Archiv | Oktober 2015

Kleines Pony, große Wirkung

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.
So langsam wird das Wetter ungemütlich, mal ist es saukalt und frostig, dann scheint wieder die Sonne und die Mücken tanzen. Und plötzlich regnet es wieder wie aus Eimern.
Die Pferde quittieren den stetigen Wetterwechsel, indem sie eine Schlammpackung auf dem flauschigen Fell tragen. Und einem dazu frech ins Gesicht grinsen.
Hat man sie endlich von der Schlammpackung befreit und steht selbst in staubbedeckter Kleidung vor den Pferden, dauert es nur einen Kaninchenpubs, bis das Pferd auf der Weide wieder umfällt und paniertes Schnitzel spielt.

Herr Pony ist auch so ein Kandidat, und ich weiß nicht wie dieses Pony es immer wieder schafft, so schmutzig zu werden.
Ist er mit einem Wildschwein verwandt?
Sind Kletten in Mähne und Schweif die neusten Haaraccessoires?
Und wenn ich dann endlich aus dem Trüffelschwein ein Pony gemacht habe, und mit ihm spazieren gehe, sonnt sich diese kleine Schweinebacke in bewundernden Blicken. Er stellt sich in Pose, wenn er angesprochen und sein seidiges Fell und seine Mähne bewundert wird. Und immer wieder höre ich dann, dass so ein kleines Pony ja nicht viel Arbeit macht.

Äh, wirklich?

Unterhält man sich eine Weile mit fremden Personen (egal ob Real oder im Netz) dann denken sich viele Pferdehalter, dass so ein Ponylein doch ein netter Zusatz zum eigenen Pferd ist.

Denn so einige Personen glauben tatsächlich das ein Pony:

  • Nicht viel in der Anschaffung kostet
  • Nicht viel im Unterhalt kostet
  • Leichter in der Pflege ist da weniger Pferd zum Putzen / kleinere Haufen
  • Es ideal für Kinder ist
  • Ein passender Partner für das vorhandene Pferd ist.

Meine lieben Freunde, seid gewiss, so einfach läuft der Hase nicht.

Beginnen wir einmal mit der Anschaffung:
Miniponys werden einem auf Märkten oder im Internet oft zu einem Spottpreis nach geworfen, das ist richtig. Wer aber aus solchen Vermehrungsproduktionen kauft, darf auch gleich das Premium-Abo bei dem Tierarzt seines Vertrauens abschließen. Gerade bei den Zwergen muss auf eine vernünftige Anpaarung geachtet werden, um Folgeschäden im Körperbau auszuschließen.
Sinniger ist es hier in die Tasche zu greifen und auf ein Pony aus einer seriösen Zucht zurück zu greifen.
Damit hat man dann eine vernünftige Aufzucht, Wurmkuren und Impfungen, die im vorhandenen Pass hinterlegt sind. Nicht zu vergessen eine Abstammung, die Aufschluss – bzw. dann eher Ausschluss von Erbkrankheiten und Inzucht bietet.

Von daher ein vernünftiges Pony aus einer seriösen Zucht ist nicht unbedingt billig. Auch wenn dieses natürlich ebenso einmal krank werden kann, wird einem geübten Auge anhand der Papiere ein unheimliches Kontingent an Informationen geliefert. Und mit diesen lässt sich ein Großteil an schädlichen Einflüssen schon ausschließen.

Weiter geht es mit dem Unterhalt:
Auch Zwerge brauchen einen Stall. Ob das ein Unterstand ist, ein Offenstall oder eine eigene Box ist irrelevant. Hat man keinen eigenen Stall, hält der Pensionsbetreiber die Hand auf, und das mit Recht. Denn auch wenn die kleinen Kackbratzen weniger fressen, benötigen sie doch Futter und Einstreu, Weiden und je nach Stall einen Futterservice / Weidedienst. Auch wenn die Pensionskosten meist günstiger sind als bei einem Großpferd, kann es dennoch schnell teuer werden. Denn was die Zwerge an Futterkosten einsparen, muss man Zaunmaterial wieder drauflegen.

