Archiv | Juni 2016

Das Märchen vom Vertrauen

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Ich hoffe, es geht euch und euren Pferden und anderen Vierbeinern gut? Viele sind ja momentan arg geplagt, von schweren Unwettern die Weiden wie Offenställe unter Wasser setzen. Allen denen es also momentan nicht so gut geht drücke ich fest die Daumen, auf das bessere Zeiten bald folgen werden.

Aber kommen wir zum heutigen Thema. Denn momentan gibt es ein Wort, das mich dauerhaft verfolgt, wie der Duft von Hundescheiße nach einem Tritt in selbigen Haufen. Und zwar das Wort: Vertrauen
Mit diesem Wort wird im Pferdebereich um sich geworfen, wie Prinz Karneval seine Bon Bons verteilt.

Die Anlässe dazu sind vielfältig, so z.B.:

  • Dein Pferd möchte Aufgabe XY nicht erledigen?
    Dein Pferd vertraut dir nicht!
  • Lektion XY kannst du mit deinem Pferd nicht erreiten, aber Andere schon?
    Dein Pferd vertraut dir nicht!
  • Dein Pferd hat Angst vor XY?
    Dein Pferd vertraut dir nicht!
  • Du reitest dein Pferd nicht mit Halsring im Gelände?
    Du vertraust deinem Pferd nicht!
  • Du machst keine Bilder ohne Zaum im Gelände?
    Du vertraust deinem Pferd nicht!
  • Du reitest nur mit Kappe/Weste/sicherem Schuhwerk?
    Du vertraust deinem Pferd nicht!

Aber was ist Vertrauen für viele Pferdhalter eigentlich?

Vertrauen bedeutet für sie, dass man als Pferd von seinem Gegenüber in eine unangenehme oder gefährliche Situation gebracht wird, aber diese trotzdem meistert, da man davon ausgeht das einem nichts Gefährliches passiert.
Dieses »Vertrauen« basiert also auf:

  • Positive Erfahrungswerte mit der Person.
  • Eine positive Einschätzung der Person.
  • Einer guten Argumentation der Person.
  • Aber auch eigene Erfahrungswerte welche uns die Situation neutral einschätzen lassen.

Vertrauen ist also dann wichtig, wenn wir unser Pferd in eine ungewohnte und neue Situation bringen. Aufgrund der Erziehung, wie auch der positiven Erfahrungen die unser Pferd mit uns zusammen gemacht hat, kann es sich leichter solch einer Situation stellen.
Ebenso ist Vertrauen wichtig bei unangenehmen Erfahrungen.
Solche kommen z.B. oft bei notwendigen tierärztlichen Behandlungen vor. Neben einer guten Grunderziehung ist es also wichtig das unsere Pferde lernen unangenehme Behandlungen zu ertragen, ohne sich derer zu entziehen.

Aber Vertrauen ist nicht die grundlegende Lösung für alle Probleme rund um den Pferdealltag.
Viele Dinge basieren eher auf einer guten Erziehung und einem vernünftigen Training mit vielen Wiederholungseinheiten. Ebenso eine angepasste Fütterung und eine artgerechte Haltung.
Dazu ist der Zeitfaktor eine entscheidende Hilfe.
Beispielsweise Selbstversorger haben oft eine sehr innige Beziehung zu ihren Pferden. Dies folgt aus der Zeit die man zusätzlich MIT seinen Pferden verbringt, aber eben in dieser Zeit keine Arbeit fordert. Zeit in denen man sie neben der Stallarbeit beobachtet, ihr Sozialleben verfolgt. Somit durch das Gesehene auch besser Bescheid weiß was sie gerade beschäftigt, als ein Besitzer der nur zu Pflege und Training erscheint.

