Archiv | März 2015

Wenn Träume Flügel bekommen

Hallo meine Flauschemäuse, da bin ich auch an diesem Sonntag wieder.

Während ich hier sitze und tippe, wütet draußen ein Sturm und es regnet ohne Unterlass.
Ich hasse dieses stürmische Wetter! Bei jeder Windböe zucke ich zusammen. Vielleicht weil man, wenn man zuhause im Warmen sitz und alles still ist, einem die Geräusche um so lauter erscheinen?! Denn bin ich am Stall, bei den Pferden, ist das Wetter unwichtig.
Eben verbrachte ich bei genau diesem Wetter meine Zeit damit Pfosten einzuschlagen, Isolatoren einzudrehen und Litze zu ziehen. Neue Weidestücke wurden abgetrennt, neue Tore gebastelt. Und ja, all das bei dem scheußlichen Wetter.
Als ich jedoch tropfnass und schmutzig wie ein Erdferkel, meinen Blick rüber zu den Pferden wandern ließ, wusste ich: Auch dies ist ein Stück vom Glück. Was jedoch nur wenige Menschen erahnen und nachvollziehen können.

Und nun wieder Daheim , nach einer ausgiebigen Dusche – O.K., Hochdruckreiniger wäre auch eine Option gewesen – kehren meine Gedanken unweigerlich zu meinem neuen Buch zurück. Denn nach der Veröffentlichung ist vor der Veröffentlichung 😉

Eure Reaktionen auf »Pony statt Plüschtier: Hilfe, mein Kind will ein eigenes Pferd« waren so positiv und für mich total überwältigend. Ich glaube, ich bin gestern mit einem seligen Lächeln, ein wenig durch die Wohnung geschwebt.
Zum Start war ich erstmal nur noch hibbelig und aufgeregt, und habe den Teig für die Schinkentorte misshandelt, vor lauter Aufregung. Denn wenn ich aufgeregt bin, packt mich das Backfieber. Aber dann wurde der Tag immer besser. 🙂

Für mich ist das zweite Buch eine große Sache.
Geplant war ja zuerst nur ein Ratgeber / Buch als eBook, denn man muss die Kosten ja ein wenig im Griff behalten. Aber als ich »Bist du verrückt genug für ein eigenes Pferd?« raus brachte, war es euer Feedback und euer Wunsch, der mich umdenken ließ. Natürlich, der Preis musste auch weiterhin passen, doch die Printversion folgte, so schnell es mir möglich war.
Bei der zweiten Veröffentlichung, also »Pony statt Plüschtier«, stand die Printversion diesmal im Vordergrund. Anscheinend halten viele von euch eben gern noch etwas in den Händen.

Geplant war ja nach »Bist du verrückt genug für ein eigenes Pferd?« eigentlich »Wahnsinn Offenstall«. Doch es war euer Wunsch, der mich »Pony statt Plüschtier« zu Papier bringen ließ. Noch ein Ratgeber, aber diesmal als Anleitung für die Eltern. Ich habe mich dabei sehr an den wiederkehrenden Nöten der jungen Menschen orientiert.
Welche Probleme haben sie mit ihren Eltern.
Welche Sorgen?
Und wie kann ich diese aufgreifen und verständlich machen, damit auch Eltern verstehen das ein Sattler oder ein Pferdezahnarzt nötig sind?
Ich habe dazu immer wieder Rücksprache mit Pferde unkundigen Eltern gehalten und den Text so angepasst das er für unerfahrene Personen verständlich ist.
Ebenso war mir wichtig, dass die Eltern die Sorgen und Nöte des jungen Pferdebesitzers ernst nehmen. So enthält »Pony statt Plüschtier« viele Themen, z.B. Facebook & Fotoshootings, die manche Eltern so sicher nicht bedacht hätten.

Alles in allem gebt ihr meinen Träumen neue Formen und inspiriert mich immer wieder aufs Neue. Durch eure Rückmeldungen und Ermutigungen ist das alles nun schon größer geworden, als ich es mir je hätte ausmalen können.
Und da ich nun bereits die ersten Zeilen von Buch Nummer 3 geschrieben habe, weiß ich das nicht nur Red Bull mir Flügel verleiht. Denn das macht ihr mit euren Anregungen und Ideen, eurem Feedback, und dazu meine Pferde, Freunde und die unermüdliche Hilfe meiner Oompa Loompa …
Danke!

