Archiv | Februar 2016

Wer hat Angst vorm bösen Jäger?

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.

Ich hoffe, ihr habt mich vermisst? Diese Woche genieße ich hemmungslos das sonnige Wetter. Mal im Ernst, das haben wir doch alle vermisst oder?
So ertappe ich mich dabei, wie ich nach getaner Stallarbeit auf die großen Quaderballen krabbele – bei meiner Zwergengröße ist das höchst belustigend. Und wenn ich dort sitze und die Aussicht auf die Pferde, samt der wundervollen Sonne genieße, dauert es nicht lange bis einer meiner ansässigen Jäger mit dem Auto vor fährt. Denn da mein Stall genau an der Grenze zweier Jagdgebiete ist, treffe ich fast täglich auf die Jäger.

Nun höre ich schon das erste Aufstöhnen, denn Jäger sind nicht sehr beliebt in der Reiterwelt.
Viel zu oft höre und lese ich:

  • Jäger sind Mörder, die schießen nur weil sie Spaß daran haben
  • Jäger schießen auf Pferde
  • Jäger treffen sowieso nie
  • Jäger saufen nur und vögeln nur auf dem Hochsitz
  • Jäger zerstören mit ihren Wagen Reit- und Feldwege
  • Jäger hassen alle Reiter

Und wahrscheinlich sind sie auch noch an der Pest und der Cholera und einem versauten Haarschnitt schuld. Bei der Masse an Pferden und Ponys, die dauernd erschossen werden sollen, wundere ich mich immer noch über meine volle Weide.

Als ich jung und dumm war glaubte ich solche Schauermärchen auch. Sie wurden immer wieder von Reitern erzählt und ich bin in den Ställen mit diesen Geschichten groß geworden. Aber ich bin ein wissbegieriger Mensch und habe, als ich dann älter wurde, das Gespräch mit den Jägern gesucht.
Ich war überrascht: Denn Jäger sind keine mordlüsternen Monster.
Die meisten Jäger sind sehr naturverbunden. Sie lieben und schützen die Natur. Aber ebenso halten sie auch den bestehenden Tierbestand im Auge, und wenn nötig reduzieren sie diesen.
Und das ist auch gut so, denn vielen Wildtieren geht es mittlerweile viel zu gut. Ihre Anzahl würde ohne Eingreifen oft maßlos ansteigen. Und eine Rotte Wildschweine die Vorgärten zerlegt oder Pferdeweiden sind nun wirklich keine Freude.
Aber ebenso erlösen Jäger auch alte und kranke Wildtiere, denn sie kennen ihren Tierbestand durch viele Stunden der Beobachtung sehr gut. Dazu kommen noch Wildunfälle bei denen die Jäger oft zu nachtschlafender Zeit gerufen werden, um ein Wildtier zu erlösen. Und das kann mitunter eine Nachtwanderung durchs Gestrüpp nach sich ziehen, um das verletzte oder verendete Tier zu finden.
Nein, ich kann ehrlich sagen: Ich mag meine Jäger sehr gerne.
Einer ihrer Hochsitze ist an einer Weide hinter meinem Offenstall. Ich kann euch versichern, dass meine Pferde nicht einmal mit der Wimper zucken, wenn nebenan  geschossen wird. Auch fühlen sie sich nicht durch die nächtlichen Besuche der Jäger gestört. Und nein, keine Kugel kam auch nur annähernd in die Nähe meiner Pferde.

