Archiv | April 2016

Über Geld redet man nicht, oder doch?

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder. Ich hoffe, ihr seid gut durch das Frühlingswetter gekommen und genießt die wundervolle Blütenpracht an den Bäumen? Und ich hoffe auch, dass ihr wie ich, von den heutigen, regionalen Schneeschauern verschont geblieben seid.
Da meine Pferdebande beschlossen hat, das es nun Zeit ist draußen zu nächtigen, schleppe ich mal wieder ihr Heu säckeweise auf die Weide. Davon abgesehen, dass dies mit Heuschnupfen ein wenig an Masochismus erinnert, so leiste ich diesen Dienst für meine Pferde gerne. Jedes Mal wenn ich dies jedoch im Laufe der Woche getan habe und die Netze an den Bäumen befestigte, muss ich an den letzten Heunetz-Testbeitrag denken.
Viele Leser haben sich über diesen Beitrag gefreut. Ich bekam viele Zuschriften von Lesern, die ebenso diese Netze erfolgreich benutzen. Allerdings schrieben auch einige, dass sie sich nicht trauen dies im Netz öffentlich zuzugeben. Denn wenn man nicht die teuersten Netze, oder die teuersten Paddockplatten oder Heuraufen benutzt, dann wird man von der Chatgemeinde nicht selten an den Pranger gestellt.
Nun ich gestehe, auch ich habe einen solchen Feldzug letzte Woche ja Live erlebt und war sichtlich erschrocken. Dennoch wird mich das natürlich nicht von weiteren Produkttests abhalten. Und bei meinen Produkttests wähle ich grundsätzlich günstige Produkte aus.
Warum?

Eigentlich ganz einfach: Wie in jedem Bereich von Pferdeprodukten, z.B. – Paddockplatten, Heunetze, Schabracken oder Heuraufen – gibt es die »IN«-Marke Nummer eins: Diese, meist in der oberen Preisklasse angesiedelte Produkte, die eine große Fanbase haben und entsprechend gehypt werden. Und da jeder diese Artikel aus den verschiedenen Gruppen und Foren kennt, weiß auch jeder um die Haltbarkeit, oder wie gut diese in der täglichen Nutzung sind. Dies möchte ich den Produkten wie Anbietern auch keineswegs absprechen, oder sie gar schlecht machen.
Diese »IN«-Produkte, die jeder kennt, bewerben sich durch die Mundpropaganda also fast von alleine, obwohl ihre Preise meist deutlich höher sind.
Mir liegt jedoch am Herzen, die günstigen Produktvarianten auf Herz und Nieren zu testen. Denn auch diese haben eine gleichwertige Chance verdient, bleiben bei vielen Produkttests jedoch außen vor.
Sicher wird nicht jeder Test positiv verlaufen. Im Gegenteil es gilt ja, die Schwachstellen aufzudecken. Aber es geht ebenso darum auch unter den günstigen Produkten jene zu finden, die mit den teuren Produkten durchaus mithalten können und ihnen eine Plattform zu geben. Denn es gibt durchaus günstige Produkte, die eben nicht über einen einzigartigen Ruf oder eine große Fanbase verfügen, aber den Großen in Gebrauch und Haltbarkeit nicht nachstehen. Deswegen steht zum Beispiel für dieses Jahr auch ein Paddockplatten Test an, und nein, es wird nicht die »IN«-Marke Nummer eins werden. Dieser Test wird von Anfang an, Schritt für Schritt, dokumentiert werden, damit meine Leser nicht nur den Aufbau, sondern auch den Gebrauch mit erleben können. Mit allen Vor- wie Nachteilen, die ich erleben werde.
Und das ist auch gut so. Denn alles was ich teste, ist mein »Lehrgeld«, das ich zahle. Meine Leser profitieren nur von den Ergebnissen – egal wie sie ausfallen.
Ebenso stehen weitere Bastelanleitungen auf dem Plan.
Nicht weil ich den Vorzug von fertigem Stallzubehör nicht sehe, sondern weil etwas selbst gebautes, viele Vorteile hat. Zum einen ist es oft kostengünstiger, denn auch wenn man nicht über Geld redet, so darf man das doch einmal offen zugeben. Schließlich kostet ein Zaun, den eine Firma setzt, oft ein Vielfaches, gegenüber dem Selbstgebauten. Ähnlich verhält es sich mit Raufen, Tränkebecken oder Bremsenfallen oder ähnlichen Stallzubehör. Hier darf man gerne zugeben, dass man auch einmal ein paar Euro durch Eigenleistung sparen kann.
Zum Anderen kann man aber individuell bauen, auf die einzelnen Bedürfnisse seiner Herde abgestimmt. Und das ist oft noch viel wichtiger. Sei es den Stall selber, aber auch Raufen und andere Futterstationen, entstehen individuelle mit Blick auf die vorhandene Herde.
Zudem haben meine Anleitungen oft viel Anklang gefunden, nicht nur um Geld zu sparen, sondern auch weil es oft einfach Spaß macht selbst Hand anzulegen. Es macht Spaß für seine Pferde zu basteln und zu schrauben. Wenn man selbst eine individuelle Lösung für ein Futterproblem finden kann. Oder wenn man seine Zäune selber zieht, statt dem Ehemann und der Verwandtschaft zwecks Hilfe nach zu laufen. Steht man später an Stall oder Weide und betrachtet sein selbst erbautes Projekt, dann darf man mit Recht stolz sein.
Bei meinen Büchern ist es ähnlich, auch da wurde ich schon gefragt, warum ich sie so günstig anbiete. Und ich sage dann immer: Damit niemand überlegen muss, ob er es sich eins leisten kann. Natürlich kann ich sie nicht verschenken, schließlich muss ich auch meine Kosten decken.  Aber dadurch, dass ich sie so günstig anbiete, bin ich sicher das auch junge Mädchen diese vom Taschengeld kaufen können, um sich umfassend zu informieren.