Flauschige Grüße
Celeste

290315

 

Endlich da: Pony statt Plüschtier

Was habe ich gehofft, gebangt, Blut und Wasser geschwitzt – bis es heute endlich so weit war: Pony statt Plüschtier ist da!
Bzw. das erste gedruckte Exemplar wurde heute von der lieben Postbotin zugestellt.

Ich muss sicherlich nicht erst erwähnen, dass mir mein Herz bis zum Hals schlug …
Ich drehte und wendete das unauffällige, braune Päckchen in meinen Händen und hatte furchtbare Angst es zu öffnen.
Was wäre, wenn das Cover gedruckt einfach doof aussehen würde?
Die Farben im Druck nicht mehr passten?
Es euch nicht gefällt?

Schließlich habe ich es doch gewagt. Und ich glaube die Erschütterung des Steins, der mir vom Herzen gefallen ist, war noch viele km im Umkreis zu spüren.

Entsprechend freue ich mich, mitteilen zu dürfen:
»Pony statt Plüschtier: Hilfe, mein Kind will ein eigenes Pferd« kann ab sofort bestellt werden.

Derzeit verfügbar ist es bei:

Amazon

Thalia

In den nächsten Wochen könnt ihr es dann aber auch bei eurem Buchhändler vor Ort bestellen und hoffentlich noch einigen anderen Online-Shops.

Flauschige und total aufgeregte Grüße
Celeste

Pony statt Plüschtier

 

Autorin oder doch gleich Kopfschuss

Hallo ihr Lieben,
heute mal ein kleiner Gastbeitrag von mir, der Oompa Loompa.
Warum?
Dazu kommen wir gleich.

Vorab wollte ich euch zum besseren Verständnis einen kleinen Einblick verschaffen, was es bedeutet, ein Buch zu veröffentlichen. Bestimmt interessiert es den ein oder anderen von euch.

Zuerst benötigt man natürlich eine Idee. Noch besser, eine richtig gute Idee! Ahnung von dem Thema zu haben über das man schreiben möchte, hat natürlich auch seine Vorteile.
Je nachdem ob man zur Kategorie Weltverbesserer oder Seelenverkäufer gehört, kann die Idee ganz unterschiedlich ausfallen.
Weltverbesserer schreiben das was sie gerne verkaufen möchten, Seelenverkäufer schreiben was die Leute gerne kaufen würden. So die Theorie. Denn die Umsetzung entscheidet natürlich, ob auch gekauft wird und nicht jeder Autor mit einer brillanten Story fällt gleich in die Kategorie „Seelenverkäufer“.
Denn natürlich gibt es dazwischen den beiden Kategorien unzählige Grauschattierungen. Und irgendwo inmitten dieses Durcheinanders aus hell und dunkel befinden sich auch die Bücher von Celeste.
Also ein klein wenig Weltverbesserer, ein klein wenig Seelenverkäufer und vor allem ganz viel Liebe zum geschriebenen Wort.

Von der ersten Idee bis zum fertigen Rohentwurf vergehen Wochen bis Monate.
In dieser Zeit wird geschrieben, verworfen, neu geschrieben. Geflucht, gemault, gelacht und manchmal auch einfach ein resigniert.
Rein theoretisch könnte man diese erbrachte Leistung und das Auf und Ab an Gefühlen wie folgt kalkulieren:
Gehen wir mal von einem täglichen Schreibpensum von 5 h aus, teilweise natürlich mehr.
Überrascht? Ja, Schreiben ist richtig harte Arbeit.
Dazu noch von einer fiktive 5 Tage Woche – da diese eh nie eingehalten wird. Und einer Dauer von sagen wir 12 Wochen. Bei einem Mindestlohn von 8,50 € wären das gleich Mal 2550 €.
Aber als selbstständiger Autor sieht man natürlich zu diesem Zeitpunkt keinen Cent.