Wie kommt es also zu den Streitigkeiten zwischen Jägern und Reitern?
Eigentlich ist es ganz einfach, beide teilen sich Wald- und Feldwege, Weiden und Felder. Und während der Jäger ab der Dämmerung meist auf dem Hochsitz weilt und auf das Wild wartet, fühlen sich manche Reiter berufen genau zu dieser Zeit durch Feld und Wald zu streifen.
Ehrlich gesagt verstehe ich dann, wenn die Jäger verärgert sind. Sie müssen warten bis Wald und Feld ruhig und still sind, denn nur dann kommen die Wildtiere heraus. Und ebenso wollen sie niemanden in Gefahr bringen, wenn sie zur Waffe greifen. Also nutzen sie Zeiten, in denen der Wald eigentlich leer sein sollte. Dumm nur wenn sich dann so manche Tschackeliene und Chantalle berufen fühlt, auch nachts die leuchtende Neon-Pferdedecke mit Blinklichtern auszuführen. Meiden sie dann noch die Reitwege und reiten querfeldein, dem Jäger vor die Flinte, dann ist das Geschrei groß. Der Jäger, der seinem Ärger zu Recht Luft macht, und die 2 Quarktaschen, die heulend rum erzählen, dass der Jäger sie angeblich bedroht habe.
Nein ich halte mich da an die Regel, die mir damals schon als Kind eingebläut wurde:
»Wenn es dämmert, dann hast du am Stall zu sein.«
Denn schon damals lernte ich das Feld und Wald dann den Jägern gehört. Und wenn ich unbedingt raus wollte, dann ritt ich eine Runde durch das Dorf. Aber niemals in die Jagdgebiete!

Natürlich gibt es Jäger, die wirklich unfreundlich sind. Sicher auch welche, die bedingt durch schlechte Erfahrungen, Reiter förmlich hassen.
Aber es gibt überall dumme und doofe Menschen.
Doofe Reiter, doofe Bäcker, doofe Polizisten, doofe Autoren … Ebenso wie Nette!
Nur weil man den einen oder anderen doofen Jäger erwischt hat, sind nicht alle so.
Nehmt euch einfach mal die Zeit und redet freundlich mit ihnen. Ihr werdet verwundert sein, wie nett manche sind. Und vielleicht sind dann auch einige Jäger verwundert, dass nicht alle Reiter verwöhnte Gören sind, die auf ihr Recht pochen wollen zu jeder Zeit überall zu reiten.

Flauschige Grüße
Celeste

Wer hat Angst vorm bösen Jäger

 

Der Offenstall-Guru

Hallo meine Flauschehasen,
da bin ich wieder. Ich hoffe, ihr alle kommt gut durch dieses stürmische und nasse Wetter. Und euch und euren 4 Hufern- / Pfotenhelden geht es gut? So langsam aber sicher bin ich genervt von diesem Wetter, ja ich gebe es ehrlich zu. Wo sind die Winter hin mit Wochenlangen knackigen Frost aber strahlend blauen Himmel? Oder Wochen voller Schnee in denen die Pferde im Schnee toben konnten? Ich sehe nur noch Regen, Regen und noch mehr Regen, und langsam entwickeln sich meine Pferde zu Seepferdchen. Wenn auch gut gelaunten Seepferdchen.
Unterhalte ich mich dann mit den verschiedenen Personen, heißt es:  Du bist ja selber schuld, du bist ja so ein Offenstall Verfechter.
Äh ja, Offenstall Verfechter, wie darf ich mir das vorstellen?
Sitze ich vor dem Stall bewaffnet mit dem Lichtschwert und jage meine Pferde raus?  Frei dem Motto: Los ihr Luder ihr, müsst an die frische Luft?
Oder hüpfe ich mit Blümchenkranz im Haar, Mate Tee trinkend um einen Steinkreis und bete den heiligen Offenstall an?
Gehe ich sektenartig von Boxenstall zu Boxenstall und verteile selbst gedruckte Magazine, in denen mein Offenstallkonzept angepriesen wird?
Nein, eher nicht.

Dennoch stehe ich zu meiner Meinung, dass eine Offenstallhaltung das für mich sinnvollste Konzept der Pferdehaltung ist. Aber nur weil das meine Meinung ist, muss ich nicht jede Boxenhaltung gleich verteufeln.
Denn lese ich durch die verschiedenen Internetgruppen, fällt mir immer wieder auf, wie streng, teilweise guruartig so manche Offenstaller ihr Konzept verteidigen. Oft werden Worte wie Knast, Tierquälerei und Boxenhaft in jede vernünftige Diskussion geworfen.
Und dabei ist es völlig egal, ob es sich um ein vernünftiges Boxenstall-Konzept mit sehr viel Auslauf handelt, oder nicht. Es wird verallgemeinert. Es werden die Knastargumente in den Raum geworfen. Und es wird groß verteufelt, das man sein Pferd nie, nie, und niemals nicht, und schon überhaupt niemals – und hatte ich das NIE schon erwähnt – in einen Boxenstall stellen würde. Oder das man sich niemals ein Pferd kaufen würde, wenn dieses nicht in den Offenstall könne.
Ähm, ja gut das wir darüber gesprochen haben.
Ich frage mich ja immer, wie diese Personen für die Zukunft planen.
Haben sie eine Glaskugel? Wenn ja bitte einmal die Lottozahlen zu mir!