Es ist eben oft so, dass man über Geld nicht spricht, und über Sparen im Pferdebereich schon 3x nicht! Ich möchte es hier aber einmal klar sagen: Niemand ist ein schlechter Pferdebesitzer, nur weil er ein günstiges Produkt kauft. Ebenso ist man kein schlechter Pferdebesitzer, nur weil man sein Zubehör zum Teil selber baut.
Sparsamkeit ist keine Schande und nicht gleichbedeutend das man sich sein Pferd nicht leisten kann. Viele von uns versorgen ihre alten und kranken Pferde. Wir umsorgen sie so das es ihnen an nichts fehlt. Oft kommen exorbitante Tierarzt- oder Futterkosten dazu, wenn ein Pferd alt oder krank ist.
Da ist es doch sinnvoller sein Geld dahingehend zu investieren, als in einen »IN«-Artikel, wenn es ein günstiges Produkt gibt, das seinen Zweck ebenso gut erfüllt. Ebenso muss man überlegen, wie viel Geld man seinem Hobby eh schon opfert. Oft macht die ganze Familie Abstriche wenn das geliebte Pferd mal wieder krank wird. Oder ein Besuch im Freizeitpark fällt aus. Oder Ein Abendessen mit Freund oder Mann, weil dem geliebten Pferd unverhofft ein Pubs quer sitzt. Und wenn das Pferd dann Tierarztkosten verursacht die über dem normalen Budget sind, dann ist man heimlich doch froh, wenn man eine gute Alternative für ein Produkt findet, welches ebenso gute Dienste leistet. Niemand sollte sich deswegen schämen müssen oder gar angeprangert werden!
Solange die Pferde gut versorgt werden, ist es völlig egal, ob Pferde- oder Stallzubehör von einer »IN«-Marke sind, oder von einer günstigen Variante, die ebenso ihren Dienst leistet.
Und deswegen teste ich, soweit es meine Möglichkeiten zu lassen: für euch und eure Lieblinge.
Sollte dies einer etwas hochwertigen Firma aufstoßen, können diese gerne für einen Produkttest ihrer Ware anfragen. Dennoch habe ich nicht vor, mich zu verbiegen und werde auch weiterhin vorwiegend die günstigen Produkte testen.
Und sollte dies jemanden aufstoßen, kann er mir ganz flauschig den Buckel runter rutschen. 😉