Die Rohfassung muss natürlich dann erstmal ins Lektorat. Das heißt unter anderem, der Text wird auf inhaltliche Fehler, Lesbarkeit, Wiederholungen und noch einigem mehr geprüft.
Es gibt immer wieder Abstimmungsrunden mit der Autorin, damit auch am Ende alles noch passt. Diesen Part übernehme ich derzeit.
Hier will ich gar nicht 7,00 € aufwärts pro Normseite anbringen, was ein externes Lektorat kosten würde. Lediglich möchte ich den oben genannten Stundenlohn von 8,50 € als Kalkulationswert anbringen. (Mindestlohn lässt grüßen 😉 )
5 Tage die Woche, je zwei Stunden am Tag, über 8 Wochen hinweg.
Das wären erst einmal 680 €.
Zusammen mit noch etwas Covergestaltung, da wir uns einen Profi nicht leisten können und davon ausgehen, dass ihr eher unser Cover als unzählige Rechtschreibfehler verzeiht.
Vor der Veröffentlichung muss das Buch noch einmal umfassend formatiert werden. Was noch einmal einige Stunden in Anspruch nimmt.
Runden wir also abschließend auf 850 € auf. Das wären ca. 100 Stunden Arbeit, die erbracht wurden. Wohlgemerkt pro Buch.
Natürlich ist auch das ein fiktiver Betrag …

Jetzt aber einmal zu den realen Summen die in die Hand genommen werden müssen:
Um einen gewissen Qualitätsstandard zu erfüllen, geben wir das Buch wie bereits erwähnt, extern zum Korrigieren.
Dazu kommen noch Kosten für die Veröffentlichung, da wir »Pony statt Plüschtier« diesmal auch über den regulären Buchhandel verfügbar machen wollten.
Nicht zu vergessen regelmäßige Gewinnspiele, Porto, Server, Soft- & Hardwarekosten und der restliche »Kleinkruscht«.
In Summe haben wir, zusätzlich zu den bisherigen Einnahmen, allein seit dem 01. Januar diesen Jahres fast 500 € investiert. Eine Summe die unsere Schmerzgrenze ein gutes Stück gesprengt hat. Denn für Celeste und mich ist das viel Geld. Doch wir halten an unserem Traum fest! Also haben wir es mit hängen und würgen möglich gemacht.

Natürlich investieren wir abgesehen von den eigentlichen Zeitaufwänden der Buchveröffentlichungen, auch Zeit für sonntägliche Beiträge und die Pflege der Seiten. Ihr habt Freude daran, wir haben Freude daran. So weit, so gut.
Denn mit jeder investierten Minute, jedem veröffentlichten Wort arbeiten wir an einem Traum: Irgendwann mit dem was wir lieben, also dem Schreiben, so viel Geld zu verdienen, dass es zum Leben reicht.
Nein, nicht reich werden, sondern einfach davon leben können. Wir wollen ja realistisch sein.
(Und bevor sich jetzt der ein oder andere fragt: Ich schreibe und veröffentliche ebenfalls. 😉 )

Warum mir das Thema so am Herzen liegt, dass ich diesen Beitrag verfasse?
Eigentlich wollte ich nur wissen, ob es neue Rezensionen gibt, und habe deswegen verschiedene Suchmaschinen durchforstet. Was ich gefunden habe, hat mich dann erstmal umgehauen.
Ich habe zu meinem Leidwesen entdeckt, dass »Bist du verrückt genug für ein eigenes Pferd« in einem Downloadportal als kostenloser Download angeboten wird.
Für jeden Autor der kämpfen, sowie viel Zeit und Geld investiert und das ohne Verlag, ein Schlag ins Gesicht.
Ich bin mir immer noch nicht sicher welche Emotion überwiegt. Trauer? Wut? Hilflosigkeit?

Eigentlich kann man sich in der heutigen Zeit als Autor doch wirklich einen Kopfschuss geben. Wir haben so hart gearbeitet, um wenigstens so viel zu verdienen, dass es zusammen mit unseren eigenen Mitteln möglich ist »Pony statt Plüschtier« auf den Weg zu bringen. Dann wird es einem so vergolten.
Ja natürlich, wir hätten damit rechnen können. Trotzdem ist es etwas anderes, wenn man es wirklich schwarz auf weiß vor sich hat.

Daher möchte ich euch abschließend um etwas bitten:
Denkt daran, dass es Autoren nur durch einen ehrlichen Erwerb möglich ist, weitere Bücher zu veröffentlichen. Sie stecken viel Zeit, Liebe und Geld in Ihre Projekte. Vergeltet es ihnen nicht, indem ihr sie bestehlt. Denn etwas anderes ist es nicht.

