Archiv | April 2015

Vertrauen bis in den Tod

Hallo meine Flauschemäuse, da bin ich wieder.
Während das Wochenende voller Regen ist und ich Zecken aus dem Pferdefell pflücke, kreisen meine Gedanken, wie der Titel bereits verrät, um ein ernstes Thema.

Immer wieder stolpere ich über Bilder, welche mir die Haare zu Berge stehen lassen. Bilder von jungen Mädchen im Gelände, welche zum Beispiel mit Halsring ausreiten aber ohne Sicherheitstrense darunter. Oder aber Bilder von Spaziergängen, Posing in Feldern oder auf offenen Weiden, bei denen das Pferd weder Trense noch Halfter trägt, sondern einfach NICHTS!

Immer wieder werden diese Bilder umschrieben mit einem Wort, das mir langsam einen Würgereiz beschert: Vertrauen.

Die Damen, lustigerweise habe ich nämlich so eine schwachsinnige Aktion noch nie von einem Mann gesehen, betiteln diese Bilder immer als Vertrauensbeweis. Als Vertrauen das sie in ihr Pferd haben, dass es nicht von ihnen weg läuft.  Ebenso als Vertrauen das ihr Pferd dem Besitzer/Rb entgegen bringt, sich in seiner Gegenwart nicht vor der Außenwelt zu fürchten. Und falls es sich doch einmal Angst haben sollte, dass es sich vertrauensvoll unter Muttis Rock, oder wahlweise auch auf deren Ärmchen flüchtet.
Denn so stellen sich manche Menschen Vertrauen vor. Vertrauen das selbst in Risikosituationen immer auf Knopfdruck vorhanden sein soll, und vor allem funktionieren soll.

Dumm nur das ein Pferd ein Fluchttier ist und vor einer Gefahr weg flüchtet.

Ist die Gefahr nur minimal, zum Beispiel der böse drein blickende Regenwurm, oder ein Geist in Form einer Tüte, kann es gut sein, dass die Pferdemutti der Ort ist der bei Angst aufgesucht wird. Schließlich wird Mutti das Pferdchen hätscheln und trösten und alles ist wieder flauschig.
Das wiegt die Pferdemutti dann nur allzu schnell in dem Glauben, das ihr Pferd auch bei größeren, Angst einflößenden Erlebnissen immer wieder bei ihr Schutz suchen wird.

Pferde denken aber anders als Menschen.
Bei kleinen Sachen suchen sie gerne Schutz beim Menschen. Aber ein Hund, der sich in Pferdebeine verbeißt und hinter ihm her jagt, wird nicht dafür sorgen das klein Fury zu Mutti aufs Ärmchen hüpft. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit tritt das Pferd die Flucht an.
Wohin ist dann erst mal egal – Hauptsache weg!

Viele Pferdebesitzer glauben, dass die Pferde dann zum Stall rennen, zur nächsten Weide, oder irgendwann stehen bleiben. Und dann, nach dem ersten Schrecken, die Situation bei einem Sitzkreis mit Mate Tee überdenken. Leider ist dem nicht so. Die meisten Pferde werden so kopflos das sie sich selber und ihr Umfeld in Gefahr bringen.
Ich habe diese Situation leider schon mehrfach erleben dürfen, und ich bin ehrlich, ich hätte gerne darauf verzichtet. Die Pferde sind nicht wie erhofft zurück zum Stall gelaufen, zur Weide oder zu den Pferdekumpels, sondern direkt auf die befahrene Straße.
Erst vor einigen Wochen war es nur eine Vollbremsung meinerseits, die dafür sorgte, dass ich kein Pferd auf der Motorhaube hatte. Ich kann es nicht in Worte fassen, was für ein Schreck das ist. Welche Angst man um das fremde Pferd hat, wenn man hinter diesem herläuft. Ein Ohr am Telefon, im Gespräch mit der Polizei, das Herz bis zum Hals schlagend. Das ist der Stoff aus dem Alpträume gemacht werden.
Und ich glaube, die Besitzer hätten nicht im Traum daran gedacht das sich dieses Pferd weg bewegt – von Stall, Gras und seinem panisch wiehernden Pferdekumpel.

