Archiv | Mai 2015

Rassenhass bei Pferden

Hallo meine lieben Flauschehasen, ich hoffe, es geht euch allen gut!

Heute starten wir mit einem neuen Wunschthema, das mir zugetragen wurde, ins Wochenende.
Und zwar das Thema: Rassenhass!

Nanu, werdet ihr euch nun eventuell fragen. Rassenhass? Was mag man sich darunter vorstellen?Mehrere Haflinger, die flauschig glitzernde rosarote Roben anziehen und das einzige Shetty auf der Weide dissen, mobben und auf den Scheiterhaufen bringen?
Pfui-Pfui-Klan mäßig?
Nein, so ist es nicht gedacht. Denn auch wenn manche Pferde ihre Vorlieben haben, so grenzen sie nicht generell ganze Rassen aus. Der Mensch allerdings schon. Und in diesem Fall ist mal wieder bewiesen, dass der Zweibeiner zuweilen dümmer ist als das dazugehörige Pferd.

So sind:

  • Haflinger dick, fett, doof und faul und gehen durch alle Zäune. Zudem sind sie einfach billige Schlachtpferde
  • Tinker taugen nix, können nix und bringen es eh nie zu etwas
  • Isländer haben alle Ekzem und sind nur was für grosse Erwachsene, die sich nicht auf Großpferde trauen
  • Westernpferde sind alle platt
  • Highlands taugen nur zum Fischkarren ziehen
  • Shettys sind alle fette Kugeln, die Kinder beißen wollen

und und und…
Ich denke ihr wisst, worauf ich hinaus will.

Natürlich kann und darf jeder Mensch Vorlieben haben. Jede Rasse hat bestimmte Vorzüge, die einem mehr gelegen kommen als andere.
So ist man wenn man eine Reining reiten will sicher mit einer Westernrasse besser bedient, als mit einem Shetty. Das heißt aber nicht, dass nicht jede Rasse bestimmte Lektionen erlernen kann. Es ist eben alles eine Sache des Trainings und der Vorbereitung. Allerdings ist aufgrund der körperlichen Beschaffenheiten nicht jede Rasse für jeden Bereich des Reitsports geeignet. So erwartet niemand von einem Shetty das es ein S Springen schafft, ebenso wie nicht jede Rasse einen Tölt hinlegen kann. Umgekehrt können einige Rassen auch über die Talente, welche ihnen eigentlich in die Wiege gelegt worden sind, hinaus ragen, oder sie komplett ignorieren.
So gibt es wirklich springbegabte Haflinger, oder welche die wirklich wundervoll in der Dressur laufen. Ebenso wie Quarter Horses mit Cutting Abstammung, welche Kühe fürchten und über die eigenen Beine stolpern.

Wir sollten uns an die eigene Nase fassen und unsere unsinnigen Vorurteile gewissen Rassen gegenüber einpacken. In eine kleine rosa flauschige Kiste, diese unter das Bett schieben, neben all die anderen Kisten mit den Köpfen unserer Feinde.
Ähems, ach verdammt nun kennt ihr mein Versteck. 😀

Nein im Ernst, diese Vorurteile, die sich bei manchen Rassen schon fast zu Hass ausweiten, verletzen oft die Besitzer, die ihr Pferd lieben.
Das ist ähnlich wie bei Kindern.
Da kommt euch eine liebevolle Mutter mit stolz geschwellter Brust entgegen. Zeigt euch den frisch geschlüpften Sprössling und hält euch das nach Kacke und Kotze riechende Bündel unter die Nase. Dabei strahlt sie euch an, als hätte sie als Kind in Tschernobyl gespielt.
Was sagt ihr dann, nachdem ihr das Kind begutachtet habt und festgestellt habt, dass es grottenhässlich ist?
»Entschuldige habt ihr da im Krankenhaus was vertauscht? Kind weg geworfen und Nachgeburt groß gezogen?«
Ähems, nein das werdet ihr nicht, auch wenn das Kind ausschaut wie Gollums kleine Schwester! Ihr werdet nett lächeln, und freundlich das überaus hübsche Kind loben. Und euch jede noch so blutige Story über die Geburt anhören, welche euch den Mageninhalt in die Kehle steigen lässt. Warum? Weil ihr euer Gegenüber nicht verletzen wollt!
Und viele Menschen lieben ihre Pferde ebenso. Sie geben sich unheimliche Mühe sie zu versorgen, auszubilden und alle Talente auszureizen. Sie sind für die kleinen oder größeren Unzulänglichkeiten zuweilen genau so blind, wie Eltern gegenüber ihrem Nachwuchs. Bitte begegnet ihnen nicht mit allgemeinen Vorurteilen. Bitte macht nicht einzelne Rassen nieder. Lächelt, denkt an diesen Post und bereitet dem Besitzer einen schönen Tag, indem ihr einfach zuhört.