Was Vertrauen aber NICHT ist: Halsring/ohne Zaum Gelände Bildchen.
Das hat NICHTS mit Vertrauen zu tun, aber eine Menge mit Dummheit. Denn unsere Pferde sind Fluchttiere. Wie kann man immer wieder mit Liebe und Vertrauen argumentieren, aber gleichermaßen seinem Pferd einen wichtigen Instinkt – den Fluchtinstinkt – aberkennen?
Wie kann man davon ausgehen das sein Pferd wie eine Maschine, statt einem Lebewesen mit Ängsten und Gefühlen funktionieren soll? Nur weil man sich mit einem angeblichen Vertrauen brüsten will? Hier herscht eine gnadenlose Selbstüberschätzung was das Verhältnis zwischen Mensch und Pferd betrifft. Ebenso eine gnadenlose Unkenntnis, was die Gesetzgebung zur Strassenverkehrsordnung betrifft. Wer sich deswegen noch einmal informieren will, hier ein alter Text von mir dazu:

Reiten oder Halsring-Show?

Dort habe ich erklärt, warum eine Versicherung eben nicht zahlt, ebenso was einen noch an Strafen erwartet.

Von daher, wenn ihr mit Halsring ausreiten möchtet, dann nutzt einfach eine zusätzliche Sicherheitstrense. Diese muss ja nur im Notfall benutzt werden, aber sichert euch entsprechend ab. Ohne Zaum aber hat kein Pferd etwas draußen verloren. Selbst für teure Fotoshootings sollte wenigstens der Shooting-Bereich mit transportablen Pfählen und Litze entsprechend abgesichert sein. Fotografen die sich diese Mühe nicht machen sind in meinen Augen nicht empfehlenswert.
Aber den Halsring draußen ohne Sicherheitstrense zu nutzen, oder Shootings ohne Zaum und ohne Sicherheitszaun zu machen, das hat NICHTS mit Vertrauen zu tun.
Denn allein das man immer wieder mit dem angeblichen Vertrauen argumentiert zeigt ja das einem bewusst ist, dass diese Situation gefährlich werden kann. Und sein Pferd und sein Umfeld bewusst einer gefährlichen Situation aus zu setzen ist fahrlässig und nicht lobenswert.
Diese Aktionen dienen einzig dem eigenen Ego, weil man der Außenwelt beweisen will, welch angebliches inniges Verhältnis man zu seinem Pferd hat. Wie cool man doch ist. Und wie gut das Pferd doch angeblich auf die kleinsten Hilfen reagiert. Sachen, die viele Reiter ebenso locker beherrschen, aber sie dennoch nur in einer umzäunten Umgebung trainieren. Denn diese sind sich der Gefahren bewusst und trainieren lieber für sich selber, ohne nach Likes und Aufmerksamkeit zu geifern.

In diesem Sinne: Schraubt das eigene Ego ein wenig zurück und überlegt, was Vertrauen wirklich bedeutet. Denn das misst sich nicht an Facebook Likes. 😉

Flauschige Grüße
Celeste

Maerchen vom Vertrauen

 