Man sollte sich, bevor der Ernstfall eintritt, darüber klar werden, wie man ein Pferd wieder einfangen kann, wenn es kein Zaumzeug und Halfter trägt. Nichts wo man zu oder rein greifen kann. Genau: Gar nicht.

Da frage ich mich dann: Muss das sein?
Für ein dämliches Foto?
Weil man cool sein will?
Weil man sein Ego vor der Pferdewelt aufpolieren will, indem man zeigt was man mit seinem Pferd so alles kann?

Mir kann kein Mensch erzählen, dass die Pferde das wollen und nachts Petitionsbriefe an den Tierschutz schreiben, weil sie unbedingt ohne Halfter raus möchten!

Was ist also Vertrauen wirklich?
Vertrauen ist etwas, das kleine Kinder in ihre Eltern haben.
Kleine Kinder die ihre schokoladenverschmierten Patschehändchen in die großen Hände der Erwachsenen legen. Sie haben die Gewissheit, dass ihnen nichts passieren wird, solange Mutti an ihrer Seite ist. Und es ist dann an der Mutter dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen und dafür Sorge zu tragen das ihrem Kind nichts passieren wird.
Denn kleine Kinder und Pferde sind sich in dieser Hinsicht sehr ähnlich:
Sie können Gefahrensituationen nicht rational einschätzen.

So nehmen wir auch unser Kind, egal wie gut sie erzogen ist, in Gefahrensituationen an die Hand um es zu schützen. Wir können einem Kind noch so sehr einschärfen nicht auf die Straße zu rennen. In einem unbedachten Moment besteht trotzdem die Gefahr, dass es einem wegrollenden Ball auf die Straße folgt. Wir fahren mit den kleinen Passagieren als Mitfahrer sehr vorsichtig, und dennoch verstauen wir unsere Kinder in sicheren Kindersitzen, sicher angeschnallt. Nicht nur weil wir das aus unserem Pflichtgefühl heraus möchten, sondern weil auch der Gesetzgeber das verlangt.
Und so wie wir Kinder schützen und aus Vorsorge und weiser Voraussicht  Gefahrensituationen/Quellen vermeiden, so ist es an uns das auch bei unseren Pferden zu tun.
Denn Vertrauen bedeutet, dass auch ihr Schutz in unseren Händen liegt.
Und dieser ist mit Halfter und Trense deutlich mehr gewährleistet, als mit einem Hauch von Nichts. Nicht zu vergessen sei dabei, dass es ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung ist, sein Pferd ohne geeignete Zäumung auszuführen. Diese gilt auch auf Feldwegen und wird ggfs. mit Bußgeldstrafen geahndet. Selbst auf privatem Grund kann nicht gewährleistet sein, dass ein Pferd in Panik dies nicht verlässt. Also seid ihr letztendlich auch da nicht vollständig abgesichert. Man sollte sich daher genau überlegen, ob man wirklich Ärger mit der Polizei haben möchte.

Ebenso sollte man bedanken, dass keine Versicherung die angerichteten Schäden begleichen wird, welche z.B. bei einem Verkehrsunfall in die Millionen gehen können. Denn man hat nicht nur gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen, sondern auch noch fahrlässig gehandelt. Somit darf man dann selber zahlen und hat wegen diesem »Vertrauensbeweis« sein Leben bis ins Rentenalter finanziell ruiniert.

Ich glaube nicht, dass Jemand so etwas möchte.
Von daher bitte ich euch dieses Verhalten zu überdenken, zur Sicherheit eurer Pferde, als auch eures Umfeldes.

Flauschige Grüße
Celeste

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Produkttest: Schimmelshampoo – oder wie man aus kleinen Ferkelchen wieder Pferde macht

Hallo meine lieben Flauschehasen, da bin ich wieder.
Ich hoffe, es ist euch gut ergangen und entschuldigt bitte, den verspäteten Beitrag.

Die Vögel zwitschern, die Bäume blühen und der Heuschnupfen meldet sich mit all seinen Symptomen …
Der Abwechslung halber und um niemanden zu langweilen, wollte ich euch heute einmal mit einem Produkttest beglücken.