Flauschige Grüße
Celeste

geiz ist geil

 

Produkttest: Heunetze im Langzeittest

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.
Ich hoffe, ihr genießt das Frühlingswetter mit seinen ersten zarten Blüten? Sicher seid ihr schon am Anweiden, und die Pferde fressen genüsslich das erste Gras. Und schon freuen wir uns auf die Zeiten des Sommers, wenn wir zwar von Mücken und Bremsen gefressen werden, aber nicht mehr so viele Heunetze stopfen müssen.
Da ich täglich 9 Heunetze benutze, von 3 verschiedenen Marken, habe ich einen Testbericht zusammengefasst. Vielleicht ist er euch eine kleine Hilfe bei der nächsten Kaufentscheidung. Also legen wir doch einmal los:

Getestet wurde über ca 8 Monate täglich:

  • Heunetz engmaschig von der Firma Krämer
  • Heunetz Corner von der Firma Loesdau
  • Heunetz selbst gemacht aus Anhängernetzen der Firma XS von Aldi Süd

Damit der Test fair ablief, wurden alle Netze ohne Einfüllhilfen von Hand befüllt. Alle Netze wurden abwechselnd an allen Futterstationen mit Karabinern befestigt:

  • In der HeuraufeHeunetz_6
  • Am HeunetzhalterHeunetz_2
  • An Bäumen frei schwingendHeunetz_7
  • Im Stall an den Balken

Zusätzlich gab es ebenso loses Heu im Stall – das nur zur Erwähnung wegen der oft kritisierten Fresshaltung bei Netzen . 😉

Doch nun zu den einzelnen Netzen:

Heunetz engmaschig von der Firma Krämer:

  • Maschenweite: 5 x 5 cm
  • Fassungsvermögen: ca 5 kg
  • Farben: Schwarz, Azur, Braun, Capri Blue, Kirsche, Navy, Pistazie, Purpur und Violett
  • Preis: 9,99 €

Das engmaschige Netz von Krämer ist zu Anfang etwas steif. Hat man via umstülpen den Trick einmal raus, geht das Befüllen sehr leicht und schnell. Die Verschlusskordel ist gewöhnungsbedürftig, kannte man das Vorgängermodell. Die neue Kordel ist zwar deutlich länger und stabiler, aber die Knoten halten nicht so gut.
In den 8 Monaten Gebrauch hat sich bei zwei Netzen jeweils ein kleines Loch ergeben.
Durch die größere Maschenweite bevorzugen die Pferde lieber das Krämer-Netz als die 3 oder 4 cm Variante.

Fazit:
Ein gutes Netz zu einem angenehmen Preis. Die Farbauswahl wertet das Ganze auch noch ein wenig poppig auf.
Einziger Kritikpunkt ist der Preisanstieg im Laufe der letzten Jahre für das gleiche Netz, ebenso die neue nicht ganz so handliche Verschlusskordel.

Hier vergebe ich 5 von 6 Flauschepunkten.

5 von 6 Flauschepunkten

 

 

 

Heunetz »Corner« von der Firma Loesdau:

  • Maschenweite: ca 3 x 3 cm
  • Füllmenge: Heu gepresst ca. 22 kg / Heu lose ca. 10 kg
  • Farbe: Weiss
  • Preis: 13,95 €

Das Heunetz »Corner« ist sehr weich und bietet eine große Öffnung zum Befüllen, da man die gesamte obere Seite öffnen kann. Schwachpunkt sind hier ganz klar die zwei Baumwollkordeln, die als Verschluss dienen sollen. So öffnen sich diese häufig im Gebrauch wie von Zauberhand allein. Ebenso bieten sie selbst im geschlossenen Zustand genug Platz für eine diebische Pferdenase.
Ich habe das Problem einfach gelöst, indem ich eine zusätzliche Kordel durch die Öffnung gewoben habe. Alternativ kann man auch Mehrweg Kabelbinder als Verschluss benutzen.