Denn wir alle lieben unsere Pferde, und es verletzt uns, wenn ihnen aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Rassenzugehörtigkeit mit Hass begegnet wird. Mann muss nicht alle Rassen mögen, sollte sie jedoch weder hassen noch vorverurteilen.

In diesem Sinne flauschige Grüße

Celeste

 

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Produkttest: Waldhausen Griffy Longierleine

5So meine süßen Flauschehasen, hier habe ich zur Abwechslung mal wieder eine kleine Produktrezension für euch.

Wie die Beobachter meiner Autorenseite schon wissen, hat mir meine liebste Oompa Loompa noch ein Päckchen zu kommen lassen, bevor sie sich in den Urlaub verkrümelt hat. Nun gut, auch Oompa Loompas brauchen Urlaub. Denn sie sucht ja immer noch nach der heiligen Kakaobohne und da bekommt sie ab und an auch Ausgang. Kurz bevor sie in den Urlaub fuhr, hatten wir ein Gespräch über eine pinkfarbene Longe.
Ja, ihr habt richtig gelesen: PINK!
Ich meine, wer kann Pink schon widerstehen?
Schließlich reden wir hier von was? Ja, Pink!

In Anbetracht dessen, dass ich eine neue Longe benötigte und schon eine weile auf der Suche war, hat meine Oompa Loompa mir eine schicken lassen. (Außerdem hat auch sie einen kleinen pink Fetisch, auch wenn sie es nie öffentlich zugeben würde. 😀 )

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Zum Produkt:
Amazon lieferte mal wieder binnen weniger Tage, so dass ich nicht zu lange auf die Folter gespannt wurde. Denn wer kennt nicht die Freude, wenn der Postbote mit einem Pferdepäckchen erwartet wird? Man lauert förmlich hinter der Türe und springt den Postboten fast an, um ihm mit einem Freudenschrei das Päckchen zu entreißen.
Wer brauch schon Schuhe? Wer brauch schon Handtaschen? Was mich in Ekstase versetzt, ist pinkfarbenes Pferdezubehör!

Nun aber zu den Angaben der Longe:

Preis:
Die Longe kostet zwischen 8,81 € und 12,99 € und ist somit nicht teurer als bei einem Reitsporthändler. Vielmehr ist sie samt Porto sogar immer noch sehr günstig.

Farben:
Auch die Farbauswahl ist enorm:

  • Gelb
  • Orange
  • Pink
  • Schwarz
  • Weiss
  • Grau Schwarz
  • Lila
  • Rot
  • Blau/Beige

Als die Longe ankam war ich positiv überrascht. Die Longe war in einer Plastiktasche mit Reißverschluss und Griff verpackt, welche sich auch zur weiteren Aufbewahrung nutzen lässt.
Ob sorgfältig aufgerollt, oder zusammen gekruschelt passt die Longe immer wieder in die Tasche hinein. So hat man sogar als kleiner Ordnungsmuffel immer die Möglichkeit diese schnell zu verstauen.

Die pinke Farbe ist sehr intensiv. Der messingfarbene Karabiner scheint solide verarbeitet und besitzt keine scharfen Kanten, wie es oft bei günstigen Produkten der Fall ist.
Das Material der Longe ist sehr weich, fast schon ein wenig flauschig und sehr angenehm bei der Benutzung:

  • Mit Strickhandschungen fand ich die Longe etwas rutschig in der Hand
  • Mit Stoff/Lederhandschuhen hatte man einen guten festen Griff
  • Ohne Handschuhe war der Griff fest und angenehm
    Ein simuliertes Durchrutschen brannte nicht so sehr auf der Haut, wie bei den normalen Nylonlongen.

Angenehm ist auch das Gewicht. Diese Longe ist sehr leicht, was auch für die Pferde angenehmer ist. Gerade wenn man Minis damit longiert, kann eine normale Longe schon ein enormes Gewicht auf die Nase bringen.

Mein Fazit:
Ich habe deutlich mehr bekommen als ich zu dem Preis erwartet habe und kann nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen.

(Natürlich findet ihr den Artikel auch unter dem Menüpunkt „Jetzt kaufen“ – „Empfohlene Produkte“.)

