefragt wird. Ein täglicher Kontakt ist also eigentlich nicht nötig wenn das Jungpferd in seinem Aufzuchtplatz gut versorgt wird. Die Aussage »das man was von seinem Fohlen haben will« zählt übrigens in meinen Augen nicht. Denn nur aufgrund des eigennützigen Wunsches nach der eigenen Bespassung, sollte einem Jungpferd nicht der Spielpartner verwehrt werden!
Hier ist es also an einem selber den Drang der Helikoptermutti zurück zu stecken, und an die Bedürfnisse des Pferdezwerges zu denken. Entweder bieten wir also selber passende Gesellschaft – sei es mit eigenen Jungpferden, Leihpferden, Pensionspferden oder älteren Pferden, welche wirklich dauerhaft spielen – oder wir geben es in einen passenden Pensionsplatz.
Aber es einfach alleine zu halten aus Angst vor schlimmen Erfahrungen hat etwas davon, sein eigenes Menschenkind Luftposterfolie zu packen und jegliche Bewegungsfreiheit zu nehmen. Es gibt Erfahrungen, die gemacht werden müssen, um hinterher in einer sozialen Gruppe agieren zu können und gut zurecht zu kommen.
Natürlich träumt man von der besonderen Bindung mit seinem Pferdekind. Sicher will man es aufwachsen sehen, und es in seiner Ausbildung begleiten, aber dann bitte in Gesellschaft. Ist diese im heimischen Stall nicht gegeben, dann muss man seine Übermutter Gene im Zaum halten und das Pferdekind in fremde Hände geben. Mag nicht jeder Aufzuchthof einem Mary Poppins-Film gleichen, so sind viele nicht so schlecht, wie sie oft dargestellt werden.

Ich persönlich habe schon die verschiedensten Möglichkeiten gewählt. Die Mutterstute in eine fremde Züchterherde gegeben, Absetzer in die Fohlenherde, Leih-Jungpferde zu mir genommen, oder ein wirklich dauerhaft aktives spielfreudiges Pony, welches vom Jungpferd als Spielpartner gewählt wurde, statt der geplanten anderen Jungpferde.
Wichtig ist, dass man sich nicht nur Gedanken macht, sondern auch bereit ist verschiedene Wege zu gehen. Wege, die dem Jungpferd zugutekommen, auch wenn die eigenen Pferdemutter-Wünsche dabei etwas zu kurz kommen.

In diesem Sinne, euch und euren Zwergen alles Gute,
Flauschige Grüße
Celeste

 

Ein Sturm zieht auf …

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Ich hoffe ihr und eure Lieben haben diesen großen Sturm gut überstanden?
Ich gestehe, mir geht bei solchen Unwetterwarnungen immer der Arsch auf Grundeis. Verzeiht die offenen Worte, aber besser kann ich es einfach nicht beschreiben. Denn einmal hat es mir bei einem Orkan das halbe Stalldach und einige Zäune umgelegt und danach sieht man die Offenstallwelt bei einem Sturm einfach mit anderen Augen.