Die wenigsten Ställe, egal ob der eigene Stall oder der Pensionsstall, sind auf Zwerge ausgerichtet. Einen Zaun Minipony sicher zu gestalten bedarf schon einer größeren Ausgabe an Geld und einer Maxipackung Baldrian. So gibt es unter den Ponys Spezialisten, die sich unter der niedrigsten Zaunlitze drunter wegrollen.
Ponys, die durch den stärksten Stromzaun preschen.
Frei dem Motto: Es tut nur einmal weh, und der Grashalm dahinten ist es wert!
Aber auch Minis die Tore zerlegen, Riegel auffummeln oder Holzzäune mit immerwährenden Popokratzen aus den Angeln heben.
Die Kreativität dieser kleinen Biester ist grenzenlos!

Wer sich selbst um alles kümmert, wird daher auch in diesem Fall alle Zaunkosten zum Auf- und Nachrüsten selber tragen müssen.
Als Einsteller muss man auf einen sehr fairen Pensionsbetreiber hoffen, der eine Zaunanlage à la Alcatraz zur Verfügung stellt. Oder zumindest so nett ist und nicht jedes Mal die Hand aufhält, wenn er die Zäune dank Panzerpony wieder instand setzen muss.

Ich kann nur sagen: Ab und an ein selbst gebackener Kuchen erhält die Freundschaft ungemein! 😉

Leichtere Pflege? Ja ne, is‘ klar …
Auch wenn es weniger Quadratmeter Pferd sind die geputzt werden müssen, so machen die Zwerge das durch dichtes flauschiges Fell mehr als wett. Manche Pferdehalter scheren die Zwerge schon, andere decken sie ein. Die dichten und dicken Mähnen wollen ebenfalls gebändigt werden, und so mancher Ponyhalter hat aus Frust schon zum Schergerät gegriffen und eine Stehmähne rasiert. Auch wenn sie weniger Pferd sind, man putzt und pflegt genauso lange, und oft wie bei einem großen Pferd.

Natürlich wollen wir die weiteren Kosten nicht vergessen:
Bei einem Tierarzt macht es keinen Unterschied ob ein Pony behandelt wird oder ein Großpferd.
Auch nicht in der Tierklinik bei einer OP.
Die Tierärzte rechnen also einen Standardpreis ab, was verständlich ist.
Denn ein Pony schmälert die tierärztliche Leistung ja nicht, nur weil es kleiner ist.

Auch der Hufschmied wird selten weniger Geld verlangen, wenn man ihm einen Zwerg vor die Nase stellt.
Gut manche sind so nett und berechnen nicht den vollen Preis. Allerdings ist ein Großteil nicht so entgegenkommend und berechnet die Zwerge inzwischen zum normalen Preis. Und das ist auch mehr als rechtens, schließlich sind es gestandene erwachsene Männer die auf allen vieren den Zwergen vor die Hufe fallen, um diese in Form zu bringen.

Ein absolut unterschätzter Teil in der Kostenrechnung ist meist die Ausrüstung.
Gut sitzende und passende Ausrüstung für Ponys / Minis ist unheimlich schwer zu bekommen. Auch wenn der Markt inzwischen deutlich größer wird, so tummelt sich nur noch mehr Schund in den Weiten des Online-Handels umher.
So wie man nicht einfach einen Haflinger Sattel auf jeden Haflinger schmeißt, legt man bitte auch nicht jeden Minisattel oder jedes Pony-Reitkissen auf den Rücken seines Lieblings.
Auch hier darf man sich nicht scheuen, einen Sattler hinzuzuziehen. Nur weil das Pony so klein ist darf man daran nicht sparen. Und nicht nur Sattel und Trense, sondern auch ein Fahrgeschirr samt Sulky / Kutsche sollte entsprechend angepasst sein.
Denn Artikel von der Stange passen leider seltenst wirklich gut.
Die Ausrüstung muss sitzen und passen, und gerade bei den Zwergen muss man tiefer in die Tasche greifen, um passendes Zubehör zu finden.