Geliebte Kackbratze

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Ich hoffe, ihr habt mich vermisst?
Nach der letzten Bastelanleitung für die Bremsenfalle hat es die ganze Zeit bei uns unaufhörlich geregnet. O.k., Regen konnte man das fast schon nicht mehr nennen. Bei den Gewittern und Regenmassen hätte ich fast erwartet das ich bald statt Bremsenfallen oder Heuraufen, Bastelanleitungen für eine Arche posten darf.
Aber man lässt sich ja nicht unterkriegen, und so habe ich eben die Falle endlich aufhängen können. Trotz Gewitter, trotz Platzregen und wild hustend, mit den letzten hartnäckigen Resten meiner Grippe, bastelte ich einen Galgen und krabbelte auf mein Höckerchen um die Falle zu befestigen. Es dauerte natürlich nicht lange und meine Bastelaktion wurde von meiner Pferdebande begutachtet. Während ich also noch auf meinem Höckerchen balancierte und das Spülwasser einfüllte, kam Frau Haflinger und begutachtete gleich einmal meine Kreation.
Natürlich ließ sie sich leicht wegschicken, aber ich weiß dennoch das sie die Haltbarkeit in meiner Abwesenheit ausgiebig auf den Prüfstand stellen wird. Schlaues kleines Scheißerchen, das sie doch ist. Und ich nehme ihr das nicht einmal krumm. Ich weiß das sie Zäune auf Strom testet, Holzzäune auf ihre Stabilität, und festen Glaubens ist, das man jedes Wildschwein verfolgen muss, das durch den Zaun prescht.
Ebenso ist sie im Umgang mit Heuraufen, Stallzubehör oder Wänden oft so grazil wie ein Elefant auf Drogen. Ich nenne sie nicht umsonst oft auch Panzerlein. Sie meint das nicht böse, sondern ist einfach nur ein Bewegungsdeppchen, das sich seiner Kraft nicht bewusst ist.
So kommt es also oft genug dazu das ich Sachen entweder sehr stabil bauen muss, oder sie ab und an auch mal aus Versehen zerlegt werden. Natürlich könnte ich mir dann die Schuld geben, schließlich habe ich dann nicht stabil genug gebaut. Trotzdem mache auch ich mir dann das ein oder andere Mal Luft, wenn sie wieder etwas angestellt hat. Meist sind die Namen die ich ihr dann gebe nicht gerade freundlich:
Kackbratze, Arschlochpferd, Panzer, Dämel … Naja, was einem dann gerade so in den Sinn kommt. Glaubt man den Psychologen, dann ist Fluchen sogar gesund! Es wirkt befreiend und nimmt den Druck aus der Situation in der man gerade steckt.
So betrachtet man die ungeliebte Situation, verflucht sein sonst so geliebtes Pferd und kann sich danach voller Elan an die Arbeit machen.

Und das Pferd?
Dem ist das piep egal. Ob ich es in dem Moment als Schlampinchen, Kackbratze oder schnurzelpubsige Kaffeetasse tituliere. Allein der Tonfall und unsere Körpersprache lassen unsere Pferde wissen, dass sie etwas ausgefressen haben. Denn unsere Pferde sind ja nicht blöd, selbst wenn wir es in diesem Moment Schatzilein oder Hasenpfötchen nennen würden, unsere Körperhaltung wie unser Tonfall zeigen deutlich das wir angefressen sind.
Umgekehrt ist es genauso, wenn wir unser Pferd lobend ansprechen, oder wenn wir glücklich sind, dann merken sie das ebenso an Tonfall und Stimme. Und wenn ich voller Freude ein »mein süßes kleines Arschlochpferd« säusele, dann wird das Pferd dies nicht negativ auffassen.
Anders sehen das einige Pferde Helikoptermuttis. (Ich weiß schon jetzt das ich in den Kommentaren wieder gefressen werde.) Diese bekommen doch glatt einen Hasskasper, wenn andere Personen ihre eigenen Pferde mit etwas unliebsamen Spitznamen titulieren. Wohl gemerkt andere Personen ihre eigenen Pferde. Etwas das sie eigentlich soviel angeht wie ein Sack Reis in China …
Da wird dann von mangelndem Respekt geredet. Dass man seine Pferde nicht liebt und schätzt usw. Das man sein Pferd nicht verdient habe und dass man damit nicht umgehen kann und sollte. Die Vorwürfe sind schier endlos.
Ich kann dazu nur folgendes sagen:
Ich liebe meine Pferdeherde, die ich liebevoll »die Liebies« nenne. Aber ich liebe sie auch als Kackbratze, ich liebe mein Poppsofa, ich liebe meine Flittchen und ich schätze und respektiere sie sehr.
Dennoch besitze ich Humor. Auch wenn die oben genannten Kosenamen manchmal nicht so nett sind, meine Pferde haben damit kein Problem. Zumindest schreiben sie deswegen nicht jede Nacht Bittbriefe an die Peta, oder ertränken ihr Leid in eimerweise Leckerlis.
Nein, sie haben mit den Namen keine Probleme.
Wir haben eine tiefe und innige Beziehung zueinander, die man nicht an Kosenamen festmachen kann.
Von daher kann ich nur allen Pferdebesitzern raten, die Kosenamen nicht zu eng zu sehen. Jeder kann sein Pferd doch nennen wie er möchte. Aber sich darüber aufregen, wie jemand Anderes sein eigenes Pferd tituliert, ist doch unsinnig.
Denn nur anhand eines Kosenamens kann man nicht die Beziehung beurteilen, die Pferd und Besitzer zueinander pflegen. Unflauschige Kosenamen dienen manchmal als Druckabbau. Manchmal entschärfen sie Situationen und manchmal dienen sie einfach nur dem Humor. Von daher übertragt nicht eure Ängste auf andere Pferde / Besitzer – Konstellationen, das ist wegen eines Spitznamens zu 99 % nicht nötig.
Seht es einfach mit Humor!