Flauschige Grüsse
Celeste

 

Neid und Missgunst unter Reitern

Hallo meine Flauschehäschen, da bin ich wieder.
Wie ihr sicher schon gemerkt habt, gibt es meinen Wochenendbeitrag nicht mehr erst sonntags. Wie könnte ich mich denn entspannt zurücklehnen, ohne euch mit ein paar Sätzen zum Nachdenken ins Wochenende geschickt zu haben? Daher kommt ihr bereits freitags in das Vergnügen. Und so sitze ich hier nun, während draußen die Sonne scheint, und widme mich dem nächsten Wunschthema.

Das Thema, das dieses Mal an mich herangetragen wurde, ist: Missgunst unter Reitern.
Für mich ein schwieriges Thema. Natürlich bin ich dem schon häufiger begegnet, ob direkt oder indirekt. Dennoch bleibt mir diese Emotion ziemlich schleierhaft. Wer jetzt denkt ich möchte mir einen Heiligenschein aufsetzen und euch mit Weihwasser besprenkeln irrt sich. Wie den meisten zwischenzeitlich bekannt habe ich Asperger. Hierdurch kommt »Neid« einfach nicht in meiner Grundprogrammierung vor. Dafür sind die Bereiche für Sarkasmus und Ironie umso ausgeprägter. 😉
In meinem Fall heißt das: Wenn die Chantal aus dem Stall eine super fluffige flauschige Decke in Pink ergattert hat, dann freue ich mich mit für sie.
Und wenn Tschackeliene, die ich auf den Tod nicht ausstehen kann, einen 6er im Lotto hat – ok besser im Lotto als im Bett – dann gönne ich ihr das trotzdem. Ich weiß, für die meisten unter euch ist das nicht nachvollziehbar. Ich für meinen Teil musste über die letzten Jahrzehnte feststellen, wie verbreitet diese Emotion ist. Denn nirgends begegnet einem so viel Neid und Missgunst wie in einem Reitstall. Da gönnen sich selbst die besten Freunde oft nicht den Dreck unter den Fingernägeln. Noch weniger gönnt man sich untereinander ein gutes Pferd, eine schöne Ausrüstung oder einen Turniererfolg. Zwar wird gelächelt und gratuliert. Aber schließlich kann es nicht sein, dass die blöde Shakira mit dem fetten Haflinger in der Dressur besser abgeschnitten hat, als man selber mit dem ach so top ausgebildeten Warmblut. Es MUSS einfach daran liegen, dass die fette Shakira sich via Blowjob bei den Richtern beliebt gemacht hat. Ganz bestimmt! Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht daran, dass man selber einfach schlechter reitet.
Sollte man die Frechheit besitzen mehr als ein Pferd zu besitzen, ist die Karriere im horizontalen Gewerbe oder im Dominastudio mit Sicherheit auch schon richtig ins Rollen gekommen. Oder aber man beglückt alte zahnlose, aber wenigstens reiche Opis, die dann das Hobby finanzieren. Die naheliegendste Option ist und bleibt für die Klatschmäuler einfach die Unwahrscheinlichste: Denn es kann ja nicht sein, das sich Personen mit mehreren Pferden den Poppes aufreißen, nur damit es diesen gut geht.
Nein, entweder geht es den Gäulen schlecht, oder aber die Besitzer finanzieren alles über unlautere Methoden.
Was mir in den letzten Jahrzehnten alles untergekommen ist, war von kreativ bis grenzdebil. Leider hinterlassen jedoch auch die dümmsten, aus Neid gestreuten Gerüchte, Narben am Ruf der Person, wie aber auch an ihrer Seele. Gerade wenn man wirklich alles für seine Pferde gibt und diese Verantwortung Schultern muss, kann einen der Spießrutenlauf im Stall enorm zusetzen.

Aber nun gut. Besagte Personen, die einem noch das einlagige Klopapier beim Toilettengang missgönnen, schießen nicht nur gegen Miteinstaller scharf, die einfach mehr Grips in der Birne haben. Der nächste Stein des Anstoßes bietet auch gern das Sponsoring über Firmen! Nein, das machen die besagten Personen sicher niiie .never, nie nicht. Schließlich würden sie sich nie für sowas hergeben und verkaufen. Und wenn doch, bekommt man sowas auch eh nur über Beziehungen und sowieso ist die Auswahl total unfair. Die können eh alle nichts und man selber wäre sicher der bessere Kandidat! Denn hat man es etwa nicht verdient das Minispringen mit Pony Zausel gesponsort zu bekommen, mit Sattel und Zaum. Und als Dank würde man den Firmennamen auf dem Dorfturnier in Buxtehude spazieren tragen und wenn das nicht werbewirksam und somit wenigstens einen Sattel wert ist? Schließlich sollen die Firmen sich nicht so anstellen, Werbung ist Werbung und die haben eh genug Geld.
Aber eigentlich will ja keiner von den kleinen Lästermaulern wirklich bekannt werden, denn das verdirbt den Charakter! Die Reit TV Stars die sind ja auch alle total abgehoben. Davon abgesehen, das die ganzen Sternchen eh weder Fans noch Sponsoring verdient haben. Denn die machen ja nichts! Videos und Bilder -ach, das kann doch jeder! Eigentlich lassen die sich den lieben langen Tag nur den Bauch pinseln und Puderzucker in den Allerwertesten pusten. Das bekommt auch klein Serafina hin, die mit ihrem Pony im Rapsfeld posiert und das von ihrer allerbesten Freundin per Handycam fotografieren lässt. Das Ergebnis wird dann stolz für ihre 50 Fans gepostet. So schwer ist das doch wirklich nicht!