Viele Grüße
Die Oompa Loompa

P.S. Es darf gerne geteilt werden.

Pony statt Plüschtier - jetzt kostenlos

 

Von Fertiggerichten und Futtergurus

Hallo meine Flauschehäschen, da bin ich wieder.
Zu Anfang möchte ich mich erst einmal entschuldigen, dass ihr auf den letzten Sonntagsbeitrag verzichten musstet. Leider war ich gesundheitlich nicht so auf der Höhe und die Druckfreigabe für »Pony statt Plüschtier« war dazu noch ziemlich zeitintensiv. Jetzt ist aber alles auf den Weg gebracht und mein Musterexemplar ist bereits auf dem Weg zu mir. Alle Blogger/innen unter euch, sollten meine Seite in den nächsten Tagen ganz besonders intensiv im Auge behalten. Warum werdet ihr bald herausfinden. 😉

 

Pony statt Plüschtier

 

Nun aber mein heutiger Sonntagsbeitrag für euch:
Na ist der Frühling bei euch auch schon eingezogen? Fusseln eure Pferde schon mächtig oder zieren sie sich noch?
Da ich nun mit einem neuen Laptop ausgestattet bin, dank meiner liebsten Oompa Loompa passend in glitzer Pink, können wir uns wieder mit einem neuen Thema befassen.

Also nehmen wir uns heute das Thema Pferdefütterung zur Brust:
Früher war Pferdefütterung unkompliziert. Man stellte sein Pferd in einen Stall und die alten Stallmeister, Stallbesitzer oder Bauern wachten mit Argusaugen über die Pferdefütterung. Meist wusste man damals nicht einmal ganz genau was im Pferd landete, aber es funktionierte. Die Pferde waren in aller Regel gesund, das Fell glänzte und kein Stallmeister hätte sich die Blöße gegeben, dass ein Pferd zu dünn geworden wäre.
Hat man sich früher als Pflegemädel mit der Fütterung beschäftigt, dann waren die Mittel eigentlich recht einfach:
Gutes Heu, Gras ,Hafer und bei Bedarf ein Mineralfutter. Zum Päppeln, wenn es denn sein musste, auch mal gerne etwas Mais. Dazu Futterrüben oder Futtermöhren und ab und an Rote Beete.
Das war dann auch schon der große Zauber. Und ja, auch Leckerlis waren ab und an erlaubt …

In der heutigen Zeit ist es jedoch so, dass viele Pferdehalter selber das Futter ihres Lieblings bestimmen wollen. Das liegt oft daran, dass in vielen Ställen Selbstversorgung angeboten wird. Aber eben auch daran, dass man selber seinem Pferd gerne etwas Gutes tun möchte.
Und bewegt man sich durch die Reihen im Futterhandel, dann ist das wie Halfter oder Schabracken Shopping.
Verlockende Namen, Müslisorten mit Kräutern, Gemüse, Zusatzmineralien – die Auswahl ist riesig und dann duften sie auch oft noch so wundervoll.
Dazu kommt noch die Vielfalt an Probepäckchen, die man auf Pferdemessen oder im Futterhandel zu gesteckt bekommt. Bunte Farben und verlockende Werbesprüche, die einem eindringlich versichern, das nur genau dieses Zusatzfutter die Bedürfnisse des eigenen Pferdes erfüllt.

Und im Fall, dass man nur durch die Regalreihen schleicht und nach einem Sack und popeligen Hafer greifen will, erschlägt einen förmlich das schlechte Gewissen.

Kann man mit Heu und Hafer denn wirklich alle Bedürfnisse erfüllen?

Die Müslisorten und Zusatzmittel fressen sich förmlich in die Gedanken. Denn es gibt ja Futtersorten extra auf spezielle Rassen abgestimmt. Das muss doch seinen Zweck haben!?
Oder die Kräutermüslisorten, das muss! einfach gesund sein für das Hustenpferd, oder?
Zweifel machen sich breit, man ist verunsichert. Und während man noch überlegt, landen zwei Tüten Leckerlis wie von alleine im Einkaufswagen und komplettieren das schlechte Gewissen.
Hat man doch gelesen, was für ein Müll in Leckerlis enthalte ist, und das man seine Pferde damit eh nur verzieht.