Das alte Lied vom Kinderpony
Ich weiß nicht ob es so mancher Person in den Sinn gekommen ist, aber nicht jedes Pony mag Kinder. Nur weil die Zwerge so klein und niedlich sind ist es nicht ihre Lebensaufgabe den Kinderhort für Windelpubser zu spielen.
Kinder sind laut, ungestüm, auch mal etwas forsch und nicht immer geduldig.
Ein Pony das eine Horde Kinder mit Fingerfarben und Zopfgummies über sich ergehen lässt muss stabile Nerven und eine solide Ausbildung haben. Manche Ponys mögen das wirklich, andere wünschen sich die Kinder unter einem Haufen Pferdeäppel begraben.
Hier muss man vor dem Kauf abwägen, ob das Pony als Kinderbespaßung her halten soll. Und dann ein entsprechend ausgebildetes und erprobtes Kinderpony in die Familie einladen. Ansonsten muss man damit leben, wenn das neue Familienmitglied einfach keine Kinder mag.

Zudem muss der Besitzer für ein ausreichendes Bewegungs- und Kopfprogramm des Ponys sorgen. Denn Minis sind keine Rasenmäher!
Man kann sie ausgezeichnet mit Bodenarbeit beschäftigen, an der Doppellonge arbeiten, vor die Kutsche setzen, oder als Handpferd mitnehmen. Die kleinen intelligenten Zwerge haben viel mehr zu bieten als nur süß auszuschaun und ab und an ein Kind spazieren zu tragen.

Zu guter Letzt: der passende Partner?!
Sicher wünscht man sich einen festen Partner für das eigene Pferd.
Wie süß würde es ausschaun, wenn Groß und Klein zusammen auf der Weide stehen, zusammen spielen, oder gar zusammen in einer Box / Offenstall stehen würde.
Wie viel Geld könnte man sparen?
Welche Freude wäre es immer ein Handpferd dabei zu haben?

In der Realität mag sich aber nicht einmal jedes Pferd in einem Stall.
Noch weniger mag jedes Pferd plötzlich das kleine Pony, das ihm vor die Nase gesetzt wird.
Während manche Pferde das kleine Überraschungspaket freudig adoptieren, wünschen manch Andere dem Zwerg nur noch die Pest an den Hals.

Von daher, nur weil man selber plötzlich 2 Lieblinge hat, müssen die sich nicht mögen, egal wie sehr man sich das wünscht.

Fazit:
Kleine Ponys sind toll, liebenswert, überraschend und sehr intelligent.
Sie kosten im Unterhalt allerdings nicht wirklich viel weniger als ein normal großes Pferd.
Ebenso erfordern sie genau so viel Zeit, Liebe und Hingabe.
Zu glauben das man so einen Zwerg einfach »neben her laufen lassen kann« ist ein absoluter Irrglauben.
Solltest du dich also mit dem Traum vom Zwerg befassen, sei gewiss:
Es wird teuer, anstrengend, aufreibend – aber ebenso wunderschön!

Flauschige Grüße
Celeste

 

pony

 

Testbericht: Loesdau – »Heunetz Corner«

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.

In der letzten Woche habe ich mich ausgiebig dem Basteln von Heunetzen gewidmet. Aber ebenso habe ich auch gekaufte Netze. Diesmal möchte ich von meinen Erfahrungen mit meinen Loesdau Netzen berichten.
Ich nutze ja schon einige Jahre Heunetze, denn das Fressen aus engmaschigen Netzen sorgt für eine längere Fressdauer. Dazu schlunzen die Pferde nicht mit dem Heu herum, denn wir alle kennen es doch: Liegt es auf dem Boden dann äppelt oder pushert das Pferd wenigstens einmal hinein.
Um solchen Klogeschichten vorzubeugen, nutze ich die Netze in Heuraufen oder an meinem Heunetzständer. Denn ich gestehe, ich bin ein Faulschlumpf, und so bereite ich pro Nase 2 große Netze vor. Eines in der Heuraufe, das sie morgens nutzen dürfen, und eines am Heunetzständer, dessen Zugang erst abends geöffnet wird. Einmal beide Stationen vorbereitet saue ich mich nur einmal ein, und muss abends nur noch die Zugänge zur extra Station öffnen. Bedingt durch verschiedene Futterstationen brauche ich also auch doppelt so viele Netze.
So kamen vor einigen Monaten auch die Loesdau Netze dazu.