Die Pferde haben die 3 x 3 cm-Netze schnell akzeptiert und kamen erstaunlich gut damit zurecht. Auch wenn die 5 x 5 cm-Netze ihre Favoriten waren, so wurde auch aus dem sehr engmaschigen Netz gerne gefressen.

Oben an den Netzen befinden sich 2 verstärkte Ösen zum Aufhängen der Netze. Diese haben sehr gut gehalten.
Die Seitennähte waren leider nicht so gut vernäht, denn wenn ich die Netze dort zusätzlich mit Karabinern fixierte, löste sich die ein oder andere Seitennaht.
Gut ich gebe deswegen keinen Punktabzug, denn die Seitennähte waren dazu nicht gedacht, aber ich würde mir 2 weitere Fixierungspunkte wünschen.
Löcher gab es in der Gebrauchszeit kein Einziges!
Die weiße Farbe ist allerdings nicht ganz so gut gewählt, hier würde ich mir mehr Auswahl wünschen.

Fazit:
Ein gutes Netz zum günstigen Preis.

Auch wenn noch ein wenig Verbesserungsbedarf nach oben ist, vergebe ich auch hier ganz klar 5 von 6 Flauschepunkten.

5 von 6 Flauschepunkten

 

 

 

Heunetz selbst gebastelt aus dem XS-Anhängernetz der Firma Aldi SÜD
Hier die Bilder, samt Bastelanleitung dazu:
https://www.facebook.com/celeste.drake.books/posts/1646972292253905

  • -Maschenweite ca 4 x 4 cm
  • Füllmenge ca 10-12 kg, je nachdem wie groß man die einzelnen Netze macht
  • Farbe: Grün
  • Preis: ca 4 €, wenn man die Kordel noch mit einrechnet.

Wie oben in der Bastelanleitung beschrieben waren die Netze ein Selbstversuch. Viele im Netz sagten die halten nicht, die Pferde fressen Löcher rein, die gehen nach 2 Tagen kaputt usw.
Was soll ich sagen?
Sie halten, und zwar immer noch. Das Befüllen ist wie bei den Netzen von Loesdau über die obere Öffnung geregelt und geht daher schnell von der Hand. Auch die Kordel zum Verschließen habe ich nach kurzer Zeit derart schnell durchgezogen, das ich mich davon nicht gestört fühlte. Die Pferde fressen gerne aus den Netzen, die Maschenweite macht ihnen nicht wirklich etwas aus.
Zu dem 3 x 3 cm-Netz von Loesdau sehe ich von der Fresszeit keinen bemerkenswerten Unterschied.
Mittlerweile hat sich in ein Netz ein kleines Loch geschlichen, allerdings bei dem Preis / Leistungsverhältnis ist das mehr als vertretbar.

Fazit:
Ich glaube nicht das alle Anhängernetze diese Qualität aufweisen, um als Heunetz zu überleben wie das XS-Netz von Aldi SÜD. Aber sollten diese einmal wieder ins Angebot kommen, werde ich meinen Aldi gnadenlos plündern und weitere Heunetze basteln. Denn zu diesem Preis sind sie einfach unschlagbar. Denn da ärgert man sich nicht über ein Loch, oder wenn eines mal gestohlen wird.

Von daher mein absoluter Testsieger – ich hätte es vorab NIE gedacht – mit 6 von 6 Flauschepunkten!