In diesem Sinne, wünsche ich allen Kackbratzen und Arschlochpferden samt ihren Besitzern ein wunderschönes Wochenende.

Flauschige Grüße
Celeste

kackbratzen

 

Wie man eine Bremsenfalle baut

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Dieses Mal wollen wir wieder einmal etwas basteln, denn eines sei gewiss, Sommerzeit ist Bremsenzeit. Und kaum etwas ist derart widerlich wie Bremsenbisse, egal ob für Mensch oder Pferd. Natürlich gibt es im Handel schon fertige Bremsenfallen, nur sind diese in der Anschaffung meist nicht sehr günstig. Und da man bei großen Weiden, oft mehrere Fallen braucht, summiert sich das dann schnell.

Also starten wir einen kostengünstigen Bastelversuch.

Ich habe bewusst mit den günstigsten Materialien gearbeitet, aber werde in den Arbeitsschritten auch immer mal wieder eine Faulschlumpf-Alternative anbieten, die zwar etwas teurer ist, aber einige Bastelschritte erleichtert.

Fangen wir einfach mal an …

Wir benötigen:

Bremensfalle_1

  • 2x weißes Fliegennetz (ca. 2,00 €)
  • 1x breites Klebeband wenn möglich weiß/silber (ca. 1,00 €)
  • 1x Kordel in schwarz (ca. 1,00 €)
  • 1x Silikon (ca. 2,00 €)
  • 1x Hula-Hoop-Reifen (2,99 €)
  • 1x leere Plastikflasche
  • 1x leeren Plastikeimer von Joghurt oder Grumbeere Schnitten – auch Reibekuchen genannt 😉
  •  Einen schwarzen Gymnastikball. (4,90 €)

Nachdem ich X Geschäfte abgeklappert habe und von zartrosa bis giftgrün alle Farben angeboten bekam, aber eben kein schwarz, habe ich kurzerhand bei Amazon bestellt. Dort gibt es den Ball schon zu unschlagbaren 4,90 €.
Da man eh meist mehrere Fallen baut, lohnt sich da eine Bestellung ungemein.
Nett ist die mitgelieferte Pumpe.
So nachdem wir nun voller Motivation alle Materialien zusammengestellt haben, geht es endlich los.

Zuerst pumpen wir den Ball auf. Schön ist, wenn man eine grössere Pumpe hat, wenn nicht, geht auch die mit gelieferte Handpumpe. Zumindest wenn man eine halbe Stunde Zeit einplant. Währenddessen ist man damit beschäftigt das Kopfkino zu verdrängen, was die wiederkehrende Handbewegung auslöst.
Ist der Ball einmal aufgeblasen machen wir einen Sitztest, um zu sehen ob er prall genug gefüllt ist und die Luft drin bleibt. Schnell stellen die meisten von uns dabei fest, dass an uns weder eine Ballerina noch eine Kunstturnerin verloren gegangen ist und wir darauf rum krebsen wie eine betrunkene Schildkröte. Somit wissen wir sicher das der Ball nur bei einer Bremsenfalle gut aufgehoben ist.

Wir nehmen also die Kordel und führen sie einmal um den Ball, verknoten sie und wiederholen das wie bei einem Geschenk mehrfach.
2 lange Schnüre behalten wir über, diese brauchen wir später noch.