Eckdaten: 

Zum Heunetz

  • Preis 13,95 €
  • Farbe: weiß
  • Maschenweite 3 cm
  • Größe 0,90 x1,20 m
  • 2 Verschlusskordeln
  • 2 Aufhängeösen aus Stoff
  • Fassungsvermögen Heu gepresst ca. 22 kg / Heu lose ca. 10 kg

Nutzung:
Das Befüllen des Netzes geht recht einfach, da man das Netz oben über die gesamte Länge öffnen kann. Ob man also loses Heu von Rundballen, oder ganze Scheiben von kleinen Quaderballen einfüllt, ist egal. Es geht leicht von der Hand.
Der Verschluss ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Über die gesamte Länge gibt es nur 2x die Möglichkeit via angebrachte Kordel, das Netz oben zu verschließen. Dazu löst sich die Kordel recht schnell, sei es mit Schleife verschlossen, ebenso wenn man sie verknotet.
Durch die 2 Verschlussstellen ist es einem geschickten Pferd also durchaus möglich seinen Rüssel – wahlweise auch einen Huf – in einem Akrobatikakt in das Netz zu schleusen. Mir persönlich war das zu gefährlich, daher habe ich eine extra Kordel als Verschluss über die gesamte Länge gezogen.
Das ist zwar etwas mehr Aufwand, aber es ist mir immer noch mir lieber als ein zerstörtes Netz oder ein grinsender Haflinger.
Ich habe die Netze in den Heuraufen mit Karabinern an 4 Ecken befestigt, oder aber am Heunetzstand, ebenfalls mit Karabinern eingehängt.

Die Pferde selber kamen mit den kleineren Maschen sehr gut zurecht.
Es wurde gezupft, gerupft, gebissen und mit den Hufen gescharrt. Die Netze halten bis jetzt ohne Probleme sogar dem Panzerlein wie dem gewitzten Shetty stand.

Die Farbe der Netze ist allerdings etwas ungewöhnlich und das Weiß wird schnell schmutzig. Entweder man wäscht die Netze öfters, oder lebt mit einer farblichen Veränderung. Da ich aber keinen Werbespot für »Der weiße Riese« drehen möchte, kann ich mit der Verfärbung leben.

Fazit:
Ein großes Netz für einen kleinen Preis.
Gerade für Einsteiger ist es ein günstiges Netz in einer sehr kleinen Maschenweite.
Dazu passt eine Menge Heu hinein und es lässt sich leicht befüllen.
Einzig die mangelnde Farbwahl wie der Verschluss sorgen für Punktabzug.
Somit vergebe ich eine klare Kaufempfehlung und 5 von 6 Flauschepunkten!

Flauschepunkte

Flauschige Grüße
Celeste

HeunetzHeunetz

HeunetzHeunetz

 

 

 

 

Auf den Hund gekommen

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.

Der Herbst ist da. Die Weidezeiten werden kürzer. Auch meine Pferde sind wieder in ihren Offenstall gezogen. Und während sie gemütlich ihr Heu muffeln, bastel ich noch hier und da ein wenig an einigen Verbesserungen. Oder aber ich stopfe Heunetze, richte die Bettchen und beobachte die Vielfalt der Wildtiere am Stall.

Was ich aber nicht so gerne beobachte, sind freilaufende Hunde auf meinen Weiden.
Ich muss vorab sagen ich mag Hunde! Hunde sind wundervolle Tiere und Freunde fürs Leben. Ebenso können Hunde auch sehr freundschaftliche Beziehungen mit Pferden eingehen. Dumm ist es aber, wenn einem diese Freundschaft von Fremden aufgezwungen wird. Denn die Hunde können wahrlich nichts dafür, wenn sie knackeblöde Besitzer haben.