Wo aber einige beim Missgönnen von Erfolg und Materiellem ihre Grenzen ziehen, scheint diese unsichtbare Linie nicht für alle vorhanden zu sein. Nehmen wir als Beispiel Mal ein Gewinnspiel, bei dem eine unheimlich nette und freundliche – aber eben behinderte junge Frau – vorne liegt. Eine Frau, die den zu gewinnenden Sattel wirklich brauchen würde? Die momentan unter Schmerzen reitet und man ihr mit dem Gewinn entsprechend wirklich etwas gutes tut? Dieser das gönnen? Ach, warum …? Schließlich will man selber so einen Sattel. Also scheiß drauf! Dann nutzt man eben jedes Mittel und lockt mit Preisen, nur um den möglichen Gewinn vor der Nase wegschnappen zu können.

Nein, ich mit Neid kann ich einfach nichts anfangen. Aber ich kann es auch nicht ignorieren, so häufig wie es mir begegnet. Wenn mir dann wegen meiner Bücher, der ersten kleinen, hart erkämpften Erfolge und aufgrund der »Gefällt mir« Zahlen, Neid und Missgunst begegnet, bin ich auch erst einmal sichtlich erschrocken. Warum stört man sich daran? Wenn man selber Bücher raus bringen will, warum macht man sich nicht an die Arbeit, statt das Gegenüber schlecht zu machen? Es ist jeder seines Glückes Schmied! Und jeder kann selber entscheiden, welchen Weg im Leben er gehen will.
Wenn andere Personen, mehr Glück oder Hilfe erfahren als man selber, dann sollte man sich für sie mit freuen. Oder es zumindest versuchen. Neid macht das eigene Leben nämlich kein Stück besser. Es macht nur blind für die eigenen Unzulänglichkeiten.
Also denkt darüber nach, wenn euch demnächst im Stall jemand von seinem Turniererfolg erzählt, wenn man euch ein neues Pferd zeigt oder neues Zubehör.
Freut euch einfach mal für euer Gegenüber mit, ihr werdet sehen, wie wundervoll das sein kann. Und wie viel Energie ihr plötzlich in wirklich wichtige Dinge stecken könnt.

Flauschige Grüße
Celeste

fancy

 

Erlebnisparadies Pferd

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder.
Was hatte das Wetter euch so für Streiche gespielt? Zuerst brennt die Sonne, dann regnet es in Strömen. Ganz schlimm hat es die Leute in Affing (bei Augsburg) erwischt, dort ist nämlich ein Tornado durchgefegt. Den Betroffenen wünsche ich auf jeden Fall viel Kraft und ich denke ganz fest an euch.

Die Pferde sind mittlerweile (fast) überall auf den Weiden. Die ersten Fohlenbilder im Internet haben schon unser Pferdeherz erfreut und wir genießen soweit möglich die Sonne und natürlich das erste, ok … eher zweite und dritte Eis.