Falls nun jemand auf den Gedanken kommt, dass ich gesponsort werde, dem sei gesagt: Schön wär‘s …
Nein, ich habe keine Sponsoren, für welche ich in Teleshopping-Manier Produkte anpreisen muss.
Doch wenn es zu eurer Unterhaltung beiträgt, könnt ihr euch das Ganze gerne einmal bildlich vorstellen:
»Sehen Sie hier das Schimmel-Shampoo!
Ist das nicht wundervoll?
*hier stelle man sich bitte die Stimme aus dem Teleshoppingkanal vor*
Das brauchen Sie unbediiiiiiiingt … Denn dieses Produkt ist ABSOLUTE Spitzeeeee!
Wenn Sie jetzt anrufen, und 2 dieser wunderbaren Artikel kaufen zahlen Sie NUR den Preis für 3!
Und ist es denn die Möglichkeit: Als Zugabe gibt es so viele Waschmaschinen, wie Sie fangen können!«

Nein, damit kann und möchte ich nicht dienen.
Sollte sich dennoch eine Firma genötigt fühlen mir Produkte zu zu senden, nur her damit. Allerdings muss dann in kauf genommen werden, dass ein ehrliches Feedback gepostet wird.

Aber kommen wir nun zum Wesentlichen: Dem Produkttest.

Jeder von uns kennt es: Frauen und insbesondere Reiterinnen lieben es zu shoppen.
Mir persönlich sind Schuhe oder Handtaschen völlig egal. Es sind die Produkte rund ums Pferd, die wie der lockende Finger in Zeichentrickfilmen meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Dann stehe ich völlig verzückt da, vor einem Regal mit einer großen Auswahl an Pflegeprodukten, und weiß beim besten Willen nicht welches Mittel nun das Beste ist.
Doch bevor ich nun mit einer riesigen Auswahl der verschiedensten Produkte die Kasse erobere, verlasse ich mich lieber auf Produkttests und Internet Rezensionen. Denn meine lieben Mitreiter haben sicher bereits das ein oder andere Produkt im Praxistest auf Herz und Nieren geprüft.

Ich gebe es offen zu: Normalerweise bin ich selber bei Produktrezensionen komplett schreibfaul. Ich teste es, nehme mir vor eine Rezension zu verfassen und vergesse es auch gleich wieder. Ich verbuche das bei mir unter leichtem Rinderwahnsinn.
Allerdings bin ich bei einem meiner letzten online Einkäufe über ein Produkt gestolpert, das ich wirklich gerne und das schon seit Jahren, benutze. Was mich erschreckte und zu diesem Beitrag motivierte, war die negative Bewertung. Denn warum zur Hölle hatte dieses Produkt nur eine Bewertung, und dazu eine grottenschlechte?
Daher habe ich es heute erneut einem Praxistest unterzogen, und wollte meine Erfahrung mit euch teilen.

Also legen wir mal los:

Das erste Exemplar, dieses ganz besonderen Geheimwaffe, habe ich dank meiner besten Freundin gefunden. An dieser Stelle nochmal einen ganz herzlichen Dank dafür!
Und seither benutze ich es immer wieder: Das Schimmel Shampoo von Leovet.

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Dieses Shampoo fand seinen Weg erstmals in meinen Bestand in der Zeit, als mein Schimmelchen noch lebte. Und diese war – Verzeihung – eine Pottsau! Ich benutze es also bereits seit einigen Jahren.
Nach diesem Shampoo ist nicht nur der Dreck weg, auch Gras und Mistflecken werden vernichtet. Zurück bleibt ein strahlend sauberes Pferd.
Naja, bis zur nächsten Pfütze.

Da ich mein Schimmelchen nicht mehr als Testobjekt nehmen kann, muss mein Panzerlein herhalten.
Kennt ihr das, wenn euer Haflinger eigentlich einen goldglänzenden, leuchtenden Schweif haben sollte?
Und kennt ihr ebenso die Realität, wie ein heller Schweif nach einem Winter im Offenstall aussieht?
Schlamm, Matsch, Schnee, Dreck, Gras, Pipi und wenn man noch einen Hengst dabei hat, der seine Freude im Schweif nieder lässt, dann auch *Piep*-Flecken.
So einen Schweif kann man zwar waschen und die gängigsten Pferdeshampoos helfen da auch, aber so richtig strahlend hell wird es dann meist doch nicht.
Daher ist meine Wahl auf das Schimmelshampoo gefallen. Und schon nach der ersten Benutzung war ich begeistert.