Nun bringen wir einmal etwas Licht ins Dunkel:
Erst einmal ist die beste Fütterung -für mich- immer noch Gras und Heu.
Als Zusatz reicht im Normalfall Hafer völlig aus, dazu ein Mineralfutter.
Müslisorten braucht man eigentlich nicht. Denn meist sind hier wesentlich mehr Zusätzen enthalten als Getreidesorten.
Aber ich möchte keine Müslis verurteilen. Ich habe selber schon darauf zurückgegriffen, wenn der Futterhändler eine zu schlechte Qualität an reinem Hafer angeboten hat.
Man muss sich aber bewusst sein, was man seinem Pferd da gibt.

Es ist mit dem Verzehr von Fertiggerichten vergleichbar, oder ob man sich die Mühe macht selber, mit frischen Zutaten, zu kochen.
Mal ist es nett und zeitsparend auf Fertigmahlzeiten zurückzugreifen, aber auf Dauer, ist das frisch zubereitete einfach gesünder.

Was Möhren und Leckerlis angeht, ist es ähnlich: Die Masse macht es.
Man sollte genau darauf achten, was man seinen Pferden gibt und auch in welcher Menge.
Mal ein paar Leckerlis sind ok. Händeweise, jeden Tag, muss nun wirklich nicht sein.
Bei den Möhren sieht das nicht anders aus, die müssen auch nicht jeden Tag eimerweise verfüttert werden.

Und bitte haltet Abstand von solch seltsamen Versuchen wie Schokolade, Kekse, Fleisch usw.!
Und wenn es noch X mal gut geht, eine einzige Kolik kann ein Pferdeleben beenden.

In diesem Sinne: Ich kann euch nur nahe legen etwas weniger den Futter-Shopping-Verlockungen zu erliegen, und dafür ein wenig mehr zu den Ursprüngen zurück zu kehren.

Auch wenn Hafer und Heu nicht so putzig verpackt sind und keine tollen Werbesprüche tragen, es sind immer noch die wertvollsten Futtermittel.

Ich wünsche euch einen flauschigen Abend, mit einem lustigen und passenden Video:

Alles Liebe
Celeste

 

 

 

 

Wie man eine Zombie-Apokalypse überlebt

Hallo meine Flauschepuschel, da bin ich wieder.
Gemächlich zieht der Frühling bei uns ein, die Pferde entflauschen langsam und die ersten Blüten erkämpfen ihren Weg ins Sonnenlicht. Jetzt kommt die Zeit, auf die wir so lange warten mussten:
Die Pferde werden angeweidet, die Sonne kämpft sich hervor und noch ist man vor Mücken, Fliegen und Bremsen verschont.

Dennoch kann ich mich nicht ganz ungetrübt darüber freuen. Denn es gibt ein Thema, das mich gnadenlos verfolgt, wie ein Stalker sein Opfer. Halsringreiten im Gelände.
Immer wieder sieht man sie – die Bildchen in den Foren oder Gruppen: Junge Mädchen und Frauen die im Gelände ausreiten, und statt einer Zäumung einen Halsring verwenden.
Nun, ich finde es wirklich schön, wenn ihre Pferde so feinfühlig reagieren – Naja, oder sich die Mädels das zumindest einbilden. Aber leider wird die Gefahr, welche diese Zäumung birgt schlichtweg unterschätzt, bzw. oft herunter gespielt.
Es ist nunmal so, dass ein Pferd ein Fluchttier ist. Das heißt selbst das bravste und best ausgebildete Pferd kann sich im Gelände erschrecken und in echte Panik geraten. Das liegt nicht daran, das man sein Pferd nicht an die verschiedensten Situationen gewöhnt, oder allgemein ein Pferd mit dem Gemüt einer Schlaftablette hat. Sondern das es einfach Situationen gibt, die man nicht steuern kann.
Oft liegt es an der Dummheit der Mitmenschen, dass ein Pferd in Panik versetzt wird, oder einfach an fatalen Zufällen.
So kann einem auf einem Ausritt passieren, dass man:
• Von Motorradfahrern oder Autos belästigt wird
• Von Hunden verfolgt, gebissen und angesprungen wird
• Unverhofft Wild begegnet
• Ein puschelndes Pärchen oder einen Pilzsammler im Gebüsch aufschreckt
• Zeuge eines Unfalls wird, der einen zwar nicht betrifft, aber dessen Knall/Quietschen das Pferd erschreckt
• Einem Rettungshubschrauber begegnet, der in der Nähe notlanden oder starten muss
• …