Natürlich plant man die zukünftige Haltung seines Pferdes. Man überlegt, welche Haltungsform man am liebsten auswählen möchte, und besucht dann alle in Frage kommenden Ställe. Hat man den perfekten Stall gefunden, zieht das Pferd ein und man ist glücklich.
In vielen Fällen erlebt man dieses Glück über viele Jahre. Mit sehr viel Glück dann ein Pferdeleben lang. Allerdings können sich die Lebensumstände rund um Pferd und Reiter in der Zeit eines langen Pferdelebens, doch sehr schnell ändern.

So kann:

  • Der Stallbesitzer wechseln und somit Preise, Haltungsbedingungen und Qualität
  • Der Stallbesitzer geht in Rente oder wird krank, und niemand kann den Hof weiter führen
  • Der Stall muss anderen Baumaßnahmen weichen
  • Im Stall stellt sich für Reiter und Pferd, bedingt durch Menschen oder Pferde, ein unzumutbares Klima ein
  • Ein Familienmitglied wird krank oder pflegebedürftig und man benötigt einen anderen Stall mit Vollpension
  • Ein Umzug steht berufsbedingt an und das Pferd soll natürlich mit
  • Und dann steht man da und muss den Traumstall wechseln. Und da man ja auch einen gewissen Umkreis hat, der für einen fahrtmäßig erreichbar ist, muss man wieder neu abwägen, welche Ställe in die engere Auswahl kommen können. Ist dann kein geeigneter Offenstall dabei wird man sich dann auf das nächst Beste besinnen. Mitunter ist das dann ein Boxenstall, der viel Auslauf anbietet.

Vielleicht hat man am Anfang Gewissensbisse, aber jeder Pferdehalter muss doch nach den Möglichkeiten entscheiden die das Leben ihm anbietet. Nur weil wir uns an jeder Ecke einen schönen und zahlbaren Offenstall wünschen, ist dem noch lange nicht gegeben. Und man sollte nie vergessen, jedes Pferd ist für den Offenstall geeignet, aber die wenigsten Offenställe für jedes Pferd. Diese wenigen Ställe haben oft lange Wartelisten und sind schwierig zu finden. Und wenn man nicht das Glück hat, einen solchen Stall in seiner Nähe zu haben, ist nichts Verwerfliches daran das nächstbeste zu nehmen.

Wir sollten froh und glücklich sein, wenn wir einen Offenstallplatz ergattern konnten, der unseren Pferden gerecht wird. Wir sollten aber nicht die Nase hoch tragen und uns etwas auf unser Glück einbilden. Denn es ist pures Glück, wenn wir die Möglichkeit haben einen eigenen Offenstall zu führen, oder einen geeigneten Platz zu ergattern. Es ist kein Grund die Nase über Boxenhaltung mit Auslauf zu rümpfen und im Guruton den Offenstall als das einzig Wahre an zu preisen. Viele Boxenpferdbesitzer sind sehr bemüht, um ihren Pferden ein möglichst artgerechtes Leben mit viel Auslauf zu bieten. Auch wenn das nicht so optimal wie ein Offenstall ist, so ist es doch oft nahe dran.