Gestern war wieder so eine Nacht, voller Wind und Regen. Gut ich wusste was auf uns zukommen sollte, denn ich beobachte den Wetterbericht täglich mit Argusaugen. Und auch wenn ich froh bin dass die Warnungen dank des Internets so schnell und aktuell wie möglich sind, beruhigend sind die Unwetterwarnungen nicht wirklich.
So lag ich, wie sicher viele von euch, die halbe Nacht wach, während draußen der Sturm tobte. Immer wieder wanderte mein Blick aus dem Fenster zu den wehenden Fahnen im Ort und auch meine klappernden Rollläden traute ich mich nicht zu schließen. In schönster Albtraummanier stellte ich mir die verschiedensten Horror-Szenarien vor und schlotterte unter meiner Kuscheldecke.
Mehrmals fragte mein Mann, ob ich nicht doch hoch zum Stall fahren möchte, aber dies verneinte ich dann doch. Denn was hätte es genutzt? Der Stall war sicher gebaut, die Pferde konnten jederzeit raus. Und selbst wenn es etwas zerlegt hätte, sind rund um meinen Stall riesige Weiden, samt den Feldern meines Bauern.
Auch wenn ich noch so gerne im Stall übernachtet hätte, siegte dann doch meine Vernunft. Denn zum einen ist es mit Grippe nur bedingt sinnig im Stall zu nächtigen, zum anderen, habe ich ja auch noch Versorgungspflichten daheim, welche ich wegen meiner eigenen Ängste nicht zurückstellen kann. Also zog ich die Bettdecke über den Kopf, die schnurrende kleine moppelige Katze neben mich, und mein Mann wachte gewissenhaft über das Wetter und meinen – wenn auch wenigen – Schlaf.
Nach vielen Albträumen und wenig Schlaf hüpfte ich also früh aus dem Bett und machte mich stallbereit, mit regenfester Kleidung und Gummistiefeln. Der Energydrink war fast unnötig so aufgedreht war ich als ich ins Auto hüpfte. Mein Weg zum Stall ist nur kurz, dennoch sah ich schon im Ort Bilder der Verwüstung. Die Straßen waren teilweise voller Schmutz, wie nach einem Silvestermorgen. Nur dass es sich nicht um Reste von Böllern, sondern um Laub und Äste handelte. Der Feldweg zum Stall entlang war nicht besser und mein Magen zog sich merklich zusammen. Auf dem Zufahrtsweg sah ich meinen Stall dann schon aus der Ferne. Soweit ich erkennen konnte, stand er noch.  Je näher ich kam, umso mehr sah ich dann. Meine Raufen die alle noch standen, meine Zäune welche noch heil waren, und meine Pferde die schon auf mich warteten. So langsam beruhigte ich mich dann doch ein wenig.
Als ich ausstieg ließ ich kurz meinen Blick schweifen. Die Pferde begrüßten mich munter und erwarteten freudig das Frühstück.  – Trotz 24/7 Heu meint die Bande wohl das man ohne Hafer augenblicklich vom Fleisch fällt. – Frau Panzer hüpfte über den Paddock wie ein Flummi auf Koks, Herr Pony suhlte sich erst einmal im Matsch der Winterweide und die zwei Schwestern begrüßten mich kurz und verkrümelten sich wieder in den Stall. Bei dem Schmuddelwetter konnte ich es ihnen nicht verdenken.
Ich gestehe, ich war so erleichtert, dass ich mir erst einmal neben meinem Auto noch einmal mein Frühstück durch den Kopf habe gehen lassen. Ja ich weiß, ein unangenehmes Thema aber solche Sorgen schlagen mir eben auf meinen Magen.
Ein verdatterter Blick meiner Pferde später checkte ich noch einmal ganz genau den Stall. Alle meine Sorgen waren wirklich unbegründet.
Okay, die Heuplane hatte etwas gelitten aber gehalten. Die Besucherstühle hatte es umgeweht und 3 Weihnachtskugeln lagen auf dem Paddock. Aber das war auch schon alles gewesen.
Also versorgte ich meine Pferde und dachte dabei, dass ich mit meiner Sorge wohl langsam übertreibe, wenn sogar die Weihnachtsdekoration überlebt hat. Wahrscheinlich hatte ich mich heute Nacht einfach in meine Ängste hinein gesteigert. Ich überlegte sogar schon, wie ich mich bei meinem Mann für die unruhige Nacht entschuldigen sollte. Einzig die immer wiederkehrenden Geräusche von Feuerwehr und Motorsägen, welche bis zum Stall hallten, zeigten mir, dass wohl doch an einigen Stellen größere Schäden entstanden sein mussten.
Als ich anschließend meine Einkäufe erledigte, wurde mir auf der Fahrt dann auch das volle Ausmaß der Schäden bewusst. Immer wieder sah ich umgefallene Straßenschilder, welche aus der Bodenverankerung gerissen waren. Oder Werbeschilder mit riesigen Betonfüssen, welche dem Sturm zum Opfer gefallen sind.