Das schaut dann so aus:

Bremenfalle_2

Eine Katze gehört übrigens nicht zur Bastelarbeit und ist auch nur bedingt hilfreich!

Falls jemanden diese Kordelarbeit zuviel ist, gibt es hier die Faulschlumpf-Alternative:
Anstatt einer Kordel kann man ganz einfach ein schwarzes grobmaschiges Heunetz wählen.
Heunetz auf, Ball rein, Kordeln zugezogen.
Schwarze Heunetze gibt es hier.

O.k., der Ball ist nun sicher verpackt, nun müssen wir uns an den Auffangbehälter machen, denn die kleinen Scheißerchen sollen ja nicht nur angelockt, sondern auch gefangen werden.
Dazu brauchen wir die Plastikflasche. Diese schneiden wir wie auf dem Bild einmal in der Mitte durch. So bekommen wir einen schönen Trichter der aber noch eine Taille besitzt.

Bremenfalle_3

Dann nehmen wir das Eimerchen und drehen ihn um. Auf dem Boden setzen wir die Plastikflasche an und zeichnen den Umriss einmal auf.
Nach dieser Vorgabe können wir dann den Boden ausschneiden:

Bremsenfalle_4

Einmal ausgeschnitten führen wir die Flasche von oben in durch die Öffnung. Die Oberseite der Flasche schaut dann Richtung Deckel, die Taille schaut unten aus dem Eimer raus.

Bremsenfalle_5

Etwas Klebeband hilft, um die Flasche besser zu fixieren. Im Inneren des Eimers nutzen wir dann das Silikon und dichten alle Ränder zwischen Eimerboden und Flasche ab. Das ist wichtig, da wir später Wasser mit Spülmittel einfüllen wollen, und es wäre sinnvoll, wenn dann der Behälter auch dicht ist.

Bremsenfalle_6

Die Faulschlumpf-Alternative zu dem Behälter:
Hier kann man fertige Bremsen bzw Wespenfallen nutzen.
Erhältlich sind diese hier recht günstig im 2er-Pack.

O.k., weiter geht es, bevor uns die Motivation verlässt.
Nun schnappen wir uns den Hula-Hoop-Reifen und befestigen daran die Fliegennetze.
Ich habe sie einfach grob vernäht. Das war mit Nadel und Faden in 10 Minuten erledigt. Ja, bei mir waren es ein paar Minuten mehr, aber nur weil ich dauernd meine Katze vertreiben musste, welche immer auf dem Fliegennetz liegen wollte.

Den Anfang hatte ich kurz mit Klebeband fixiert und danach einfach immer wieder mit Nadel und Faden um den Reifen/Fliegengitter rum.

Bremsenfalle_7

Die Faulschlumpf-Alternative zur Befestigung des Netzes am Reifen sind Kabelbinder.
Diese bekommt man zu einem Spottpreis und sie sind vielseitig einsetzbar.

Fertig schaut das dann so aus, und ja, die Katze liebt das Fotobombing:

Bremsenfalle_8

Die Faulschlumpf-Alternative zum Hula-Hoop-Reifen/Fliegennetz wäre ein fertiger Reifrock.
Diese bekommt man auch in Kindergrößen zu einem recht angenehmen Preis. Das erspart die Fummelarbeit. 😉
Nun wird es tricky, denn der Behälter muss an den Ball.
Hier hatten wir ja 2 lange Schnüre übrig gelassen. Diese knoten wir nun links und rechts an dem Henkel fest und fixieren die Schnüre noch mit Klebeband. Das schaut dann so aus, nicht schön, aber soll es auch nicht:

Bremsenfalle_9

 

Schön ist, wenn man hier eine helfende Hand hat, außer einer Katzenpfote.
Der Reifen wird unter den Ball gelegt, das Fliegennetz darüber zusammengefasst und so positioniert, dass der Reifen später auf der Mitte des Balles hängt.
Das Fliegennetz führen wir zusammen und binden ihn an der Flaschentaille mit einem Faden/Kordel fest.