So hatte ich schon seltsame Erlebnisse auf meinen Weiden / im Offenstall, wenn plötzlich kleinere Hunde unter der letzten Litze durch, in einem Affenzahn auf die Paddocks stürmen. Wenn man in so einem Fall Glück hat, dann rufen die Hundebesitzer ihre Hunde zurück und entschuldigen sich.
Meist endete das aber eher in einem verzweifelten Gekeife des Hundebesitzers, und einem Hund der diese Befehle gekonnt – und sicher nicht zum ersten Mal – ignoriert.
Mehr als einmal habe ich dann einen Hund in der Größe einer Teppichratte aus dem Offenstall oder von den Paddocks gepflückt. Und leider waren Rosalinde und Cindy, wie auch Pfötchen von Wallerfurz nicht begeistert, wenn sie dann an einem Pferdestrick nach draußen befördert wurden. Denn die Besitzer haben es sehr gerne mir überlassen, die kleine wehrhafte Kampfratte einzufangen, während mir die hübschen kleinen Zähnchen ein neues Piercing stechen wollten.

Die Besitzer versichern einem in diesem Fall natürlich das ihr Hasenpubsie das noch nieeee gemacht habe. Und während sie große Reden über die Folgsamkeit ihres Hundes halten, verpieselt sich dieser schon wieder Richtung Pferde …
Das sind dann die Momente, in denen man die Hundebesitzer mit der eigenen Hundeleine gefesselt an den nächsten Baum knüpfen möchte.

Oder aber man bekommt die Variante Hundebesitzer zu spüren, die der festen Überzeugung sind ,dass man sich nicht anstellen soll!
Schließlich ist es egal, ob Fiffi die Pferde jagt, Wildschwein spielt und Löcher auf die Weiden buddelt. Oder nicht unbedingt nach Rosenduft müffelnde Haufen hinterlässt.
Dann kommt die Argumentation, dass man sich gefälligst nicht anstellen soll. Dass der Hund den Pferden ja nix tut. Und das man doch eh genug Wiese hat, da muss man sich nicht aufregen. Nur das der Hund schnell zu Brei wird wenn, ein Pferdhuf seinen Kopf trifft, das wird oft vergessen oder schlichtweg ignoriert.

Einmal habe ich einen Herrn auf diese Gefahr hingewiesen. – Wohlgemerkt sein Hund ist unter dem Zaun auf meinen Paddock gelaufen!
Und als ich ihn bat diesen zurückzurufen, damit nicht ein Pferd nach ihm tritt, antwortete dieser allen Ernstes das er meine Pferde alle kalt mache wenn die seinen Hund treten.
Ich glaube das Donnerwetter, das ich dann losgelassen habe, muss ich nicht umschreiben … Meine 1,59 m haben sich sicher grün gefärbt und Hulk ähnliche Züge angenommen.
Ja ich habe schon so einige seltsame Erlebnisse mit fremden Hunden gehabt, bzw. eher mit deren seltsamen Besitzern.

Ebenso musste ich schon erleben, dass meine ungenutzten Weiden (damit sie nachwachsen) gerne als Hundespielplatz missbraucht werden. Nun ich habe eigentlich nichts dagegen, gerade wenn die Mitarbeiter des Tierheims mit ihren Hunden die Weiden zum Training nutzen. Dies wurde jedoch auch vorab abgeklärt. Aber leider nutzten auch fremde Personen ungefragt meine Weiden als Hundeplatz.
Und nachdem dann Unmengen an Hundehaufen, als auch zerstörten Spielzeugen auf den Weiden liegen blieben, habe ich diese nun alle mit einem Schloss gesichert. Die Tierheimfreunde haben nach wie vor Zugang, aber fremde Hundehalter nicht mehr.
Ich mag einfach nicht dauernd Löcher zu buddeln, Kackhaufen entfernen, und Reste von Gummi und Plastikspielzeug aufsammeln. Denn man mag es kaum glauben, aber meine Weiden sind der gedeckte Tisch meiner Pferde!

In Pensionszeiten ist es mir ähnlich ergangen. Als ich noch jung war, gab es auf jedem Hof einen, oder mehrere Hofhunde. Diese Hunde hatten das alleinige Privileg und die Herrschaft über den Hof. Sie waren versierte Wachhunde, die fremden Personen auch mal ein paar Zähne in den Poppes drückten. Fremde Hunde waren damals auf Reithöfen nicht gerne gesehen. Und wenn mussten sie sich mit dem Hofhund verstehen. Mochte der keine anderen Hunde, dann gab es auch keine anderen Hunde im Reitstall.