Flauschepunkte 6 von 6

 

Das ein Mann- / Frau-Pferd

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.
Ich hoffe, ihr seid gut in den Frühling gestartet und genießt zusammen mit euren Lieben das schöne Wetter? Momentan entflauschen meine Pferde mächtig, und jeden Tag habe ich nach dem Putzen das dumpfe Gefühl eher einem Wookie, als einem Menschen zu ähneln. Ich bin überall mit Haaren bedeckt, ich spucke und spotze, weil ich welche verschlucke, aber die Pferde genießen diese Streicheleinheit sichtlich. Allerdings dauert es meist nur 10 Minuten, bis sie danach wieder im Dreck liegen. Ich ertappe mich dann schon dabei, wie ich leise vor mich hin fluche, und ihnen Kosenamen wie Dreckspatz, Kackbratze und Erdferkel gebe.
Zum Glück muss ich derzeit jedoch nicht alleine Wookie spielen, denn auch meine beste Freundin darf meine Pferde entflauschen. Und geteiltes Leid ist ja schließlich nur halbes Leid. In solchen Momenten bin ich froh, dass meine Pferde so umgänglich und gut erzogen sind, dass jeder mit ihnen zurechtkommt. Denn das ist nicht überall so, womit wir dann auch gleich beim Thema der Woche wären.
Immer wieder liest man in den Gruppen und Foren von ein Mann- / Frau-Pferden.
Pferden, die sich nicht von Freunden und Verwandten versorgen oder putzen lassen würden. Jene, bei denen der alltägliche Umgang und die Versorgung nur und ausschließlich von der Pferdemutti übernommen werden kann.
Denn versucht das eine andere Person, dann wird das Purzelchen ungemütlich, und / oder erstarrt vor Angst und Panik.
Wahlweise packt das Mausezähnchen auch gerne Zähne und Hufe aus, vorzugsweise natürlich in den Menschen, der eigentlich nur die Versorgung übernehmen sollte.
Doch wie kann das sein? Woher kommt das ein Mann- / Frau-Pferd?

Kandidat 1 hat wirklich schlechte Erfahrungen gemacht.
Damit meine ich jetzt nicht das es mal eine Gerte um die Ohren bekommen hat, oder die falsche Leckerli-Sorte gefüttert wurde. Auch nicht eines, das Mal einen richtigen Anschiss bekommen hat. Nein, ich meine jene Pferde, die wirklich einen an der Klatsche haben, bedingt durch falsche Ausbildung oder Umgang des Menschen.
Jene, die überfordert wurden, oder wirklich mehrfach vermöbelt und das ohne für das Pferd erkennbaren Grund.
Kommen solche Pferde wieder an einen ruhigen konsequenten Trainer, der eine Vertrauensbasis schafft, dann kann es gut sein das diese Pferde erst einmal Schutz und Halt bei jenem Trainer suchen. Aber ein guter Trainer wird dieses Pferd auch wieder langsam an fremde Menschen heranführen. Er wird dafür Sorge tragen, dass sein Zögling auch wieder Vertrauen in anderen Menschen findet. Denn ein guter Trainer braucht kein ein Mann-/ Frau-Pferd um sein Ego zu beweihräuchern.

Kandidat 2 ist eigentlich nur eine verzogene kleine Kackbratze.
Ein Pferd, das gemerkt hat, das es seinen Besitzer besser erzieht als umgekehrt.
Und während sich der Besitzer im vermeintlichen Ruhm sonnt, dass sein Pferd ihn, ja nur ihn so abgöttisch liebt und nur ihm vertraut und diese Seelenverbindung niemals zerstört werden kann, reibt sich das Pferd dabei lachend die Hufe über die Dummheit des Besitzers. Denn Schnurzelchen hat schnell gemerkt, dass die Leckerlis nur so fliegen, wenn man sich ein wenig pissig anstellt, bis dann die säuselnde, beruhigende Stimme des Besitzers ihn mit Leckerlis über den vermeintlichen Gruselmoment hinweg trösten.
Und wenn Schnurzelchen beim Schmied die Hufe weg zieht, oder beim Tierarzt die Hufe fliegen lässt, dann glaubt die Pferdemutti ernsthaft, das Schnurzelchen das nur macht, weil sie ja nicht den Huf hält. Statt zu begreifen, dass ihr Schnurzelchen schlicht weg schlecht erzogen ist.
Denn das will man sich ja nicht eingestehen. Glaubt die Pferdemutti ja das ihre ganze Mühe und Arbeit Früchte tragen muss.
Statt mit Konsequenz und Erziehung für ein vernünftiges Benehmen zu sorgen, wird jedes Fehlverhalten weg gestreichelt und getröstet. Fest im Glauben, das die arme Pferdeseele ja so viel Leid ertragen musste.
Und so erklärt man das Pferd dann lieber zum ein Mann- / Frau-Pferd, denn Schnurzelchen will ja auch wirklich lieber bei seiner Pferdemutti bleiben.
Schnurzel ist ja nicht blöd. Warum sollte er sich Konsequenz und Erziehung antun, wenn die Pferdemutti ihm das Ärschlein pudert.
Von daher ist das hier ein selbst gemachtes ein Mann- / Frau-Pferd, das absolut nicht nötig wäre …