Flauschige Grüße
Celeste

210216

 

Wenn der Anreiz zum Zwang wird

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.
Ich hoffe, ihr alle habt die Faschingstage, aber auch die orkanartigen Stürme gut überstanden?
Dieses Wetter ist wirklich unerträglich, und so langsam habe ich den Eindruck meine Pferde mutieren zu Seepferdchen. Da habe ich mich doch glatt erwischt, wie ich mitten im Platzregen über die Paddocks wate, und dabei »Unter dem Meer« singe …
Wahrscheinlich sah ich in meiner Regenkleidung und der vom Winde verwehten Frisur aber eher aus wie Ursula die Meerhexe. Aber was macht man nicht alles, wenn die Bande lieber draußen statt drinnen fressen möchte. So serviere ich dann eben auch bei Regen und Sturm nicht nur drinnen, sondern auch draußen das Heu.

Und wenn ich dann klatschnass, heuverklebt und dreckig wie ein Ferkel nach Hause komme, und nach der wohlverdienten Dusche durch das Internet zappe, dann fällt mir folgendes auf: Immer wieder lese ich von neuen Erfindungen und Errungenschaften, Ideen und Plänen um Pferden neue Anreize zur Beschäftigung zu bieten.
An für sich eine tolle Idee, schließlich sind wir ja für das Allgemeinwohl unserer Pferde zuständig. Da wir die Haltung und die Fütterung samt Beschäftigungsprogramm planen, sind neue Ideen also immer wieder gut.
Allerdings gibt es so manche Ideen, die in meinen Augen über das Ziel hinaus schießen.
Eine gute Idee sind zum Beispiel Heunetze.
Diese sorgen für eine gut portionierbare Heumenge, die man darin gut vorbereiten, abwiegen, wässern oder transportieren kann. Mit verschiedenen Maschenweiten kann man die Futterdauer auch hinaus zögern, wenn dies nötig oder gewünscht ist.
Je kleiner also die Maschenweite der Heunetze, umso länger ist das Pferd beschäftigt. Das ist eindeutig eine gute Sache. Denn so kann man Pferden die auf Diät leben eine längere Fresszeit bescheren, und lange Pausen, die dem Magen schaden würden, vermeiden.
Schwierig wird es aber, wenn die Maschen immer kleiner werden, die Netze doppelt und dreifach ineinander gelegt, oder beweglich an wandernden Hängeständern Spielzeugen oder gar Führanlagen befestigt werden. Diese bieten dann über mehrere Stunden / Tag die einzige Futterquelle, die das Pferd bei Hunger nutzen muss.
Hier wurde in meinen Augen weit über das Ziel hinaus geschossen. Denn in einem solchen Fall wird aus dem vermeintlichen Pausenfüller und Bewegungsanreiz ein Zwang. Und hat das Pferd Hunger, muss es sich diesem Zwang beugen.
So etwas geht in meinen Augen überhaupt nicht, denn Pferde sollten in Ruhe fressen können. Sind diese aber durch zu enge Maschenweiten oder bewegliche Netze frustriert, leiden durch den Stress oft nicht nur die Heunetze, sondern auch der empfindliche Pferdemagen. Gut also das sich manche Hersteller trotz Anfragen weigern Netze mit kleineren Maschen als 3 cm herzustellen. Denn engmaschige Netze sollten wirklich nur an Pferde gegeben werden, denen ausreichend Heu in ruhiger Atmosphäre angeboten wird. Einfach, damit kein Stress entsteht und die Pferde wirklich in Ruhe fressen können.
Bietet man also Heu aus Netzen an, sollte immer gewährleistet sein, dass die Maschenweite wie auch die Fütterung selber so gestaltet wird, dass sie möglichst wenig Stress verursacht. Auch Pferde haben ein Recht darauf in Ruhe und Frieden zu fressen. Das sollte bei allen Wünschen zur Diät oder 24 / 7 Fütterung nicht außer Acht gelassen werden.