Ich habe versucht vorher/nacher Bilder zu machen, um das Ergebnis auch bildlich mit euch zu teilen.
Ein total versiffter Schweif, der im Eimer nass gemacht, mit dem Shampoo kurz eingewuschelt, und danach wieder ausgespült wurde.
Das Ergebnis ist ein hell leuchtender Schweif im schönsten Blond!

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Zu dem deutlichen optischen Effekt, hat dieses Shampoo einen schönen Lavendelduft, der mich immer wieder dazu verleitet meine Nase über die Flasche zu halten.

Mein Fazit:
Es macht den Schweif und auch die Mähne wieder hell und fluffig und der Duft an sich ist schon ein Grund es zu benutzen.
Zusammengefasst: Ich liebe es!

Flauschige Lavendelgrüsse
Celeste

 

Schlachtpferd oder nicht Schlachtpferd, das ist hier die Frage

Hallo meine Lieben, da bin ich wieder!
Ich hoffe, ihr seid auch gut in den Frühling gestartet?
Die Pferde entflauschen massiv, das Wetter ist schön. Die Vögel zwitschern und die erste Minifliege habe ich heute auch schon verschluckt.
Na herzlichen Dank, so hungrig war ich eigentlich nicht!

Die ersten Ausgaben von »Pony statt Plüschtier« sind auch schon bei euch eingetroffen und ich habe mich wie ein Keks über euer Feedback gefreut. Ich war von euren Rückmeldungen teils so gerührt, dass ich sprachlos war. Und erst recht darüber, wie sehr ihr euch über die namentliche Erwähnung in den Danksagungen gefreut habt.
Wenn das so weiter geht und ihr noch flauschiger werdet, werden die Danksagungen im nächsten Buch »Wahnsinn Offenstall« wohl noch einige Seiten länger. – Das ist dann der Moment, in dem meine Oompa Loompa mit dem Kopf auf der Tischplatte aufschlägt, da sie alles korrekturlesen muss. – Aber ich habe ja noch bis Weihnachten Zeit. Und wer weiß, wer es bis dahin noch in mein kleines, schwarzes Buch der coolen Leute schafft.
Ich darf an dieser Stelle auch noch stolz verkünden, dass es »Pony statt Plüschtier« nun auch, für 4,99 € als eBook, gibt. Auch etwas, was ich nicht erwarten konnte, denn ich bin ja selbst ein großer eBook Fan.

Aber nun zum eigentlichen und schwierigen Thema:
In letzter Zeit gab es vermehrt die Diskussion um die Schlachtpferd- /Nicht Schlachtpferd-Eintragung im Equidenpass.
Weil es immer noch sehr viele wilde Gerüchte und Halbwahrheiten in einigen Köpfen gibt, welche sich schneller verbreiten als Pest, Cholera, Herpes oder unfreiwillige Nacktbilder von Promis, dachte ich, ich schlüssel das Thema zur besseren Übersicht mal für euch auf.

Also wie wir alle wissen, sollte jedes Pferd einen Equidenpass besitzen. – Naja sollte, denn auch das ist bislang nicht in alle Köpfe der Pferdehalter durchgedrungen. – In diesen kann man vermerken, ob ein Pferd ein »Schlachtpferd« oder »Nicht Schlachtpferd« ist.

Was ist der Unterschied?

Eine Eintragung als »Schlachtpferd« bedeutet, dass dieses Pferd später zur Fleischverwertung genutzt werden darf. Es besagt aber gleichermaßen, dass dieses Pferd nicht mit allen Medikamenten behandelt werden kann. Man ist dazu verpflichtet ein Medikamentenbuch zu führen, in welchem spezielle Medikamente aufgelistet werden, und dieses auch immer griffbereit haben.
Das hat damit zu tun, dass gewisse Medikamente eine Wartezeit beinhalten, nach der das Fleisch des Pferdes erst verwertet werden darf.
Daher muss man bei Kontrollen diesen Medikamentennachweis vorzeigen können. Ebenso muss das Medikamentenbuch bei den tierärztlichen Behandlungen zur Hand sein. Hier ist Sorgfalt ein absolutes Muss! Und ja, ich weiß das in der Praxis, das viel zu oft und gerne verschludert wird.