Ich bin ja ein Freund der Jungpferde und gebe offen zu das ich meine Pferde immer jung kaufe. Für mich ist das relativ unproblematisch, da ich meine Pferde alle und immer, selbst ausbilde. Das setzt jedoch einiges an Erfahrung voraus und sollte nicht leichtfertig versucht werden.
Es bringt jedoch den Vorzug mit sich, dass man seine Kleinen von Anfang an begleiten, ihnen ein sorgloses Pferdekinderleben ermöglichen und ihnen beim Wachsen zu sehen kann. Neben der Aufzucht mit passenden Spielgefährten und entsprechenden Pferdenannys, bin ich ebenso ein Freund davon das die jungen Kackbratzen auch vieles früh genug kennenlernen dürfen. So ist ein Fohlen ABC, das auf Abruf sitzt, ein Muss. Und da die Kackbratzen die Aufmerksamkeitsspanne einer Eintagsfliege auf Koks haben, müssen alle Lerneinheiten in kleine Häppchen dosiert werden. Denn nichts ist abträglicher, als wenn so ein Pferdekeks überfordert ist, weil zu viel Lernstoff rein gedrückt wird. Kleine Lerneinheiten in kurzen Zeitspannen sind jedoch kein Problem. Und wenn das Fohlen ABC sitzt, darf man sich auch gerne anderen Lerneinheiten widmen.
Aber NIEMALS sollten Lerneinheiten mehr Spaß oder Abwechslung bieten als die eigene Herde. Wenn ich lese »Der will das, weil der sich sonst langweilt.« dann frage ich mich ernsthaft, was da schief läuft, denn:
In einer geeigneten Herde langweilen sich Pferdekinder nicht!
Da wird gespielt, da wird getobt, gerauft, Siege verbucht und Niederlagen eingesteckt. Dazwischen gefressen und geschlafen und wieder gespielt. Das kann, darf und sollte der Mensch niemals ersetzen wollen, denn er ist nicht der Spielpartner des Pferdes.
Und wenn ich dann solche Sätze lese, dass man draussen longieren will – »Damit man zusammen mit dem jungen Pferd etwas erlebt und neue Erfahrungen sammelt« – dann frage ich mich nicht selten, ob da Haschkekse im Spiel sind …
Ich meine, ich kann auch einen Steinkreis bauen, Lavendelkerzen aufstellen und zusammen bei Mate Tee und sanften spirituellen Klängen mit meinem Pferd unsere Namen tanzen. Das wäre sicher auch eine unglaublich neue Erfahrung zusammen mit meinem Pferd …

Ein junges Pferd sammelt in jeder neuen Trainingseinheit neue Erlebnisse und Erfahrungen. Da muss man es nicht auf Feld und Flur schleppen und in einer ungesicherten Umgebung longieren. Denn mal im Ernst, wenn der Flauschepuffel sich am Ende der 8 Meter Longe erschreckt, dann hängt der Mensch am Ende wie ein Fähnchen im Wind. Unsere Möglichkeit einzuwirken tendiert erstmal gegen null.

Wenn man aber unbedingt in die freie Natur will, weil einem Daheim die Trainingsmöglichkeiten nicht gegeben sind, dann machen wir das bitte wie beim Sex: Safety First!
So kann man eine Weide – deren Besitzer hoffentlich dazu die Erlaubnis gegeben hat – mit mobilen Weidezaunstecken und mit Breitbandlitze einzäunen. Dazu die entsprechenden Stromgriffe, in Pink und der kleine Arbeitsplatz steht.
Und da dies ja nicht auf Dauer sein soll kann man das immer wieder leicht auf und ab bauen.
Und für die Sicherheit gibt es Taschenstromgeräte.
Somit hat man eine sichere mobile Trainingsmöglichkeit, die in Minuten aufgebaut und abgebaut ist. Eine tolle Sache, wenn man nicht auf der heimischen Anlage trainieren kann oder will.
So hat das Pferd dann seine Erlebniswelt, ist aber sicher aufgehoben, wenn es sich in seinem privaten Freizeitpark erschreckt.

Wenn euch also das Verlangen nach neuen Erlebnissen lockt, schützt euch, euer Pferd und eure Umwelt!
Flauschige Grüße
Celeste

P.S. Ich habe die benötigten Artikel für euch im Shop hinterlegt. Ihr findet den Shop über die Homepage unter dem Menüpunkt »Jetzt kaufen« – „Empfohlene Produkte“ und auf Facebook beim Titelbild unter »Jetzt einkaufen«.

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Ein Bett im Rapsfeld

Hallo ihr Lieben, heute lege ich mal ohne viel Federlesen los:
Als ich klein war lebte ich in einem Dorf in Stadtnähe. Es war ein kleines nettes Dorf mit einigen kleinen Geschäften, wie Bäckerei und Metzgerei, aber auch zwei Tante Emma Läden. Neben diesen Läden gab es noch die heimischen Bauernhöfe. Bauernhöfe, auf denen man Milch kaufen, und in mitgebrachte Flaschen oder Kannen abfüllen lassen konnte. Auch Eier waren dort erhältlich, sowie Obst und Gemüse.
Da man als Kind diese Botengänge meist übernahm, gab es eine goldene Regel:
Verärgere niemals einen Bauern!