Später im Internet las ich von abgedeckten Dächern aus meiner Region, umgestürzten Bäumen und zerlegten Gartenhäusern wie auch der Feuerwehr im Dauereinsatz.
Ein späterer Blick durch die Offenstallgruppen offenbarte dann auch Bilder von zerstörten Ställen und umgewehten Weidezelten. Erneut machte mein Magen einen Hüpfer, wenn ich mich auch diesmal beherrschen konnte. Mir wurde bewusst, dass meine Sorgen nicht übertrieben gewesen waren und wie viel Glück ich wieder einmal gehabt hatte.
Natürlich vertraue ich auf meinen Stall und meine Weiden, ebenso auf meine wirklich wundervollen Pferde. Aber ich weiß, dass so ein Sturm nunmal nicht aufzuhalten ist. Früher als ich jung und unbekümmert war machte mir ein Sturm keine Angst. Meine Pferde standen in Pension, hatten nachts ihre Boxen und ich war mir sicher, dass ihnen nichts passieren konnte. Schließlich waren die Boxen sicher, der Stall gemauert und mein jugendliches Vertrauen grenzenlos.
Heute weiß ich den Offenstall gerade bei Sturm umso mehr zu schätzen, denn sollte einmal etwas passieren  können die Pferde jederzeit raus und flüchten.

Wie wichtig das ist wurde mir erst vor einigen Jahren klar als ein schlimmer Orkan mein Stalldach teilweise abdeckte und auch einiges an Zäunen zerlegte. Obwohl meine Pferde damals unbekümmert auf der Weide standen, war ich sehr frustriert und schockiert über das Ausmaß des Sturmes. – Bis ich den Hof meines Heubauern besuchte.
Dort waren so viele Bäume umgefallen, dass die Zufahrt komplett versperrt war. Aber umso schlimmer waren die zwei Bäume, welche auf das Haus gefallen waren. Gott sei Dank gab es weder Verletzte bei Mensch oder Tier, wenn man von dem großen Schrecken absieht. Mir wurde aber damals bewusst, dass auch die stärksten Mauern und das beste Dach mitunter keine Chance gegen einen Orkan haben. Und wie gut ist es dann, wenn Mensch und Tier flüchten können, wenn einem das Dach buchstäblich über dem Kopf zusammenbricht.
Nein, ich sehe solche Stürme nicht mehr so unbedacht wie früher. Dennoch zwinge ich mich, nicht ganz meinen Ängsten zum Opfer zu fallen.

Ich weiß,

  • der Offenstall ist gut gebaut.
  • die Pferde können jederzeit raus.
  • sie haben riesige Flächen um zu flüchten.

Und das Wichtigste:
Was auch immer der Sturm an Schäden anrichtet, solange es den Pferden gut geht ist alles wieder zu richten. Denn Ställe und Zäune kann man immer wieder aufbauen. Wobei es allerdings nicht schaden kann, einen Notfall Unterbringungsplan in der Tasche zu haben. Auch wenn wir ihn hoffentlich nie nutzen müssen, hat er doch etwas sehr Beruhigendes.

So bin ich nun froh, dass der Sturm vorbei ist, auch wenn ich weiß, dass es nicht der letzte Orkan gewesen ist. Ich werde sicher noch viele Nächte ängstlich im Bett liegen und mein Kopfkino voller Sorgen wird mich wach halten. Allerdings weiß ich, dass es vielen von euch ebenso geht und der Gedanke ist tröstlich, dass ich mit diesen Ängsten nicht alleine bin.

In diesem Sinne wünsche ich euch sturmfreie Tage,
flauschige Grüße
Celeste

 

Wildpferd oder Couch-Potato?

Hallo meine Flauschehasen, ein frohes neues Jahr wünsche ich euch. Ich hoffe, ihr und eure Lieben seid ruhig in das neue Jahr gekommen. Zumal wie ich, auch viele von euch sicher eine Nachtwache am Stall gehalten haben werden. Denn mögen meine Pferde wirklich unanständig ruhig auf das Feuerwerk reagieren, man ist doch nie vor verirrten Raketen gefeit. Daher ist es bei uns seit Jahren ein festes Ritual das Feuerwerk am Stall bei den Pferden zu genießen.