Kandidat 3 ist eigentlich kein ein Mann-/ Frau-Pferd.
Allerdings wacht die Pferdemutti eifersüchtig über ihren Schaaaaatz das man fast schon Gollum ähnliche Züge erkennen kann. Da darf nur sie dem Purzelchen die Futterschüssel reichen. Nur sie Purzelchen von der Weide holen, die Box betreten usw.
Denn niemand kann das so gut wie die Pferdemutti selber. Und bei Anderen würde das Purzelchen sich ganz gewiss nicht so gut anstellen. Es würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Ausrasten und weglaufen, wenn Mutti das nicht selber machen würde! In tiefe Trauer verfallen, die schwarze Emo-Kollektion der Pferdedecken auflegen, und mit dem Hufkratzer Muster ins Fell ritzen. Denn niemand, wirklich niemand kann so gut mit Purzelchen umgehen wie die Pferdemutti selber.
Und Purzelchen will das ja auch! Ganz sicher! Zumindest glaubt die Pferdemutti fest an ihr ein Mann- / Frau-Seelenpferd. Dabei könnte eigentlich jeder Purzelchen versorgen und reiten, aber das wäre zu viel für das Herz der Pferdemutti. Also glaubt sie weiter an ihren Traum vom ein Mann- / Frau-Pferd. Außerdem ist es die perfekte Entschuldigung um ihre Eifersucht zu verschleiern.
Wo käme man denn hin, wenn raus käme das Purzelchen sich nicht nur gut reiten und versorgen lässt, sondern eine andere Pferdemutti genauso akzeptiert?
Oder oh Gott, wenn er sie vielleicht sogar lieber mag als die eigene Mutti?

Egal welcher Kandidat, kein ein Mann- / Frau-Pferd sollte ein solches bleiben. Solche Pferde sind keine Seelenpartner, sie sind nicht cool oder etwas Besonderes, sondern sie sind schlicht weg falsch bzw. unerzogen oder fallen der persönlichen Eitelkeit zum Opfer!
Man muss sich zum Wohl aller bewusst sein, das man nicht 24 / 7 ein Pferdeleben lang verfügbar ist. Ein Pferdebesitzer wird auch einmal krank, manchmal auch für längere Zeit. Ebenso können auch Urlaub, Arbeit oder Familie dafür sorgen, dass man nicht 24 / 7 bei Purzelchen Huf halten kann.
Davon abgesehen sind solche Pferde auch eine Qual für Stallbesitzer, Hufschmiede und Tierärzte. Oder all die anderen Personen, die mit so einem Pferd manchmal zwangsweise umgehen müssen.
Von daher seid nicht stolz auf ein Mann- / Frau-Pferde, sondern sucht nach einer Lösung. Den ängstlichen Pferden, macht die fremden Menschen mit Zeit, Ruhe und Geduld, schmackhaft. (Nein, aufgeben ist nicht, sowas kostet nun mal Zeit und Nerven)
Die unerzogenen oder selbst gemachten ein Mann- / Frau-Pferde erzieht einfach mit Ruhe und Konsequenz. Und wenn ihr das selber nicht auf die Kette bekommt, dann sucht euch einen ordentlichen Trainer.
Und die Pferdemuttis mit den ein Mann- / Frau-Pferden, die eigentlich gar keine sind, denen rate ich zu etwas weniger Eifersucht. Ihr müsst eure Pferde nicht wie einen Schatz hüten. Es wird euch nicht weniger gern haben nur weil Andere es versorgen oder reiten. Und selbst wenn euer Pferd einem anderen Menschen Zuneigung schenkt, dann seid stolz darauf. Denn euer Pferd hat dann erkannt, das ihr von guten und netten Menschen umgeben seid.
Vielleicht zeigt es dir ja nur, dass dort auch ein neuer Freund auf dich warten könnte. 😉