Auch wenn hinter vorgehaltener Hand, die meisten Bauern als ein wenig merkwürdig betitelt wurden, so waren sie doch mitunter die wohlhabendsten Personen im Dorf. Und auch wenn Bauer Huber und Kuh Elsa vielleicht eine zu innige Beziehung hatten, so ging das offiziell niemanden etwas an und man hütete sich so etwas laut auszusprechen.
Man war freundlich, wenn man mit der Milchkanne dort erschien. Denn es war allgemein bekannt, dass Bauern nicht nur eine laute und sehr harsche Wortwahl an den Tag legten. Nein, man war sich ebenso bewusst, dass diese im Streitgespräch auch gerne mal zur Mistgabel griffen.
Von daher: Nein, man verärgerte Bauern nicht. Niemals!
Die Kinder, welche später das Glück hatten und Reiter wurden, die hielten diese Regel noch penibler ein. Man hätte niemals im Traum daran gedacht fremde Weiden oder Felder ohne Erlaubnis zu betreten. Ein Zuwiederhandeln hätte unweigerlich einen wütenden Bauern auf den Plan gerufen. Dieser hätte einem nicht nur den Anraunzer seines Lebens verpasst, sondern durch seine Beziehungen mitunter den Stallplatz kosten können.
Und sind wir ehrlich, das Leben war einfach viel unkomplizierter, wenn man sich gut mit den Bauern verstand. – Vorausgesetzt der Bauerssohn machte sich keine Hoffnungen. Oder man verstand sich zu gut mit dem Bauern und fand sich unvermittelt in der Situation wieder speicheltriefenden Annäherungsversuchen auszuweichen …
War alles im grünen Bereich, konnte man sogar oft noch die Stoppelfelder nutzen, sowie abgeerntete Rübenfelder, bei denen man so wundervoll über die aufgeschichteten Blätterhaufen springen durfte. Es waren schöne Zeiten, in denen klare Regeln herrschten.

Mittlerweile hat der Zahn der Zeit an dieser Hierarchie genagt und es sieht in vielen Landstrichen ganz anders aus. Die Bauern kämpfen ums Überleben, und viele junge Reiter schert es nicht mal ansatzweise, ob sie fremde Felder oder Weiden betreten. Schließlich ist heute nicht mehr zu erwarten, dass man mit der Mistgabel über dieselbigen gejagt wird.
Grund für das unbefugte betreten sind leider häufig die »wundervollen« Fotoshootings. Scheinbar fühlt sich so mancher Reiter, sobald er ein blühendes Rapsfeld sieht, dazu genötigt dieses auf einem Bild, zusammen mit dem Pferd, festzuhalten.
Sieht man sich das Ergebnis hinterher genauer an, posierten die jungen Damen samt Pferd oft mitten IM Feld. Als ob es nicht gereicht hätte, in diesem Zuge die Ernte zu zertrampeln und somit das Geld des Bauern zu zerstören, kamen auch noch in großzügigen Mengen Holipulver und Seifenblasen, als Accessoire, zum Einsatz.
Das freut doch unweigerlich jeden Bauern bei der Ernte. Ist der Raps dann nämlich gleich mal gewaschen und farblich geschmückt …

Nun gibt es sicherlich wieder einige Beteuerungen, dass nur mit Erlaubnis auf die Felder gegangen wird, oder dass man sich ja nur in den Treckerfurchen bewegt.
Man mag mir meine Zweifel verzeihen, die einfach darauf zurückzuführen sind, dass zu viele Bauern auf Reiter schimpfen, die ungefragt Felder und Weiden nutzen und dabei Ernten zerstören. Die Quote der ungefragten Benutzung wird daraus resultierend wohl deutlich höher sein, als man im Internet zugeben mag.
Frei dem Motto: Es geht ja nicht viel kaputt und wo kein Richter, da kein Henker.

Was mir dann auch noch mehr Gänsehaut verursacht als eine riesige Spinne über dem Bett, sind Bilder, auf denen Pferde Rapsstängel und Blüten im Maul tragen.
Das sind dann mitunter die Momente, in denen ich mir an den Kopf fasse und mich frage, ob manche Menschen einfach uninformiert sind, oder ob es sie nicht interessiert.
Warum?
Raps ist für Pferde giftig!
Man sollte nicht durch Unachtsamkeit Koliken riskieren, nur weil ein schönes Bild lockt.
Dazu werden die Felder teilweise sehr intensiv mit Pflanzenschutzmitteln bearbeitet. Diese nimmt man als Mensch wie auch als Pferd über die Haut auf. Nicht nur das es ungesund ist, es kann bei Beiden unschöne Hautreizungen verursachen.
Muss man das wirklich riskieren, für ein Bild?