Die Möglichkeiten ein Pferd zu erschrecken sind vielfältig, und die Chance groß, dass das Pferd in echte Panik versetzt wird. Und dann will dieses natürlich flüchten.
Und oft ist es einfach so, dass den Pferden der Halsring in echter Panik eben piep egal ist. Da könnte man es auch mit Mate Tee, Klangschalen und Namen tanzend zu beruhigen versuchen. Der Effekt wäre letztendlich der Gleiche.
Ein Pferd in echter Panik hustet auf den Halsring, denn die Möglichkeiten damit ein zu wirken sind geringer als mit Trense oder jeder anderen Zäumung.
Das liegt nun mal an den physikalischen Begebenheiten.
Mit einem Halsring habe ich nur eine Einwirkung auf den Hals. Ich kann links oder rechts anlegen, oder eben den Halsring annehmen.
Man könnte natürlich auch solange daran ziehen, dass man dem Pferd die Luft weg schnürt. Das Ergebnis wäre aber eher Panik, als das es anhalten würde.
Mit einer Trense hat man eine andere Einwirkung. Diese ist selbst dann gegeben, wenn man Gebisslos reitet. Bedingt durch die Zügel hat man eine Einwirkung auf den Kopf.
Auch wenn es natürlich unschön ist, aber damit kann man bei einer echten Panik wesentlich besser auf das Pferd einwirken. Bedingt durch die Hebelwirkung kann man das Pferd entweder in eine andere Richtung zwingen, also zB weg von einer Gefahrenzone (Straße/Menschen/Autos), oder aber konsequent abbremsen.
Natürlich ist das nicht schön, aber wir reden hier von einer Paniksituation in der man andere Personen, wie auch das eigene Pferd gefährdet.
Und genau das ist das Problem: Ein Pferd in Panik gefährdet sich selber, ebenso wie sein Umfeld.
Auch wenn man mitten in der Pampa ausreitet, irgendwo wird es Straßen, Menschen, Autos oder nur ein Loch im Boden geben, welche alle Beteiligten im ungünstigsten Fall das Leben kosten können.
Und dorthin möchte man sein Pferd nicht rennen sehen. Denn nur mit einem Halsring als Zäumung kann die Versicherung einem ganz schnell und ganz gepflegt etwas husten, wenn es zu einem Schadensfall kommt. Und so ein Schadensfall kann leicht in die Millionen gehen, die man dann selber zahlen darf, und damit unweigerlich sein Leben ruiniert.

Wenn man also einen Halsring als alleinige Zäumung nutzen will, dann sollte man dieses bitte auf einem umzäunten Platz oder einer eingezäunten Weide tun.
Will man aber im Gelände unbedingt einen Halsring nutzen, dann bitte niemals auf eine Sicherheitstrense verzichten. Diese kann ja unter dem Halsring getragen, und nur im Notfall benutzt werden.
So ist man für sich selbst als auch für die Versicherung auf der sicheren Seite.

Und wer dennoch meint, das er nur mit einem Halsring ohne Sicherheitszaum ins Gelände gehen muss, dem sei versichert:
Bei einer Zombie Apokalypse bist du sicher, denn die ernähren sich von Hirn!

Einen großen Dank an Julia Wingerath für ihre anschaulichen Zeichnungen. Damit es selbst jene verstehen, denen man es sonst vielleicht vortanzen muss.

Flauschige Grüße
Celeste

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Fifty Shades of Bullshit

Meine Lieben, heute werde ich euch einmal mit einem unpferdigen Thema beglücken. Aber ich denke, es wird dabei nicht weniger interessant werden.

Widmen wir uns heute einmal meiner Buchrezension, und zwar zu »Fifty Shades of Grey«.