Bremsenfalle_10

Das überschüssige Fliegennetz kürzen wir mit der Schere und kleben den Rest mit dem Klebeband am Eimer fest. Damit gewinnen wir zwar keinen Schönheitswettbewerb, aber es schaut dann ordentlich aus.

Und eigentlich sind wir damit auch schon fertig:

Bremsenfalle_11

Am Stall hängen wir die Falle dann an einer sonnigen Stelle auf. Damit wir den Bremsen auch wirklich an den Kragen gehen, befüllen wir das Eimerchen mit etwas Wasser und einem Spritzer Spülmittel. Hier war es sinnvoll das wir einen Eimer mit Deckel gewählt haben, denn so lässt sich die Falle leichter entleeren und wieder nachfüllen. Denn bei den oft gezeigten Flaschenvarianten ohne Eimer und Deckel würde ich wohl bei meinem Glück regelmäßig in Bremsenpampe baden, wenn ich diese auseinander friemel.

Für das Nachfüllen ist eine schon vorbereitete Wasserflasche mit Spülmittel sinnvoll. Dann muss man nicht erst auf der Weide mit Spülmittel hantieren und hat schon alles griffbereit.

So meine lieben, ich hoffe, die Anleitung hat euch gefallen.
Flauschige Grüße
Celeste

 

 

Lieber Wettergott, du kannst mich mal ganz gepflegt puscheln

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Ich hoffe, ihr habt die Gewitter wie auch die Regenfluten schadlos überstanden? Auch wenn unser Dorf am Montag mächtig überschwemmt wurde, und auch die Stadt sehr unter den Regenmassen gelitten hat, habe ich hier in der Region doch mächtig Glück gehabt. Nicht zuletzt ist dieser Umstand auch den fleißigen Mitarbeitern der Feuerwehr, wie auch ihren Helfern, zu verdanken. Auf diesem Wege also ein virtuelles »Danke« für euren unermüdlichen Einsatz und eure Hilfe!

Einige Städte haben nicht so viel Glück gehabt, ebenso einige Ställe. Schaut man durch die Gruppen, sieht man überflutete Weiden und Paddocks. Manche Offenstallpferde mussten der Sicherheit wegen kurzfristig in andere Ställe umquartiert werden. Andere leben mit den Wassermassen und arbeiten täglich dagegen an. Gut bewaffnet mit Besen und Schaufeln, Gummistiefeln und Regenjacken. Alles mit dem Fazit, das es langsam genug Regen ist!

Früher zu Pensionszeiten habe ich das alles deutlich leichter genommen.

  • Ein Gewitter zog auf?
    Der Stallbetreiber sorgte dafür, dass die Pferde von der Weide in den Stall kamen.
  • Ein Sturm zerlegte den Zaun oder das Stalldach?
    Der Stallbetreiber würde alles wieder richten. Wie von Zauberhand kaufte sich das Material alleine ein, und auch die Reparaturarbeiten waren meist schon erledigt, wenn man sein Pferd besuchte.

Sicher bot man hier und da Hilfe an, aber die Kosten wie auch die Verantwortung lagen alleine bei dem Stallbesitzer. Und ich gestehe, da ich bei 7 Pferden damals jeden Monat eine beachtliche Summe zahlte, genoss ich das Rundum-sorglos-Paket in vollen Zügen. Weder Sturm noch Gewitter bereitete mir mehr Sorgen als ein Schulterzucken, mit dem Wissen, das der Stallbesitzer alles schon richten wird.

Doch irgendwann wechselt man in die Selbstversorgung und erfreut sich an seinem eigenen Stall. Aber mit dem Stall kommt nicht nur die Freude alles alleine entscheiden zu dürfen, sondern auch die Kosten und die Verantwortung, alles alleine entscheiden zu müssen. Und so stehen wir bei jedem Gewitter und jedem Starkregenschauer am Fenster und beten das es langsam ein Ende haben möge.