Mein Tipp daher:
Flossen und Hufe weg von den Rapsfeldern!
Wenn ihr diese als Motiv nutzen wollt, posiert auf dem Feldweg davor, oder in einem Feldweg zwischen 2 Feldern. Und bitte vergesst nicht, eine angemessene Zäumung anzulegen! Egal wie schön das Foto ohne Zaum wäre, es ist das Pferdeleben, das es kosten kann, nicht wert! (Vertrauen bis in den Tod)

Bitte achtet auch fremden Besitz. Die Bauern kostet es viel Geld, Zeit und Mühe, damit die Ernte ertragreich wird. Viele von ihnen kämpfen in der heutigen Zeit ums blanke Überleben. Macht es ihnen nicht noch schwerer. Man kann auch auf Feldwegen wundervolle Bilder machen mit Feldern, blühenden Bäumen oder Büschen als Hintergrund. Seid kreativ! Geht mit offenen Augen durch die Natur. Ihr werdet wundervolle und einzigartige Fotomotive entdecken die ihr nutzen könnt, ohne fremdes Eigentum zu zerstören. Und welche zudem nicht auf unzähligen anderen Bildern bereits im Netz herumschwirren.

Flauschige Grüße
Celeste

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Der Wunsch nach einem eigenen Fohlen

Hallo meine Flauschepuffel, da bin ich wieder.
Ist bei euch auch so ein Sauwetter? Es würde mich nicht überraschen, wenn es heute noch Frösche und junge Hunde regnet …

Während das Wochenende gemächlich ausklingt und mir der Dauerregen den Spaß vermasselt, überlege ich wie ich es am besten hin bekomme meine Wuschelmähne zu färben.
Denn jede Frau kennt es: Ab und an brauchen wir etwas Veränderung.
Durch das kleine Teufelchen auf der Schulter, das einen immer wieder mit dem Dreizack malträtiert und leise Worte ins Ohr raunt, schleichen sich auch Wünsche nach Veränderungen oft unbewusst ein. Neben einer anderen Haarfarbe, einer anderen Frisur für Reiterin wie Pferd, nistet sich auch gern der Traum nach einem eigenen Fohlen, bei den Stutenbesitzern, ein.

Erst leise und zart: Was wäre wenn?
Bis man sich plötzlich und natürlich völlig überraschend, auf auf Seiten mit Deckhengsten wieder findet.
Im Kopf die schillernde Traum-Seifenblase, wie schön es wäre, wenn man ein Fohlen aus der eigenen Stute hätte. Was für eine Farbe es wohl hätte? Wie groß es wohl würde und welche wunderbaren Charaktereigenschaften es wohl mitbringen würde …
Ebenso malt man sich die einzigartige und spezielle Bindung zu seinem Fohlen aus – schließlich würde man es von Anfang an begleiten. Und außerdem wäre es ja von der eigenen Stute.
Fury und Ostwind wären also ein Scheiß dagegen und könnten einpacken …
In der wunderschönen Seifenblasenwelt sieht man sich bereits mit einem Blümchenkranz im Haar, zu sanften Musikklängen, mit dem Fohlen über die Weide hüpfen.

Aber wie sieht es außerhalb der Seifenblasenwelt aus?
Ist dieser Wunsch wirklich so erstrebenswert?
Natürlich werden nun viele Leser aus tiefstem Herzen »ja« rufen, und mit Herzchen in den Augen an große Kulleraugen und tollpatschige Fohlenbeine denken.

Schauen wir uns diesen Wunsch jedoch mal genauer an:
Warum wünscht man sich ein Fohlen aus der eigenen Stute?
Dass viele Stuten gute Mütter sein können, streitet niemand ab. Ebenso das manche Stuten auch gerne Mütter sind. Aber ebenso gibt es Stuten, die sich ein Fohlen so sehr wünschen, wie wir uns Genitalherpes …
Ich kannte mal eine Zuchtstute, die gerade mal das Trinken erlaubte, den Rest durfte gnädigerweise der sehr soziale Deckhengst in der Herde erledigen.
Hat die Stute also noch nie ein Fohlen gehabt, muss man mit einberechnen, dass es der Stute vielleicht nicht gefällt. Und wenn diese mit ihrem bisherigen Leben zufrieden ist, wird sie wohl kaum nachts Bittbriefe an die Peta schreiben, weil niemand ständig an ihr rum nuckelt.

Ebenso muss man das Alter, den körperlichen Zustand, wie auch die Vererbung beachten. Kein Stutenbesitzer wird es gerne hören, aber viele Stuten eignen sich schlicht weg nicht für die Zucht.
Egal wie sehr wir die eigene Stute lieben, wie sehr wir sie und ihren Charakter schätzen – ob die Stute zur Zucht geeignet ist, sollte nicht das Herz, sondern ein geübtes Züchterauge entscheiden! Und dabei darf man die Papiere und die Abstammung nicht außer Acht lassen! Hat das Pferd beides nicht, sollte man diesen Wunsch schnellst möglich begraben!