Jeder kennt es, viele haben den Film gesehen, alle sprechen darüber. Nachdem ich mir dieses »Meisterwerk« nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu Gemüte geführt habe, werde ich das auch tun:
Momentan ist das Thema einfach in aller Munde und in vielen Schlafzimmern. Der Autorin darf man Glückwünsche zusprechen, hat sie mit den Büchern doch das geschafft, was sich viele Autoren wünschen. Jeder kennt sie und die Kasse klingelt. Ich möchte an dieser Stelle klarstellen, dass ich ihr das auch von Herzen gönne! Weiß ich doch, wie schwierig es ist.
Was ich nicht mag, ist dieser Hype, der dadurch ausgelöst wurde. BDSM wird auf einmal salonfähig, alle reden darüber und noch mehr wollen sich darin versuchen. Viele sehen in diesem Buch eine vollendete Liebesgeschichte. Andere sehen es als Erweiterung und Anreiz für ihr Sexualleben.
Umso erschreckender, wenn man von 13-Jährigen die Aussagen im Internet liest, das sie die Bücher verschlungen haben. Sie wollen unbedingt in den Film und jetzt kommt es: Die SM-Sachen auch UNBEDINGT mit ihrem Freund ausprobieren.
Das ist dann der Moment, in welchem ich im hohen Bogen kotzen möchte.
Ich stelle jetzt mal eine gewagte These in den Raum: Ein Großteil des Buches lebt nur durch den Reichtum des Christian Grey. Was bedeutet, dass ohne Geld, Ruhm und Vermögen dieses Buch nicht auf so viel Gegenliebe gestoßen wäre.

Das glaubt ihr nicht? Ok, ich verstehe, denn man möchte von sich selber ja auch gerne glauben, das einem Geld, Macht und Ruhm egal sind. Ist es doch schließlich die große Liebe!
Doch verändern wir die Geschichte doch mal ein wenig.
Was wenn Christian Grey nicht reich wäre? Nicht durchsetzt mit beruflicher Macht?
Stellen wir uns folgendes Szenario vor:
Eine kleine Zeitungspraktikantin Namens Chantalle soll einen Artikel über Langzeitarbeitslose schreiben. Sie trifft den jungen, gutaussehenden Justin, der schon seit er die Schule abgebrochen hat, von Hartz IV lebt. Bei dem folgenden Gespräch kommen sie sich näher, und sie verliert sich in seine mysteriöse Art.
Justin verwöhnt seine kleine Chantalle natürlich. Statt alter, wertvoller Bücher gibt es jedoch eine Special-Edition des Landliebe Doktor Romans, extra vom Zeitungskiosk nebenan. Statt des Hubschrauberflugs und dem Upgrade in die erste Klasse, sponsort er ihr ein S Bahn Ticket. Und statt dem Blackberry und Laptop verwöhnt er seine Chantalle mit einem gebrauchten Handy samt Prepaid Karte mit 10 € Guthaben. Denn er will sie schließlich umsorgen.
Und da er das wuschige, kleine Mädchen auch im Bett an sich fesseln will, gibt es SM-Spielzeug aus dem Baumarkt. Und die High Heels aus dem Discounter.
Weil man seine kleine Sklavin ja auch gut ausstatten will, kümmert er sich auch um ein umfangreiches Styling. Sie darf einmal im Monat in der Volkshochschule als Modell, zum kostenlosen Haare schneiden und Nägel stylen.
Ja, er sorgt doch Wirklich gut für seine kleine Chantalle, oder? Und wenn er dann im Bett seine ganze Macht raus kehrt und sagt »ich ficke hart« dann nimmt man das doch gleich richtig ernst.

Ok, ich wette, mit diesem Szenario wäre das Buch kein solcher Erfolg geworden … Warum nur? Ist es nicht die große Liebe?

Was ich aber eigentlich viel bedenklicher finde, als die Story an sich, ist die BDSM-Modewelle, die dieses Buch ausgelöst hat. Der Autorin mache ich da keinen Vorwurf, schließlich hat sie eigentlich eher Kuschel-SM und einen Kontrollwahn dargestellt. Dumm ist nur, das viele glauben das so etwas real ist. Sich letztendlich einen Mann an ihrer Seite wünschen, der ihr Leben in die Hand nimmt und daraus etwas Besseres macht. Dadurch sind sie leichte Beute für Möchtegern Doms, wie auch Psychos, die sich in den Erwachsenen Charts rum treiben. Ich kann da nur zur Vorsicht aufrufen, denn so wie es in dem Buch dargestellt, ist weder das reale Leben noch eine BDSM-Beziehung.

Fazit: Ein nettes Buch, dessen Inhalt aber nichts mit der Realität zu tun hat.

In diesem Sinne,
flauschige Grüße
Celeste

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