Wie schon erwähnt, nahm meine Bande das Spektakel ziemlich gelassen. Das Feuerwerk wurde begutachtet und dann wurde weiter gefressen, bis man sich wieder ins Offenstallbettchen verkrümelte. Denn ich muss gestehen, ich besitze eine Bande voller Couch-Potatos, welche lieber drinnen im Offenstall, als draußen auf den befestigten Ausläufen mit Futter verweilen. Liest man dagegen durch das Internet was die anderen Pferdebesitzer so posten, dann ist das wohl eher eine Seltenheit. Denn dort ist sehr oft zu lesen, dass Pferde als ehemalige Wildpferde viel lieber draußen seien. Bei jedem Wetter, egal ob es regnet, schneit oder stürmt, egal zu welcher Tageszeit, bzw. auch über Tage hinweg voller Dauerregen. Schließlich seien sie Wildpferde und keine Höhlenbewohner.
Okay, das werde ich meinen Pferden dann wohl dringend mitteilen müssen. Denn meine spielen wirklich gerne Batman (zugegeben der Haflinger lieber Hulk) und verweilen in der Bat-/ Offenstallhöhle, statt draußen bei Schmuddelwetter zu spielen.
Denn meine Pferde sind bei Ekelwetter lieber drinnen. Aber ebenso wenn die Sonne scheint oder wenn es schneit. Sie gehen raus auf den befestigten Auslauf oder die Winterweide, drehen ein Paar Runden und verkrümeln sich wieder in ihr Offenstallbettchen.
Was mache ich also falsch, das meine Bande ihren Stall so sehr liebt oder andersrum gefragt: Was mache ich richtig?
Denn Offenstallhaltung bedeutet ja nicht nur das die Pferde jederzeit raus auf den Auslauf/Weide können, sondern ebenso, dass sie auch jederzeit wieder in den Stall hinein dürfen.
Kommen wir also noch einmal auf diese tolle Aussage zurück: »Pferde sind Wildtiere und keine Höhlenbewohner.«
Seien wir ehrlich, mit Wildpferden haben unsere Hauspferde so viel gemein wie der Haushund mit dem Wolf und die Hauskatze mit einem Luchs.
Sicher sind noch Grundinstinkte (Fluchtinstinkt usw.) und Grundbedürfnisse vorhanden, aber eigentlich sind es faule Sesselpupser geworden. Wir bieten ihnen also eine möglichst naturnahe Haltung sowie Fütterung und beschäftigen sie. Dennoch haben wir keine Wildpferde mehr daheim. Ebenso besitzen wir nicht solche Laufflächen oder das  Nahrungsangebot, auf welches die Wildpferde zurückgreifen müssen.
So erfreuen sich unsere Pferde nicht nur an einem Service mit uns als Personal. Nein,  entgegen der Wildpferde kann das Nahrungsangebot einzeln abgestimmt und mit Serviceleistungen rund um die Gesundheit abgedeckt werden.
Von daher ist es eigentlich kein so schlechter Deal, kein Wildpferd mehr zu sein.

Doch was ist nun mit der Höhlenbewohnersache? Warum wird sich immer wieder darauf berufen, nur weil manche Pferde lieber draußen verweilen?
Nun eigentlich liegt die Antwort schon in dem Wort ›Höhlenbewohner‹, denn wenn ein Offenstall einer Höhle gleicht, dann ist bei der Planung etwas schief gelaufen.
Okay, das mag nun sicher niemand hören, aber leider sehe ich oft genug Bilder von dunklen Offenställen welche wirklich einer Bathöhle gleichen. Manchmal erwartet man förmlich das einen eine Fledermaus von der Dachschräge aus zuzwinkert.
Ebenso sehe ich oft Offenställe, in denen nur draußen gefüttert wird. Vermeintlich mit der Begründung das Ruhe und Fressbereich getrennt sein sollen.
Mal im ernst, ist euch schon aufgefallen das ein großzügiger Offenstall genug Platz für Schlaf und Fressbereiche, wie auch eine Toilettenecke bietet? Nicht zu vergessen, dass es vielen Pferden eh ganz egal ist. Die fressen vorne, hinten äppeln sie, und gelegen wird da, wo es warm und weich ist. Dazu bieten viele Pferdebesitzer genau aus diesem Grund draußen das Heu an, damit nicht so viel in den Stall geäppelt wird und die Pferde längere Zeit an der frischen Luft sind.
Je nach ursprünglicher Planung des Stalls kann es zudem schnell passieren, dass der Offenstall nicht so einladend ist, wie wir es uns eigentlich für unsere Pferde wünschen.
Zum Beispiel Offenställe, …