Irgendwann in den 90ern gab es dann eine Wende.
Während immer mehr Bauern auf Pferdehaltung umstellten, wurden auch viele Hofhunde abgeschafft. Gleichermaßen kam aber der Trend auf, dass viele Pferdebesitzer ihre Hunde mit in den Stall nahmen. Denn es ist in vielen Köpfen fest verankert, das Hund und Pferd zusammengehören.
Nun eigentlich habe ich sicher nichts gegen Hunde im Pferdepensionsstall.
Allerdings mag ich nicht wenn diese:

  • Die Heu und Strohkammer als Spielwiese nutzen
  • Frei und ohne Aufsicht auf dem Gelände laufen
  • Weiden, Boxen oder Platz / Halle betreten
  • Bei einem Ausritt zwischen den Hufen wuseln
  • Einen anspringen oder gar beißen
  • Futter oder Gegenstände klauen
  • Gegenstände zerstören

Nun sehe ich schon vor mir, wie so mancher Hundebesitzer sein Haupt schüttelt und sagt »meiner macht das aber nieeeeeeee«. Meine Erfahrung noch aus Pensionszeiten sieht deutlich anders aus.

Da sind all die oben genannten Sachen mehrfach passiert. Einschließlich 5 zerfetzter Pferdespielbälle, die in meinen Boxen hingen. Meist war den Hundebesitzern nicht einmal klar was ihr Hund alleine so treibt, wenn sie gerade das Pferd füttern, bürsten oder von der Weide holen.
»Die haben hier gerade noch gespielt« gefolgt von »Der liegt doch eh immer nur im Stroh« bis zur Standardantwort »also DAS hat der noch NIEEEE gemacht« versicherten die Hundehalter wenn man sie ansprach.
Am Verhalten änderte sich aber oft wenig, bis gar nichts. Es war einfach zu unbequem den eigenen Hund zu beaufsichtigen.

Von daher liebe Hundehalter bitte verzeiht mir, aber so sehr ihr euren Hund auch liebt, bitte drängt ihn nicht eurer Umwelt auf.
Sorgt bitte dafür das:

  • Keine Haufen hinterlassen werden.
  • Auf Weiden nicht gebuddelt wird
  • Nicht einfach fremde Boxen oder das Heulager als Hundeplatz missbraucht wird.
  • Kein Hund einem Menschen oder Pferd in die Quere läuft, hinter her läuft oder von ihm angesprungen wird.
  • Fremdes Eigentum – egal ob Grundstück oder Gegenstände – sind einfach tabu für den Hund.
  • Auch wenn euer freilaufender Hund aufs Wort hört, so solltet ihr ihn immer im Blick haben

Wenn diese Ratschläge – die eigentlich selbstverständlich sein sollten – beherzigt werden, dann steht einem fröhlichen Miteinander nichts mehr im Weg.

Bedenkt das diese auch der Sicherheit eures Hundes dienen.

Flauschige Grüße
Celeste

111015

 

Von Schermustern und Deckenwahnsinn

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.
Auch heute zu später Stunde möchte ich euch noch mit meinem Sonntagsbeitrag erfreuen.

In den letzten Tagen war ich sehr fleißig. Eigentlich habe ich jede freie Minute genutzt, um den Offenstall winterfest zu machen. Schließlich bedarf jeder Winter noch einiger Vorbereitungen, die man meist dann erst in Angriff nimmt, wenn es nicht mehr so heiß ist, die Mücken verschwunden sind und die Pferde langsam flauschig werden.

Das Flauschen der Pferde ist im Internet dann auch das Startsignal!
Denn plötzlich wimmelt es in den verschiedensten Gruppen nur noch von 2 Sorten von Postings:
»Welche Decke soll ich nehmen?« dicht gefolgt von »Welches Muster soll ich meinem Hotti auf den Popo scheren«

Das sind dann Momente, in denen ich dezenten Ausschlag bekomme. Denn die wenigsten Pferde müssen eingedeckt oder geschoren werden.