Eine weitere Sache, die mir aufgefallen ist, sind die Trailwege.
Trailwege finde ich an und für sich eine super Sache. Sie sorgen für Bewegungsanreize und bieten dem Pferd eine gute Möglichkeit einer langen Laufstrecke, wenn man eigentlich nur wenig Platz zur Verfügung hat.
Aber auch da lese ich immer wieder, wie manche in meinen Augen dann doch ein wenig übertreiben, und aus dem Anreiz ein Zwang wird. Da werden mit Einwegtoren die Trailwege so gestaltet, das wenn das Pferd den Trailweg einmal betreten hat, ihn bis zum Ende durchlaufen muss. Der Rückweg in den Stall ist somit nicht mehr sofort möglich. Und jeder der Pferde kennt weiß, dass auch sie mal gerne vor die Türe gehen, merken das ihnen das Wetter doch nicht zusagt, und sich dann gerne wieder in den Stall verkrümeln. Das ist mit den Einbahnstraßentrails nicht möglich. Egal ob es stürmt, schneit oder Katzen und Hunde regnen: Einmal den Fehler begangen den Einwegtrail zu betreten, muss das Pferd bis zum Ende da durch. Sicher stirbt kein Pferd davon solch einen Weg zwangsmäßig zurückzulegen, aber schön ist eben anders. Und so manchem alten oder kranken Pferd kann man doch ein wenig Bequemlichkeit zu gestehen.

Ebenso Wasserstellen oder Heustellen, die extra weit voneinander aufgestellt werden, damit das Pferd sich bewegen muss.
Hat das Pferd also Hunger oder Durst muss es die Strecke X also auf jeden Fall zurücklegen. Bei manchen Pferden bedeutet dies aber das sie so zum Beispiel deutlich weniger trinken, als wenn das Wasser in der Nähe der Heustation steht.
Für mich ist das keine Option.
Ein Pferd sollte immer die Möglichkeit haben, Hunger und Durst jederzeit und ohne Zwang zu stillen. Gerne kann man einen Trailweg so gestalten, dass er mehrere Futterstationen bietet, und diese zum Beispiel mit Netzen in verschiedenen Maschengrößen zu bestücken. So kann nahe am Stall zum Beispiel das Netz mit den kleinsten Maschen hängen, und weiter im Trail dann Netze deren Maschen immer größer werden. Das ist dann ein Bewegungsanreiz, aber eben kein Zwang den ganzen Trail zu nehmen nur weil das Pferd Hunger hat.

Ebenso bin ich kein Freund davon zwangsweise bei Regen draußen zu füttern.
Immer wieder lese ich das auch bei solchen Stürmen wie jetzt, die Raufen draußen bestückt werden, damit sich die Pferde bewegen. Aber mal im ernst, darf ein Pferd nicht auch mal bei Schmuddelwetter drinnen bleiben, wenn es das selber wünscht?
Warum serviert man bei einem Wetter das einen selber nicht freiwillig vor die Türe gehen lässt, nicht im Stall zusätzlich Raufutter? Wir können den Pferden doch die Wahl lassen ob sie lieber raus oder rein wollen bei Starkregen, Hagel, Schnee usw.
Wie oft rühmen wir uns damit das wir den Pferden im Offenstall die freie Wahl lassen? Aber sie dann vor vermeintlicher Naturnähe zu Sachen zwingen, die sie eigentlich nicht wollen.
Beobachten wir die Pferde in der Herde, dann fressen sie am liebsten in Ruhe ohne Stress. Gerne machen sie auch mal ein Mittagsschläfchen. Und wenn sie laufen und toben wollen, dann tun sie das auch.

Natürlich schleichen sich diese Sachen nur aus besten Vorsätzen heraus in unsere Haltung hinein. Aber vorsicht, wenn man zur Helikopter Pferdemutti mutiert.
Vor lauter Naturnähe und artgerechter Haltung sollten wir uns doch ein wenig selber ausbremsen, um das Leben unserer Pferde nicht zu minutiös zu programmieren.
Denn wenn aus einem Anreiz ein Zwang wird, dann wurde über das Ziel hinaus geschossen.

Bei mir steht Wasser immer in der Nähe der Heustationen. Trailwege sind nie einspurig nutzbar, sondern das Pferd kann jederzeit wieder zurück. Und bei Ekelwetter schleppe ich das Raufutter nicht nur in alle Futterstationen, sondern auch in den Stall.
Für mich bedeutet das natürlich mehr Arbeit, für meine Pferde jedoch das sie in Ruhe entscheiden können was sie wollen und wann sie was wollen.
Und genau das möchte ich doch, meinen Pferden ein angenehmes Leben ermöglichen, ohne Stress.

Flauschige Grüße
Celeste

13022016