  • die nur einen oder zwei Eingänge haben als einzige Lichtquelle.
  • mit dunklen Dächern und Wänden, ohne Lichtfenster.
  • dunkle Laufhallen, bei der allein eine Schicht weiße Kalkfarbe Wunder bewirken könnte.
  • bei denen das Raufutter immer nur draußen gereicht wird.
  • die zu klein sind für die Anzahl an Pferden.
  • deren Liegeflächen nicht weich genug gepolstert sind. (Nicht jedes Pferd mag Matten)
  • die zu wenig Ein- / Ausgänge haben, was zu Rangeleien führt.
  • deren Herde nicht harmoniert und somit Pferde ausgegrenzt werden.

 

Mal im Ernst, wundert es dann jemanden, wenn die Pferde lieber draußen sind, bzw. es zwangsweise müssen?
Welches Pferd verweilt schon gerne in einem düsteren Stall bei Tageslicht?

Ebenso, wenn das Raufutter nur außerhalb des Stalls gefüttert wird. Wie viele Stunden verbringen Pferde damit dieses zu fressen? Und wenn dieses ausschließlich in Raufen oder Netzen an der frischen Luft angeboten wird, dann verbringen die Pferde zwangsläufig auch viele Stunden außerhalb des Stalles.
Sicher kann man Futter und Wasser als Bewegungsanreize über Trails anbieten, aber muss man das wirklich? Wenn man ein gesundes Pferd hat, welches nicht zwangsläufig bewegt oder auf Diät muss. Warum darf es nicht selber entscheiden, wie es seinen Tag verbringen will?
Daher ist eine andere Möglichkeit:

  • Einen großzügigen Stall bei Bedarf variabel trennbar.
  • Mehrere Ein- /Ausgänge
  • Ein befestigter Auslauf
  • Dauerhafter Zugang zur Winterweide
  • Einen großzügig eingestreuten Stall
  • Lichtdurchlässiges Dach /Beleuchtung
  • Heu draußen auf dem Paddock, auf der Weide und im Stall

Richte ich bei meiner Bande zum Beispiel den Stall, sperre ich sie aus und es gibt in dieser Zeit loses Heu auf der Weide. Sobald ich die Tore wieder öffne, stehen sie selbst im schönsten Winterwetter wieder drinnen.
Wenn ein Pferd also freiwillig den Stall wählt, liegt es also nicht nur an einer Box- / Futterkonditionierung, sondern manchmal auch schlichtweg am Offenstall Ambiente wie auch dem Charakter der Pferde.
Hat man also Pferde, die den Stall bei Schmuddelwetter immer noch meiden, dann mag es am Charakter liegen. Dennoch würde ich eher noch einmal die oben genannten Punkte überdenken. Denn wer weiß, vielleicht gefällt euren Pferden der Stall deutlich besser, wenn ihr etwas nachbessert. Frei dem Motto willkommen bei »Schöner wohnen im Offenstall«. Mitunter spart euch das auch Sorgen oder Eindecken bei Unwetter und Sturm. Denn seien wir ehrlich, auch wenn wir Regenwurmpferde haben, bei einem starken Wind und Platz- / Eisregen wäre uns auch wohler wenn wir sie im geschützen Offenstall wissen.

In diesem Sinne, flauschige Grüße an alle Wildpferde wie Couch-Potatos,
Celeste