Zu tief sitzt die Angst, dass es immer schlimmer wird, …

  • Dass der Regen Stall und Weiden überflutet.
  • Dass ein Blitz bei den Pferden einschlägt.
  • Dass ein Sturm Stall und Zäune zerlegt.
  • Dass die Weiden trotz Wetterwechseln gut nachwachsen.
  • Dass sich die Unwetter oder die Hitzeperioden auf die Heuernte auswirken.
  • Dass die Unwetter die Pferde verschrecken und in Panik und Angst versetzen, im schlimmsten Fall zur Flucht von Paddocks und Weiden veranlassen.

Und geprägt durch Unwetter und Überflutungen brennt sich diese Angst schleichend ein. Jedes Unwetter wird kritisch betrachtet. Jedes Gewitter mit Argusaugen beobachtet.

Schon türmen sich dann die Fragen in den Gruppen:

  •  Pferde bei Gewitter rein oder raus?
  • Strom auf den Zäunen an oder aus bei Gewitter?
  • Weide mit oder ohne Bäume bei Sturm?
  • Weide oder Paddock bei Starkregen?
  • Decke bei Regen trotz Temperaturen von 15 Grad plus?

Und plötzlich merkt man, dass man mit seinen Sorgen nicht alleine ist, sondern dass es vielen weiteren Selbstversorgern ähnlich ergeht. Man stellt fest, dass man kein Angsthase oder eine Pferde-Helikopter-Mutti ist, sondern dass man sich einfach seiner Verantwortung seinen Tieren gegenüber bewusst ist.

Fakt ist, das Wetter hat sich verändert.
Mit unseren sorglosen Sommern voll Sonnenschein, und ab und an ein wenig Regen wie von 35 Jahren, hat das nichts mehr zu tun. Die Meteorologen haben sehr klare Worte für die Klimaveränderung gefunden, und auch wir Pferdebesitzer müssen uns dieser Veränderung anpassen. So versuchen wir unsere Lieben zu schützen, soweit dies möglich ist.

  • Wir sichern den Stall nach besten Möglichkeiten gegen Sturm.
  • Wir checken alle Bäume auf den Weiden nach morschen Ästen die sich im Sturm lösen könnten.
  • Wir achten auf eine stetig gut gespannte Litze bei Stromzäunen.
  • Ebenso lassen wir das Stromgerät auch bei Gewitter an. (Lieber ein zerlegtes Stromgerät als ein zerlegter Zaun da stromlos)
  • Wir lassen die Offenstallpferde auch bei Gewitter draussen, denn wir wissen der Blitz kann nicht nur auf der Weide, sondern auch im Stall einschlagen. Somit überlassen wir den Pferden die Wahl, wo sie bei Unwetter sein möchten, statt sie wegen unserer eigenen Ängste einzusperren.
  • Wir versuchen nicht zur Übermami zu mutieren, sondern geben unseren Pferden die Wahl, welche die Unwetter meist besser gelaunt überstehen als wir selber.

Und wenn doch mal Land unter ist und etwas beschädigt oder zerstört wird, dann bauen wir es eben wieder auf! Wie sind Selbstversorger und oft auch Offenstaller. Wir wissen wie man Zäune zieht. Wir wissen wie man einen Stall baut. Wir wissen wie man notdürftig etwas repariert oder instand setzt.
Was auch immer uns ereilen wird, wir werden damit fertig!

Und sollte es uns einmal dreckig gehen, dann wissen wir, dass wir nicht alleine sind. In vielen Gruppen findet dazu ein wirklich netter Austausch statt.
Sollte es euch dennoch eimmal über den Kopf wachsen und ihr sucht ein offenes Ohr, dann dürft ihr mich auch gerne einmal anschreiben und euch ausheulen.
Denn wir sind Selbstversorger, wir basteln aus dem Inhalt unserer Autos in 5 Minuten eine Heuraufe. Mit dem schlechten Wetter und seinen Folgen werden wir auch noch fertig!

Flauschige Grüße
Celeste

wettergott