Flauschige Grüße
Celeste

ein mann frau pferd

 

Warum man fremde Pferde nicht füttern sollte

Liebe Eltern, liebe Großeltern,

heute wende ich mich mit einem besonderen Anliegen an euch, denn ich möchte euch erklären, warum man fremde Pferde nicht füttern sollte.
Nun werdet ihr verwundert den Kopf schütteln und denken: »Ach das weiß ich doch längst.« Aber seid ihr euch da wirklich sicher?
Hat sich in Begleitung eurer Kinder und Enkelkinder nicht doch einmal etwas trockenes Brot in eure Taschen verirrt. Oder die eine oder andere Möhre? Oder der am Wegrand aufgehobene Apfel? Und sind diese nicht doch trotz Verbotsschilder ähnlich wie das am Wegrand gepflückte Gras in den Mäulern der hungrigen Pferde gelandet?
Diese haben dann sicher vergnügt geschmatzt und ihr habt euch nichts Böses dabei gedacht. Ihr habt euch verabschiedet, in dem festen Glauben das ihr die Pferde glücklich gemacht habt.
Sicher dachtet ihr, der Besitzer ist ein wenig zu streng mit seinen Verbotsschildern. Und während ihr später daheim beim Abendbrot gesessen habt, hat so manches Pferd mit Bauchweh auf der Koppel gelegen. Und Auslöser war euer Futter, das doch eigentlich nur eine Ausnahme war, schließlich hattet ihr nur die besten Absichten.
Genau deswegen möchte ich euch erklären, warum ihr auch solche Ausnahmen nicht machen solltet.

Erst einmal sollte man niemals fremde Pferde ohne Erlaubnis füttern. Denn auch wenn keine Verbotsschilder an der Weide hängen, so ist das keine Erlaubnis zur Fütterung.

Gründe dazu sind:

  • Manche Pferde haben Allergien und Krankheiten. Ähnlich wie ein menschlicher Diabetiker oder Allergiker kann falsches Futter krank machen und bis zum Tod führen.
    So kann der eine Apfel oder die eine Möhre böse Koliken bewirken. Und wenn ihr euch an die Babyzeit eurer Kinder erinnert, und die Nächte, die sie euch mit Babykoliken wach gehalten haben, dann wisst ihr, dass solche Schmerzen kein Spaß sind. Bei einem Pferd können sie – da sie nicht übergeben können – bis zum Tod führen!
  • Pferde bekommen von den Besitzern mengenmäßig abgestimmtes Futter. Zuviel macht Fett, träge und krank. Kommen eure Leckereien dazu dann zerstört ihr den Futterplan der Besitzer.
  • Wenn ihr Pferde über den Zaun hinweg füttert kommt es in der Herde oft zu Neid und Streit. So wird es nicht nur gefährlich für die fütternde Hand, weil die Pferde gierig danach schnappen. Sondern auch untereinander versuchen die Pferde, mit Zähnen und Hufen, den besten Platz zu ergattern. Das wäre genauso als hättet ihr 3 Riegel Schokolade für eine Kindergartenhorde. So etwas führt nur zu Unfrieden und Zankerei.