Man sollte überlegen, ob man diese »Schlachtpferd«-Eintragung nicht doch ändern will, denn das geht jederzeit. Als Halter eines »Nicht Schlachtpferdes« ist man aus der Pflicht den Medikamentennachweis zu führen und muss sich auch keine Gedanken mehr darum machen.
Der einzige Nachteil ist, dass man das Pferdefleisch danach nicht mehr durch eine Schlachtung verwerten darf. Man muss also für die Entsorgung nach dem Tod selber sorgen.
Das »Nicht Schlachtpferd« darf problemlos alle zugelassenen Medikamente bekommen.
Man muss sich nicht mit weiterem Papierkram und Medikamentenbüchern rum ärgern.
Und man ist sich sicher, dass der Liebling nie gegen ein Paar Euro beim Schlachter landen wird. Denn ist die Eintragung »Nicht Schlachtpferd« einmal im Pass eingetragen, darf sie nie wieder geändert werden, auch nicht bei einem Verkauf.
Eigentlich also eine gute Sache, denn sie erspart einem eine Menge Arbeit und gibt Sicherheit.

Natürlich sagen Einige das sie ja jederzeit bei einer Medikamentengabe den Pass noch ändern können … Aber ernsthaft, möchte man sich darüber erst Gedanken machen, wenn das Pferd krank ist? Möchte man dann dem Tierarzt, der eh meistens in Eile ist, den Pass unter die Nase halten und sagen: »Och bitte, ändern Sie das jetzt fix, damit mein Schatz auch Medikament XY bekommen darf.«?
Na, der Tierarzt wird sich bedanken.

Wenn eins meiner Pferde krank oder verletzt ist, dann möchte ich mich nicht mit so einem Quark auseinandersetzen. Darüber mache ich mir vorher meine Gedanken …
Und ja, meine sind alle als »Nicht Schlachtpferde« eingetragen.
Ich weiß ja, dass meine Pferde nicht in die Wurst gehen, also kann ich sie auch entsprechend eintragen. Damit ist das Thema einmal behandelt und ich muss mir nie wieder einen Kopf darum machen. Im Ernstfall können sie so schnell und unproblematisch behandelt werden. Und ich muss mich mit dem Käse nicht auseinandersetzen, wenn ich dafür eigentlich gar keinen Kopf habe.

So und da es sich ebenso hartnäckig in einigen Köpfen hält:
Auch »Nicht Schlachtpferde« darf man auf alle Arten erlösen lassen!
Die Tötungsart hat NICHTS mit der Eintragung zu tun.
Ich darf also auch ein »Nicht Schlachtpferd« durch einen Schlachter mit einem Bolzenschuss erlösen lassen. Nur muss ich dann für die Entsorgung des Pferdekörpers zahlen, statt ein paar Euro für das Fleisch zu bekommen.

So kann man bei Pferden die zum Beispiel mit Panik bei Spritzen oder unfreiwilligem Ablegen reagieren, den Schlachter in den heimischen Stall bestellen, oder das Pferd auf der gewohnten Koppel seinen letzten Weg antreten lassen.
Und Schlachter sind keine bösen Monster, sondern Personen die das schnell, oft auch liebevoll und seriös erledigen.

Von daher überlegt gut, was ihr in euren Equidenpässen stehen habt und ob ihr es erst in einem Notfall ändern wollt. Auch wenn das Thema nicht schön ist, sollte man sich zeitnah damit befassen. Und nicht zwischen Tür und Angel, wenn der Tierarzt und man selbst, Besseres zu tun hat.

Flauschige Grüße
Celeste

eingetragenes Nicht Schlachtpferd

 

Von Menschlichkeit, Freundlichkeit und dem Blick über den Tellerrand

Hallo meine Flauschehasen, da bin ich wieder an diesem wunderschönen Ostersonntag.

Ich hoffe ihr und eure Lieben, habt das stürmische Wetter überstanden und eure Ställe sind heil geblieben?! Wenn man nun aus dem Fenster schaut, sehen wir den Frühling in riesen Schritten auf uns zu kommen. Das Gras wächst in zartem grün, die Büsche und Sträucher sprießen und die ersten Blüten unterbrechen das bisher alles beherrschende grau. Und natürlich zwitschern die Vögel endlich wieder und versüßen die Tage.
Die Pferde stehen draußen auf der Weide und eigentlich, ja eigentlich, könnte das ein wirklich wundervoller Ostersonntag sein.
Eigentlich …
Denn uneigentlich habe ich mich schwarz geärgert. Und deswegen gibt es statt meinem geplanten »Fohlen aus der eigenen Stute« -Thema, heute etwas völlig anderes!