Auch wenn nun wieder dieser gruselige Satz kommt »auf Papieren kann man nicht reiten«, möchte ich genau diesen Menschen eine Frage stellen: Wisst ihr wie wichtig diese Papiere sind? Was sie einem kompetenten Züchter verraten?
Nein?
Dann Bitte kurz aufgepasst:
Diese Papiere geben Aufschluss über die Vererbung und schließen Inzucht ebenso wie Erbkrankheiten aus. Ein geübtes Züchterauge erkennt daraus wie sich die Generationen vererben, und welche Überraschungen der Genpool noch bereithalten kann.
Denn Zucht ist keine Backmischung, zu der man die vermeintlich passende Stute und einen netten Hengst nimmt, beides zusammen würfelt und dann kommt ein netter Kuchen – Verzeihung ein Fohlen heraus. Zucht ist immer noch ein Überraschungsei. Aber mit viel Vorbereitung, einer guten Hengstwahl und einem Augenmerk auf die gesamte Abstammung hat man zumindest gute Chancen auf ein Pferd ohne körperliche oder charakterliche Defizite.

Leider oft in den Träumereien vernachlässigt: Selbst wenn die Stute alle Voraussetzungen erfüllen sollte, um den richtigen Hengst zu finden muss man oft weite Wege auf sich nehmen, oder aber den Tierarzt samt Gefriersperma in Anspruch nehmen. Dazu kommen die nicht unerheblichen Kosten für Voruntersuchungen und gegebenenfalls auch Behandlungen, falls die Stute nicht »sauber« ist. Denn auch dieses Los kann die eigene jungfräuliche Stute treffen, wenn sie mit dem Wallach auf der Weide ein Stelldichein hatte.
Und ganz ehrlich? Wir Frauen drücken uns schon wenn möglich vor jedem Termin beim Frauentüv(/-arzt). Aber unsere Stuten sollen für unseren Wunsch dann alle Behandlungen über sich ergehen lassen?
Das sollte man, im Sinne seines Pferdes, nochmal genau überdenken …

Und egal wie gut man sich vorbereitet, egal was man sich wünscht, Risiken gibt es IMMER! Die Stute kann bei einem Deckakt verletzt werden. In der Schwangerschaft können Komplikationen auftreten. Fohlen, wie auch die Mutter, können bei der Geburt sterben.
Diese Risiken muss man einplanen, und zwar auch im Hinblick auf das Wohlbefinden sein Pferd. Denn über dessen Kopf hinweg wird diese Entscheidung gefällt.

Sind die Würfel gefallen und die Kackbratze einmal da, wartet direkt die nächste Hürde, die im Vorfeld außer Acht gelassen wird: Die passende Gesellschaft muss her.
Im besten Fall steht die Mutter dann in einer Mutterstutenherde mit vielen Fohlen die zusammen spielen, toben, raufen, und das Sozialverhalten erlernen.
Steht die Stute in einem Pensionsstall, ist das oftmals nicht möglich. Bis der Zwerg dann abgesetzt wird, muss er sich meist mit einem, oder gar keinem Fohlen begnügen.
Sieht so eine verantwortungsvolle Pferdehaltung aus? Sicher nicht …

Wenn es denn unbedingt ein Fohlen sein soll, was spricht dagegen, eines zu kaufen?
Von einem Züchter, der einem die Eltern, Geschwister und Grosseltern vorstellt?
Ein Fohlen, dessen Charakter man in der Herde beobachten kann? Wie es spielt? Wie es auf den Menschen reagiert? Dessen Bewegungen man nicht nur selber, sondern auch vom Zuchtverband beurteilen lässt?
Ich weiß ein gekauftes Fohlen ist nicht das Gleiche wie das der eigenen Stute. Aber hier sollte man die Kosten und Risiken nicht außer Acht lassen. Und vor allem nicht die Verantwortung gegenüber diesem Pferd. Eine artgerechte Kindheit hat Einfluss auf das gesamte spätere Pferdeleben, vergesst das bitte nicht.

Auch wenn ich jetzt einige Seifenblasen zerplatzen lassen:
Aber das Fohlen wird nie das Ebenbild des geliebten Pferdes werden und die Realität bietet immer mehr Stolpersteine, als die »Seifenblasenwelt«. Man riskiert viel für ein Überraschungsei, dessen späteres Leben man in Händen hält. Ist man kein geübter Züchter, kann dies schon einen sehr schlechten Start und Beeinträchtigungen bedeuten.
Daher kann ich nur raten, diese Entscheidung nur mit erfahrener Hilfe zu fällen. Und nicht auf die süßen Versprechungen des Teufelchens auf der Schulter zu hören.

Flauschige Grüße
Celeste

 

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