Natürlich gibt es Pferde die eine Schur oder eine Decke brauchen.
Das sind zum Beispiel:

  • alte Pferde
  • kranke Pferde
  • Pferde die aktiv im Sport gehen und täglich trainiert werden
  • Pferde die nicht eigenständig einen Regen/Windschutz aufsuchen

Also allgemein Pferde, bei denen aus Krankheit die Thermoregulation nicht eigenständig funktioniert und nach geholfen werden muss oder aber Pferde, die im großen Sport aktiv sind.

Nicht gemeint sind damit die Opfer von:

  • Pferdemutties die ihre Pferdchen mit Decken verwöhnen wollen, weil es draußen so kalt ist
  • Pferdemutties die zu faul sind, ein Pferd im Winterfell vernünftig trocken zu reiten
  • Pferdemutties die das Training nicht dem Fell des Pferdes anpassen wollen
  • Pferdemutties die lieber der Deckensammelsucht verfallen wollen, und diese müssen die Schatzelpubsies dann auch tragen
  • Pferdemutties die in reines Entzücken ausbrechen, wenn sie ihrem Schatzelein etwas auf den Poppes scheren können.

Und ja diese Pferdemutties gibt es sehr oft in den Weiten des Internets …
Da wird förmlich auf den Herbst gewartet, bis das Pferdefell anfängt flauschig zu werden. Dann wird im Internet gesucht, gegoogelt und beratschlagt, bis das perfekte Motiv gefunden ist.
Noch schnell eine Schermaschine ausgesucht, und schon zieren Katzenpfötchen, Playboy Bunnys oder Fuckfinger mit Sternchen den Pferdehintern. Der Sinn der Schur ist dabei völlig egal, Hauptsache es schaut gut aus.

Und das sind Momente in denen ich mir diese Pferdemutties mal gerne zur Brust nehmen möchte, um dann in ihre Winterkleidung auch einmal wahllos Löcher rein zu schneiden. Gerne auch in Stern, Katzenpfötchen oder Herzform, einfach damit sie einmal wissen, wie sich das anfühlt.

Ebenso die netten Mutties die ihre Pferde in Flausche und Regendecken werfen, damit die Pferdchen es kuschelig warm haben. Das die Pferde dann natürlich weniger Fell schieben, und sauber bleiben ist ein netter Nebeneffekt, den man natürlich niemals bewusst als Auslöser für die Deckenwahl bedacht hätte. (Wer die Ironie in diesem Satz gefunden hat: Herzlichen Glückwunsch!)

Wie zuvor gesagt alte und kranke Pferde bei denen die Thermoregulation nicht funktioniert sind hiervon ausgenommen. Ebenso Sportpferde, die ihren Hafer im täglichen Training verdienen und bei denen Reiter und betreuendes Personal unter Zeitdruck stehen.
Damit meine ich nicht, Liesel Müller die zu Weihnachten mal eine Dressur reitet und sich für das neue Reiterstarlet hält. Denn der normale Freizeitreiter und alle Turnierreiter, die mal ein Turnier gehen, aber damit kein Geld verdienen, können sich doch bitte die halbe Stunde Zeit nehmen und die Pferde vernünftig trocken reiten. Das tut keinem weh, bedarf keiner schicken Decke und ebenso keiner Schur.

Natürlich könnte die Nebenwirkung der fehlenden Decke eine Schlammpackung sein, die das Pferd in seinem Auslauf auflegt. Aber für einen echten Pferdefreund (und keinen Faulschlumpf) sollte das kein Hindernis sein.

Scheren und Eindecken ist in den wenigsten Fällen notwendig und sollten nicht begründet liegen in einer ach so tollen Deckenkollektion, hübschen Schermustern und der eigenen Faulheit.
Also, lasst eure Pferde bitte Pferde sein.
Deckt sie bitte nur dann ein wenn es wirklich nötig ist.
Und verstaut eure Gedanken an Scherbildchen auf dem Pferdehintern in der hintersten Gedankenecke!  Wenn ihr etwas verschönern wollt, lasst euch selbst neue Nägel, ein Make-up oder eine neue Frisur machen.

In diesem Sinne, flauschige Grüße
Celeste

041015