Wie jeden Tag rufe ich Facebook auf und freue mich über die vielen unterhaltsamen Diskussionen. Eine war allerdings dabei die mir die Laune dezent verhagelt hat …
Vielleicht weil ich persönlich betroffen bin, vielleicht weil mich die Engstirnigkeit der Menschen manchmal so unvermittelt trifft.
Es ging um ein Posting, bei dem auf eine behinderte junge Frau reagiert wurde, als diese erklärte, dass sie mit den Pferden anderer Leute agieren dürfe.
Dabei mache ich auf keinen Fall der Posterstellerin einen Vorwurf. Diese hat in der Situation -für mich – zwar falsch gehandelt, aber dieses später auch eingesehen. Erschreckt hat mich jedoch die Vielzahl an Aussagen, die in meinen Augen sehr Behinderten feindlich waren.

Eine davon war: »Behinderte wollen doch immer gleich behandelt werden.«

Ich finde hinter dieser Aussage wird sich zu gerne versteckt, wenn man unhöflich oder ohne darüber nachzudenken agieren möchte. Oder aber, wenn man einer Person einfach nicht helfen möchte und sich überhaupt mit ihr befassen.
Mal Butter bei de Fische!
Nein, nicht alle Behinderten Menschen wollen gleich behandelt werden!
Das ist in der Praxis auch überhaupt nicht möglich.
Und als schwerbehinderte Autistin mit dem Asperger Syndrom darf ich das wohl sagen.
Wie will man denn bitte alle behinderten Menschen gleich behandeln?
Dem blinden Menschen einfach ein normales Buch in die Hand drücken?
Den Rollstuhlfahrer vor der Treppe stehen lassen?
Den Asperger Autisten in eine Menschenmenge sperren und sagen: »Stell dich nicht so an, ihr wollt doch alle gleich behandelt werden«?
Oder aber einem Mädchen mit Trisomie 21 einen Anschiss zu verpassen und mit einer Anzeige drohen, weil es seinen Traum, alle Pferde reiten zu dürfen, äußert?

Hier frage ich mich, ob manche über ihre Aussagen überhaupt länger als 3 Sekunden nachdenken. Oder sich, wenn auch nur kurz, mit der Thematik auseinandersetzen.
Gleich behandelt werden wollen bedeutet, dass man nicht ausgegrenzt werden möchte.
Das man nicht wie ein Mensch zweiter Klasse behandelt wird.
Das man nicht schief angesehen wird, weil man eben anders ist.
Aber es bedeutet keineswegs, dass man nicht doch ab und zu Hilfe, oder eine besondere Fürsorge braucht. Kleinkinder werden auch an die Hand genommen, wenn man sie über die Straße führt. Und für ältere Menschen steht man im Bus auf. Auf jeden Fall diejenigen, die ein Mindestmaß an Erziehung genossen haben.

Höflichkeit, Freundlichkeit, sowie Hilfsbereitschaft sollten selbstverständlich sein. Sind es jedoch leider heutzutage nicht mehr.
Natürlich wird es immer Personen geben, die Hilfe ablehnen. Aber dann hat man sie wenigstens angeboten!
Ebenso sollte es selbstverständlich sein, sich nur über Themen zu äußern, mit denen man sich auch befasst hat. Nicht nur Halbwissen von sich zu geben und sich hinter der vermeintlich gewünschten Gleichstellung zu verstecken.
Das ist traurig und teilweise nur geschmacklos. Zeigt es doch, dass viele nicht in der Lage sind über ihren eigenen Tellerrand zu blicken.

Gerade nach dem Lesen eines solchen Beitrages hoffe ich immer wieder auf mehr Menschlichkeit, mehr Hilfe, mehr Freundlichkeit und mehr Respekt. Und einfach darauf, dass Leute nicht allem mit Ablehnung begegnen, was sie nicht verstehen.
Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt …

Flauschige Grüsse
Celeste

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