Nun werdet ihr denken: »Aber das Gras am Rand das schadet doch nicht, oder?«
Doch es schadet und sogar enorm!
Pferde sind durchaus in der Lage Giftpflanzen zu erkennen, die auf der Weide wachsen. Sie erkennen diese an den Bitterstoffen und meiden diese Pflanzen von sich aus.
Wenn sie als Eltern und Großeltern, oder ihre Kinder und Enkelkinder Grasbüschel vom Wegesrand füttern, dann wissen sie nicht, welche Giftpflanzen darin verborgen sind.
Und so geben sie diese unbedacht an die Pferde weiter.
So kann es passieren das diese aus Futtergier schnell mit gefressen werden, oder aber liegen gelassen werden. Nur dann ist die Gefahr auch nicht vorbei, denn bleibt die ausgerissene Giftpflanze liegen, dann verfliegen die Bitterstoffe und die Pferde erkennen die Giftpflanze später nicht mehr. Und wird diese dann später gefressen, ist der Schaden ebenso groß.
So können sie ein Pferd vergiften und sogar töten, ohne es gewollt zu haben.
Ebenso gibt es Pferde ,welche nur sehr geringe Mengen an Gras essen dürfen. Mitunter tragen diese sogar eine Art Maulkorb, damit sie nur sehr wenig Gras rupfen können. Dies dient nur der Gesunderhaltung der Pferde, denn oft haben diese eine Stoffwechselstörung, bei der zu viel Gras sehr schwere Krankheiten hervor rufen kann.

Von daher Finger weg vom Gras!

Nebenbei werden die meisten Wegränder gerne als Hundetoilette von Hundehaltern genutzt, und wer möchte die Kinderhände schon gerne im Hundepipi wissen?
Bevor sie fragen: Nein, der Grasabfall vom englischen Ziergarten hinter ihrem Haus hat auch nichts im Pferdemagen zu suchen.
Auch wenn ihr sorgsam gepflegter Rasen sicher frei von Giftpflanzen ist, so gärt gemähtes Gras in kürzester Zeit. Das verursacht wieder besagte Koliken die Tierarztrechnungen in 3-4 stelliger Höhe verursachen, und wenn man Glück hat überlebt das Pferd dabei.

Und auch wenn sie es nicht gedacht hätten, für Schäden die durch ihre Fütterung entstehen kann sie der Pferdehalter haftbar machen. So müssen sie dann die Tierarztkosten tragen oder Schadenersatz, wenn durch ihre Fütterung das Pferd verstirbt.

http://www.anwalt.de/rechtstipps/fremde-pferde-sollte-man-nicht-fuettern_004723.html

Von daher liebe Eltern und Großeltern, seid euren Kindern und Enkelkindern ein Vorbild.
Zeigt ihnen das man fremde Pferde nicht füttern muss, um sich an ihnen zu erfreuen.

Beachtet die wichtigsten Regeln:

  • Nicht Füttern
  • Weiden nicht betreten
  • Pferde nicht anlocken und streicheln

Sucht lieber den Kontakt und das Gespräch mit den Pferdebesitzern.

Erlauben sie die Fütterung mit Futtermitteln die sie vorgeben, ist alles in Ordnung. Ebenso kann ein freundliches Gespräch die Möglichkeit für eure Kinder zu einem Kontakt mit den Pferden geben. Beachtet aber das nicht jeder Pferdestall ein kostenloser Erlebnishof ist, der nur darauf wartet eure Kinder zu bespaßen. Aber ein höfliches Gespräch hat schon vielen Kindern den Kontakt zu diesen wundvollen Wesen geebnet. Und wenn ihr ihnen dann auch noch die Verhaltensregeln beibringt, sind sie eine Freude für alle Pferdebesitzer.

Bitte teilt diesen Text überall, bei allen Eltern und Großeltern, bei allen Teenagern, in Kinder und Krabbelgruppen. Damit diese gedankenlose Fütterei endlich aufhört und ihr euren Kindern gute Vorbilder sein könnt.

In diesem Sinne für ein gutes Miteinander,
flauschige Grüße
Celeste

bitte nicht füttern